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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.10.2021

Gelungener Reihenauftakt

Ein Schuss kommt selten allein
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"Ein Schuss kommt selten allein" erzählt die Geschichte von dem Medium Jonathan Bane, der mit seiner Begabung der Polizei unter die Arme greift. Der Nachteil an der Sache ist jedoch, dass aufgrund dieser ...

"Ein Schuss kommt selten allein" erzählt die Geschichte von dem Medium Jonathan Bane, der mit seiner Begabung der Polizei unter die Arme greift. Der Nachteil an der Sache ist jedoch, dass aufgrund dieser Fähigkeiten elektronische Gegenstände keine lange Lebensdauer genießen. Genauso wenig wie die Beziehungen von Jonathan. Denn bei ihm hält es lange keiner aus. Bis er auf Donovan Havili trift…

Zu Beginn lässt sich gleich sagen, dass "Ein Schuss kommt selten allein" sicherlich kein unfassbares Meisterwerk mit unvorhersehbaren Wendungen ist, sondern einfach eine angenehme und lockere Geschichte ist, die ihre Stärke in der Beschreibung der Beziehung zwischen Jonathan Bane und Donovan Havili hat. Die beiden harmonieren wunderbar zusammen und die Autorin schafft es, dass von Anfang an eine angenehme Chemie zwischen den Figuren besteht. Natürlich gibt es dieser Geschichte noch einen Fall, der aufgeklärt werden muss und spannend erzählt ist. Auch gibt es in dieser Story kein Coming Out, denn beiden Figuren sind sich ihrer sexuellen Orientierung bewusst und es gibt deshalb auch kein aufgesetztes Drama. Dieses Buch ist zudem der Beginn einer mehrteiligen Reihe und Geschichte rund um Jon und Donovanacht macht definitiv Lust auf mehr.

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Gibt es die perfekte Welt?

Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
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Die perfekte Welt kreieren. Eine Welt, in der es keinen Rassismus, keine Gewalt und keinen Hass gibt. Was wie ein Traum klingt, ist für unseren Protagonisten Ash zu einer möglichen Realisierung geworden. ...

Die perfekte Welt kreieren. Eine Welt, in der es keinen Rassismus, keine Gewalt und keinen Hass gibt. Was wie ein Traum klingt, ist für unseren Protagonisten Ash zu einer möglichen Realisierung geworden. Ash, der sich als weltoffen und tolerant sieht, aber durch seine weiße Hautfarbe, seinem Geschlecht und seiner Heterosexualität zur privilegierten Gruppe gehört, bekommt durch Zufall die Möglichkeit, in andere Dimensionen zu reisen. Doch die erste Dimension, in die er gelangt, ist alles andere als perfekt. Denn in dieser Welt gibt es die Rassentrennung. Und nicht nur das: Schon bald wird Ash miterleben müssen, wie sich das Leben als Minderheit anfühlt. Und wie gefährlich es ist.

Neal Shusterman schafft mit "Game Changer" ein Werk, das aufgrund seiner Thematik gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Botschaft sendet. Viele von uns würden sich als tolerant bezeichnen und weltoffen bezeichnen, aber ist das wirklich ausreichend um aus dieser Welt einen besseren Ort zu machen? Und sind wir wirklich so tolerant? Genauso mit diesen Fragen wird unsere Hauptfigur Ash im Laufe dieser Geschichte konfrontiert und weckt nicht nur bei ihm, sondern auch beim Lesen Fragen über das eigene Verhalten auf. Die Stärke dieser Story liegt dabei vor allem in der Darstellung der Charaktere. Mit Ash haben wir eine durchschnittliche aber sympathische Hauptfigur, die nicht durch irgendeine Eigenschaft unfassbar heraussticht, aber sich genau deshalb so realistisch anfühlt. Man kann sich als Leser einfach wunderbar in ihn hineinversetzen. Besonders Josh und Katie sind tolle Nebenfiguren, die man während des Lesens am liebsten beschützen möchte. Schade finde ich hingegen, das wenig über die Freundschaft zwischen Ash und Leo erzählt wird, obwohl sie besten Freunde sind. Mit Leo konnte ich generell leider nicht wirklich mitfiebern, da zu wenig über ihn erzählt wurde. Gut gelungen ist auch der Aufbau der Geschichte. Während man am Anfang mit vielen Fragezeichen im Kopf liest, erschließt sich alles leicht verständlich im Laufe der Geschichte, auch wenn es hin und wieder ein wenig langatmig wurde. Und natürlich hat dieses Buch eine tolle Botschaft bezüglich den Aufbau einer perfekten Welt, die jedenfalls mich zum Nachdenken anregte. Wer also ein Gesellschaftskritisches Jugendbuch lesen möchte, der ist mit Game Changer auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

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Veröffentlicht am 01.08.2021

Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein

Mein Wille geschehe
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Das Leben von Benedikt Theves steckt schon lange in einem Tief. Seine Frau nimmt ihn nicht ernst, die Predigten werden kaum noch besucht und als Trauerredner ist er nur noch 3. Wahl. Doch sein tristes ...

Das Leben von Benedikt Theves steckt schon lange in einem Tief. Seine Frau nimmt ihn nicht ernst, die Predigten werden kaum noch besucht und als Trauerredner ist er nur noch 3. Wahl. Doch sein tristes Leben nimmt eine schlagartige Wendung, als die junge Clara seine Hilfe aufsucht. Angestachelt von der Idee, den Menschen Kummer von den Schultern zu nehmen, führt Theves den Beichtstuhl ein. Einer der ersten, der dies nutzen will, ist ein Mann namens Hambrück. Ein brutaler Schläger, der Theves voller Stolz ein Video zeigt, welches eine in ihm über die Jahre hinweg tief vergrabene Wut weckt. Eine Wut, die nun zum Vorschein kommt und das Leben von Benedikt Theves in eine ganz neue Richtung lenkt und die Frage aufwirft: Warum sollte Mord eigentlich eine Sünde sein, wenn durch diesen Tod das Leben anderer gerettet werden kann?

Ein Pfarrer der zum Mörder wird? Dieser Punkt war für mich Grund genug, das Buch zu kaufen. Und ich wurde in keinster Weise enttäuscht. Ich liebe generell Bücher, die aus der Perspektive des Mörders erzählt werden. Und dem Autor gelingt es von Anfang an, den Leser an die Hauptfigur zu binden. Man hat Mitleid mit ihm, findet ihn sympathisch und ist fast schon froh über das, was er getan hat. Schließlich stellt man sich sogar selber die Frage: Wie weit darf man gehen, um andere Menschen zu schützen? Zudem erfährt man einiges über die Arbeit eines Pfarrers, was ich als Atheistin sehr interessant fand. Das Buch ist zudem angenehm zu lesen und besitzt eine passende Portion Humor. Daher eine klare Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Das Schicksal eines Reiches oder die eigenen Wünsche?

Blood and Ash – Liebe kennt keine Grenzen
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In einem Jahr soll die 18 jährige Poppy an die Götter übergeben werden. Diese Zeremonien finden seit vielen Jahren statt, denn die Menschen leben in ständiger Angst vor dem, was außerhalb der Mauern im ...

In einem Jahr soll die 18 jährige Poppy an die Götter übergeben werden. Diese Zeremonien finden seit vielen Jahren statt, denn die Menschen leben in ständiger Angst vor dem, was außerhalb der Mauern im Nebel lebt. Und nur die Götter können sie vor dieser Gefahr schützen. Doch Poppy ist etwas besonderes: Sie ist nämlich eine Auserwählte. Auf ihren Schultern liegt das Schicksal des Königreiches. Seit ihrer Kindheit an wird ihr gesamtes Leben kontrolliert, fremdbestimmt und überwacht. Eigene Wünsche und Träume sind tabu. Aber Poppy hat trotz dieser Ketten ihren eigenen Charakter und Dickschädel. Sie trainiert heimlich das Kämpfen, liest verbotene Bücher und stiehlt sich nachts raus. Sie versucht das Leben zu genießen, so gut es geht. In einer dieser Nächte besucht sie das "Red Pearl", wo Glücksspiel und andere Vergnügungen ausgelebt werden. Dort trifft sie auf den jungen Hawke, der nicht nur ein begnadeter Kämpfer ist, sondern vor allem durch seine direkte und forsche Art in Poppy einen wilden Strudel der Gefühle weckt. Und während sie zwischen ihren Gefühlen und ihrer Verpflichtung steht, gesteht Hawke ihr etwas, was alles, an das Poppy ihr ganzen Leben geglaubt hat, auf den Kopf stellt…

Die Autorin Jennifer L. Armentrout erschuf mit Blood and Ash den Beginn einer Trilogie, in der unsere Heldin nicht nur blutrünstigen Hungernden, sadistischen Herzögen und aufständischen Anhängern gegenüber steht, sondern vor allem einen Kampf mit sich selbst austragen muss. Und genau diesen Konflikt beschreibt die Autorin sehr beeindruckend und lebhaft. Poppy ist eine facettenreiche Figur, deren Weg von einem für die Götter auserwählten Mädchen hin zu einer selbstbestimmenden Frau, die ihr Leben nun selber in die Hand nehmen will, spannend erzählt ist. Was Hawke betrifft bin ich mit mir und meiner Meinung über ihn im Zwiespalt. Mal sympathisch, mal aber auch zu Selbstsicher für meinen Geschmack. Aber ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergeht. Kleiner Negativpunkt in dieser Story ist für mich, dass zwar viel passiert ist, aber nichts, was sehr überraschend gewesen war. Das Schicksal von einigen Charakteren und die Identität des dunklen Prinzen waren schon früh erkennbar. Trotzdem bietet dieses Buch gute Unterhaltung, eine tolle Protagonistin und ein Ende, das Lust auf den 2. Teil macht.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Nächste Mission: Istanbul

Die Feuerreiter Seiner Majestät 03
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Laurence, Temeraire und die andere machen sich Bereit für die Rückkehr nach England. Doch bevor sie die Reise antreten können, bricht euch Feuer auf der Allegiance aus. Die Reparaturen werden Monate in ...

Laurence, Temeraire und die andere machen sich Bereit für die Rückkehr nach England. Doch bevor sie die Reise antreten können, bricht euch Feuer auf der Allegiance aus. Die Reparaturen werden Monate in Anspruch nehmen. Aber solange müssen Laurence und die anderen gar nicht warten. Sie erhalten von einem Mann namens Tharky eine Botschaft. In Istanbul befinden sich drei Dracheneier, die so schnell wie möglich abgeholt und nach England gebracht werden müssen. Also machen sich unsere Protagonisten auf, um die scheinbar endlose Wüste Richtig Istanbul zu durchqueren. Als wären Wüstenstürme, knappes Wasser und wilde, ungezähmte Drachen nicht schon schlimm genug, gibt es zudem noch das Gerücht, dass ein großer weißer Drache mit blutroten Augen durch die Wüste streift. Ein Drache, der laut seiner Beschreibung Laurence und den anderen sehr bekannt vorkommt…

Nach dem Aufenthalt in China aus dem letzten Band, schickt uns die Autorin nun auf die Reise nach Istanbul. Und auch dieses Mal lässt sie Temeraire und Laurence keinen Zeit zum verschnaufen. Spannende Wendungen von der ersten Seite an und charakterliche Weiterentwicklungen knüpfen auch hier an die beiden Vorgänger an. Auch die neuen Charaktere, auf die Laurence und die anderen während ihrer Reise stoßen, schließt man als Leser sofort ins Herz. Denn die Autorin hat ein großes Talent darin, die Figuren mit ihren individuellen Eigenschaften lebendig erscheinen zu lassen. Und Naomi Novik wäre wohl nicht Naomi Novik, wenn sie das Buch nicht so enden lassen würde, dass man als Leser sofort zum 4 Band greifen möchten!

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