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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2021

Lesenswert!

Gliss. Tödliche Weite
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Gliss war mein erstes Buch von Andreas Eschbach. Ich muss gestehen, dass mich in diesem Fall nicht mal der Klappentext groß interessiert hat, auch wenn ich natürlich, wenn er mich so gar nicht angesprochen ...

Gliss war mein erstes Buch von Andreas Eschbach. Ich muss gestehen, dass mich in diesem Fall nicht mal der Klappentext groß interessiert hat, auch wenn ich natürlich, wenn er mich so gar nicht angesprochen hätte, wohl auf das Buch verzichtet hätte. Denn die Außengestaltung des Buches, das Cover, der Buchschnitt, die Signatur, all das hat mich von der ersten Sekunde an begeistert. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein absoluter Liebhaber von bunten, digital designten und nicht nur einfarbigen Buchschnitten bin und hier hat Arena wirklich ein Schmuckstück rausgehauen. Der Anblick der Gestaltung, der Farbgebung und der perfekten Abstimmung von Cover und Schnitt verzaubert mich auch jetzt nach so vielen Malen anschauen immer noch und wenn ich so weiter schwärme, besteht meine Rezension bald nur aus Lob über das Äußere des Buches.

Daher nun zum nächsten Punkt, dem Gliss. Das Gliss ist eine Weite, wie sie mir bisher noch nie in einer Geschichte begegnet ist. Im Gliss gibt es keine Reibung, sodass alles, was dort landet, dazu verdammt ist, ruhelos umherzutreiben. Eine Idee, die ich äußerst faszinierend fand, die ich aber gern noch ein bisschen detaillierter ausgeführt hätte. Das Ganze blieb für mich relativ mysteriös, sodass ich es irgendwann einfach als gegeben hingenommen habe und auch eigentlich meinen Frieden damit machen konnte. Aber ein wenig spukte es mir danach trotzdem noch im Hinterkopf herum.

Die Figuren und allen voran Ajit konnten mich nur in Teilen von sich überzeugen. Bei Ajit hatte ich ab und an die Probleme, dass er mir nicht weit genug dachte und relativ impulsiv schien, damit konnte ich mich nicht wirklich identifizieren. Das war schade, aber ich mochte ihn dennoch, er hat es geschafft, ausreichend Sympathien bei mir zu wecken.
Insgesamt muss ich gestehen, dass abgesehen von Ajit keine der Figuren so richtig stark aus der Masse herausgestochen ist für mich, ich kann gar nicht festmachen, woran es gelegen hat. Ich habe mich weder häufig aufgeregt beim Lesen, noch habe ich eine tiefgreifende Verbindung gespürt, meine Beziehung zu den Figuren schlug also weder ins eine noch ins andere Extrem. Wir blieben auf neutralem Boden, eine sichere Sache, was ja eigentlich nicht schlecht ist, auch wenn ich mir natürlich positivere Gefühle gewünscht hätte.

Die Spannung der Geschichte lässt ein wenig auf sich warten, sodass sich die erste Hälfte für mich ein wenig zäh gestaltete. Dennoch war ich sicher, dass es sich lohnen würde, durchzuhalten, und das war richtig so. Im späteren Verlauf war ich bedingungslos gefesselt, habe mitgefiebert und mich so fallen lassen können, wie ich es mir auch schon zu Beginn gewünscht hätte.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch, bei dem ich leichte Startschwierigkeiten hatte und die Bindung zu den Figuren etwas auf der Strecke blieb. Die Idee war allerdings der Hammer und besonders die zweite Hälfte hatte es spannungstechnisch wirklich in sich. Dazu kommt die grandiose Gestaltung und ich lande trotz meiner Kritikpunkte bei 4,5 von 5 Sternen. Das war definitiv nicht mein letztes Buch von Andreas Eschbach!

Veröffentlicht am 12.11.2021

Freue mich auf Teil 2

Regenglanz
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Kyss hat mich bisher fast nie enttäuscht und auch mit Regenglanz geht die Glückssträhne weiter, wieder ein Buch aus dem Verlag, was mich für sich gewinnen konnte. Ich war schon nach dem Klappentext total ...

Kyss hat mich bisher fast nie enttäuscht und auch mit Regenglanz geht die Glückssträhne weiter, wieder ein Buch aus dem Verlag, was mich für sich gewinnen konnte. Ich war schon nach dem Klappentext total hin und weg, das Thema Tätowieren kommt für meinen Geschmack oft viel zu kurz. Ich finde es mega spannend zu sehen, was die Figuren sich bei ihren Motiven denken, was sie damit in Verbindung bringen, was sie fühlen. Und das ist nur einer der Gründe, weshalb ich die Geschichte so geliebt habe.

Der zweite Grund waren die Figuren. Alissa und Simon sind so vielschichtig und sympathisch kreiert, dass ich direkt zu Beginn vor Begeisterung dahingeschmolzen bin. Ich habe beiden unglaublich gern über die Schulter und in ihren Kopf geschaut, was durch die wechselnde Erzählung aus ihrer beider Ich-Perspektiven ein leichtes war. Ich habe mit ihnen mitgefühlt und mitgefiebert, habe ihnen so sehr gewünscht, dass sie trotz aller Widrigkeiten zusammenfinden.

Der Verlauf der Geschichte und die genauen Hintergründe der beiden Protagonisten hatte ich so nicht kommen sehen, zumindest nicht genau auf diese Weise. Man kennt ja mittlerweile schon das ein oder andere Klischee aus New Adult Romanen, aber hier wurde ich tatsächlich ein wenig überrascht. Ich fand es schön zu sehen, wie Simon und Alissa immer weiter zusammenwachsen und sich auch von Steinen, die ihnen im Weg liegen, kaum beirren lassen. Obwohl das Buch nicht frei von jeder Dramatik ist, so fand ich die Art und Weise, wie hier mit Problemen umgegangen und generell kommuniziert wurde, doch recht angenehm und nicht überzogen, wie es manchmal anderswo der Fall ist.

Mein Fazit:
Simon und Alissa konnten mich überzeugen. Mir hat noch ein letzter Funke zum Highlight gefehlt, aber im Großen und Ganzen habe ich fesselnde Lesestunden mit dem Buch verbracht und vergebe daher 4,5 und gerundet 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.10.2021

Wirklich süß

Napoleons großes Abenteuer
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Das Buch über die Maus Napoleon ist in vielerlei Hinsicht besonders. Nicht nur, dass der Mäuse-Protagonist feuerrotes Fell hat und bekennender Punk-Musik-Fan ist, nein, man hat gleich zwei Abenteuer auf ...

Das Buch über die Maus Napoleon ist in vielerlei Hinsicht besonders. Nicht nur, dass der Mäuse-Protagonist feuerrotes Fell hat und bekennender Punk-Musik-Fan ist, nein, man hat gleich zwei Abenteuer auf einmal in diesem Buch, Teil eins und Teil zwei. Was soll daran speziell sein, fragt man sich auf den ersten Blick vielleicht. Aber nur so lange, bis man feststellt, dass man ein Wendebuch in den Händen hält. Ich war direkt Feuer und Flamme für das Buch, als ich sah, dass es so ein unglaublich cooles Design hat. Zudem fasst es sich ganz weich, beinahe samtig an, ich liebe diese Oberflächen von Büchern. Rein von der optischem Aufmachung ist Napoleons großes Abenteuer ein Highlight!

Dass die Geschichte in zwei Teile geteilt ist und zudem recht kurze Kapitel besitzt, schafft zum Selbstlesen aber auch zum Vorlesen für die Kleineren angenehme Abschnitte. Ich mag es, wenn ich nicht zig Seiten lesen muss, um endlich bei einem neuen Kapitel eine Pause machen zu können, sondern regelmäßig abbrechen und das Buch kurz beiseite legen kann, das finde ich sehr angenehm.
Nicht, dass ich das Bedürfnis hatte, diese Pausenmöglichkeiten auch wahrzunehmen. Man fliegt derart mühelos durch die Geschichte, es war beinahe ein Wunder, dass ich es geschafft habe, mir das Abenteuer über mehrere Tage einzuteilen.

Die Punk-Maus Napoleon war eine Marke für sich. Anfangs noch ein verzogener, egoistischer Schnösel wandelt er sich im Laufe der Geschichte außerordentlich und das hat viel Spaß gemacht beim Zusehen. Ich hätte ihn oft gern getadelt, aber genauso oft hat der Mäuserich dann auch seine Fehler eingesehen. Dass er seine Lektion lernt, finde ich richtig und wichtig, so können besonders die jüngeren Leser*innen eine wertvolle Message daraus ziehen. Zudem wird Umweltschutz in diesem Buch groß geschrieben, Napoleon und seine Freunde setzen sich mit vollem Herzen dafür ein. Eine tolle Art und Weise, auch die kleinen Leseratten schon zu sensibilisieren!

Ab und zu hatte die Geschichte für mich kleine Logiklücken, so ganz stimmig war das Konstrukt aus „Maus versteht Mensch nicht, Mensch versteht Maus nicht“ nicht, zudem war oft sehr viel Glück während Napoleons Abenteuer im Spiel. Letzteres finde ich allerdings auch gar nicht so schlimm, schließlich hat es auch was für sich, wenn die Figuren nicht nur kämpfen müssen wie die Wahnsinnigen.

Mein Fazit:
Ein schönes Kinderbuch mit großartiger Gestaltung innen wie außen und einem kleineren Kritikpunkt an der Geschichte, aber insgesamt bietet das Buch ein tolles Leseerlebnis für Groß und Klein. Von mir gibt es wohlwollende 4,5 von 5 Sternen und dazu eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.10.2021

Gruselig und spannend

Malvina Moorwood (Bd. 2)
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Malvina Moorwood ist mir bereits aus ihrem ersten Abenteuer noch gut im Gedächtnis geblieben. Das Mädchen und ich hatten es nicht immer leicht, um fair zu sein hatte es kaum jemand mit ihr leicht, insbesondere ...

Malvina Moorwood ist mir bereits aus ihrem ersten Abenteuer noch gut im Gedächtnis geblieben. Das Mädchen und ich hatten es nicht immer leicht, um fair zu sein hatte es kaum jemand mit ihr leicht, insbesondere nicht ihr bester Freund Tom. Aber dennoch kam ich nach der spannenden Geschichte nicht umhin, auch nach dem zweiten Fall für die Hobby-Entdecker zu greifen.

Die Protagonistin hat oft Anflüge akuter Sturheit. Dazu kommt, dass sie sich fast immer vorschnell in wilde Theorien verstrickt, ganz im Gegensatz zu ihrem stets besonnenen und tiefenentspannten Kumpel Tom. Die beiden sind wieder das perfekte Duo, sie ergänzen sich ideal. Wo Malvina stürmisch ist, ist Tom vorsichtig, wo sie den Kopf verliert, bewahrt er Ruhe.
Was man aber ihnen beiden zugute halten muss, sind ihre detektivischen Fähigkeiten. Die Kiddies haben derart clever ermittelt, da konnte ich nur mit offenem Mund staunen. Ich bin generell eher unkreativ, was das Kombinieren angeht, daher habe ich es sehr genossen, mich einfach zurückzulehnen und Malvina und Tom beim rätseln zuzuschauen.

Das Abenteuer von Malvina und Tom blieb für mich bis zum Schluss undurchschaubar. Ich bin sicher, dass sowohl große als auch kleine Leser hier ihren Spaß haben werden. Man kann zusammen mitfiebern, sich ein bisschen gruseln und die coolsten Dinge ausmalen, am Ende kommt es sowieso komplett anders. Dazu kommt, dass besonders Malvina in diesem Buch angenehmer rüber kommt als im ersten Teil noch. Sie ist immer noch ein wenig anstrengend und egoistisch, aber nicht mehr so ausgeprägt wie vorher.

Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch über eine tolle Freundschaft, gruselige Geheimnisse und spannende Ermittlungen, ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen! Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen, ein wenig Luft nach oben ist noch. Aber in meinen Augen war Band 2 noch besser als der Vorgänger!

Veröffentlicht am 14.10.2021

Erstaunlich gut

Sweet Enemy
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Von Kristen Callihan habe ich bereits mehrere Reihen gelesen. Nach Idol war ich der Meinung, es könnte eigentlich kaum besser werden. Rockstar-Romance ist eine meiner größten Schwächen, ganz im Gegensatz ...

Von Kristen Callihan habe ich bereits mehrere Reihen gelesen. Nach Idol war ich der Meinung, es könnte eigentlich kaum besser werden. Rockstar-Romance ist eine meiner größten Schwächen, ganz im Gegensatz zu Enemies-to-Lovers, womit ich oft so gar nichts anfangen kann. Dennoch weiß ich, dass mir Kristen Callihans Schreibstil zusagt und so wollte ich auch ihrer neuen Reihe eine Chance geben. Und wider Erwarten habe ich es nicht bereut!

Wie gesagt, normalerweise mag ich Enemies-to-Lovers nicht so gern. Die feindselige Stimmung und die ständig gegeneinander stichelnden Protagonisten gehen mir trotz nicht zu leugnendem Knistern zwischen ihnen oft auf den Keks, hier allerdings muss ich sagen, dass ich positiv überrascht wurde. Die Stimmung zwischen Emma und Lucian stand zwar unter Spannung, allerdings nicht auf eine unangenehme Weise. Sie diskutieren miteinander, aber schlagen nicht unter der Gürtellinie zu. Sie liefern sich amüsante Wortgefechte, bei denen ich gern Mäuschen gespielt habe, die Chemie zwischen ihnen war sofort greifbar.

Emma und Lucian sind beide mehr oder weniger an einem Tiefpunkt ihres Lebens angekommen. Ich habe besonders mit Emma sehr stark mitgefühlt, auch wenn ich mich in ihre Lage nur schlecht hineinversetzen konnte, schließlich war ich noch nicht so oft Star einer Fernsehserie. Dennoch sind ihre Gefühle beim Leser authentisch rübergebracht worden. Ich mochte es, dass sowohl sie als auch Lucian aus ihren Ich-Perspektiven erzählen, das hat mich ihnen näher gebracht und an ihren Gedanken teilhaben lassen.

Die Stimmung zwischen den beiden ist wie bereits erwähnt erstaunlich angenehm gewesen. Klar, sie sticheln ab und zu ein wenig und es gab natürlich zum Ende hin auch noch Drama, aber insgesamt hatte ich viel Spaß beim Lesen. Was mir zudem sehr gut gefiel, war dass sich relativ viel Zeit bis zur ersten Bettszene genommen wurde. Ich mag es nicht, wenn die Figuren schon gefühlt in den ersten 100 Seiten übereinander her fallen, da fehlt mir immer die Emotion. Hier wurde es gut gelöst, fand ich.
Allerdings muss ich sagen, dass man den Epilog gut hätte streichen können, den fand ich reichlich unappetitlich. Ab und an sind die Beschreibungen in den expliziten Szenen mehr als gewöhnungsbedürftig, so auch hier, fand ich. Aus erotisch wird da für mich schnell eklig.

Mein Fazit:
Bis auf den Schluss und die teils unangenehmen Bettszenen ein gelungenes Buch, was ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Wenn man sich drauf verlassen könnte, dass jede Enemies-to-Lovers Story so eine tolle Atmosphäre für den Leser bietet, würde ich definitiv öfter zu diesem New Adult Ableger greifen. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen!