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Veröffentlicht am 12.11.2021

Mensch oder Elf

Keeper of the Lost Cities – Der Aufbruch (Keeper of the Lost Cities 1)
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Eigentlich könnte die 12jährige Sophie ein ganz normales Mädchen sein. Doch sie ist nicht nur hochintelligent, sie kann auch seit einem Unfall vor sieben Jahren die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen. Darunter ...

Eigentlich könnte die 12jährige Sophie ein ganz normales Mädchen sein. Doch sie ist nicht nur hochintelligent, sie kann auch seit einem Unfall vor sieben Jahren die Gedanken ihrer Mitmenschen lesen. Darunter leidet Sophie sehr, bekommt starke Kopfschmerzen und kann sich nur schwer konzentrieren.
Doch dann trifft Sophie einen geheimnisvollen Jungen namens Fitz. Er behauptet nicht nur, sie seit langem gesucht zu haben, auch will er ihr glaubhaft machen, dass sie eigentlich dem Volk der Elfen angehört.
Wer ist dieser verrückte Junge und hat er vielleicht recht? Aber wieso ist Sophie dann bei ihren Eltern – die eindeutig keine Elfen sind – aufgewachsen?

Sophie folgt dem Jungen und lernt eine fantastische Welt kennen, geht auf eine Zauberschule und könnte endlich glücklich werden und dazu gehören, würde es nicht diese Bedrohung geben, die die kleine heile Welt der Elfen bedroht und es scheinbar auf sie abgesehen hat. Schon bald muss sich Sophie entscheiden, wem kann sie noch trauen, wer ist Freund oder Feind? Und wer ist sie wirklich?

Die Geschichte ist sehr fantastisch und der Schreibstil so mitreißend, dass man direkt in diese neue unbekannte Welt hineinversetzt wird. Sophie war mir gleich sympathisch. Ein wenig tollpatschig, naiv und doch liebenswert. Ihr Kampf in der Welt der Menschen dazuzugehören zu wollen, wird durch einen anderen ersetzt. In ihrer neuen Welt muss sie sich nicht verstellen und doch muss sie kämpfen, denn nicht jeder tritt ihr vorbehaltlos gegenüber. Auch werden jetzt andere Fächer in ihrer neuen Schule geleert und Sophie muss sich erst einfinden. Das führt dann mitunter zu abenteuerlichen und sehr witzigen Situationen – zumindest für den Leser.

Bald schon gerät Sophie in einen Strudel aus Gefahr, Liebe und Freundschaft. Sie muss lernen, mit ihren neuen Fähigkeiten umzugehen, Freund von Feind zu unterscheiden und wichtige Entscheidungen alleine zu treffen.

Fazit:
Es ist ein sehr actionreiches Abenteuer, bei dem ich mich schon sehr auf die Fortsetzung freue.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr mitreißend. Die Geschichte verworren, spannend, teils düster, aber auch lustig mit viel Situationskomik. Ein gelungener Auftakt einer mehrteiligen Reihe, die auch erwachsene Leser begeistern kann.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

Kuriose Kommunikation

Walgesang und Heringspups - Die wunderbare Welt der Tiersprache
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Die Frage, ob Tiere sprechen und sich unterhalten können, stellte sich bei meinen Kindern nicht. Durch die Beobachtung unserer beiden Katzen war ihnen klar, die beiden kommunizieren miteinander. Die Fragen ...

Die Frage, ob Tiere sprechen und sich unterhalten können, stellte sich bei meinen Kindern nicht. Durch die Beobachtung unserer beiden Katzen war ihnen klar, die beiden kommunizieren miteinander. Die Fragen waren viel mehr, wie tun das die Tiere? Haben sie eine eigene Sprache? Nutzen die Gesten? Können sich verschiedene Arten auch untereinander unterhalten?

Das Bilderbuch ist ein toller Einstieg, um die Fragen im Ansatz beantworten zu können. Autor und Illustratorin haben sich viel Mühe gegeben, die Texte und Bilder kindgerecht anzupassen, so dass schon Kinder ab 4 Jahren Spaß an dem Buch haben.
Je eine Doppelseite widmet sich einer Tierart. Dabei ist eine Seite illustriert, die andere Seite mit einem erklärenden Text. Die texte fand ich nicht nur verständlich, sondern auch sehr schön und teils witzig geschrieben. Auf jeden Fall einprägsam, so dass bei den Kindern etwas davon hängen bleibt.
Die Auswahl der Tiere ist kunterbunt, ich konnte zumindest kein Schema entdecken. Von der Hauskatze, über Tiere des Wassers, der Savanne, des Dschungels, der Luft, alles Mögliche ist vertreten und zeichnet sich durch ihre besondere Art der Kommunikation aus.
Der Autor fasst sich zwar kurz, doch sind die wesentlichen Knackpunkte dabei. Die Illustrationen passen hervorragend zum Text, ergänzen diesen und sehen sehr schön aus.
Meine Kinder haben nur bei einem Fakt sich gewundert. Der Autor schreibt, dass es nur zwei Elefantenarten gibt: Indische und afrikanische. Seit 2001 bilden jedoch die afrikanischen Waldelefanten eine eigene Art, sind kleiner als ihre afrikanischen Verwandten. Im großen Kontext konnte ich ihnen diese große Unterscheidung so erklären.


Fazit:
Das Buch hat uns begeistert. Es ist kindgerecht geschrieben, wunderbar illustriert und beinhaltet Fakten, die größtenteils neu sind, kurios und einfach faszinieren. Auch wenn meine Kinder schon etwas älter sind (6 und 10 Jahre) konnte das Buch sie einnehmen und fesseln. Aber nicht nur das, manche Fakten sind so spannend, witzig oder interessant, dass sie sie weitertragen zu ihren Freunden. Für mich ein rundum gelungenes Buch mit einer klaren Empfehlung.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Zuckersüße Hilfe für Santa Claus

Plätzchen gesucht, Liebe gefunden
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Franks Großvater ist gestorben und daher ist die kleine Pudeldame Naila wieder ganz alleine. Wer soll sich nur um den Zwergpudel kümmern? Frank hatte eh vor, wieder nach Deutschland zu ziehen und die Kanzlei ...

Franks Großvater ist gestorben und daher ist die kleine Pudeldame Naila wieder ganz alleine. Wer soll sich nur um den Zwergpudel kümmern? Frank hatte eh vor, wieder nach Deutschland zu ziehen und die Kanzlei seiner Eltern zu übernehmen. Wieso nicht auch einen kleinen Hund?
Doch mehr noch freut sich Frank über das Wiedersehen mit Ricarda, seine beste Freundin aus Kindertagen. Kann er die alte Freundschaft wiederbeleben? Vielleicht auch mehr daraus machen?
Ricarda ist immer noch tief verletzt, weil Frank damals auf und davon ist, um beruflich neue Wege zu gehen. Ihre Hoffnung, dass er bald wieder zurückkehrt, wurde leider enttäuscht. Jetzt ist Frank plötzlich wieder da und ihre Gefühle fahren Achterbahn. Soll sie sich wirklich auf ihn einlassen? Was, wenn er wieder verschwindet?
Als Ricarda die kleine Pudeldame Naila kennenlernt, erkennt der Weihnachtsmann, auch Santa Claus genannt, seine Chance, den Fehler, den er vor einigen Jahren gemacht hat, wieder gut zu machen und vielleicht doch noch zu einem Happy End zu führen. Immerhin ist ja bald Weihnachten.

Kennt man die weihnachtlichen Hundebücher von Petra Schier, freut man sich automatisch schon auf ein Wiedersehen mit altbekannten Protagonisten. Im 6. Band stehen vor allem die Familie Sternbach mit Ricarda im Vordergrund, aber auch Frank spielt eine wesentliche Rolle.

Dieses Mal ist ein Zwergpudel im Auftrag des Weihnachtsmannes unterwegs. Auch wenn ich Naila nur auf dem Papier kennenlernen konnte, habe ich mich gleich in sie Verliebt. Petra Schier beschreibt die kleine Dame so zuckersüß und niedlich, lässt sie einige Passagen im Text zu Wort kommen, zeigt dem Leser die Welt aus der Sicht von Naila, dass ich gar nicht anders konnte, als ihr zu verfallen.

Die Geschichte selbst ist wieder etwas verzwickt, was sich vor allem auf die Gefühlwelt von Ricarda und Frank bezieht. Weihnachten steht vor der Tür und die beiden schleichen regelrecht umeinander, wissen nicht so recht, was sie voneinander halten sollen und wie tief die seelischen Schmerzen sitzen, ob diese jemals verheilen können oder einfach nur wieder neu aufgerissen werden.

Das Buch ist ein Genuss, ich konnte regelrecht abschalten beim Lesen, eintauchen und mich wohlfühlen. Natürlich leidet man etwas mit den beiden mit, möchte ihnen auf die Sprünge helfen, Missverständnisse klären und eigentlich die Arbeit machen, die letztlich an Naila hängen bleibt.

Fazit:
Ein weihnachtlicher Wohlfühlroman mit einer kleinen Liebesgeschichte und einem zuckersüßen Hund. Wieder eine tolle vorweihnachtliche Einstimmung mit vielen bekannten Protagonisten.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Spannender Auftakt

Das Kreuz des Pilgers
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1379: Reinhild und ihr Mann machen sich im Schutz einer Handelskarawane auf den Rückweg nach Koblenz. Doch die Karawane wird überfallen und ihr Mann kommt dabei ums Leben. Nach ihrer Rückkehr nach Koblenz ...

1379: Reinhild und ihr Mann machen sich im Schutz einer Handelskarawane auf den Rückweg nach Koblenz. Doch die Karawane wird überfallen und ihr Mann kommt dabei ums Leben. Nach ihrer Rückkehr nach Koblenz muss Reinhild sich zunächst von dem Überfall erholen, nicht nur körperlich auch mental ist sie sehr angeschlagen. Ihr kleiner Sohn will versorgt werden, aber auch sie braucht ein Auskommen. Daher bleibt ihr keine andere Wahl, als erneut zu heiraten. Doch wen? Den Mann ihres Herzens wird wohl kaum in den Augen ihres Vaters auf Zustimmung stoßen. Dabei wäre er in ihren Augen perfekt, wenn der Kreuz-Anhänger nicht wäre…

Die Autorin Petra Schier startet ihre neue Pilger-Trilogie mit einem spannenden Auftakt. Gleich zu Beginn wirft sie den Leser in die Geschichte und einen Kampf um Leben und Tod hinein. Ich war zunächst damit beschäftigt, die Protagonisten kennenzulernen und zu hoffen, dass sie den Überfall auch überleben. Danach ging es ruhiger weiter, das Einfinden in die Geschichte, die Zusammenhänge und das geheimnisvolle Kreuz nahmen mich mit ins Mittelalter.

Die Protagonisten sind sehr plastisch beschrieben. Zwischenmenschliche Beziehungen kommen ebenso zur Sprache wie politische Ränkespiele, Intrigen und mythische Spekulationen, die sich um das Kreuz ranken, welches Palmiro mit nach Koblenz gebracht hat.

Das Ende ist offen und ich fiebere dem nächsten Teil entgegen. Auch wenn das Buch zwischenzeitlich etwas ruhiger wurde, lies die Spannung nicht nach und ich freute mich immer schon morgens, dass ich abends wieder etwas weiterlesen konnte.

Fazit:
Jetzt heißt es warten auf den nächsten Teil. Ein spannender Auftakt einer neuen Trilogie, die rasant beginnt und viele Wendungen und Geheimnisse in sich birgt.

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Verstecken oder Ermitteln?

Die Wehmutter vom Bodensee
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Konstanz 1323: Hanna hat nach ihrer Flucht vor dem Bischof bei einem freundlichen Müllerehepaar in Konstanz Unterschlupf gefunden. Ein Jahr muss sie nun dem Bischof aus dem Weg gehen und in der Stadt leben. ...

Konstanz 1323: Hanna hat nach ihrer Flucht vor dem Bischof bei einem freundlichen Müllerehepaar in Konstanz Unterschlupf gefunden. Ein Jahr muss sie nun dem Bischof aus dem Weg gehen und in der Stadt leben. Erst dann erhält sie das Bürgerrecht und kann die Leibeigenschaft verlieren. Doch das ist gar nicht so einfach.
Vor allem nicht, als ein Giftmord geschieht und eine unbescholtene Edelfrau in Verdacht gerät. Hanna glaubt an die Unschuld der Edelfrau und versucht mit allen Mitteln, diese zu beweisen. Dabei gerät sie selbst ins Visier. Nicht nur in das der Reisläufer des Bischofs, sondern auch das des wahren Mörders…

Hanna war mir schon aus dem ersten Teil Die Flucht der Magd bekannt. Beide Teile lassen sich unabhängig voneinander lesen, da sie in sich abgeschlossen sind. Hanna steht auch in diesem Band wieder im Vordergrund. Ihre ständige Angst vor der Entdeckung zieht sich durch das Buch und ist auch für den Leser deutlich wahrnehmbar. Aber Hanna ist eine Kämpferin, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt. Vor allem dann nicht, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.
Daher hat es mich auch nicht gewundert, als Hanna von dem Mord erfährt und eigene Ermittlungen anstellt. Dabei geht sie sehr diskret und vorsichtig vor, bleibt mit Verstand und Überlegung bei der Sache.
Die Autorin lässt Hanna durch Konstanz stolpern, nimmt den Leser mit und lies mich Teil der Geschichte werden.
Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Eintauchen in eine andere Zeitebene und ermitteln in einer fremden Stadt sind Elemente, die mir sehr liegen. Doris Röckle konnte mich schon mir ihren ersten Band zu Hanna begeistern und setzt diese Begeisterung in diesem Teil nun fort.
Sprachlich flüssig und sehr spannend geschrieben. Etwas verzwickt und doch ahnt der Leser recht schnell die Lösung. Aber die Beweisführung ist dann der Knackpunkt. Da die Edelfrau einsitzt und auf ihre Verurteilung wartet, ist auch ein gewisser Zeitdruck gegeben.
Fazit:
Diese Geschichte ist zwar in sich abgeschlossen und beendet und doch sehe ich da noch viel Potenzial für ein Wiedersehen mit Hanna. Ich hoffe daher, dass es bald eine Fortsetzung geben wird, die mich wieder an den Bodensee entführt.

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