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Veröffentlicht am 20.04.2022

Etwas ausschweifend

Ich gegen dich
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"Ich gegen dich" lag nun schon eine ganze Weile auf meinem SUB und wurde nun endlich erlöst. Der Klappentext hatte mich sofort gecatcht, weshalb der Titel schnell in meinen Einkaufswagen gelandet ist, ...

"Ich gegen dich" lag nun schon eine ganze Weile auf meinem SUB und wurde nun endlich erlöst. Der Klappentext hatte mich sofort gecatcht, weshalb der Titel schnell in meinen Einkaufswagen gelandet ist, auch wenn das Buch schon in 2013 erschienen ist. Gute Bücher kommen schließlich nicht aus der Mode.

Das Buch hat viele Längen, aber zwischendrin immer wieder sehr starke Passagen die das weglegen unmöglich machen. Davon hätte ich allerdings gerne mehr gehabt. Das Thema ist sehr spannend und emotional, die Protagonisten sind wirklich authentisch dagestellt.
Karyns Leiden nach der Tat und das ihr kaum einer glaubt hat mich sehr mit ihr mitfühlen lassen. Ihr Elternhaus kann ihr auch nicht die Stütze sein die sie bräuchte, auch wenn ihr Bruder alles ihm mögliche versucht.
Bei Tom herrscht es das genaue Gegenteil, seine Familie hat Geld und weiß dieses zu benutzen, beide Elternteile verschließen zudem ihre Augen und glauben ihrem Sohn, das er solch eine Tat niemals hätte begehen können. Dazwischen stehen dann Ellie und Michael. Beide jeweils ein Geschwisterteil der sich streitenden Parteien. Zwischen ihnen steht aber nicht nur diese Verbindung, sondern noch eine weitaus tiefere. Stück für Stück muss Ellie hinter die Fassade ihres Traumbruders blicken und so den richtigen Weg für sie finden. Am Ende gibt es nur eine Wahrheit.

Die Szenen sind sehr detailliert geschrieben. Allerdings hätte es für meinen Geschmack ein bisschen weniger ausschweifend geschrieben werden können, dann wäre der Handlungsstrang und der Lesefluss fließender. Dennoch habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und mit Karyn gelitten.

Veröffentlicht am 20.04.2022

Eine nette Winterliche Geschichte

Empfehlung für dich
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"Empfehlung für dich" ist ein entspannter Roman, der in einer Buchhandlung spielt. Shoshanna liebt Bücher über alles und streichelt sie quasi genauso wie Buchblogger es tun würden. Mit einer absoluten ...

"Empfehlung für dich" ist ein entspannter Roman, der in einer Buchhandlung spielt. Shoshanna liebt Bücher über alles und streichelt sie quasi genauso wie Buchblogger es tun würden. Mit einer absoluten Begeisterung geht sie ihrem Job nach und ist mit Herzblut bei der Beratung jedes Kunden. Doch dann taucht ein neuer Kollege für das Weihnachtsgeschäft auf, der keinerlei Interesse an Büchern hat. Als die Chefin dann vorschlägt einen Verkaufswettbewerb zu machen, kommt ihr der neue noch mehr in die quere.

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Durch die Heimelige Atmosphäre und den richtig tollen Schreibstil lässt sich dieser Roman sehr schnell lesen. Die Protagonistin ist nicht auf den Mund gefallen und macht auch vor dem ein oder anderem Fettnäpfchen keinen halt. Was mich ein bisschen gestört hat, waren die Beschreibungen der Personen. Es wurde sehr sehr oft darauf eingegangen, das die Protagonistin ja kein Weihnachten feiert weil sie Jüdisch ist. Es hätte mir als Leser auch gereicht das nur am Beginn mit einfließen zu lassen, denn nach der ersten Erwähnung wusste ich es eben schon und war nachher etwas genervt das dass immer wieder erwähnt werden musste, das wirkte sehr erzwungen eingeschoben. Shoshannas Elternhaus hat mir sehr gut gefallen. Sie hat zwei Mütter und nennt eine Mum und die andere Mama, anfangs musste ich mir oft in Erinnerung rufen, wer gemeint war aber als ich es dann drin hatte war es richtig süß wie die beiden Mütter Shoshannas drang alle Retten zu wollen aufgefangen haben.

In einem Roman darf natürlich neben den dramatischen Aspekten, wie Familienproblemen, auch die Liebe nicht zu kurz kommen. Denn auch wenn Shoshanna niemals damit gerechnet hätte, so merkt sie am Ende doch noch, das der neue gar nicht so schlimm ist wie gedacht.

Alles im allen eine nette, gemütlich Winterliche Geschichte mit einer Menge Zimt und Zucker aber auch ein paar Zitronenscheiben. Tolle Mischung für entspannte Lesestunden.

Veröffentlicht am 18.11.2021

Ziemlich anspruchsvoll

Als wären wir ich
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"Als wären wir ich" ist mein erstes Buch aus dem SadWolf Verlag. Der Klappentext hat mich total gefesselt. Eine Protagonistin, die ein Buch liest, das für sie gewidmet ist und in dem sie selbst handeln ...

"Als wären wir ich" ist mein erstes Buch aus dem SadWolf Verlag. Der Klappentext hat mich total gefesselt. Eine Protagonistin, die ein Buch liest, das für sie gewidmet ist und in dem sie selbst handeln kann? Das nenne ich mal ein wirklich tiefes abtauchen in ein Leseabenteuer. Doch für Anna wird diese Lesefreude schnell zu einem Sprint zwischen Realität und Fiktion, das schlimme daran ist, dass sie selbst nicht mehr weiß, welche dieser Realitäten die ihre ist.

"Meine Freunde warten schon auf mich. In ordentlichen Reihen stehen sie auf den Brettern, bereit, mir Trost zu spenden"

Anna ist Studentin und zieht sich am liebsten zurück. Sie hat Züge einer sozialen Phobie, die es ihr nicht gerade leicht machen mit Menschen zu agieren. Deshalb flüchtet sie sich lieber in die Welt zwischen Buchdeckeln. Das war mir als Leseratte natürlich direkt sympathisch, da ich genauso denke.
Bei einem Besuch in ihrem Elternhaus, findet sie ein Buch, das keinen Autor und keinen Titel hat, lediglich eine Widmung für sie selbst. Natürlich liest Anna dieses Buch und findet sich plötzlich selbst darin wieder, allerdings in einer anderen Realität. Je weiter sie liest, desto mehr Realitäten gibt es, doch eines bleibt immer gleich, die handelnden Personen um sie herum.

Als Anna in diesem verschiedenen Realitäten agierte, konnte ich nicht immer folgen. Irgendwann war ich doch sehr überfordert und wusste selbst nicht mehr wo Anna hingehört. Im Laufe der Handlung hatte ich einen Verdacht, worauf es hinauslaufen wird, doch dieser ging ins Leere. Eine wirkliche Auflösung zu Annas fall gibt es nicht oder ich habe sie schlicht und einfach nicht verstanden.

Zu Beginn fiel mir das lesen etwas schwer, da ich den Schreibstil nicht so flüssig lesen konnte. Einige Textfehler mit Rechtschreibfehlern sind mir ebenfalls aufgefallen. Dadurch das Annas Reise durch die verstrickten Realitäten aber immer wieder Spannungsbögen bekommen hat, konnte ich das Buch doch nicht aus der Hand legen.

Fazit: Einige Längen folgen den immer wiederkehrenden Spannungsbögen. Die Handlung ist sehr verwirrend aber dennoch sehr interessant und kein 0815. Die Protagonisten sind sehr bunt gemischt und durch die verschiedenen Realitäten immer ein wenig anders. Wer eine sehr verwirrende Reise durch verschiedene Realitäten machen möchte und dem ein offenes(?) Ende nicht stört, der wird hier definitiv ein paar sehr interessante Lesesunden bekommen.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Es fehlte etwas

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Wer Fantasy Bücher von Kerstin Gier kennt, weiß das ihre Welten sehr bunt und außerordentlich verwirrend aber spannend sein können. Auch in ihrem neuem Buch "Vergissmeinnicht" gibt er für die Leser eine ...

Wer Fantasy Bücher von Kerstin Gier kennt, weiß das ihre Welten sehr bunt und außerordentlich verwirrend aber spannend sein können. Auch in ihrem neuem Buch "Vergissmeinnicht" gibt er für die Leser eine ebensolche Welt zu entdecken. Die Leseprobe hat mich direkt in seinen Bann gezogen und der bekannt lockere Schreibstil von Kerstin hat sein übriges getan.
Matilda ist eine herrlich positiv gestimmte Protagonistin und das obwohl sie es in ihrer sehr religiösen Familie mit ihren wirklich sehr anstrengenden Cousinen nicht immer leicht hat. Sie ist sehr schlagfertig aber auch etwas unsicher, besonders wenn es um ihren Schwarm seit Kindheitstagen Quinn geht.
Quinn hat Matilda vor seinem mysteriösen Autounfall eigentlich nie richtig wahrgenommen obwohl sie Nachbarn sind und sogar in die selbe Schule gehen, doch nach dem Unfall scheint sie die einzigste zu sein, die ihn nicht als verrückt abstempelt und zu ihm hält. Seit der Unfallnacht kann Quinn Dinge sehen, die nicht Dasein dürften. Er sieht Gesichter in Blumen, Details die sehr weit weg sind, Bäume mit Gesichtern und Tattoos die sich bewegen und dann sagen ihm auch noch irgendwelche seltsamen Leute, das er eine Flüssigkeit trinken soll damit sie ihm alles erklären können? Fragen über Fragen....

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Gelesen wird aus den wechselnden Perspektiven von Quinn und Matilda.
Leider haben mich Quinns Ausflüge in den Saum immer ein bisschen gelangweilt. Es wurden nie wirklich Fragen beantwortet sondern immer nur neue aufgegeben. Viele Details und unklare Gespräche mit den Saumbewohnern haben die Handlung teilweise wie Kaugummi in die länge gezogen und dann nicht mal einen Aha Effekt gebracht.
Matildas Kapitel habe ich dagegen sehr gerne gelesen. Ich mag ihre Gedankengänge und die kleine Liebesgeschichte die sich zwischen ihr und Quinn entwickelt. Der Teil bringt ein bisschen Herzklopfen in die sonst noch sehr undurchsichtige Handlung ein.

Am Ende wird es dann ein bisschen spannender und ein paar Dinge werden gelüftet, aber einen wirklichen Grund für Quinns "Begabungen" und warum ihn jemand an den Kragen will, gibt es im ersten Band leider noch nicht. Das Buch ist dann auch sehr abrupt beendet und lässt den Leser ein bisschen enttäuscht zurück, zumindest was es bei mir so. Ich möchte natürlich weiterlesen und erfahren was da in der Saum Welt passiert und ob Matilda vielleicht auch einen Teil in ihr spielen wird aber dennoch hat mich der erste Band ein bisschen ernüchternd zurückgelassen und nicht die erhoffte Spannung gebracht.

Ich habe beim lesen auch deutlich gespürt, das die Protagonisten eher das jüngere Publikum ansprechen werden denn auf mich wirkt ihre Sprache der Verliebtheit noch sehr jung. Wer aber auf ein paar Ähnlichkeiten mit der Edelstein Trilogie gehofft hat, der kann sich freuen, denn auch hier gibt es eine sprechende Statue mit seltsamen Humor der wir hoffentlich noch einmal begegnen werden.

Fazit: Kerstin Gier hat wieder eine bunte, vollgepackte, mysteriöse Welt erschaffen, in der noch einiges undurchsichtig ist, aber eine gute Basis für ein starkes Fantasy Abenteuer liefert. Humorvolle und charakterstarke Protagonisten runden das ganze schließlich ab.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Etwas zäh

Girl A
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>Girl A< erzählt die Geschichte von Alexandra (Lex) Gracie, dem Mädchen, dem die Flucht aus dem Elternhaus gelungen ist, nachdem sie und ihre Geschwister Jahrelang Misshandelt wurden.

Nun ist sie eine ...

>Girl A< erzählt die Geschichte von Alexandra (Lex) Gracie, dem Mädchen, dem die Flucht aus dem Elternhaus gelungen ist, nachdem sie und ihre Geschwister Jahrelang Misshandelt wurden.

Nun ist sie eine erwachsene Frau und ihre Mutter ist im Gefängnis verstorben. Das Elternhaus in dem all die grausamen Erinnerungen leben, steht jetzt ihr und ihren Geschwistern zu. Alexandra möchte daraus eine Begegnungsstätte machen und muss dafür die Einwilligung ihrer Geschwister einholen. Bei den Besuchen kommen einige Erinnerungen wieder hoch.

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Der Schreibstil ist eigentlich sehr angenehm, aber da nicht nur in der Gegenwart von Alexandra gelesen wird, sondern auch Rückblicke in ihre Kindheit stattfinden, ist der Umschwung oftmals sehr verwirrend. Leider gibt es da keinen klaren Absatz oder eine Zwischenüberschrift. Ich brauchte zunächst einige Zeit um zu merken, das jetzt aus einer anderen Zeit erzählt wird. Auch in der Gegenwart gab es einige Verwirrungen, da Alexandra oft selbst so erscheint und die Texte oft keinen greifbaren Faden liefern. Ich finde allerdings, das genau dieser Schreibstil zur Protagonistin passt. Diese ist sehr distanziert und kommt sehr unterkühlt rüber, was man natürlich nach ihren Erlebnissen durchaus nachvollziehen kann. Allerdings fiel es mir als Leser dadurch sehr schwer eine Bindung zu ihr aufzubauen. Das führte dazu, das ich öfters etwas gelangweilt in den Gegenwartsabschnitten gelesen habe. Sehr mitreißend und unfassbar verstörend waren dann wiederum die Abschnitte in denen es um ihre Kindheit ging.

Im Verlauf des Buches wird sehr deutlich, das sich der Vater von einer zunächst kleinen Begeisterung in einen verstörenden Fanatismus hineinsteigert und dabei seine Kinder nicht nur physisch sondern auch psychisch verletzt. Das Ausmaß ist wirklich sehr verstörend. In den Gegenwartsabschnitten erfährt man dann auch, was aus Alexandras Geschwistern geworden ist und wie sehr es sie selbst verstört hat.

Da ich keine Emotionen erlesen konnte und eher unterkühlt durch das Buch geführt wurde, hatte ich nicht immer die große Lust zum weiterlesen. Lediglich die Abschnitte aus Lex Kindheit haben dazu beigetragen, das ich das Ende unbedingt erfahren wollte. Der klare rote Faden hat mir leider gefehlt und oft für Verwirrung gesorgt, was mich im Lesefluss sehr behindert hat, deshalb gibt es von mir "nur" drei von fünf Sternen.

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