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Veröffentlicht am 18.07.2019

Tolles Jugendbuch, dass wichtige Themen aufgreift

An Nachteule von Sternhai
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Ich habe die wundervolle Möglichkeit bekommen, dieses Buch vor dem Erscheinungstag lesen zu können. Als das Buch bei mir ankam, ist mir neben der schönen Covergestaltung direkt auch das Material des Buches ...

Ich habe die wundervolle Möglichkeit bekommen, dieses Buch vor dem Erscheinungstag lesen zu können. Als das Buch bei mir ankam, ist mir neben der schönen Covergestaltung direkt auch das Material des Buches aufgefallen, denn der Einband fühlt sich irgendwie ganz besonders an und ist mit einer Art Stoff überzogen, was das Buch sehr hochwertig wirken lässt. Das Cover selbst ist auch sehr passend gestaltet und zeigt die beiden Synonyme Sternhai und Nachteule, die für Bett und Avery stehen.

„Du kennst mich nicht... aber ich schreibe dir trotzdem.“ So beginnt der Mailkontakt zwischen den beiden 12-jährigen Mädchen, die zunächst recht unterschiedlich erscheinen. Grund für den Kontakt ist die Beziehung der beiden Väter. Diese haben sich einige Monate zuvor auf einer Baumesse kennengelernt und sind seitdem ein Paar. Den Töchtern passt der Gedanke, dass es im Leben ihrer Väter eine weitere wichtige Person gibt überhaupt nicht, und auch der Plan die beiden im Sommer gemeinsam ins Wissenschaftscamp zu schicken führt nicht grade dazu, dass sie Freudentänze aufführen.

Das Buch besteht ausschließlich aus E-Mails und Briefen, wobei der E-Mail-Beginn immer durch ein Bild des tierischen Synonyms der jeweiligen Verfasserin geschmückt ist, was ich persönlich total schön fand. Zwischendurch gab es auch einige wenige Briefe und Mails der Väter um die Geschichte noch zu ergänzen. Gefehlt haben mir an dieser Stelle Zeitangaben, manchmal wäre es echt nützlich gewesen zu wissen, wie viel Zeit zwischen den jeweiligen E-Mails vergangen ist. Der Schreibstil ist dem von 12-jährigen angepasst und besteht meistens aus knappen Sätzen, was gut zur E-Mail-Konversation gepasst hat.

Bett lebt mit ihrem Dad in Kalifornien und macht gerne Sport (Insbesondere surft und skateboardet sie gerne), liebt Tiere und verbringt ihre Zeit am liebsten draußen, während Avery in New York lebt, vor vielem Angst hat, Schriftstellerin werden möchte und lieber Indoor-Aktivitäten nachgeht. Trotz ihrer Unterschiede, die für zwölfjährige Mädchen natürlich schon fast dramatisch groß sind, schreiben sich die beiden immer weiter und erzählen sich sehr persönliche Dinge aus ihrem Leben.

Ich fand es super, wie in dem Buch mit dem Thema Homosexualität umgegangen wird. Besonders gut fand ich, dass die beiden Väter alleinerziehend sind, denn alleinerziehende schwule Väter gibt es definitiv noch viel zu selten in der Kinder- und Jugendliteratur. Auch die Art und Weise wie sich die Mädchen immer für ihre Väter einsetzen und wie sie die Liebesgeschichte als Kinder wahrnehmen hat mir sehr gut gefallen.

Insgesamt ist es ein tolles Jugendbuch, dass einige wichtige Themen aufgreift und sehr rührend geschrieben ist. Ich würde es hauptsächlich an Jugendliche empfehlen, es lässt sich aber auch noch angenehm lesen, wenn man wie ich, eigentlich nicht mehr der Zielgruppe des Buches entspricht. Insgesamt gebe ich dem Buch 4/5 Sterne, da ich mich mit 12-jährigen Protagonisten einfach nicht mehr identifizieren kann, dass Buch aber unbedingt empfehlenswert für Kinder und Jugendliche ist! Wäre ich 13 wäre es mein absolutes Lieblingsbuch gewesen!

Veröffentlicht am 04.11.2021

Interessanter Ansatz, bei dem etwas zu viel gewollt wurde.

Game Changer
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Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht, der im Football-Team seiner High School spielt, für Mädchen schwärmt und sich selbst als weltoffen sieht, da in seinem Freundeskreis ...

Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht, der im Football-Team seiner High School spielt, für Mädchen schwärmt und sich selbst als weltoffen sieht, da in seinem Freundeskreis und seinem Football-Team viele Schwarze und lateinamerikanische Leute sind. Die Tatsache, dass er auf einer Demo gegen Polizeigewalt gegenüber Schwarzen war, gibt ihm das Gefühl genug Engagement für eine bessere Welt gezeigt zu haben, doch bei einem Footballspiel ändert sich plötzlich alles. Durch einen schweren Schlag gegen den Kopf wird er in eine andere Dimension katapultiert und ist plötzlich der Mittelpunkt des Universums. Jeder Versuch die Änderungen rückgängig zu machen verschlimmert alles, bis er schließlich aus Versehen die Rassentrennung wieder einführt und selbst lernen muss, wie es sich anfühlt diskriminiert zu werden.

Die Grundidee der Story hat mir wirklich gut gefallen, da wichtige gesellschaftliche Themen, wie Rassismus, Homophobie, Gewalt in Beziehungen und die Benachteiligung von weiblich gelesenen Personen behandelt werden. Ash als Protagonist blieb dabei jedoch relativ charakterschwach und besitzt trotz einiger Änderungen weiterhin mehr Privilegien als die meisten anderen Charaktere im Buch, sodass ich eine Charakterentwicklung bei ihm nur sehr bedingt erkennen konnte. Unter den Nebencharakteren gab es dafür einige, die mir sehr gut gefallen haben und für die ich mir mehr Fläche gewünscht hätte, so bekam unter anderem sein bester Freund Leo kaum Fläche, sodass man mit ihm wenig mitfiebern konnte.

Positiv fand ich, dass immer wieder „logische“ Erklärungen für die Ereignisse geliefert werden und die Gründe für die Sprünge in andere Dimensionen so nicht völlig der Fantasie überlassen bleiben.

Das Buch hat einige sehr wichtige Botschaften übermittelt, an einigen Stellen hatte ich allerdings das Gefühl, dass weniger mehr gewesen wäre. Manches wirkte zu gewollt, anderes war etwas vorhersehbar, während insgesamt die Tiefe etwas fehlte, da versucht wurde zu viele gesellschaftliche Themen in einem 400 Seiten-Buch zu behandeln.

Auf Grund des angenehmen Schreibstils und der interessanten Handlung, die zu Teilen noch etwas tiefgehender und weniger vorhersehbar sein könnte, gebe ich 3,5 Sterne.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.01.2021

Durchschnittlicher Fantasyroman

Nocturna - Das Spiel des Fuchses
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Nocturna ist der Auftakt einer Trilogie, hat jedoch eine abgeschlossene Handlung, sodass ich insgesamt das Gefühl hatte, dass es ursprünglich mal als Einzelband geschrieben wurde. Das Buch spielt in dem ...

Nocturna ist der Auftakt einer Trilogie, hat jedoch eine abgeschlossene Handlung, sodass ich insgesamt das Gefühl hatte, dass es ursprünglich mal als Einzelband geschrieben wurde. Das Buch spielt in dem lateinamerikanisch inspirierten Land Castallan, was durch die Übernahme von zahlreichen spanischen Begriffen immer wieder deutlich gemacht wird. Das Setting war erfrischend, ich hätte mir neben den Begriffen aber noch mehr kulturelle Details gewünscht um das Ganze noch etwas mehr abzurunden.

Der Einstieg in die Geschichte war unheimlich viel versprechend. Der Leser lernt zunächst die beiden Protagonisten Alfie und Finn kennen und erfährt die grundlegenden Informationen über das Magiesystem. In Castallan gibt es Elementarmagie, bei denen jeder unterschiedliche Stärken hat, einige Menschen besitzen zudem aber auch ein sogenanntes Propio, eine individuelle magische Fähigkeit, die unabhängig von den Elementen ist.

Prinz Alfie, dessen Name dazu führt, dass ich ihn mir als kleinen Jungen vorstelle obwohl er definitiv erwachsen ist, fühlt sich unwürdig in der Rolle als neuer Thronfolger und würde alles dafür tun um seinen Bruder zurückzubekommen. Er ist ein sanfter und eher emotionaler Charakter, der durch seine Liebe zu seiner Familie und seinen Freunden oft unüberlegt handelt, was ich bei Protagonisten eher weniger mag. Er besitzt ein Propio, dass ihm erlaubt die magischen Fähigkeiten von anderen teilweise zu kopieren und kann zudem mit Hilfe von magischen Kanälen durch die Stadt reisen.

Finn hingegen war für mich die interessantere Protagonistin. Ihr Leben dreht sich darum irgendwie zu überleben. Nach dem Tod ihrer Eltern wurde sie von dem zwielichtigen Ignacio aufgenommen, vor dem sie zu Beginn des Buches erfolgreich fliehen konnte. Mit Hilfe ihres Propios, das ihr erlaubt ihr Gesicht beliebig zu verändern schlägt sie sich als Diebin durch und interessiert sich eigentlich nur wenig für andere Menschen.

Durch einen unglücklichen Zufall treffen diese beiden sehr unterschiedlichen Charaktere aufeinander und müssen sich zusammentun um eine böse Magie zu bändigen. Insbesondere in den ersten Szenen war dieses Zusammentreffen unheimlich lustig und hat viel Raum für interessante Charakterentwicklungen geboten. Ab der Hälfte hat sich die Geschichte dann leider zu einer recht durchschnittlichen Fantasystory entwickelt, die zwar solide war, aber auch nichts innovatives beinhaltete. Es gab keine nennenswerten Wendungen, die Protagonisten waren entweder gut oder böse und auch die Differenzen der Protagonisten haben sich für meinen Geschmack zu schnell in Luft aufgelöst. Das Ende war schließlich sehr einfach gestrickt und wäre für mich auch ein passender Abschluss der Geschichte gewesen, die zwei Fortsetzungen werden sich dann wohl einer komplett anderen Problematik zuwenden. Potenzial bietet aber definitiv noch die Feindschaft zum benachbarten Land Englass, die im ersten Band zunächst nur angeschnitten wird.

Insgesamt war es ein solider Fantasyroman mit interessanten Ansätzen, der nicht besonders komplex war und dadurch auf mich, wie ein klassischer Einzelband gewirkt hat. Es war keinesfalls schlecht, aber eher einfach gestrickt. Da mir das Setting, das Magiesystem und Finns Persönlichkeit aber sehr gut gefallen haben, gibt es von mir 3,5 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2020

Interessantes Jugendbuch, dass ein wichtiges Thema behandelt, jedoch eine eher langsame Handlungsentwicklung hat

Sieben
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Das gesamte Buch wird aus der Perspektive von Link erzählt und beginnt zunächst mit einem Rückblick auf die Schulzeit in der Privatschule Osney, sodass man die Hintergründe für Links Abneigung gegenüber ...

Das gesamte Buch wird aus der Perspektive von Link erzählt und beginnt zunächst mit einem Rückblick auf die Schulzeit in der Privatschule Osney, sodass man die Hintergründe für Links Abneigung gegenüber seinen Mitschülern kennt. Denn dort wurde die Hierarchie durch die sportlichen Fähigkeiten der Schüler bestimmt, sodass der unsportliche Link von Tag 1 an zum Fußabtreter der anderen wurde und sie ihn jahrelang gedemütigt haben.

Auf der Insel kommen dann 7 sehr unterschiedliche Persönlichkeiten zusammen. Der Nerd Link, die Außenseiterin Flora, Der sportliche aber eher weniger intelligente Seb, die schöne Miranda, der Möchtegern Gangster Ralph, die Streberin Jun und Gil, der Seb wie ein Hund hinterherrennt.

Link, der durch sein Wissen nun plötzlich in der Position des Anführers landet, hat dadurch plötzlich die Macht sich für alles zu rächen, was ihm angetan wurde. Das Buch ist hauptsächlich von der Charakterentwicklung der Protagonisten geprägt, während die Handlung sonst eher langsam voranschreitet. Bei manchen Protagonisten hätte ich mir aber dann trotzdem mehr Tiefe gewünscht, da diese zum Teil nur sehr selten auftauchten, während Links Entwicklung im Fokus lag. Link selbst war nicht unbedingt ein sympathischer Charakter, ich konnte sein Verhalten aber teilweise trotzdem nachvollziehen, da sich Mobbing eben auch auf die Psyche einer Person auswirken kann und der Wunsch nach Rache dabei nicht abwegig ist.

Der Schreibstil von Bennett war sehr angenehm, sodass ich das Buch verschlungen habe. Die große Enthüllung des Buches konnte ich jedoch schon sehr früh erahnen, ich kann mir aber vorstellen, dass jüngere Leser dabei möglicherweise etwas länger als ich brauchen.

Im Buch werden immer wieder Anspielungen auf Bücher, Filme und Serien gemacht, die ebenfalls von Gestrandeten handeln, aber auch auf einige moderne Computerspiele und Songs. Zum Teil war das amüsant, manchmal aber auch etwas zu gewollt.

Insgesamt kann ich das Buch Fans von Jugendthrillern und von Serien wie Lost sehr empfehlen. Lediglich der Epilog hätte einfach nicht sein müssen. Ein offenes Ende hätte hier völlig ausgereicht und mir deutlich besser gefallen. Sieben bekommt daher von mir 3.5 Sterne, hat mir aber auf Grund der Mobbing-Thematik und dem einsame Insel-Feeling trotzdem gut gefallen.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Schönes, aber recht vorhersehbares Jugendbuch

Feuer & Gold
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Endlich mal wieder ein Jugendbuch mit Drachen! Ich war wirklich unheimlich motiviert darauf, langsam habe ich es satt, dass sich fast jedes Fantasybuch um Elfen dreht, da ist das mal eine willkommene Abwechslung ...

Endlich mal wieder ein Jugendbuch mit Drachen! Ich war wirklich unheimlich motiviert darauf, langsam habe ich es satt, dass sich fast jedes Fantasybuch um Elfen dreht, da ist das mal eine willkommene Abwechslung gewesen.

Der Schreibstil des Buches ist sehr jugendlich, was aber gut zum Alter der Protagonistin gepasst hat. Durch die leichte, humorvolle Sprache und das schnelle Tempo der Geschichte habe ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen.

Für Sky ist ihre Familie das wichtigste, besonders nachdem sie von den anderen Wyvern geächtet wurden und niemand mehr mit ihnen redet. Doch jedes Mal wenn sie nach ihrer Mutter fragt blocken sie ab und bitten sie es einfach darauf beruhen zulassen, sodass Sky sich allein auf die Suche nach Antworten macht. Auf ihrer Suche findet sie einige Unterstützer, muss aber auch über sich selbst hinauswachsen. Sky verhält sich genauso wie man es von einer 16-jährigen erwarten würde. Sie ist etwas trotzig, hat ein gebrochenes Herz nachdem ihr Freund sie verlassen hat und ist wütend, dass ihre Freunde nicht mehr mit ihr reden.

Als Alibi für ihre Nachforschungen freundet sie sich mit Gabriela an, die ein Mensch ist, dafür aber völlig fasziniert von allem ist was mit Drachen oder Magie zu tun hat. Durch ihre leicht naive Art und ihren Wunsch sich alles an Wissen anzueignen, war sie mir aber sehr sympathisch.

Handlungstechnisch war das Buch ziemlich vorhersehbar, aber trotzdem gut. Meistens war mir beim Lesen völlig klar, was als nächstes passieren wird, aber es hat trotzdem Spaß gemacht über die Welt der Drachen und die Raubzüge zu lesen. Dadurch fehlte es aber leider auch ein wenig an Spannung. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte eigentlich Stoff für eine Dilogie geboten, dann wäre auch Platz für ein paar Wendungen gewesen, so war die Story dann doch eher linear und keine große Überraschung. Obwohl ich die Nebencharaktere, insbesondere auch Skys Brüder, wirklich gern mochte, blieben sie bis zum Ende eher blass, aber bei einem unter 400 Seiten langen Einzelband kann man wohl auch nicht erwarten am Ende die Lebensgeschichte und Gefühle von jeder Figur zu kennen.

Trotzdem ist es ein tolles Buch für jüngere Leser, bei dem der Fokus auf den Charakteren und dem Humor liegt.
Wer eine einfache, lustige Fantasygeschichte über Drachen und Raubzüge sucht ist hier gut beraten, für komplexes Worldbuilding, Twists und tiefgründige Charaktere ist man hier aber eher an der falschen Adresse. Von mir gibt es 3.75 Sterne.

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