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Veröffentlicht am 30.10.2021

Ein bodenständiger Provinzkrimi mit Charme und ernstem Hintergrund

Betongold
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Worum geht’s?
Joseph Frey, genannt Smokey, ist ein ehemaliger Mordermittler, der in München lebt. Trotz seiner Krankheit Morbus Bechterew lässt er sich nicht unterkriegen und genießt sein Leben, trifft ...

Worum geht’s?
Joseph Frey, genannt Smokey, ist ein ehemaliger Mordermittler, der in München lebt. Trotz seiner Krankheit Morbus Bechterew lässt er sich nicht unterkriegen und genießt sein Leben, trifft sich mit seinen Kumpels Moni und Schani – bis letzterer tot in einer Baugrube aufgefunden wird. Zunächst sieht es nach einem Unfall aus, aber Smokey kann das nicht auf sich beruhen lassen.

Meine Meinung:
„Betongold“ von Tanja Weber (Hoffmann und Campe Verlag, 2021) ist ein Kriminalroman, bzw. ein Provinzkrimi, der mich von Anfang an gut unterhalten hat. Ich mag das mundartliche, das die Autorin mit hineingebracht hat. Die Sprache ist zwar einfach, aber lebendig. Es geht um Freundschaft, einen Mord und auch darum, wer bei den steigenden Mieten auf der Gewinner- und wer auf der Verliererseite steht. Es ist eine Geschichte, die zu Herzen geht, aber auch eine Geschichte über die grausame Realität.

Smokey, Moni und Shani und besonders ihre lebenslange Freundschaft haben mich hierbei besonders berührt. Jeder der drei ist eine ganz eigene Persönlichkeit aber gerade deswegen oder trotzdem sind sie bis ins hohe Alter hinein gute Freunde geblieben. Smokey, der von Morbus Bechterew gezeichnet ist und gebeugt mit Schmerzen durch die Gegend zieht, verfolgt von den Toten, die ihm im Laufe seiner Ermittlertätigkeit über den Weg gelaufen sind. Moni, der die Liebe seines Lebens an den Krebs verlor. Der tätowierte Barbesitzer, der dennoch weitermacht. Und Shani, der es mit Fleiß und Ehrgeiz weit gebracht hat, dabei jedoch nie seine Wurzeln vergaß und dennoch nie genug hatte, was ihm am Ende zum Verhängnis wurde. Aber: Wünscht sich nicht jeder eine Clique, wie diese drei? Wie schön, wenn man auf ein gemeinsames, langes Leben zurückblicken und gemeinsame Augenblicke Revue passieren lassen kann. Besonders schön fand ich auch, dass Smokey und Moni sich ohne zu fragen um Lizzy, Shanis Mutter kümmern und sie besuchen, als Shani nicht mehr unter ihnen weilt.

Die Geschichte selbst hat mich an die Eberhofer-Bücher von Rita Falk erinnert. Vielleicht liegt es an der Sprache. An den Charakteren. Wir haben es hier mit keinem blutigen Krimi zu tun, sondern der Fall ist subtiler gelagert. Es geht um Wirtschaftskriminalität, Insidergeschäfte, Immobilien – ein absolut aktuelles Thema. Und meiner Meinung nach hat die Autorin die Komplexität dieses Themas perfekt rübergebracht. Es war spannend und hintergründig und es war ein Vergnügen, Smokey bei seinen Spaziergängen begleiten zu dürfen, bis er der Lösung immer näherkam. Wir hatten zwar keine Spannungspeaks, aber ich wurde gut unterhalten, das Buch und die Charaktere sind bodenständig und ich würde zu gerne noch mehr über Smokey lesen. Er ist einfach ein natürlicher, herzlicher Mensch, den man auch gerne im realen Leben kennenlernen möchte!

Fazit:
In „Betongold“ erweckt Tanja Weber eine absolut herzliche Clique, bestehend aus Smokey, Moni und Shani zum Leben. Drei Männer, die eine lebenslange Freundschaft verbindet und die der Mord an einem von ihnen beendet. Der dialektische münchner Schreibstil der Autorin hat mir hierbei besonders gut gefallen und auch die Hintergründe, die uns in die durchaus aktuellen Themen der Wirtschaftskriminalität und der Immobilienhaie hineingeworfen haben, kurz zurück ins Jahr 2015 und der Flüchtlingskrise. Das Buch greift diese Themen auf und erzählt darum herum auf herzliche und liebevolle Weise einen Provinzkrimi, der wirklich unterhaltsam ist und einen Smokey total ins Herz schließen lässt.

5 Sterne von mir für diesen bodenständigen aber durchaus amüsanten Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 24.10.2021

Ein unglaublicher Politthriller: Brandaktuell und hochexplosiv!

State of Terror
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Worum geht’s?
Ellen Adams wird neue Außenministerin der USA. Eingesetzt von einem Präsidenten, der hofft, sie damit politisch zu diskreditieren, sieht sie sich plötzlich mit Anschlägen konfrontiert, die ...

Worum geht’s?
Ellen Adams wird neue Außenministerin der USA. Eingesetzt von einem Präsidenten, der hofft, sie damit politisch zu diskreditieren, sieht sie sich plötzlich mit Anschlägen konfrontiert, die nicht nur Amerika, sondern die ganze Welt bedrohen. Zusammen mit ihrem Stab stellt sie sich der Herausforderung und versucht, die Quelle der Anschläge zu finden. Als in Amerika Atombomben versteckt werden und der Countdown zur Zündung startet, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit um Leben und Tod!

Meine Meinung:
„State of Terror“ von Hillary Clinton und Louise Penny ist ein Politthriller, der wirklich unter die Haut geht. Zugleich setzen die Autorinnen Hillarys verstorbener Freundin Betsy damit ein Denkmal. Denn das Buch zeigt nicht nur absolut eindrucksvoll die Verwicklungen der Politik innerhalb eines Landes und auch der Länder untereinander, sondern ist zugleich auch ein Statement an die Freundschaft der Frauen. Der Schreibstil ist flüssig, mitreißend und lebendig. Selbst komplexe politische Sachverhalte werden so dargestellt, dass man immer dabei ist, keine Fragen offen bleiben und die LeserInnen auch einen perfekten Einblick hinter die Kulissen bekommen. Die Zusammenhänge von alter und neuer Führung eines Landes werden dargestellt, und die Autorinnen bauen immer wieder Spannungspeaks auf, von denen eines größer ist, als das zuvor.

Auch die Charaktere hätten die Autorinnen nicht besser zum Leben erwecken können! Ellen, die Außenministerin. Eine toughe Frau, die sich durchaus zu behaupten weiß. Der ehemalige Präsident Dunn – eindeutig ein Pendant zu dem vormaligen Präsidenten Trump – sowie der neue Präsident Williams. Alles Personen, die absolut real und authentisch wirken. Genauso die Staatsoberhäupter der anderen Länder, Bashir Shah, der Stab um die Außenministerin und ihre Familie. Gil und Katharina, Anahita und Betsy und wie sie alle heißen. Ich wurde beim Lesen fast zum Teil von Ellens Familie und habe mit jedem Einzelnen mitgefiebert, Betsy ins Herz geschlossen, Ellens Stärke bewundert, bei den Einsätzen mitgefiebert. Es war einfach unglaublich!

Die Story selbst war perfekt aufgebaut. Das aktuelle politische Geschehen wurde herausgearbeitet. Die Vorgänge in Afghanistan. Die politischen Verbindungen zum Nahen Osten, zu Europa und nach Russland wurden aufgezeigt. Wir LeserInnen haben hier einen wirklich einmaligen Blick hinter die Kulissen werfen dürfen. Ich fand es genial mitzuerleben, wo überall Stränge gezogen und Komplotte für oder gegen Personen geschmiedet werden. Wie die Politik untereinander agiert, sei es im eigenen Land oder in andere Länder hinein. Und das Ganze um einen Fall gesponnen, der brisanter und erschreckender nicht sein könnte! Die Szenen in Pakistan waren krass! Die Suche nach Hintermännern und Anführern total mitreißend! Und der Showdown am Schluss einfach nur mega explosiv! Ich habe von der ersten zur letzten Seite mitgefiebert und erst das Nachwort hat mich durchatmen lassen. Ein wirklich geniales Buch, das ich unbedingt weiterempfehlen werde und von dem ich hoffe, dass es nicht das letzte des Autorenduos gewesen sein wird!

Fazit:
Mit „State of Terror“ setzen Hillary Clinton und Louise Penny nicht nur Hillarys verstorbener Freundin Betsy ein absolut beeindruckendes Denkmal, sondern die Autorinnen haben damit einen Politthriller geschrieben, der hochaktuell ist. Einzigartige Einblicke in die Politik Amerikas gibt und in die politischen Verbindungen der Länder untereinander. Ein Thriller, der den Kampf gegen den Terror und die erschreckende Macht der Terroristen aufzeigt. Ich habe die Familie, Freunde und Kollegen um die Protagonistin Ellen Adams herum ins Herz geschlossen und mit ihnen mitgefiebert und mitgehofft von Anfang bis zum Ende. Das Buch war lebendig und hat Dinge offenbart, die mir so gar nicht bewusst waren. Erschreckende aber auch erhellende.

5 Sterne von mir für diesen unglaublichen Politthriller, für den man kein Lesezeichen braucht!

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Veröffentlicht am 19.10.2021

Showdown der Todfeinde – ein absolut mitreißender Kriminalroman

Meeressarg (Ein Fabian-Risk-Krimi 6)
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Worum geht’s?
Bei einer Kanutour kippt das Boot der Kanutin und sie hängt kopfüber im Wasser. Was sie sieht, versetzt ihr den Schock ihres Lebens: Ein Auto mit den Leichen einer Frau und eines Mannes. ...

Worum geht’s?
Bei einer Kanutour kippt das Boot der Kanutin und sie hängt kopfüber im Wasser. Was sie sieht, versetzt ihr den Schock ihres Lebens: Ein Auto mit den Leichen einer Frau und eines Mannes. Die Polizei beginnt zu ermitteln und schnell ist klar, dass mehr als nur ein Unfall dahintersteckt. Auch Dunja Hougaard und Fabian Risk geraten schnell in den Sog der Ermittlungen.

Meine Meinung:
„Meeressarg“ von Stefan Ahnhem ist der 6. Kriminalfall für Fabian Risk, jedoch der erste Teil den ich von der Serie gelesen habe. Dennoch hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass mir Informationen gefehlt haben, obwohl sicherlich die Verbindungen zwischen den Protagonisten in den Bänden zuvor aufgebaut wurden und ich nicht alles im Blick hatte. Mich hat der Schreibstil des Autors sofort gepackt. Es war schlüssig und spannend und besonders die extrem bildhafte Darstellung der Schauplätze und der Personen hat mich begeistert!

Die Hauptprotagonisten waren hier Dunja und Fabian. Dunja, die gemeinsam mit Fareed und Chiang gegen Sleizner, ihren ehemaligen Chef, ermittelt hat. Obwohl sie aus dem Polizeidienst gekündigt wurde, gibt sie nicht auf und verfolgt ihr Ziel, Sleizner zu Fall zu bringen, fast schon wahnhaft. Dennoch gefällt mir ihr Charakter und sie zeigt immer wieder, dass sie auch empathisch ist. Fabian Risk, um den sich die Krimiserie dreht, hat hier m.E. eher eine Nebenrolle. Dennoch gefällt auch sein Charakter mir gut. Er hat einen Schicksalsschlag nach dem anderen zu erleiden, kämpft aber dennoch weiter und gibt nicht auf. Das Ermittlerteam um Hesk gefällt mir ebenfalls sehr gut, besonders Morten ist in meinen Augen eine ganz eigene Nummer.

Und auch die Story selbst hat mich direkt mitgerissen. Der Aufbau der Ermittlungen, egal ob von Seiten der Polizei, aus Sicht von Fabian oder Dunja, wurde von Stefan Ahnhem unglaublich genau und detaillierte aufgebaut. Man hat nicht nur gelesen, sondern als LeserIn war man mitten drin in den Ermittlungen. Die Szene im Parkhaus, die Räume nach dem Umbau – eine absolut tolle Idee! Auch die Beschreibung der Räumlichkeiten, der Computersysteme, der Vorgang der Überwachung. Das wirkte alles so real, der Autor hat wirklich an alles gedacht! Die Geschichte spielt im Jahr 2012, aber mir wäre auf Anhieb kein Detail aufgefallen, das nicht aus dieser Zeit stammen könnte. Hier hat der Autor wirklich gut recherchiert. Und den Fall, den er aufgebaut hat, der war wirklich außergewöhnlich. Aus drei Richtungen wurde ermittelt, es war fast ein Wettlauf gegen die Zeit, wer schneller ist. Drei unterschiedliche Ermittlungsarten. Immer wieder Spannungspeaks, wenn ein Aufeinandertreffen von Gut und Böse stattfand, bis hin zum fulminanten Showdown am Ende – hier hatten wir wirklich alles. Perfekte Ermittlungsarbeit, Erzählstränge, die unabhängig voneinander aufbauten aber am Ende ein logisches Ganzes ergaben und sogar einen Epilog, der die noch offenen Fragen geklärt hat. Das Buch hat mir wirklich viel Spaß gemacht und ich werde auf jeden Fall die anderen Teile der Fabian-Risk-Reihe lesen!

Fazit:
Mit „Meeressarg“ schickt Stefan Ahnhehm Fabian Risk in seinen 6. Kriminalfall. Wir ermitteln aus Sicht von Fabian, von Dunja und gemeinsam mit der Polizei. Jeder hat andere Ermittlungsansätze und -möglichkeiten, die der Autor unheimlich akribisch, genau und authentisch aufbaut. Es ist unglaublich, dies unterschiedlichen Seite zu begleiten. Dann noch die Schauplätze, die perfekten Charaktere – ein Kriminalfall, der es in sich hat und seinesgleichen sucht. Unterschiedliche Abläufe, die dennoch in einem logischen Ganzen enden und ein Showdown, der alle Spannung von zuvor nochmals toppt!

5 Sterne von mir für diesen packenden Kriminalfall, der zwar mein erster Fabian-Risk-Fall war, aber ganz sicher nicht mein letzter sein wird – der Autor hat mich komplett gepackt!

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Spannend, unvorhergesehen und größer als Raum der Angst

Stadt des Zorns
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Worum geht’s?
Janus ist zurück. Und auch diesmal will er ein Spiel spielen. Doch nur ein Raum ist ihm hierfür zu klein, sein Spiel verteilt sich auf eine ganze Stadt. Wieder erwählt er Hannah als Hauptperson ...

Worum geht’s?
Janus ist zurück. Und auch diesmal will er ein Spiel spielen. Doch nur ein Raum ist ihm hierfür zu klein, sein Spiel verteilt sich auf eine ganze Stadt. Wieder erwählt er Hannah als Hauptperson in seinem Spiel. Wird sie es schaffen, auch diesmal als Gewinnerin daraus hervorzugehen? Und kann Hauptkommissar Kappler rechtzeitig eingreifen, um das Schlimmste zu verhindern?

Meine Meinung:
„Stadt des Zorns“ von Marc Meller ist der zweite Escape-Room-Thriller um Hannah Preuß und Hauptkommissar Kappler. Am Cover erkennt man sofort, dass es sich wieder um die beiden handeln muss. Und auch der Schreibstil ist wieder genauso mitreißend und fesselnd. Die Ideen uns Spiele fast noch schlimmer und fantasievoller, wie im ersten Teil. Wieder beschreibt der Autor akribisch jedes Detail. Die Räume und Personen sind perfekt abgestimmt und es ist einfach unglaublich, auf welche Ideen Marc Meller immer kommt!

Hannah ist ähnlich tough, wie wir sie bereits im ersten Teil kennengelernt habe. Und auch die Gruppe um sie herum, ihre sog. Mitspieler, sind wieder einzelne Charaktere, die sich allerdings anders als im ersten Teil bereits kannten. Und auch diesmal hat Janus wieder einen Spitzel eingeschleust, sodass das Grundschema ähnlich geblieben ist, was aber der Spannung keinen Abbruch getan hat. Wir lernen Janus ein bisschen besser kennen – er ist einer der faszinierendsten Bösewichte, die mir bislang in den Thrillern begegnet sind. Und auch Kappler ist wieder mit dabei, entschlossen und zielstrebig, wie wir ihn bereits aus dem ersten Teil kennenlernen durften.

Die Geschichte selbst ist ähnlich und doch anders. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so spannend war es. Allerdings hatte man als LeserIn im ersten Teil etwas mehr Möglichkeiten, mitzuraten. Das war hier nicht ganz so der Fall. Dafür haben mir hier die äußeren Umstände gut gefallen. Der Kronleuchtersaal in der Kanalisation, der Aufbau der Spiele, die Stimmung der Protagonisten untereinander. Das hat Marc Meller wieder perfekt inszeniert! Es kam von einem Knall zum nächsten, teils absehbar, meist jedoch völlig unerwartet. Und das Ende war wieder ein perfekter Showdown mit einem nochmals absolut unerwarteten Twist und einem ganz besonderen Gastauftritt. Ich hoffe nur, dass das Ende noch nicht das Ende war, denn ich würde gerne noch mehr über Hannah, Janus und die Escape-Rooms lesen!

Fazit:
Mit „Stadt des Zorns“ macht Marc Meller den Escape-Room um seine Thrillerserie mit Hannah Preuß und Kappler nochmals größer und wahnsinniger! Das Buch ist ein absoluter Pageturner und wartet immer mit neuen Überraschungen und grausamen Ideen auf. Die Spiele, die Räume, die Personen – absolut genial und außergewöhnlich! Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Auch wenn wir nicht soviel mitraten konnten, wie im ersten Teil und auch einige parallelen zum ersten Teil was den Aufbau angeht durchaus zu sehen waren, hat das der Spannung keinen Abbruch getan und ich war gebannt bis zur letzten Seite! Ich hoffe sehr, dass dies nicht der letzte Teil gewesen sein wird, da ich nicht genug bekommen kann von diesen grausamen Ideen und Escape-Räumen des Schreckens!

5 Sterne von mir und eine absolute Leseempfehlung an alle Escape-Room- und Thriller-Fans!

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Unvorhersehbar, spannend und einfach nur genial!

Der Angst verfallen
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Worum geht’s?
Lohberg: Ein kleiner Junge wird tot unter dem Eis aufgefunden. Schnell steht fest, dass es kein Unfall war. Kurz darauf verschwindet ein Mädchen. Eine Thrillerautorin, die in dem kleinen ...

Worum geht’s?
Lohberg: Ein kleiner Junge wird tot unter dem Eis aufgefunden. Schnell steht fest, dass es kein Unfall war. Kurz darauf verschwindet ein Mädchen. Eine Thrillerautorin, die in dem kleinen Ort wohnt, schreibt darüber, schon bevor Details öffentlich werden. Was weiß sie? Woher hat sie ihre Informationen? Hattinger, Köstner und Lange ermitteln.

Meine Meinung:
„Der Angst verfallen“ ist mein erster Thriller von Mark Franley und auch der erste Thriller aus der Köstner-Hattinger-Reihe, den ich lese. Ich kannte den Autor nicht und jetzt ist er definitiv auf meiner Must-Read-Liste! Auch wenn man den Vorgängerband nicht kennt, hat man nicht das Gefühl etwas zu vermissen, das Buch kann komplett unabhängig gelesen werden. Der Schreibstil des Autors ist genial. Man kann die Angst riechen. Die Bilder, die er in Worte fasst, brennen sich ins Gehirn ein – der Junge unter dem Eis, absolut grauenhaft. Er beschreibt Details, die wirklich unter die Haut gehen und Alptraummaterial sind. Das Thema des Buches ist „Angst“ – und diese Angst transportiert Mark Franley mehr als realistisch auf die LeserInnen.

Das Ermittlerteam gefällt mir sehr gut. Es sind eigene, andere Charaktere. Ruben Hattinger, der fast schon autistisch wirkt. Der sagt, was er denkt und damit oft jemandem aus Versehen an den Karren fährt, obwohl er es nicht so meint und es nicht einmal bemerkt. Er ist einfach direkt und kennt weder Ironie noch Sarkasmus. Mike Köstner und Eva Lange kennen ihn und die drei bilden ein perfektes Team. Auch Mike und Eva haben eine Vergangenheit, die sie gezeichnet hat und ein bisschen zu Außenseitern macht. Vielleicht verstehen die beiden sich deshalb so gut, weil sie ein ähnliches Schicksal haben – und ich bin gespannt, ob sich in einem der weiteren Teile mehr zwischen den beiden entwickeln wird. Sie wären wirklich ein gutes Paar. Auch die Charaktere der Thrillerautorin, des Wirts, von Udo und wie sie alle heißen – einfach perfekt getroffen! Eine Dorfgemeinschaft, in der jeder jeden kennt und in der Gerüchte schnell hochkochen.

Genauso kochend heiß ist dann die Story selbst. Es fängt spannend an und geht genauso weiter. Obwohl die LeserInnen immer wieder kleine Brocken hingeworfen bekommen und man immer denkt: Jetzt gleich bekommt man DEN Hinweis, der zu dem oder der TäterIn führt, so bleibt man doch lange im Ungewissen und alles scheint möglich. Die Ermittlungen sind spannend und mitreißend. Und die Beschreibungen der Taten, der Opfer – wirklich nichts für schwache Nerven. Hier spielt der Autor gekonnt mit der Angst und der Fantasie seiner LeserInnen. Die Spannung baut sich immer mehr auf, es kommen immer neue mögliche Stränge dazu und der Autor verwebt diese am Ende mehr als gekonnt zu einem perfekten Ganzen! Und ich danke dem Autor so sehr für den Epilog, denn ohne diesen wären noch Fragen offengeblieben, die mich nicht hätten schlafen lassen!

Fazit:
„Der Angst verfallen“ von Mark Franley ist der zweite Teil aus der Thrillerserie um Köstner und Hattinger, kann jedoch unabhängig von dem ersten Teil gelesen werden. Es ist mein erstes Buch von dem Autor und ich muss sagen: Franley trifft perfekt den Triggerpunkt der LeserInnen. Er verwirrt, spinnt falsche Fährten und schafft eine Spannung, die unter die Haut geht. Spielt mit den Alpträumen und der Angst seiner LeserInnen und achtet wirklich akribisch auf jedes Detail. Zudem haben wir mit dem fast autistischen Hattinger und den gebrandmarkten Köstner und Lange ein Team, das anders ist aber dennoch einfach perfekt zusammenspielt. Bis zum Ende ist man im Ungewissen, wer der oder die Täter ist/sind und ich muss sagen: Oft hatte ich eine Vermutung, aber damit hätte ich nie gerechnet!

5 Sterne von mir für dieses Meisterwerk der Angst und ich freue mich schon auf die weiteren Ermittlungen von Ruben, Mike und Eva!

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