Platzhalter für Profilbild

normanfips

Lesejury Star
offline

normanfips ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit normanfips über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2022

Eine etwas andere Liebesgeschichte

A Place to Love
0

Juniper lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern auf einer Obstfarm in Colorado. Als der Vater überraschend vor drei Jahren starb, musste Juniper die Leitung der Farm übernehmen. Seither plagen ...

Juniper lebt mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern auf einer Obstfarm in Colorado. Als der Vater überraschend vor drei Jahren starb, musste Juniper die Leitung der Farm übernehmen. Seither plagen sie Geldsorgen, und sie hat im Grunde genommen kein Privatleben mehr. All ihre Energie steckt sie in das Familienunternehmen, das sie unbedingt retten möchte.
Vor dem Tod ihres Vaters hatte Juniper ein völlig anderes Leben. In diesem Leben nahm Henry, der charmante Waliser, einen großen Platz in ihrem Herzen ein. Sie gab ihm damals den Laufpass, wobei sie ihm nicht die Wahrheit über den Trennungsgrund nannte.
Und plötzlich steht Henry wieder vor ihr und Juniper ist nicht nur emotional völlig überfordert.
Das Setting ist sehr schön gewählt, die Familie der Protagonistin ist liebenswert und auch Juniper und Henry mag ich sehr. Die Idee dieser Liebesgeschichte gefällt mir, da sich beide ja schon kennen und lieben und nun erneut aufeinander treffen.
Der Schreibstil liest sich flüssig und ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Es hinterlässt ein schönes und angenehmes Gefühl und man würde noch gerne dort verweilen…zwischen Pfirsich- und Pflaumenbäumen.
Das Cover und die Aufmachung des Buches möchte ich noch positiv hervorheben, die Gestaltung ist mit viel Liebe gemacht.
Ein rundum gelungener Auftakt zu einer neuen Serie von Lilly Lucas.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2022

Märchenhaft schön

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
0

Prinzessin Shiori soll heiraten. Aber an dem Tag, an dem sie ihrem zukünftigen Mann vorgestellt werden soll, springt sie in den heiligen See, um ihren magischen Vogel zu retten. Bei dieser Aktion rettet ...

Prinzessin Shiori soll heiraten. Aber an dem Tag, an dem sie ihrem zukünftigen Mann vorgestellt werden soll, springt sie in den heiligen See, um ihren magischen Vogel zu retten. Bei dieser Aktion rettet ihr ein Drache das Leben. Shiori besitzt magische Kräfte, die sie unbedingt geheimhalten will, da sie im Königreich Kiata verboten sind. Ihre Stiefmutter Raikama verwandelt Shioris sechs Brüder in Kraniche und belegt Shiori mit einem Fluch. Sobald ein Laut über ihre Lippen kommt, stirbt einer ihrer Brüder. Sie selbst hat eine Schale auf dem Kopf, wodurch sie niemand mehr erkennt.
Sie hat nur noch ein Ziel: sie will ihre Brüder finden und den Fluch aufheben. Helfen könnte ihr dabei ihr unbekannter Bräutigam Takkan.
Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und konnte dabei wunderbar in eine märchenhafte Welt voll Magie abtauchen. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich schon auf Band 2. Das Cover muss unbedingt noch erwähnt werden - es ist sehr geschmackvoll und passt hervorragend zu diesem Märchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2022

Genies sind auch nur Menschen

1774. Als die jungen Genies die Freiheit suchten
0

Francesca Schmidt nimmt uns in '1774. Als die Genies die Freiheit suchten‘ mit in das Jahr 1774 rund um den elitären Kreis der Stürmer und Dränger.
Die jeweiligen Kapitel entsprechen einem Monat dieses ...

Francesca Schmidt nimmt uns in '1774. Als die Genies die Freiheit suchten‘ mit in das Jahr 1774 rund um den elitären Kreis der Stürmer und Dränger.
Die jeweiligen Kapitel entsprechen einem Monat dieses gehaltvollen Jahres.
Wir lernen neben Goethe auch Herder, Lenz, Klinger, Schubart, Boie, Lavater, Wagner und Merck näher kennen.
Ich hatte das Gefühl den Männern ein bisschen über die Schulter blicken und an ihrem Leben und Schaffen teilhaben zu können.
Die Autorin pflegt einen sehr angenehmen, lockeren und dabei schönen Schreibstil. Das Lesen und Eintauchen in die Zeit des Sturm und Drang macht großen Spaß. Ich konnte so einige neue Erkenntnisse gewinnen, z.B. dass es üblich war die Werke anonymisiert zu veröffentlichen und noch vieles mehr.
Auch viel Privates wird dem Leser offenbart. Unter anderem, dass Goethe versessen aufs Schlittschuhfahren war.
Neben geschichtlichen Hintergründen, Erklärung wichtiger und noch heute prägender Werke, bekommen wir auch die menschliche Seite der „wilden Kerle“ zu sehen. Diese ist nicht immer so vorzeigewürdig. Da wird gelästert, ordentlich ausgeteilt, aber ganz schlecht eingesteckt. Eben doch sehr menschlich.
Die Sommermonate waren ein bisschen langatmig und verlieren sich in unwichtigeren Details. Aber insgesamt war es für mich eine erfrischende und erhellende Lektüre, die durch einen äußerst informativen Anhang abgerundet wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2022

Ein Roman, der gute Laune macht

Liebe beginnt, wo Pläne enden
5

Kristin muss erfahren, dass ihr Mann fremdgeht. Allerdings behält sie ihr Wissen vorerst für sich und schafft zuerst einmal einen räumlichen Abstand zu ihrem Mann.
Die Sommerferien über verbringt sie ...

Kristin muss erfahren, dass ihr Mann fremdgeht. Allerdings behält sie ihr Wissen vorerst für sich und schafft zuerst einmal einen räumlichen Abstand zu ihrem Mann.
Die Sommerferien über verbringt sie zusammen mit den beiden Töchtern in einem Freilichtmuseum, in dem das Projekt ‚Gelebte Geschichte‘ stattfindet. Das bedeutet sechs Wochen lang in einem Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert zusammen mit Fremden zu leben. Ein ziemliches Abenteuer!
Der historische Alltag stellt sich als anstrengend, aber auch sehr erfüllend heraus. Was ganz besonders an den Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern liegt.
Sandra Poppe hat in ihrem Roman ‚Liebe beginnt, wo Pläne enden‘ wunderbare Figuren erschaffen. Alle dürfen sie eine Entwicklung durchlaufen und sich sowohl von ihren guten als auch nicht so guten Seiten zeigen. Sie sind alle sehr menschlich, was sie umso sympathischer macht.
Die Idee mit dem Bauernhof in früheren Zeiten ist genial, denn auf der einen Seite ist es schlicht und ergreifend interessant zu erfahren, wie man damals lebte, und auf der anderen Seite gibt es eine herrliche Kulisse für die Geschichte ab.
Es wird viel gelacht und rumgealbert, auch ein wenig rumgezickt, Freundschaften werden geschlossen, Verantwortung übernommen, Geheimnisse aufgedeckt, Geständnisse gemacht, Streiche gespielt und sich verliebt.
Manches ist ein wenig vorhersehbar oder geht dann zu glatt von der Bühne, aber insgesamt wurde ich wirklich gut von dem Roman unterhalten. Er verschaffte mir gute Laune, es gab oft was zum Schmunzeln und ja, am Ende war es dann fast zu schnell rum. Ich hätte gerne noch weiter bei der Truppe auf dem Bauernhof bleiben können.
Mir gefiel der lockere und durchaus lustige Schreibstil und ganz besonders die kleinen Weisheiten, die die Autorin immer wieder eingestreut hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 14.11.2021

Bewegender Roman basierend auf der Lebensgeschichte der Autorin

Mutters Lüge
0

Monika Hürlimann hat mit „Mutters Lüge“ einen Roman geschrieben, der auf ihrer eigenen Lebensgeschichte beruht.
Die Hauptprotagonistin ist Marta, die zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Tomek und ihrer ...

Monika Hürlimann hat mit „Mutters Lüge“ einen Roman geschrieben, der auf ihrer eigenen Lebensgeschichte beruht.
Die Hauptprotagonistin ist Marta, die zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Tomek und ihrer unnahbaren Mutter im kommunistischen Polen der 80er Jahre aufwächst. Mit 15 Jahren verlassen sie - für Marta aus heiterem Himmel - Polen und reisen illegal nach Deutschland.
Die Kinder sprechen im Gegensatz zu ihrer Mutter kein Wort Deutsch. Marta ist eine fleißige, wissbegierige und leistungsorientierte Schülerin und beißt sich durch. Sie findet zum Glück Unterstützerinnen und Förderinnen.
Zum Studium zieht sie von Kiel nach Berlin und erlebt dort die Wendejahre hautnah mit.
Später geht sie aus beruflichen Gründen in die Schweiz, die dann zu ihrer neuen Heimat wird.
Dieser Roman ist keine leichte Kost!
Wir bekommen einen Einblick in die historischen Hintergründe in Polen in den 80er Jahren und was es bedeutet in einem kommunistischen Land zu leben. Ich war teilweise wirklich schockiert über die Wohnverhältnisse von Marta zu lesen.
Das ist die eine Seite des Romans. Allerdings geht es vor allem um Marta, ihre schwierige Beziehungen einerseits zu ihrem Bruder und andererseits zu ihrer Mutter.
Natürlich gibt es immer eine Geschichte hinter einem Menschen, warum er so geworden ist wie er ist, und dennoch fiel es mir schwer diese Mutter verstehen zu können. Am liebsten hätte ich Marta an der Hand genommen und ihr gesagt, dass sie ein wertvoller Mensch ist, dass sie gesehen wird in ihrer Besonderheit, Lob für ihre Anstrengungen gegeben…
Es machte mich sprachlos zu lesen, welche Schicksalsschläge Marta verkraften musste und mit welchem Willen, Durchhaltevermögen und Pragmatismus sie dies auch geschafft hat.
Der Roman wird in der Ich-Form erzählt und hat zwischen den einzelnen Abschnitten oft größere Zeitsprünge. Während in der Vergangenheit erzählt wird, taucht plötzlich das Präsens auf, um dann wieder in die Vergangenheitsform zu wechseln. Dies hat mich anfangs etwas irritiert.
Die Dialoge wirken teilweise konstruiert, auch das Drumherum…was so beiläufig bei einem Essen besprochen wird, klingt manchmal ein bisschen aufgesetzt. Psychologische Erläuterungen erinnerten mich an das Wiedergeben eines Fachbuches.
Die nicht immer gelungene sprachliche Umsetzung ist mein einziger Kritikpunkt, aber dieses Manko wird durch den Inhalt absolut wettgemacht.
Marta blieb für mich immer distanziert, ich konnte sie nicht so richtig erfühlen. Bis zu dem Zeitpunkt als sie anfing, die Wut herauszulassen, etwas mal nicht perfekt zu Ende zu bringen, 5 mal gerade sein zu lassen, sich etwas zu gönnen und sich mehr als Frau wahrzunehmen. Da war sie mir sehr nah.
Die Lüge ihrer Mutter erfahren wir erst am Ende der Geschichte und so wird Marta noch einmal mit ihrer tragischen Mutter-Tochter-Thematik konfrontiert.
Ich habe ein Leseexemplar von der Autorin selbst zur Verfügung gestellt bekommen und möchte mich ganz herzlich dafür bedanken. Es war mir eine Ehre das Buch zu lesen und zu rezensieren.
Eine klare Leseempfehlung meinerseits.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere