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Veröffentlicht am 10.11.2021

Atmosphärischer Fantasy-Auftakt

Die Hüter der fünf Jahreszeiten, Band 1: The Lie in Your Kiss (Romantische Fantasy - So aufwühlend wie der Herbstwind, so unvergesslich wie ein Sommerabend.)
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The Lie in Your Kiss“ ist der erste Band aus der Reihe „Die Hüter der fünf Jahreszeiten“ von der Autorin Kim Nina Ocker.

Seit Jahrzehnten sorgen vier Herrscherfamilien für die Aufrechterhaltung der Jahreszeiten. ...

The Lie in Your Kiss“ ist der erste Band aus der Reihe „Die Hüter der fünf Jahreszeiten“ von der Autorin Kim Nina Ocker.

Seit Jahrzehnten sorgen vier Herrscherfamilien für die Aufrechterhaltung der Jahreszeiten. Bloom möchte damit eigentlich nichts zu tun haben und lieber weit weg studieren. Durch ein schicksalhaftes Ereignis muss sich Bloom unvorbereitet die Nachfolge der Hüterin des Winters antreten und damit ein Amulett an den folgenden Frühling überbringen.

Der Schreibstil der Autorin ist wieder total angenehm zu lesen und ich bin nur so durch die Seiten durchgeflogen. Dabei hatte ich fantastische Bilder vor Augen und da die Ereignisse aus der Ich-Perspektive von Bloom geschildert werden, hatte ich fast das Gefühl neben ihr zu stehen. Bloom rückt durch die Ereignisse ziemlich plötzlich im Mittelpunkt und ich konnte ihr Verhalten nicht immer so ganz nachvollziehen. Zwischenzeitlich kam die mir vor wie ein trotziger Teenager, der denkt, dass sich die ganze Welt sich gegen ihn verbündet hat. Gleichzeitig konnte ich schon verstehen, dass sie von der plötzlichen Verantwortung, die auf ihr lastet, einfach überfordert war. Mit Kevo wurde hier ein sympathischer Protagonist erschaffen, von dem sich Bloom sehr beeinflussen lässt und den ich nur schwer einordnen konnte.

Gut gefiel mir die Entstehung und der Wechsel der Jahreszeiten und die dafür benötigte Magie. Während die Handlung zu Beginn recht langsam voran ging, wurde es zum Ende richtig spannend und ereignisreich.

Insgesamt hat mir diese Jahreszeiten-Saga gut gefallen und ich bin nun gespannt bin, wie es im nächsten Band weitergeht.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Wieder ein spannender Psychothriller von Nicci French

Ein dunkler Abgrund
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„Ein dunkler Abgrund“ ist ein weiterer fesselnder Psychothriller aus der Feder des in Südengland lebenden Autorenduos Nicci French.

Tess und Jason haben nach ihrer Trennung gute Regeln zum gemeinsamen ...

„Ein dunkler Abgrund“ ist ein weiterer fesselnder Psychothriller aus der Feder des in Südengland lebenden Autorenduos Nicci French.

Tess und Jason haben nach ihrer Trennung gute Regeln zum gemeinsamen Umgang mit ihrer dreijährigen Tochter Poppy gefunden, deren Wohl immer im Vordergrund steht. Sowohl Tess als auch Jason haben bereits einen neuen Partner. Als Poppy beginnt ungewöhnliche Verhaltensweisen an den Tag zu legen, ist Tess direkt alarmiert und überzeugt davon, dass mehr hinter Poppys Wutanfällen und ihren für ein Kleinkind ungewöhnlich vulgären Ausdrucksweise stecken muss. Als Poppy nach dem Besuch bei Jason auch noch ein brutales Bild zeichnet, ist Tess überzeugt davon, dass ihre Tochter etwas Furchtbares gesehen haben muss und geht zur Polizei. Damit gerät sie in einen gefährlichen Strudel und muss schon bald um ihr Leben und das ihrer Tochter fürchten.

Die Story ist lebendig und spannend geschrieben und hat dafür gesorgt, dass ich schnell unzählige Fragezeichen im Kopf hatte.

Tess ist eine besorgte Mutter, die nur das beste für ihr Kind möchte und deren Leben vollkommen außer Kontrolle gerät. Ihre Verzweiflung und ihre Sorge um Poppy wird spürbar. Gleichzeitig kommt aber auch die Frage auf, ist ihr Misstrauen und ihre Angst angebracht oder steigert sie sich da in etwas hinein ? Ist sei einfach nur eine übermäßig besorgte Mutter deren Leben außer Kontrolle geraten ist ?
Poppy habe ich zwischenzeitlich als ungewöhnlich anstrengendes Kleinkind empfunden, ob das nun auf ihre Verhaltensauffälligkeiten zurückzuführen war, ist schwer zu sagen.

Mich hat auch dieser Thriller von Nicci French wieder sehr gefesselt, die Spannung ist hoch, weswegen ich ihn nur schwer aus der Hand legen konnte und ich freue mich schon jetzt auf weitere Bücher des Autorenduos.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Die Kraft der Berge

Das Glück des Wolfes
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„Das Glück des Wolfes“ ist ein sehr ruhiges Buch des Autors, Mathematikers und Filmemachers Paolo Cognetti, in dem man auf jeder Seite spüren kann, wie sehr er die Natur und die Berge liebt.

Der 40-jährige ...

„Das Glück des Wolfes“ ist ein sehr ruhiges Buch des Autors, Mathematikers und Filmemachers Paolo Cognetti, in dem man auf jeder Seite spüren kann, wie sehr er die Natur und die Berge liebt.

Der 40-jährige Fausto möchte nach seiner Scheidung einen Neuanfang starten und zur Ruhe kommen. Dazu sucht er Zuflucht in einem kleinen Dorf in den Bergen. Hier beginnt er als Koch zu arbeiten und lernt dabei die Kellnerin Babette kennen. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen, haben aber sehr unterschiedliche Wünsche, Ziele und Sehnsüchte. Während es Silvia in die Berge zieht, muss Fausto zurück in die Stadt nach Mailand, um etwas zu klären.

Die Sprache des Autors ist einfach toll. In ruhigen und poetischen Worten beschreibt er die Natur. Man spürt die Ruhe, die Kraft und die Unendlichkeit der Berge. Die Liebesgeschichte zwischen Fausto und Silvia steht hier nicht im Vordergrund, aber sie fügt sich wunderbar in die faszinierenden Darstellungen der Berge, Tiere und Pflanzen ein.

Die eingängigen Beschreibungen haben bei mir direkt ein tolles Kopfkino hervorgerufen und lassen die Faszination des Autors für die Berge lebendig werden. Man kann die klimatischen Bedingungen spüren und den Duft des Waldes regelrecht riechen.

Da die Kapitel recht kurz sind, kann man jedes gut auf sich wirken lassen, wobei die kurzen prägnanten Überschriften schon immer neugierig auf das nächste machen.

Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen und bin noch immer ganz fasziniert von der Unendlichkeit und der Ruhe der Berge.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Politisch geprägter Familienroman

Die Blankenburgs
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„Die Blankenburgs“ ist ein historischer Roman über die Jahre 1929 bis 1936 des Autors Eric Berg.

Der Roman ist in drei Abschnitte geteilt und der erste beginnt 1929 in Frankfurt. Die Porzellanmanufaktur ...

„Die Blankenburgs“ ist ein historischer Roman über die Jahre 1929 bis 1936 des Autors Eric Berg.

Der Roman ist in drei Abschnitte geteilt und der erste beginnt 1929 in Frankfurt. Die Porzellanmanufaktur der Familie Blankenburg besteht seit 150 Jahren und ihr geht es wirtschaftlich gut. Nachdem Adalmar – Familienoberhaupt – und Richard – sein Schwiegersohn – an der Börse eine große Menge Geld verlieren, nehmen sie sich das Leben. Es folgt ein heftiger Streit um das Erbe zwischen den Töchtern Ophélie und Elisa.

Zunächst werden sehr viele Charaktere eingeführt. Da es auf den Innencovern einen Stammbaum der Familien Blankenburg und Löwenkind und ein Personenverzeichnis am Ende gibt, konnte ich problemlos den Überblick behalten, da dadurch sehr gut nachvollziehbar war, wer mit wem in welchem Verhältnis steht.

Die Zeit, in welcher der Roman handelt, ist die des Nationalsozialismus und davon ist die Handlung deutlich geprägt. Nach dem Klappentext hatte ich einen Familienroman erwartet und gedacht, dass ich eine Menge Informationen über die Porzellanmanufaktur und die Herstellung von Porzellan erhalte. Das ist leider nicht der Fall. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen. Der Schreibstil von Eric Berg ist lebendig und die Atmosphäre der Zeit und die Stimmung innerhalb der Familie kommt gut durch. Die Charaktere werden facettenreich und lebendig dargestellt, haben sich im Laufe der Handlung weiterentwickelt, sind teils sympathisch und teils weniger. Das Ende ist recht offen gehalten, aber das Leben der Familie geht weiter, von daher war auch das stimmig.

Die Darstellung der politischen Ereignisse fand ich sehr interessant und man merkt, dass der Autor diesbezüglich eine Menge recherchiert hat. Zu Beginn der Kapitel gibt es eine kurze Zusammenfassung zu den geschichtlichen Hintergründen, die sehr informativ und interessant sind.

Der Roman hat die Jahre des Nationalsozialismus lebendig gemacht und auch wenn man weiß, was damals passiert ist, ich bin jedes Mal wieder von Neuem geschockt und finde es wichtig, dass diese Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Ein dramatischer und düsterer Spannungsroman

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
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Ich habe schon die beiden ersten Romane „Girl on the Train“ und „Into the Water“ von Paula Hawkins regelrecht verschlungen und hatte dementsprechend hohe Erwartungen an ihr drittes Buch. Diese wurden nicht ...

Ich habe schon die beiden ersten Romane „Girl on the Train“ und „Into the Water“ von Paula Hawkins regelrecht verschlungen und hatte dementsprechend hohe Erwartungen an ihr drittes Buch. Diese wurden nicht enttäuscht auch wenn dieser Roman kein Thriller, sondern ein düsterer aber dennoch sehr fesselnder Spannungsroman ist.

Bevor die in London lebende Autorin begann Romane zu schreiben, hat sie als Journalistin gearbeitet.

Zu Beginn des Buches ist eine Karte abgebildet, auf der die wichtigsten Punkte - wo die Protagonistinnen wohnen, wo das Hausboot liegt und einige andere - eingezeichnet sind. Ich mag solche Karten sehr, da ich die Ereignisse dadurch bildhafter vor Augen habe. Handlungsort ist London.

Zunächst lernt man Miriam, Laura und Carla kennen. Miriam lebt auf einem Hausboot und entdeckt auf dem Nachbarboot die Leiche eines jungen Mannes - Daniel - der brutal ermordet wurde. Daniels einzige nähere Verwandte ist seine Tante Carla. Bei den ersten Ermittlungen stößt die Polizei auf Carla, die einen One-Night-Stand mit Daniel hatte.

Schnell wird deutlich wie unterschiedlich die Protagonistinnen sind. Aber eines haben sie gemeinsam, jede der Frauen hat Schreckliches erlebt, ist auf irgendeine Art traumatisch verletzt und sucht nach Vergeltung. Die Einblicke, die man in das Leben der Frauen erhält, lassen sie alle verdächtig erscheinen.

Die Kapitel sind kurz und durch einen permanenten Wechsel der Perspektive und der Zeiten war ich zu Beginn ein wenig verwirrt, konnte aber gleichzeitig nicht aufhören zu lesen, da ich unbedingt mehr erfahren wollte. Es dauert ein wenig, bis die Verbindungen zwischen den einzelnen Personen und ihrer Vergangenheit klar werden und genau darin liegt die Spannung. Viele einzelne Details setzen sich langsam zusammen, bis sie am Ende zu der Lösung des Mordfalls auf dem Hausboot führen. Und nicht nur das, aber mehr verrate ich nicht, den Rest müsst ihr selber lesen.

Der Schreibstil von Paula Hawkins ist einfach unglaublich fesselnd. Ich habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Am Ende wurde alles schlüssig erklärt, so dass ich das Buch sehr zufrieden zugeklappt habe und mich schon auf das nächste Werk der Autorin freue. Wer ruhige Spannungsromane mag, wird begeistert sein, wer einen Thriller erwartet, liegt hier nicht unbedingt richtig.

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