Profilbild von juli_bookworld

juli_bookworld

Lesejury Star
offline

juli_bookworld ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit juli_bookworld über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2021

Berührende Hommage an die Sehnsucht des Reisens!

Die Begegnung. Eine Geschichte über den Weg zum selbstbestimmten Leben
0

,,Es gibt keine einmaligen Chancen, es gibt nur eine Unmenge an Gelegenheiten. Welche uns wohin führt, das wissen wir nicht" (Die Begegnung, S. 191). Tiefgründig, authentisch und bewegend. Die Gelegenheit ...

,,Es gibt keine einmaligen Chancen, es gibt nur eine Unmenge an Gelegenheiten. Welche uns wohin führt, das wissen wir nicht" (Die Begegnung, S. 191). Tiefgründig, authentisch und bewegend. Die Gelegenheit dieses Buch zu lesen führt den Leser hautnah nach Norwegen und lässt diesen an einer berührenden Geschichte teilhaben.

In ,,Der Begegnung" nimmt der Leser eine ganz besondere Rolle ein. So fremd wie man selbst zu Beginn gegenüber den Protagonisten ist, genauso fremd sind sich diese auch selbst. Es kam mir so vor, als würde ich persönlich in der norwegischen Hytte sitzen und leibhaftig Sverirs und Hakons Geschichten aus deren Vergangenheit lauschen.

Gerade, dass sich die Tiefe des Romans aus den Erzählungen der Figuren ergibt, fande ich stilistisch mehr als gelungen. Alle Erfahrungen derer werden dem Leser somit hautnah zu teil, wodurch Sverir und Hakon wiederum überaus authentisch wirkten. Ich mochte deren beide Charaktere sehr und vor allem auch deren Gemeinsamkeiten konnte ich unmittelbar spüren.

Der Roman verfügt meiner Meinung nach über einen besonderen emotionalen Tiefgang. Die Begegnung ist für die Protagonisten lebensverändernd und regt auch den Leser zum Nachdenken an. Zahlreiche Lebensweisheiten wurden angesprochen und mir auf meinen Weg mitgegeben. Fragen nach dem Sinn des Lebens oder dem Glauben an seine Träume veranlassten mich selbst zum Überdenken meiner Lebenssituation.

Das Buch ist zusätzlich eine Hommage an die Sehnsucht des Reisens. Die detaillierte Darstellung von Norwegens Flora war so präzise, dass ich mich tatsächlich dorthin versetzt gefühlt habe. Durch die verwendete Sprache hat es Jochen Schweizer geschafft konkrete Bilder vor meinem inneren Auge zu erzeugen. So konnte ich mir die beschriebenen Landschaften stets sehr gut vorstellen und habe die Gerüche dort förmlich wahrnehmen können. Das fande ich einfach wunderbar!

Von zentralem Inhalt ist auch der Aspekt der Abenteuerlust. Das Entfliehen des monotonen Alltags wird auf eine angenehme und zugleich spannende Weise dargestellt. Die Thematik der Kanuten als Symbol der grenzenlosen Freiheit passt für mich perfekt und hat mich sehr beeindruckt. Unweigerlich wurden dabei auch meine eigenen Gedanken auf Reise geschickt und haben ein Stück weit Fernweh bei mir erzeugt.

Für mich ist ,,Die Begegnung" ein absolutes Jahreshighlight. Abenteuerliche und tiefgründige Aspekte werden perfekt miteinander verwoben, sodass ein abwechslungsreicher und fesselnder Roman entsteht. Wer dem Alltag entfliehen möchte ist hier genau richtig und sollte sich das Buch auf keinen Fall entgehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2021

Spannender Jugendthriller mit dem gewissen Extra!

The Girls I've Been
0

,,The girls I've been" ist für mich ein Thriller, der weit über bloße Action hinausgeht und unglaublich viel Tiefgang aufweist. Ernstere Thematiken werden hier perfekt mit einer actionreichen Handlung ...

,,The girls I've been" ist für mich ein Thriller, der weit über bloße Action hinausgeht und unglaublich viel Tiefgang aufweist. Ernstere Thematiken werden hier perfekt mit einer actionreichen Handlung verwoben, sodass ein Roman entsteht, welcher nicht nur sehr unterhaltsam ist sondern auch zum Nach- und Mitdenken anregt.

Eine klare Stärke dieses Buches ist für mich das Verweben zweier Handlungsstränge. Optimal ergänzen sich die Geschehnisse des Banküberfalls und die Erzählungen aus der Vergangenheit der Protagonistin Nora. Erstere Narration bringt die nötige Spannung; zweitere die emotionale Tiefe. Auch optisch werden diese beiden Geschichten voneinander getrennt, indem die Seiten mit den Rückblenden einen dunkleren Farbton einnehmen. Ich habe mich dabei wunderbar mitgenommen gefühlt, sodass ich optimal mit der Hauptfigur mitfiebern konnte.

Das Verstricken beider Ebenen eröffnet einen umfassenden Blick auf Nora selbst. Besonders ihre Entwicklung und die daraus hervorgegangenen Charaktereigenschaften werden dem Leser dabei sehr gut zugänglich. Im Hinblick auf die Protagonistin haben sich für mich beide Handlungsstränge perfekt ergänzt, sodass sie genau zur Erläuterung deren Persönlichkeit zu einem Ganzen verschmelzen. Diesen Aufbau fande ich einfach wunderbar.

Besonders emotional berührt hat mich die Lebensgeschichte von Nora. Ihr gesamtes Ausmaß ergibt sich dabei erst nach und nach, da Rückblenden über das ganze Buch verstreut werden. Dieses Puzzle fande ich überaus spannend und in einzigartiger Weise dargestellt, da Noras Vergangenheit konkret mit verschiedenen Alter Egos zusammenhängt.
Die Persönlichkeit der Hauptfigur wird dadurch ungeheuer vielschichtig, so wie ich es noch nie zuvor in einem anderen Werk erlebt habe. Diese Komplexität in der Charakterdarstellung habe ich total geliebt, da es damit nie langweilig wurde und immer wieder eine Überraschung für den Leser bereit gehalten wurde.

Überzeugt hat mich zudem die Ansprache von tiefergründigen Themen, wie etwa Bisexualität oder die Krankheit Endometriose. Dies wurde hierbei auf eine solch direkte und natürliche Weise getan, sodass keinesfalls eine Problematisierung sondern vielmehr eine Art der Aufklärung stattfand. Das habe ich absolut gemocht und fande diese Form der Handhabung überaus zeitgemäß.

Auch die Sprache, welche Tess Sharpe benutzt, ist von einer gewissen Modernität geprägt. Unmittelbar und vor allem direkt wird die Handlung erzählt. Die gewählte Perspektive, welche zum überwiegenden Teil mit der Sicht von Nora übereinstimmt, präsentiert die Gedanken und die Gefühle der Protagonistin. Dies ermöglichte mir ein konkretes Einfühlen in die jeweiligen Situationen und eine entsprechende emotionale Teilhabe.

Modern, spannend und vor allem einzigartig. Das ist für mich die perfekte Beschreibung von Tess Sharpes neuem Roman. Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung für alle, die auf der Suche nach Action mit dem gewissen Etwas sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2021

Absolute Empfehlung für alle Jane Austen Fans und solche, die es noch werden wollen!

Von ganzem Herzen ...
0

Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine einzigartige Reise in die Regency Zeit. Schon das Cover ist historisch angehaucht, sodass ich den Eindruck hatte, ein original Buch aus jener Zeit in den Händen ...

Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine einzigartige Reise in die Regency Zeit. Schon das Cover ist historisch angehaucht, sodass ich den Eindruck hatte, ein original Buch aus jener Zeit in den Händen zu halten. Dieser positive Eindruck hat sich während des Lesens gefestigt, sodass ich das Buch gar nicht mehr weglegen wollte. 

Meiner Meinung nach ist das Buch überaus hochwertig verarbeitet. Die farbigen Print-Photos unterstützen den Inhalt und unterstreichen die Aussagen von Austens Briefen perfekt. Jene gaben mir deutliche Impressionen aus der vergangenen Zeit und ließen mich umso tiefer in Janes Welt eintauchen.

Das Buch weist eine klare Struktur auf, welche dem Leser einen Überblick über Janes Austens Leben und dessen prägnanter Stellen gibt. Die Einteilung in klare Phasen mit zugehörigen Ortsangaben hilft als Orientierung und trägt zu einer Verständlichkeit optimal bei. Auch die Erläuterungen der Autorin hinsichtlich auftretender Personen oder Verbindungen zu Austens Romanen wirken in diese Richtung und ermöglichen ein Verstehen. 

Um zur Essenz des Buches zu kommen, d.h. konkret zu Austens Briefen, so ist zu sagen, dass diese von ebensolcher großartigen Schreibkunst zeugen, wie die bekannten Romane der Autorin selbst. Pikante Wortführungen und dezent spöttische Kommentare wirken erfrischend und haben mir mehrfach ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Auch in den Briefen wird Austens schnelle Zunge deutlich, sodass die Briefe überaus amüsant sind. Die Sprache ist gemäß der historischen Regency-Zeit, sodass vorab gesagt sein muss, dass der Text keinesfalls so leicht zu lesen ist wie modernere Genre.

Inhaltlich hat mich vor allem die Nähe von Jane Austen zu ihrer Schwester berührt. Zahlreiche Briefe zeugen von deren inniger Vertrautheit, sodass bei mir geradezu der Eindruck von Seelenverwandten entstand. Diese emotionale Tiefe habe ich absolut geliebt und konnte gar nicht genug davon bekommen. 

Auch mochte ich es sehr, dass Details der Regency Zeit, quasi durch Jane Austens Worte, für den Leser greifbar wurden. Es wird von Bällen, Kleidern und Whist-und Casinospielen berichtet. Auch die Zurückhaltung in Flirts wird unmittelbar dem Leser zugänglich. Mir kam es daher tatsächlich so vor, als würde ich in die Zeit zu Jane Austen zurückversetzt werden.

Ich habe das Buch absolut geliebt und kann es jedem Jane Austen Fan oder solche, die es noch werden wollen, nur ans Herz legen. Ich liebe die Regency Zeit und habe mich durch dieses Buch derer ein Stück näher gefühlt. Daher eine absolute Leseempfehlung von mir! 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2021

Bewegende und authentische Reise ins Frankreich des 18. Jahrhunderts!

Die letzte Tochter von Versailles
0

Berauschende historische Gefühle gemischt mit der bewegenden Geschichte zweier jungen Frauen. Für mich stand klar, wie auch aus dem Titel hervorgeht, die Thematik rund um das bekannte Versailles im Vordergrund. ...

Berauschende historische Gefühle gemischt mit der bewegenden Geschichte zweier jungen Frauen. Für mich stand klar, wie auch aus dem Titel hervorgeht, die Thematik rund um das bekannte Versailles im Vordergrund. Ungeschönt und authentisch lässt Eva Stachniak den Leser hinter die Fassaden dieses barocken Königshauses blicken.

Zunächst habe ich das Cover des Buches absolut geliebt. Es fiel mir sofort ins Auge und bringt mit der jungen Frau, in deren Hintergrund sich der Spiegelsaal von Versailles befindet, sofort den historischen Vibe mit sich. Ich finde es ist mehr als passend zum Titel des Romans und überaus stimmig zu dessen Inhalt. Eine Einheit zwischen der Narration und dem formal Äußeren wird geschaffen, was das Buch zu einem stimmigen Gesamtwerk macht.

Der historische Inhalt des Buches ist beeindruckend und wird besonders authentisch dargestellt. Heraus sticht klar die Schere zwischen arm und reich, welche omnipräsent das Frankreich des 18. Jahrhunderts prägt. Dabei fande ich es wunderbar gestaltet, diese Kluft anhand der Protagonistin Véronique herauszuarbeiten. Die Autorin lässt den Leser, durch die Sicht der Hauptfigur, direkt am Geschehen teilhaben und die Grenze zwischen Armut und Reichtum hautnah miterleben. Ich konnte mich sowohl in Véronique als auch in das barocke Zeitalter sehr gut hineinversetzen.

Der Handlungsverlauf ist packend und nimmt den Leser auf eine einzigartige Reise mit. Die Spannung baut sich allmählich auf, bis sie zum Ende hin ihren Höhepunkt erreicht. Besonders die Idee, dass der Roman zunächst mit einer Protagonisten beginnt und die Geschichte sich dann von deren Tochter aus weiterbewegt, habe ich total geliebt. Die Verknüpfung der Generationen finde ich einen perfekten Handgriff, welcher dem historischen Roman das gewisse Extra verleiht. Ich wollte das Buch gar nicht mehr weg legen, sondern am liebsten in einem fort lesen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und mitreißend. Der Text präsentiert zahlreiche Gedanken der Protagonistinnen und schafft es mit seinen sprachlichen Mitteln konkrete Bilder zu erzeugen. Ich habe mich komplett in die Geschehnisse hineinversetzt gefühlt und konnte Versailles förmlich vor meinem inneren Auge gesehen.

Fazit: Absolut gelungener und empfehlenswerter Roman mit dem gewissen Extra. Wer das historische Frankreich liebt und gerne hinter dessen Fassaden blickt, ist hier genau richtig. Eine einzigartige Geschichte wartet auf euch, die auf jeden Fall berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.09.2021

Herausragende Charakterwahl fernab der klassischen Fantasy-Wesen!

Myrica
0

Allein der Titel hat mich wahnsinnig neugierig auf den Roman gemacht. Das gewählte Thema der Sirenen ist für mich neu und einzigartig. Noch nie zuvor habe ich über diese etwas in Romanen gelesen. Umso ...

Allein der Titel hat mich wahnsinnig neugierig auf den Roman gemacht. Das gewählte Thema der Sirenen ist für mich neu und einzigartig. Noch nie zuvor habe ich über diese etwas in Romanen gelesen. Umso gespannter war ich auf das Kennenlernen dieser originellen Charakterwahl.

Komplett begeistert war ich von der Protagonistin Lupa. Sie vereint eine einzigartige Kombination aus Blutlinien, welche ihren Charkter und ihre Art bestimmen. So resultiert bei ihr eine unverkennbare Stärke und ein Durchsetzungswille, was ich absolut geliebt habe. Ihre Charakterdarstellung wird von einer zerbrechlicheren Seite ergänzt, welche dem Leser durch Erinnerungen an ihre Vergangenheit zugänglich wird. Diese Details in der Gestaltung der Figuren wirken nicht nur authentisch sondern haben mich auch mit Lupa mitfühlen lassen.

Nicht unerheblich hat dahingehend auch die Form der Ich-Erzählung und der Schreibstil der Autorin gewirkt. Dieser ist zum Genre passend und vor allem überaus modern. Für mich war der Stil, im Bezug auf das Alter der Hauptfigur, perfekt gewählt, sodass eine junge und frische Erzählweise resultiert. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen.

Ebenso begeistert bin von der gestalteten phantastischen Welt, in die der Leser hier eintauchen darf. Durch die bildliche Sprache konnte ich mich sehr gut in diese eindenken und es kam mir so vor, als würde ich mich selbst durch Myrica bewegen. In einer mystischen Atmosphäre begegnet der Leser einer unvergleichlichen Diversität an phantastischen Wesen, welche die fiktive Welt in ihrem Wirken unterstützen und ergänzt.

Abgerundet werden die genannten Aspekte durch den Handlungsaufbau, der wunderbar konstruiert ist. Die Geschichte startet mit einem Prolog der zahlreiche Fragen aufwirft. Man hat dadurch sofort das Bedürfnis weiterzulesen. Die Spannung baut sich von Beginn an auf und wird durch flüssige Übergänge zwischen den Ereignissen stetig aufrecht erhalten. So war ich immer sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

Fazit: Dieses Buch ist Fantasy pur und überzeugt mit seiner herausragenden Charakterwahl. Wer Lust auf eine spannende Geschichte mit einzigartigen Fantasy-Wesen hat, ist hier genau richtig und sollte sich den Roman auf keinen Fall entgehen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere