Cover-Bild Der Brand
(84)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 28.07.2021
  • ISBN: 9783257070484
Daniela Krien

Der Brand

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2021

Sommerfrische in der Uckermark und eine gar nicht mehr frische Ehe

0

Rahel und Peter haben Urlaub - aber ihr gebuchtes Urlaubsdomizil brennt ab. Stattdessen hüten sie Haus und Hof von Rahels Freundin Ruth in der Uckermark. Ruth möchte ihrem Partner nach dessen Schlaganfall ...

Rahel und Peter haben Urlaub - aber ihr gebuchtes Urlaubsdomizil brennt ab. Stattdessen hüten sie Haus und Hof von Rahels Freundin Ruth in der Uckermark. Ruth möchte ihrem Partner nach dessen Schlaganfall während einer Reha beistehen und braucht jemanden, der in der Zwischenzeit ihre Tiere versorgt.

Nach dreißig Jahren Ehe befinden sich Rahel und Peter in einer Sackgasse, die Stimmung ist angespannt und wird noch schlechter, als sich Tochter Stella samt Kindern zum Besuch ansagt...
Aber nicht nur die Ehe und das Verhältnis zu den Kindern, sondern auch Rahels Familiengeschichte findet Einzug in die Handlung. Genauso wie die Freundschaft zu Ruth und Viktor.

Ich mag das Buch sehr. Der Schreibstil ist besonders, es ist ein eher leises Buch - alles spielt sich auf dem Hof in der Uckermark ab. Die Stimmung, das Licht, die Geräusche, all das wird mit wenigen Worten geschildert und hat mich eintauchen lassen. Ein ruhiger Alltag, ohne Luxus (aber mit viel Wein...) und wohl gerade deshalb genau die Sommerfrische, die Rahel und Peter gebraucht haben. Stück für Stück erfahren wir Lesende von Verletzungen, erleben aber auch Annäherungen.
Das klingt jetzt nicht sonderlich aufregend - aber das Buch hat für mich das gewisse Etwas.

Was nun der titelgebende Brand ist? Es kommen einige Brände im Buch vor, ein Thema, das sich wiederholt.

Passend zum Buch wird es nicht vollständig auserzählt - es ist ein Zwischenstand, eine Momentaufnahme. Was morgen ist, weiß man nicht - und was genau nun in der Vergangenheit alles geschah, auch nicht. So ist das Leben und so ist es auch (meist) gut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.10.2021

Eine lebensnahe Geschichte

0

Beziehungen zwischen zwei sich liebenden Menschen können so vielfältig sein. Meist beginnen sie mit einer Leidenschaft, die einem Brand gleich kommt. Oft verzehren diese Flammen alles, was die Menschen ...

Beziehungen zwischen zwei sich liebenden Menschen können so vielfältig sein. Meist beginnen sie mit einer Leidenschaft, die einem Brand gleich kommt. Oft verzehren diese Flammen alles, was die Menschen vereint hat und ein Häufchen Asche bleibt zurück. Einige Menschen schaffen es jedoch, das Feuer in ihrer Partnerschaft so zu schüren, dass es gleichmäßiger brennt und nie ganz erlischt.

Der Brand

Auch Peter und Rahel, die literarischen Hautfiguren aus Daniela Kriens neuem Roman „Der Brand“, haben es geschafft, dass das Feuer ihrer Beziehung über 30 Jahre hinweg brannte. Stellenweise lodernd und manchmal glich es einem schwachen Züngeln. Peter und Rahel stehen in der Mitte ihres Lebens, nachdem ihre Kinder erwachsen sind. Doch mit den wieder gewonnenen Freiheiten hat sich etwas aus ihrer Verbindung gelöst. Ihre Liebe scheint verloschen und ein Sommerurlaub soll bergen, was von ihr geblieben ist …

Das Auf und Ab von Beziehungen

Daniela Krien hat sich für ihren neuen Roman wieder einem Thema gewidmet, welches greifbar und echt ist, weil man als Leser einige Parallelen zum Auf und Ab der eigenen Partnerschaft erkennt. Oder man kennt Menschen, die ähnliche Situationen durchgemacht haben. Jedoch muss man für diese Geschichte eine gewisse Reife mitbringen, damit man sich auf sie einlassen kann.

„Der Brand“ beschreibt aber nicht nur zwei Menschen auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie und mit wem sie ihr Leben verbringen wollen. Die Handlung bringt auch viele Nebenschauplätze mit sich, die für mich als Leser sehr anschaulich und relevant waren. Rahel und Peter verbringen ihren Sommerurlaub – anders als geplant – auf einem alten Hof und sorgen für die Tiere und für sich selbst. Beide literarischen Figuren finden auf diesem Anwesen wieder ein Stück zu sich selbst. Auch wenn ihre Ruhe dort oft durch äußere Einflüsse gestört wird. Zusätzlich unternimmt Rahel die eine oder andere Zeitreise, weil der Hof viele Details aus ihrer eigenen Kindheit verborgen hält, die nun zum Vorschein kommen.

Daniela Krien hat mir mit dieser lebensnahen Geschichte viele schöne Lesestunden beschert. Trotz des gewichtigen Themas und der oft leisen Töne verschafft sie der Handlung mit ihrem gefühlvollen und ausdrucksstarken Schreibstil eine gewisse Leichtigkeit. Die Atmosphäre auf dem Hof wirkte selbst auf mich sehr heilend und entspannend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2021

Rahel und Peter

0

Meine Meinung und Inhalt

Sie weiß, was da draußen los ist. Der hart umkämpfte Partnermarkt
verlangt den Suchenden einiges ab. Die »Ware« ist gebraucht und
beschädigt. Sie hat Schrullen und ...

Meine Meinung und Inhalt

Sie weiß, was da draußen los ist. Der hart umkämpfte Partnermarkt
verlangt den Suchenden einiges ab. Die »Ware« ist gebraucht und
beschädigt. Sie hat Schrullen und Macken, Krankheiten und Ängste, und es fehlt ihr in der Regel an Flexibilität. Wer mit fünfzig noch einmal von vorn beginnt, findet Menschen, die mit anderen gewachsen, von anderen geformt worden sind – zurechtgebogen, zurechtgestutzt und nicht mehr bereit, sich ein weiteres Mal zu biegen oder biegen zu lassen. Auch Peter und sie würden wollen, dass man sie nimmt, wie sie sind." (ZITAT)

Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder großgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem großen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet.

"»Ich will mich nicht von dir trennen, Rahel, aber auf die Weise, wie du es brauchst, kann
ich derzeit nicht mit dir leben.«
»Auf welche Weise meinst du denn?«
»Auf die vollumfängliche.« (ZITAT)

Als ihr geplanter Urlaub wegen eines Brandes der Ferienunterkunft geplatzt ist, kommt die Bitte von ihrer Freudin Ruth (deren Mann Victor plötzlich erkrankt ist), sich um deren Haus und Tiere zu kümmern und dort drei Wochen Auszeit zu machen, wie gerufen.

Der Schluss ließ ein paar Fragen offen, was mir als Leser gut gefallen hat.

Ich mochte das Buch sehr und das Cover finde ich ebenfalls schön gewählt.

Krien hat einen unglaublich schönen Schreibstil und mit "Der Brand" einen tollen Roman geschaffen.

Daniela Krien wurde am 25. August 1975 in Neu-Kaliß in Deutschland geboren. Schon als Kind begann sie zu schreiben, vor allem Kurzgeschichten. Ihr erstes Lebensjahr verbrachte sie aber ausschließlich in Jena. Anschließend zogen ihre Eltern in die Heimat ihres Vaters ins sächsische Vogtland. Dort lebte sie bis sie volljährig war. Daraufhin begannen: Ausbildung, Abendgymnasium und diverse Jobs. 1999 ging sie nach Leipzig, um dort Kulturwissenschaften zu studieren. 2004 und 2006 wurden ihre Töchter geboren. Mit ihrem Lebenspartner, dem Fotograf und Filmemacher Christian Klinger, gründete sie "amadelio film", eine Produktionsfirma für Dokumentarfilme über Künstler. Im September 2011 ist ihr Debüt "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" erschienen. Heute lebt sie mit Mann und Kindern in Leipzig

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.09.2021

Mitten aus dem Leben erzählt

0

Rahel und Peter sind seit vielen Jahren verheiratet, die Kinder sind mittlerweile erwachsen und gehen eigene Wege. Rahel und Peter leben eher neben-als miteinander. Jedes Jahr im Sommer verbringt ...

Rahel und Peter sind seit vielen Jahren verheiratet, die Kinder sind mittlerweile erwachsen und gehen eigene Wege. Rahel und Peter leben eher neben-als miteinander. Jedes Jahr im Sommer verbringt das Ehepaar ihren Urlaub in einem bestimmten Ferienhaus, doch dies ist kurz vor ihrem diesjährigen Urlaub abgebrannt! Da bekommen die beiden die Chance zwei Wochen auf einem kleinen Hof mit einigen Tieren zu verbringen, um sich um Haus, Garten und Tiere zu kümmern. In diesen Wochen bleibt viel Zeit über ihre Ehe nachzudenken...haben sie sich mittlerweile zu sehr auseinander gelebt, oder hat die Ehe der beiden noch eine Chance?

Dieser Roman hat mich wirklich sehr positiv beeindrucken können. Die Geschichte ist nicht sehr lang, doch in vielen Zeilen steckt eine Menge Kraft und Weisheit. Der Schreibstil ist zwar einfach zu lesen und der Hof wird sehr bildhaft beschrieben, doch vorallem sind es die Eindrücke, die zwischen den Zeilen entstehen, die mich sehr fasziniert haben. Daniela Krien hat einen sehr eigenen, ungewöhnlichen Schreibstil, mich hat dieser umgehauen und absolut mitreißen können!

Die Handlung ist ziemlich komplex für das eher dünne Büchlein. Viele Themen werden im Buch vereint wie die Liebe zueinander, die sich vielleicht auch mit der Zeit verändert, die Liebe zu den Kindern, Fremdgehen und vieles mehr. Mich hat die Handlung absolut überzeugen können und kein einziges mal kam Langeweile auf.

Die Protagonisten sind anfangs noch ziemlich unscheinbar und man kann als Leser nicht alle Handlungen nachvollziehen, aber je weiter man liest desto mehr Verständnis kann man für die beiden aufbringen. Die Tochter der beiden empfand ich als absolut abschreckend und furchbar! Wie man so sein kann ist mir unbegreiflich und lange ist mir in einem Buch kein Charakter mehr begegnet, der mich so wütend gemacht hat! Und dennoch passt diese Person sehr gut in die Handlung und ich fürchte es gibt durchaus auch Menschen, die sich so verhalten wie Selma. Für die Geschichte ist es auch wichtig, dass Selma ist wie sie ist, deshalb möchte ich dafür keinen Stern abziehen.

Das Ende finde ich schön und rundum gelungen, auch wenn einige Fragen offen bleiben, hat dies für mich hervorragend zum Buch gepasst!

Fazit: Eine Familien-und Partnergeschichte die mitten aus dem Leben erzählt ist. Der Schreibstil hat mich beeindruckt, denn mit wenigen Worten gelingt es der Autorin einen in den Bann zu ziehen und viel zwischen die Zeilen zu packen! Für mich war das Buch ein Highlight und ich empfehle es gern weiter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.09.2021

Ergreifend und sehr lesenswert!

0

Klammheimlich und leise von hinten kam die Story angeschlichen. Zu Beginn hatte ich mehrmals das Bedürfnis sie wegzulegen. Ich fragte mich, warum die Rezensionen dazu durchwegs so positiv sind. Und dann ...

Klammheimlich und leise von hinten kam die Story angeschlichen. Zu Beginn hatte ich mehrmals das Bedürfnis sie wegzulegen. Ich fragte mich, warum die Rezensionen dazu durchwegs so positiv sind. Und dann hatte es mich! Denn auf einmal kamen die Dinge daher wie ein riesiger Waldbrand, aber unaufgeregt. Unaufhaltsam hat sich die Geschichte von Rahel und Peter in mich gebrannt.

Rahel und Peter sind ein älteres Ehepaar, gut situiert, zwei erwachsene Kinder. Er ist Professor an einer Hochschule und sie Psychologin. Rahel vom Typ her eher emotional, temperamentvoll. Peter emotional eher introvertiert; jemand, der Dinge mit sich ausmacht. So würde ich die beiden beschreiben. Immer mehr zieht Peter sich von Rahel zurück, scheint fast vor ihr zu fliehen. Die Frage, was los ist, kann Rahel für sich nicht beantworten. Haben sie beide doch Jahrzehnte miteinander verbracht, alles gemeistert, waren im Einklang miteinander und nun „knatterts buchstäblich im Getriebe“.
Um einer Freundin zu helfen, deren Mann schwer erkrankt ist, ziehen die beiden für drei Wochen auf deren Bauernhof, versorgen dort das Haus, die Tiere und Pflanzen. In Zeiten, wo allein sind reflektieren beide. Auch als die beiden Kinder zu Besuch kommen, merkt man, wie unterschiedlich diese beiden sind und auch Dissens zwischen Rahel und Peter bringen.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Rahel. Dies aber nicht einseitig, denn auch die Sorgen, Ängste und Emotionen von Peter kommen in der Geschichte nicht zu kurz.
Die Geschichte kommt leise daher, hat mir dann aber quasi eine von hinten „mitgegeben“ … denn die Themen tun irgendwie weh im Herzen. Jeder von uns hat gewisse Themen schon erlebt, und doch schafft es die Autorin, dies auf direkte, aber auch sanfte Weise zu erzählen. An mancher Stelle habe ich geschluckt und mir gedacht: Na bumm, voll erwischt. Und auch, wenn vieles nicht – gefühlt – in die Tiefe geht, war es trotzdem nicht zu wenig oder zu viel … die Story ist vollkommen richtig dosiert.
Eine feine, sensible, unaufgeregte und doch auch direkte Lektüre, die ins Herz geht. Klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere