Cover-Bild Never Doubt
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 28.07.2020
  • ISBN: 9783736312807
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Emma Scott

Never Doubt

Inka Marter (Übersetzer)

Manchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine eigene Geschichte zu erzählen ...

Für das, was vor einem Jahr geschah, hat Willow keine Worte. Erst als sie die Rolle der Ophelia am städtischen Theater bekommt, sieht sie eine Chance, ihren Schmerz mit den Zeilen Shakespeares in die Welt zu schreien. Ihr Hamlet ist Isaac Pearce, der Bad Boy der Stadt. Instinktiv versteht Isaac ihren Hilferuf, und mit jeder Konfrontation der tragischen Liebenden auf der Bühne kommen Willow und Isaac sich näher. Doch um wieder wirklich zu leben, muss Willow ihre eigene Stimme finden ...

"Es gibt einfach nicht genug Worte, um auszudrücken, wie wunderbar Emma Scotts Bücher sind." TOTALLY BOOKED BLOG

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.12.2021

Ein absolutes Herzensbuch!

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Meine Meinung
Da ich ein großer Fan von Emma Scotts bisherigen Veröffentlichungen war, musste ich mir natürlich auch „Never Doubt“ kaufen. Wie bei so vielen Büchern habe ich es dann zu lange auf den SuB ...

Meine Meinung
Da ich ein großer Fan von Emma Scotts bisherigen Veröffentlichungen war, musste ich mir natürlich auch „Never Doubt“ kaufen. Wie bei so vielen Büchern habe ich es dann zu lange auf den SuB verbannt, weil ich auf den richtigen Moment gewartet habe, es zu lesen. Der ist vor ein paar Tagen gekommen und ich sage mal so viel: ich bin froh, das ich nicht noch länger gewartet habe.

Als Willows Vater aus New York in eine Kleinstadt versetzt wird, sieht Willow es als Chance, ihr altes Leben endlich hinter sich lassen zu können. Nachdem vor einem Jahr etwas schreckliches geschehen ist, lebt sie sowieso eher als Schatten ihrer selbst und weiß kaum noch, wer sie eigentlich ist. Als sie vom städtischen Theater-Programm erfährt, spricht sie kurzerhand für Hamlet vor und schon steht sie als Ophelia auf der Bühne. Doch Hamlet selbst wird vom Bad Boy der Stadt gespielt: Isaac. Sein schlechter Ruf eilt ihm voraus, doch auf der Bühne wird er von allen angehimmelt und auch Willow kann seinem Bann nicht widerstehen …

Mit Willows Charakter verbinde ich unheimlich viel. Sie ist als Tochter einer wohlhabenden Familie mitten in New York aufgewachsen, hat das Luxus-Leben geliebt, viele Partys veranstaltet und hatte stets viele Freunde. Das alles ändert sich in nur einem Moment und Willow verliert sich selbst. Sie schert sich nicht mehr darum, was andere von ihr halten, schottet sich von allen ab und jede Nacht wird für sie zur Hölle. Ihre Eltern bemerken den Charakterwechsel zwar, aber es scheint sie nicht sonderlich zu interessieren so steht Willow alleine da. Sie schafft es nicht, darüber zu reden, was passiert ist und behält alle Sorgen und Ängste für sich, was sie nur noch kaputter macht. Nur auf der Bühne kann sie sagen, was sie fühlt, denn dort spricht sie mit den Worten ihrer Rolle und nicht mit ihrer eigenen. Sie ist mir so unheimlich ans Herz gewachsen und ich liebe sie einfach über alles. Ich sehe so viel von mir selbst in ihr, weswegen ich mich ihr vermutlich so unheimlich nah fühle.

Isaac lebt schon seit seiner Geburt in der Kleinstadt, die er so dringend verlassen und hinter sich lassen möchte. Sein Vater ist weniger Vater und mehr ein Alptraum, der ihn nicht wertschätzt und sonst hat Isaac nicht viel. Er hat einen schlechten Ruf an der Schule, vor allem weil er als Kind eine Stufe wiederholen musste und seitdem mit Abstand der Älteste ist. Er ist impulsiv und kann sich manchmal auch vor Prügeleien nicht zurückhalten, wodurch sein Ruf nur noch schlimmer ist. Doch sobald er auf der Bühne steht, kann ihm kaum einer widerstehen. Er ist das Wunderkind des städtischen Theaters und der ganze Stolz des Besitzers, da er sich jede seiner Rollen mit einer riesigen Leidenschaft hingibt. Außerhalb des Theaters spricht er allerdings sehr ungern, er ist viel für sich und wirkt mit seiner grimmigen Ausstrahlung eher abweisend als einladend auf seine Mitmenschen. Trotzdem habe ich mich schon nach den ersten Seiten aus seiner Perspektive absolut in ihn verliebt. Er ist ein gebrochener Charakter, der nur versucht, zu überleben und aus seinem Leben herauszukommen. Er ist zwar sehr verhalten, aber trotzdem einfühlsam und verständnisvoll, weswegen ich ihn einfach nur lieben konnte.

Der Roman ist in der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven von Willow und Isaac geschrieben worden. Den Schreibstil der Autorin kenne ich bereits aus mehreren anderen Veröffentlichungen und auch hier habe ich ihn wieder absolut geliebt. Emma Scott schreibt sehr flüssig und fesselnd, sodass ich das Buch gar nicht mehr zur Seiten legen wollte. Sie schafft es immer wieder, mich mit ihren Worten zu begeistern und in ihren Geschichten einzufangen.

Die Handlung ist im Grunde genommen genau das, was der Klappentext uns verspricht. Willow flieht aus ihrem alten Leben, lernt das Theater-Spielen und trifft auf Isaac, der ihr mit seiner mysteriösen und düsteren Art den Kopf verdreht. Aber gleichzeitig ist das ganze noch so viel mehr und es hat mich auf unendlich vielen Ebenen absolut begeistern und berühren können. Obwohl es so stumpf wirkt, wenn ich den Inhalt wie oben in einem Satz herunterbreche, verbirgt sich noch so viel mehr dahinter, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann, wie sehr es mich begeistert.

Schon nach wenigen Seiten war ich emotional absolut in die Geschichte involviert. Ich wollte eigentlich nur wenige Kapitel lesen bevor ich schlafen gehe und schon hatte ich das ganze Buch beendet, weil ich es einfach nicht weg legen konnte.

Die Geschichte von Isaac und Willow ist eine sehr ruhige Geschichte, die sich langsam aufbaut und in einem ebenso angenehmen Tempo weiter entwickelt. Die beiden lassen sich Zeit, sich auf den jeweils anderen einzulassen, doch sobald es so weit ist, geschieht es wahnsinnig leidenschaftlich und emotional. Isaac und Willow bauen eine ganz besondere Verbindung auf, die keine Liebe auf den Blick ist, dafür aber umso intensiver. Ich habe es geliebt, die beiden dabei begleiten zu dürfen und wollte gar nicht, dass es aufhört – ich habe mich einfach in die beiden als Duo verliebt.

Gleichzeitig wird Willows eigene Geschichte behandelt, die wichtige Thematiken anspricht. Ich persönlich konnte aus dem Klappentext schon erahnen, worum es geht und ich empfehle es sehr, die Trigger-Warnung wahrzunehmen. Ich muss zugeben, dass das Thema eins meiner Trigger-Punkte behandelt, doch weil ich mir die Geschichte nicht entgehen lassen wollte, habe ich bestimmte Szenen übersprungen. Trotzdem finde ich, dass die Autorin das ganze recht sensibel angegangen ist und auch Willows Prozess sehr authentisch dargestellt hat.

Zum Ende hin hat es mich noch einmal richtig zerrissen, aber genau das liebe ich an Emma Scotts Büchern so sehr. Insgesamt muss ich aber sagen, dass ich das Ende sehr geliebt habe und es einfach perfekt zur Handlung gepasst hat.

Fazit
Und schon wieder hat Emma Scott ein absolutes Herzensbuch für mich geschaffen. Die Handlung und ihre Charaktere haben mich auf eine ganz persönliche Ebene berührt und verzaubert. Besonders die Kombination der beiden Protagonisten habe ich einfach sehr geliebt, ich hätte die beiden noch über weitere hunderte Seiten begleiten können.

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Veröffentlicht am 12.11.2021

einzigartig und unvergleichlich - Herzensbuch

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“Doubt thou the stars are fire;
Doubt that the sun doth move;
Doubt truth to be a liar;
But never doubt I love.”

-William Shakespeare, Hamlet

Klappentext:
Manchmal braucht man die Worte eines anderen, ...

“Doubt thou the stars are fire;
Doubt that the sun doth move;
Doubt truth to be a liar;
But never doubt I love.”

-William Shakespeare, Hamlet

Klappentext:
Manchmal braucht man die Worte eines anderen, um seine eigene Geschichte zu erzählen …
Für das, was vor einem Jahr geschah, hat Willow keine Worte. Erst als sie die Rolle der Ophelia am städtischen Theater bekommt, sieht sie eine Chance, ihren Schmerz mit den Zeilen Shakespeares in die Welt zu schreien. Ihr Hamlet ist Isaac Pearce, der Bad Boy der Stadt. Instinktiv versteht Isaac ihren Hilferuf, und mit jeder Konfrontation der tragischen Liebenden auf der Bühne kommen Willow und Isaac sich näher. Doch um wieder wirklich zu leben, muss Willow ihre eigene Stimme finden …

Wow, die Autorin hatte mich gleich zu Beginn mit ihrer Widmung an diese Geschichte gefesselt. Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen. Es wegzulegen, fiel mir so unglaublich schwer.

Emma Scott ist ja bekannt dafür, unglaublich emotionale und tiefgründige Geschichten zu schreiben, doch mit so einer Story habe ich nicht gerechnet.

Das Buch ist in drei Akte geteilt. Im ersten Akt lernt der Leser die einzelnen Charaktere und Konflikte kennen. Die Handlung nimmt ihren Lauf und man möchte das Buch gar nicht mehr weglegen. Im zweiten Akt spitzen sich die Geschehnisse dann zu und es kommt zum Höhepunkt. Der letzte Akt, beinhaltet dann die Lösung der Konflikte und einen Abschluss der Geschichte.

Der Schreibstil war unglaublich schön, poetisch und fesselnd. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und mitgelitten. Emma hat mal wieder an so mach einer Szene mein Herz gebrochen und mich zum Weinen gebracht. Bis zum Ende war ich total in ihrem Bann und war hingerisssen davon, wie schmerzhaft und doch unglaublich schön diese Geschichte ist!

Was man an dieser Stelle auch hervorheben muss ist die Tatsache, dass Emma unglaublich tiefgründige, facettenreiche und authentische Charaktere erschaffen kann, die einen umhauen! Willow’s Vergangenheit, ihre unfassbare starke Persönlichkeit und innere Stärke haben mich erschüttert und begeistert zugleich. Ihre Eltern haben mich so wütend und sprachlos gemacht. Ihre Blindheit und Ignoranz dem eigenem Kind gegenüber haben mich sehr getroffen. Isaac ist ein ruhiger und liebevoller junger Mann, in den man sich einfach verlieben muss. Seine Liebe zu seinem Vater, seine Güte und Zielstrebigkeit haben mich das ganze Buch über fasziniert.

„Never Doubt“ hat nur wenige Seiten gebraucht um mich ganz für sich einzunehmen. Die angesprochenen Themen sind wichtig und unfassbar gut umgesetzt und in die Geschichte eingeflochten worden. Definitiv ein Jahreshighlight!

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Voller Gefühle und Emotionen

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„Die Liebe war zuerst da…“

Ach, was soll ich euch sagen, dieses Buch hat mein Herz gebrochen und dann wieder zusammengeflickt….

Das ist für mich wieder ein typisches Emma Scott Buch, es berührt einem ...

„Die Liebe war zuerst da…“

Ach, was soll ich euch sagen, dieses Buch hat mein Herz gebrochen und dann wieder zusammengeflickt….

Das ist für mich wieder ein typisches Emma Scott Buch, es berührt einem tief im
Herzen und ist voller Emotionen und tiefen Gefühlen❤️

Ich weiß garnicht wie oft ich Herzrasen hatte, oder wie oft mein Herz einen Schlag ausgesetzt hat, weil es in dem Moment so emotional war…

Willow hat etwas sehr schlimmes hinter sich, doch sie ist trotzdem sehr stark und kämpft sich durch ihre Dunkelheit.

Isaac ist aufopfernd, liebevoll und macht wirklich alles, für die Menschen die er liebt☺️

Etwas, was mir auch noch richtig gut gefallen hat, sind die ganzen Ausschnitte aus dem Hamlet Theaterstück, ich war einfach nur begeistert und verzaubert🎭

Wer klassisches Theater, große Gefühle und tiefsinnige Emotionen liebt, ist bei diesem Buch genau richtig, ihr werdet es sicher so sehr lieben, wie ich es tu❤️☺️

„Ich werde nie jemanden lieben, außer dir.“

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Veröffentlicht am 20.10.2021

So viel Liebe für diese Geschichte

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Der Einstieg war eher ruhig; gelingt aber dennoch auf Anhieb. Obwohl anfangs nicht allzu viel passiert und man stattdessen mit einigen wichtigen, wie auch interessanten Informationen versorgt wird, ist ...

Der Einstieg war eher ruhig; gelingt aber dennoch auf Anhieb. Obwohl anfangs nicht allzu viel passiert und man stattdessen mit einigen wichtigen, wie auch interessanten Informationen versorgt wird, ist es doch ein unheimlich passender Start in diese Geschichte. Wir lernen zunächst erst einmal Willow und ihre Familie kennen, können uns im selben Zug ein erstes Bild von den Verhältnissen untereinander machen und erhalten Einblicke in die Psyche der 17-jährigen Schülerin. Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, dass mich die ersten Kapitel noch etwas zwiespältig stimmten; doch jetzt rückblickend lässt sich sagen: dieser langsame und ruhige Start war ein wahrer Segen für den Roman – denn das was danach kommt, ist umso emotionaler und prägender.
Denn kaum ist der Umzug von Manhattan nach Harmony über die Bühne, beginnt die Geschichte damit, einen komplett in ihren Bann zu ziehen; und zwar mit Haut und Haaren. Die Emotionen werden von Seite zu Seite intensiver, die Atmosphäre immer dichter und die Handlung nimmt immer mehr an Fahrt auf. Die Thematisierung der Tragödie „Hamlet“ von Shakespeare machte mir zunächst Angst, da ich weder von dem Stück selbst noch von Theater großartig Ahnung habe; doch Emma Scott ist es gelungen, das Ganze verständlich und trotzdem authentisch einzubinden. Besonders positiv fällt hier der Spagat zwischen Schauspiel-Handlung und Roman-Handlung auf. Die Parallelen zwischen Hamlet und der Geschichte der Protagonisten war deutlich erkennbar, aber doch nicht aufdringlich. Und es passte so wahnsinnig gut. Manchmal wirkte es, als würden zwei verschiedene Storys erzählt werden; manchmal kamen Momente, in denen beide ineinander übergriffen und zusammen schmolzen.
Dadurch, dass sich die Lovestory zwischen Willow und Isaac nur langsam entwickelt, blieb genügend Zeit, um andere Plots einzubauen und ihnen dementspechend Raum zu geben. Denn die beiden Protagonisten haben auch noch eigene Probleme im familiären Umfeld, die neben der Ruhe und Zartheit der Liebe einiges an Zündstoff ins Spiel brachten. Dieser Zündstoff sorgte schließlich auch dafür, dass der Spannungsbogen stets am oberen Limit lag. Gerade wenn sich Lovestorys langsam entwickeln, passiert es schnell dass das Erzähltempo abnimmt – doch die Autorin hat es meisterhaft geschafft, das zu umgehen. Ich fieberte mit, fühlte mit, ließ mich treiben und zu Wuttiraden hinreißen. Jede noch so kleine Emotion kitzelte Emma Scott aus mir heraus und ließ mich zudem mehr als einmal mit den Tränen kämpfen. Und stets begleitet einen dieser immense Schmerz, der aus jeder Pore des Buches dringt, ohne runterzuziehen oder depressiv zu wirken. Ich raste nur so durch die Seiten, wurde durch unerwartete Wendungen immer wieder vor den Kopf gestoßen und der Ausgang dieses Romans war schon frühzeitig nicht mehr absehbar. Jeder hofft auf das Happy End; doch begleitet man Willow und Isaac erst einmal eine Weile, ist man sich bald schon nicht mehr sicher, ob wir überhaupt noch darauf hoffen können.
Und weil ich gerade da nichts vorweg nehmen will, gibt’s nur wenige Worte zum Schlussteil des Buches: es war phänomenal. Die Intensität der Gefühle überraschte und überwältigte mich, ließ mich mal weinen und mal lachen und mal beides zugleich tun. Der Nervenkitzel, der da zustande kam, war derart unvorherhsehbar, dass es mich regelrecht aus den Socken haute. Doch schlussendlich lässt sich nur sagen: es war die perfekte Schlussphase: stimmig und rund und zutiefst bewegend.

Natürlich tragen auch die Charaktere ihren Teil dazu bei, dass man sich als Leser so emotional ergreifen lassen kann. Willow und Isaac sind so fernab des Mainstreams, dass es manchmal erscheint, als wären sie nicht von dieser Welt. Beide bringen eine Besonderheit mit, die dafür sorgt, dass man sich ihnen nahe fühlt, obwohl man vielleicht (oder hoffentlich!) nie die selben Erfahrungen machen musste wie sie. Beide sind auf ihre Art komplett nachvollziehbar und mit einer Lebendigkeit gesegnet, die man nicht in Worte fassen kann. Nicht nur greifbar und authentisch, sondern wirklich und in jeder Form dem echten Leben entsprungen. Immer wieder gab es Momente, in denen ich die Figuren regelrecht hören konnte. Ihre Dialoge waren auf ganzer Linie glaubwürdig, ebenso wie es ihre Emotionen und ihre Handlungen waren.
Willow ist eine junge Frau im zarten Alter von 17 Jahren, die etwas erleben musste, das man nicht einmal dem schlimmsten Feind wünscht. Um den Klappentext zu zitieren: „dafür gibt es keine Worte“. Und trotzdem war Willow nicht das kleine Mäuschen, das still und heimlich in ihrem Zimmer weint – obwohl die genau das tut. Aber sie trägt eine Stärke nach außen, die die Dunkelheit vertreiben kann. Es ist die Hoffnung, die Willow am Leben hält; und mit ihr die Stimmung um sie herum. Willow ist sympathisch, 100% authentisch und in ihrem Tun und Denken stets nachvollziehbar. Es fiel mir so leicht, mein Herz an sie zu verschenken, obwohl ihres gebrochen war. Wie oft wollte ich das Mädchen einfach in die Arme schließen und sie von der Außenwelt beschützen? Und wie oft bewunderte ich sie für ihren Mut und ihre Kraft, ihren unerschütterlicher Willen. Willow brachte genau die richtige Menge von allem mit und zusätzlich dazu legt sie auch noch eine enorme Entwicklung an die Tag. Aber auch die ist, wie sollte es anders sein, zur Gänze authentisch.
Isaac. Der 19-jährige Mann aus ärmlichen Verhältnissen, der in der Kleinstadt als Außenseiter und Bad Boy und als Sündenbock verschrien ist. Aber was steckt hinter der Fassade? Was musste dieser junge Kerl alles ertragen, um eine so dicke Mauer um sich herum zu errichten? Während des Lesens wird schnell klar: diese Mauern sind gerechtfertigt. Aber das „Schöne“ an ihm ist, dass sein Herz nicht schwarz ist. Es schlägt; für das Theater und für seine Lieben. Er ist loyal, verantwortungsbewusst und zuverlässig und das sind Eigenschaften, die ihn zum Leben erwecken. Gleichzeitig ist es auch sein Mut und seine Stärke, die ihn greifbar machen und der Verlauf seiner Entwicklung. Himmel. Isaac ist nahezu perfekt, und das obwohl er so viel Ecken und Kanten hat und nicht immer das tut, was richtig ist. Ich mochte diesen Jungen von der ersten Sekunde an, weil er vielschichtig und facettenreich ist; aber auch weil er mein tiefstes Mitgefühl hatte und meine Bewunderung. Denn das was er auf der Bühne zeigt, löste in mir jedes Mal etwas aus; etwas, das nicht zu beschreiben ist.
Als letzten Punkt die Nebenfiguren. Ich bin immer ein großer Fan von Abwechslung. Mir ist es immer wichtig, dass es auch Charaktere gibt, die negative Gefühle in mir wecken – aber hätte ich gewusst, was mich hier erwartet, hätte ich diese Meinung schnell geändert. Emma Scott hat es geschafft, (wie noch niemals zuvor), mich emotional so zu binden, dass ich meine Wut auf gewisse Personen kaum im Zaum halten konnte. Die Handlungen mancher stießen bei mir auf komplettes Unverständnis, auf Sprachlosigkeit und tiefste Verachtung. Das in mir zu wecken ist eine Kunst, die die Autorin hier definitiv beherrschte. Doch neben Wut und Verabscheuung regten sich auch andere Gefühle in mir; denn es gab nicht nur die negativen Charaktere, sondern eben auch die, die nicht nur der Handlung gut taten, sondern auch den Protagonisten. Ich denke, ich spreche für alle, die das Buch gelesen haben, wenn ich sage: jeder von uns braucht eine Angie in seinem Leben.

Der Schreibstil von Emma Scott bedarf eigentlich keiner Worte mehr. Oder besser gesagt: ich finde ohnehin nicht die richtigen, um zu beschreiben, was diese Frau kann. In die Geschichte von Willow und Isaac einzutauchen ist, wie eine andere Welt zu betreten. Allein die einnehmende Stimmung und die vorherrschenden Emotionen treffen einen mit einer Wucht, die einen umhaut. Diese Atmosphäre verschlang mich jedes einzelne Mal, wenn ich nach dem Buch gegriffen habe und die Gefühle übertrugen sich so intensiv, dass ich auch Stunden später noch immer den Nachhall davon am eigenen Leib spürte. Dabei lässt sich das Buch dennoch wahnsinnig schnell und sehr einfach lesen; man rauscht nur so durch die Seiten und tut sich schwer, mal eine Pause einzulegen. Die Tiefe, mit der Emma Scott erzählt ist beeindruckend und in ihrer Sprache schwingt immer etwas poetisches mit. Es scheint, als habe sie jedes einzelne Wort genau da hingesetzt, wo es hingehörte und sich sich kein einziges Mal vertan. Dieser Schreibstil ist einfach perfekt; in jeder Form.
Dazu die Gliederung: die Kapitel sind kurz und knackig, beinhalten aber alles, was nötig ist, um zu begeistern und zu berühren. Wir dürfen hier sowohl aus Willow’s Sicht lesen, als auch aus Isaac’s Perspektive und der Tiefgang intensiviert sich mit jeder einzelnen Passage. Die zwei unterschiedlichen Sichten machen auch die Charaktere nochmal klarer; nochmal bildhafter und greifbarer und ist – wer hätte es gedacht – perfekt auf das Buch abgestimmt.

FAZIT:
„Never Doubt“ von Emma Scott hat mich von der ersten, bis zur letzten Seite komplett umgehauen. Diese unheimlich realistischen Emotionen sind, gefühlt, nicht von dieser Welt und konnten mich berühren, wie kaum etwas zuvor. Ich werde wohl, im Gegensatz zu der Autorin, nie die richtigen Worte finden, um meine Empfindungen dem Buch gegenüber auszudrücken – aber es war eine Wucht. Ein absolutes Jahreshighlight 2020 und deshalb gibt’s von mir auch eine bedingungslose Lese-Empfehlung. (eigentlich ein Lesezwang; aber so deutlich will ich das nicht sagen). Lest dieses Buch. Ihr werdet es in keiner Sekunde bereuen. Danke für dieses Erlebnis und danke für all die Tränen, die geflossen sind.

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Veröffentlicht am 15.09.2021

Ein Meisterwerk der Lovestorys

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Gott, ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsautorin.
Wie kann man nur so toll schreiben? Solche großartigen Geschichten, die einem das Herz in tausend Stücke reißt und dann liebevoll wieder zusammen ...

Gott, ich glaube, ich habe eine neue Lieblingsautorin.
Wie kann man nur so toll schreiben? Solche großartigen Geschichten, die einem das Herz in tausend Stücke reißt und dann liebevoll wieder zusammen setzt!

Für mich wieder einmal ein Meisterwerk - Charaktere, Lovestory, Beschreibungen, Wordbuildiung - einfach perfekt!

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