Profilbild von Theaterfreundin

Theaterfreundin

Lesejury Profi
offline

Theaterfreundin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Theaterfreundin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.03.2023

Die Familie ist ein besonderer Kosmos

Draußen die Welt
0

Der Leser des Buches wird in das Jahr 1929 zurückversetzt, in das ländliche Kalifornien. Dort lebt die Familie Perrault, das sind Mary und Joe und ihre 4 Kinder. Mary ist der Motor der Familie und hält ...

Der Leser des Buches wird in das Jahr 1929 zurückversetzt, in das ländliche Kalifornien. Dort lebt die Familie Perrault, das sind Mary und Joe und ihre 4 Kinder. Mary ist der Motor der Familie und hält alle Fäden kraftvoll und doch locker in der Hand. Selbstverständlich übernimmt sie auch Aufgaben im Ort und in der Nachbarschaft. Als Agnes Hardy, eine Freundin, durch einen Unfall ums Leben kommt, kümmert sie sich um den Witwer, Walter gehört von dem Zeitpunkt an quasi zur Familie. 1929 bricht die New Yorker Börse zusammen, die dadurch ausgelöste Wirtschaftskrise verändert das Leben schleichend.

Das Buch erschien erstmals 1943, dass merkt man natürlich an der Sprache. Die Autorin schildert sehr ausführlich das Leben im ländlichen Kalifornien. Die Charaktere werden bildhaft dargestellt, sie entstehen langsam vor dem inneren Auge des Lesers. Alle Handlungen und Ereignisse, die Beschreibungen der Orte und Landstriche, einfach alles, wird für meinen Geschmack zu detailliert beschrieben. Ich lese gerne ruhig geschriebene Bücher, aber diesem fehlt für mein Empfinden der Elan.

Das Cover des Buches passt hervorragend, draußen die ganze Welt und im Haus die Familie unter der sanften Führung der Hausfrau, dargestellt durch das Küchentuch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2021

Geschichte über Geschwister

Der Panzer des Hummers
0

Es geht um drei Geschwister. Ea, die älteste, lebt in San Francisco und versucht mit einer Seherin, Kontakt zu ihrer verstorbenen Mutter aufzunehmen. Niels verdient augenblicklich seinen Lebensunterhalt ...

Es geht um drei Geschwister. Ea, die älteste, lebt in San Francisco und versucht mit einer Seherin, Kontakt zu ihrer verstorbenen Mutter aufzunehmen. Niels verdient augenblicklich seinen Lebensunterhalt als Plakatierer und hat keinen festen Wohnsitz. Sidsel ist die Mittlere der Geschwister, alleinerziehend und arbeitet als Restauratorin in einem Museum in Kopenhagen.

Nach dem Tod der Mutter Charlotte, verschwindet der Vater sehr schnell aus dem Leben seiner Kinder. Niels lebt bei seiner Tante Elisabeth und die beiden Töchter müssen allein zurechtkommen. Die Autorin erzählt aus dem Leben der Geschwister und ihrem Umfeld. Wir erfahren eine Menge über ihre Gefühlslage. Für mich sind es aber immer nur Bruchstücke, bis zum Schluss erschließt sich für mich kein vollständiges Bild. Auf der Rückseite des Buches steht „Doch dann müssen die Geschwister auf einmal Stellung zueinander und ihrer Vergangenheit beziehen“. Diese Stellungnahme der Geschwister zueinander findet für mich nicht statt.

Die Mutter Charlotte meldet sich aus dem Hintergrund einer „Zwischenwelt“ immer wieder zu Wort. Im Anfang habe ich für mich erhofft, aufschlussreiches aus der Vergangenheit zu erfahren. Doch auch da wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Wäre der Schreibstil der jungen Autorin nicht so erfrischend und teilweise ungewöhnlich, hätte ich das Buch nicht beendet. Für mich waren es hervorragend geschriebene Kurzgeschichten. Mir fehlte der rote Faden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.07.2021

Sehr unterschiedliche Kurzgeschichten

Eine irische Winterreise
0

Die Geschichten und Erzählungen von D.G. Ambronn handeln von sehr unterschiedlichen Themen. Einmal ist es die Winterreise (Buchtitel), dann sind es Lebenserinnerungen, in allen Geschichten geht es um Beziehungen ...

Die Geschichten und Erzählungen von D.G. Ambronn handeln von sehr unterschiedlichen Themen. Einmal ist es die Winterreise (Buchtitel), dann sind es Lebenserinnerungen, in allen Geschichten geht es um Beziehungen der Menschen zuaneinder. Der Stil ist unterschiedlich, bei manchen Geschichten war ich kurz davor einfach mittendrin aufzuhören. Bei anderen wiederum habe ich gedacht, ein guter Anfang eines ganzen Romans, z.B. bei "Was ich dir erzählen wollte" oder "Der Frieden danach". Ebenso könnte "Ein Teutel" noch ausführlicher geschrieben werden.

Mein Fazit: Einige sehr gute Geschichten, aber mir fehlt ein roter Faden, der die Geschichten und Erzählungen verbindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.02.2024

Für mich keine Geschichte über Freundschaft

Code Name Verity
0

Durch Zufall lernen sich Queenie und Maddie kennen und freunden sich an. Sie kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und wäre nicht Krieg gewesen, sie hätten sich wahrscheinlich nie kennengelernt. ...

Durch Zufall lernen sich Queenie und Maddie kennen und freunden sich an. Sie kommen aus unterschiedlichen sozialen Schichten und wäre nicht Krieg gewesen, sie hätten sich wahrscheinlich nie kennengelernt. Im Oktober 1943 stürzt ein britisches Flugzeug im von den Nazis besetzen Frankreich ab. Queenie/Verity wird entdeckt und von der Gestapo festgenommen. Maddie kann sich verstecken.
Der Erzählstil zu Beginn des Buches gleicht einem Bericht über die Verhöre der Gestapo von Queenie, springt allerdings oft in den Zeiten hin und her, für mich war es teilweise verwirrend. Als Frau bei der Royal Air Force zu sein, war sicherlich mehr als spannend, sich durch die Verhörmethoden der Nazis zu kämpfen ein Kraftakt. Leider kommen diese Aspekte nicht gut zur Geltung.
In weiteren Verlauf des Buches wird das Geschehen aus der Sicht von Maddie beschrieben, er ist lebendiger. Außerdem sorgt eine mögliche Rettung von Queenie für etwas Spannung. Der Plot um die beiden jungen Frauen, die im Zweiten Weltkrieg Aufgaben übernehmen, die überwiegend Männern vorbehalten waren, birgt Potential für eine gute Geschichte. Der Schreibstil des Buches hat mich allerdings nicht abgeholt, er wirkte auf mich sprunghaft und nicht überzeugend.
Sicherlich wird das Buch andere Leser abholen, ein Jugendbuch ist es aus meiner Sicht aber nicht, diese Altersgruppe wird sich ohne entsprechende Vorkenntnisse sehr schwer in das Geschehen einlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere