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Veröffentlicht am 18.11.2021

(Schein)Ehe für Anfänger

City of Love – Hunter & Josie
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Hunter und Josie kennen sich seit der Schulzeit. Er hat sie bisher aus jedem Schlamassel gerettet. Deshalb ist für Josie, als er aus den USA abgeschoben werden soll, klar, dass sie Hunter helfen wird. ...

Hunter und Josie kennen sich seit der Schulzeit. Er hat sie bisher aus jedem Schlamassel gerettet. Deshalb ist für Josie, als er aus den USA abgeschoben werden soll, klar, dass sie Hunter helfen wird. Die beiden gehen eine Scheinehe ein – mit allem was dazu gehört. Doch mit jedem vorgetäuschten Kuss verschwimmen die Grenzen der Freundschaft weiter. Und bald sind sie auch darüber hinaus, die Grenzen auszutesten. Doch könne sie ihren Gefühlen vertrauen, wenn doch alles nur auf einem Schwindel beruht?

Der Einstieg in die Geschichte ist etwas holprig, weshalb man sich nicht von den ersten paar, recht platt wirkenden Seiten abschrecken lassen darf. In der restlichen Geschichte las sich der Schreibstil dann nämlich sehr flüssig und auch der Sinn für Humor sorgt für amüsante Lesestunden.

Interessant war besonders das Setting des Buches. Es spielt in New York und eher in der gehobenen Gesellschaft. Dieser Kontrast zur Thematik, dass Hunter - als reicher Geschäftsmann - abgeschoben werden soll, empfand ich als erfrischend. Während dem Lesen kam man auch den Kreisen der New Yorker Elite sehr nahe, was mich beeindruckt hat.

Josie und Hunter waren mir als Charaktere direkt sympathisch. Dennoch: Josie und ich hatten gegen Ende hin ein paar Probleme, da ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen konnte.
Hunter ist unterm Strich eigentlich ein Traummann, der mich dahinschmelzen ließ. Auch seine vielen Gedankengänge ließen ihn sehr plastisch und realistisch wirken. Dennoch hatte auch er Eigenschaften, die ich etwas problematisch fand, weshalb ich ein wenig enttäuscht war, dass diese nicht thematisiert wurden.

Der Handlungsverlauf konnte mich in den ersten zwei Dritteln des Romans überzeugen und mitreißen. Die kurzen Kapitel brachten Tempo in die Geschichte und selbst als ich eine Pause vom Lesen machen sollte, redete ich mir immer ein, komm schon, ein Kapitel geht noch… So sind die Kapitel wie im Flug vergangen. Doch gegen Ende hin, beim letzten Konflikt und auch die Seiten davor, zog sich alles enorm in die Länge.

Außerdem war ich überrascht, in welche Richtung die Autorin die Geschichte lenkte, weil sie sich eher von der Hauptthematik entfernte. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass dieses Thema mehr oder weniger aus dem Auge verloren wurde, und stattdessen all die erotischen Szenen im Fokus standen. Die heiße Liebesgeschichte nahm Fahrt auf, alle logischen Hürden waren plötzlich eher Nebensache.

„City of Love“ ist, und ich denke das sieht man dem Cover schon an, eine hotte, sexy Lovestory – und wer das Buch liest, weiß natürlich schon, worauf man sich da einlässt. Aber nur, weil all das Prickeln, die Funken im Mittelpunkt stehen, finde ich nicht, dass die ernsten Thematiken so in den Hintergrund rücken dürfen. Das hat mich dann doch gestört.

Fazit:
„City of Love“ ist ein gelungener Auftakt zur neuen, fünfteiligen Reihe von Layla Hagen. Der Roman unterhält den Leser gekonnt und bereitete Vorfreude auf die restlichen Bände. Das Buch hatte seine Schwächen, aber durch Humor, Gefühl und Setting kann das recht gut ausgeglichen werden. Insgesamt finde ich, das Buch ist daher lesenswert, vor allem wenn man prickelnde Liebesgeschichten mag. An der Stelle gibt es von mir 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2021

Liebe ist wie ein Sprung - und der Fall kann tief sein

Only Us - Unvergesslich
6

Gibt es einen Menschen in deinem Leben, den du schon immer kennst, auf den du dich immer verlassen kannst? Eigentlich sind Chloe und Oliver genau das. Sie kennen sich schon ihr Leben lang – und sind sich ...

Gibt es einen Menschen in deinem Leben, den du schon immer kennst, auf den du dich immer verlassen kannst? Eigentlich sind Chloe und Oliver genau das. Sie kennen sich schon ihr Leben lang – und sind sich manchmal doch so fremd… Zusammen aufgewachsen, sind sie heute um die dreißig und haben schon alle Formen von Gefühlen füreinander durch – von besten Freunden bis größte Feinde war alles dabei. Und doch können sie weder mit, noch ohneeinander.
Daher riskieren sie über die Jahre hinweg immer mehr und stürzen sich gemeinsam immer tiefer in einen Strudel aus echten Gefühlen und waghalsigen Herausforderungen, oder gar dämlichen Wetten – bis sie selbst nicht mehr wissen, was gespielt ist und was nicht. Geendet hat es aber bisher immer in einer Katastrophe.
Jetzt allerdings ist es anders, denkt Chloe. Sie sind nun erwachsen, reifer, meint Oliver. Doch wie viele Chancen hat eine einzige Liebe verdient?

Zuallererst möchte ich direkt klarstellen, dass es sich bei „Only Us – Unvergesslich“ um keine typische Enemies-to-Lovers-Romanze handelt. Der Klappentext mag das vielleicht etwas anders darstellen, deshalb möchte ich einfach vermeiden, dass sich jemand aufgrund falscher Erwartungen für das Buch entscheidet und dann womöglich enttäuscht wird. Ganz klar, Chloe und Oliver sind am Anfang keine Freunde – doch wer hitzige Diskussionen, Streitereien und Temperament und Feuer erwartet, ist hier schlichtweg an der falschen Adresse.

Trotzdem hat mich das kein Bisschen gestört, womit ich bei meiner persönlichen Meinung zu dem Roman angelangt bin. Für mich war dies das erste Buch der Autorin, auch wenn es eigentlich der zweite Band der „Cloverleigh Farm“-Reihe von Melanie Harlow ist. Es ist jedoch keinerlei Vorwissen notwendig, wobei der zweite Band deutliche Spoiler für den ersten beinhaltet. Aber das nur am Rande erwähnt. Jedenfalls bin ich sofort sehr gut mit dem Schreibstil der Autorin klargekommen und habe großen Spaß beim Lesen des Buches gehabt. Zusätzlich ist der Erzählstil wirklich raffiniert gewählt: Es gibt nicht nur die gewöhnlichen Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten, sondern auch zwischen den Zeiten. Immer wieder wird ein Kapitel aus Chloe oder Olivers Sicht eingeschoben, in dem sie noch Kinder, Teenager oder junge Erwachsene sind. Besonders hat mir auch gefallen, dass dieser Stil bis zum Schluss beibehalte wird, denn ich habe mich auf jeden einzelnen dieser Rückblicke riesig gefreut. Was ich daran auch besonders mag: Man hatte nicht nur das Gefühl, eine Geschichte zu lesen, sondern gleich mehrere auf einmal. Das Buch an sich hat nicht krass viele Seiten, aber es wirkt dadurch viel umfang- und facettenreicher.

Eine Sache muss ich aber noch erwähnen, die mich am Schreibstil sehr gestört hat, und die man einfach im Voraus wissen sollte, weil es etwas ist, das man entweder mag oder hasst (und ich zähle mich da eher zur zweiten Gruppe): der teils derbe Schreibstil, mit recht harten Bezeichnungen in gewissen Szenen. Ich konnte darüber hinwegsehen, weil der Schreibstil ansonsten wirklich schön war, aber letztendlich ist das hier einfach etwas, dass in meiner Wertung zu Abzug führt. Es hat mir einfach nicht gefallen, Punkt.

Noch ein paar Worte zur Handlung, der Story, der Thematik. An sich sind die Themen sehr seicht ohne viel Tiefgang. Es ist nicht unbedingt das Buch, das einen total mitreißt, aber es kann einen durchaus toll unterhalten. Außerdem ist es Melanie Harlow in meinen Augen perfekt gelungen, die Gefühle der Figuren exakt einzufangen und authentisch rüberzubringen – weshalb man als Leser einfach sehr gespannt und emotional dabei ist – auf eine entspannte Art.

Die Figuren sind ebenfalls ganz nett, aber eben auch nicht absolut herausragend. Sie haben perfekt zu dem Buch gepasst: Chloe als absolute Powerfrau war mir sympathisch, auch wenn sie jetzt nicht zu der Art Charakter zählt, der mir total ans Herz wächst. Oliver finde ich sehr interessant gestaltet, weil er absolut unperfekt dargestellt wird. Er ist nicht der sympathischste Typ, das wird auch nicht schöngeredet, und doch findet eben jeder Topf seinen Deckel, irgendwie.

Fazit:
„Only Us – Unvergesslich“ ist definitiv ein empfehlenswertes Buch. Ich würde es als „nett für zwischendurch“ betiteln, aber es ist eines der besten Bücher, die ich als „leichte Unterhaltung“ gelesen habe. Es gab durchaus Aspekte, die mich nicht überzeugen konnten, aber im Großen und Ganzen bietet das Buch ein schönes Leseerlebnis, weshalb ich dem Buch 4 Sterne gebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 01.11.2021

Herzensgerichte für Käseliebhaber

Say Cheese!
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Nichts geht über geschmolzenen Käse! Wenn das auch deine Meinung ist, dann solltest du definitiv einen Blick in dieses Kochbuch werfen. „Say CHEESE!“ besteht aus 65 Gerichten, bei denen der Käse der Star ...

Nichts geht über geschmolzenen Käse! Wenn das auch deine Meinung ist, dann solltest du definitiv einen Blick in dieses Kochbuch werfen. „Say CHEESE!“ besteht aus 65 Gerichten, bei denen der Käse der Star ist. Dabei sind aber nicht einfach die Klassiker von Fondue über Pizza bis hin zu Cheeseburgern abgedruckt. Vielmehr wurden die Klassiker etwas abgewandelt, weiterentwickelt und die Geschmacksnoten bedacht verfeinert.
Natürlich ist die Hauptzutat nicht immer der Käse, aber es wird ganz genau erklärt, wieso zu welchem Gericht der entsprechende Käse gewählt werden sollte, damit Geschmack und Konsistenz einfach am besten wird. Deshalb findet sich in der kurzen Einleitung zum Buch ein kleiner, sehr hilfreicher und gut verständlicher Theorieteil, bei dem jeder noch etwas kernen kann.

Dann beginnen die eigentlichen Rezepte, welche in 4 Kapitel eingeteilt wurden: Als erstes Gerichte, bei denen verschiedenste Brote die Hauptrolle neben dem Käse spielen. Hier finden sich leichte und schnelle Sandwiches/Toast, die man jederzeit zubereiten kann, auch wenn es mal schnell gehen muss. Aber auch Pizzen o.ä. werden in diesem Kapitel zubereitet. Hier sind sicherlich die simpelsten und schnellsten Rezepte enthalten, was bewiest, dass das Buch auch gut alltagstauglich ist. Insgesamt sind sich einige Rezepte jedoch recht ähnlich.
Im nächsten Teil geht es um Nudeln und Käse. Verschiedenste Nudelaufläufe, mit Fleisch, vegetarisch oder auch nur mit Käsesoße lassen einem allein beim Durchblättern durch die ansprechenden Bilder das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nicht jedes Rezept hier ist etwas Neues, dafür ist aber definitiv für jeden Geschmack etwas dabei und ich habe einige Rezepte entdeckt, die ich bald nachkochen werde.
Anschließend werden verschiedenste Rezepte, hauptsächlich Aufläufe und Gratins, mit Gemüse und Kartoffeln vorgestellt, die so lecker klingen, dass man augenblicklich Appetit bekommt. Im letzten Kapitel geht es noch ums „Dippen & Löffeln“. Das klassische Rezept für Käsefondue wird ebenso vorgestellt wie kreative Abwandlungen und bei den ganzen Ofenkäse-Gerichten weiß man gar nicht, welches man zuerst ausprobieren möchte.

Insgesamt ist ganz klar zu beachten, dass der Name „Heisshunger-Gerichte“ Programm ist und die Rezepte nicht durch Ernährungsbewusstsein, sondern ausschließlich durch den Geschmack überzeugen.
Ein Aspekt, der mir sehr zugesagt hat, war der praktische Aufbau der Rezepte. Vor der eigentlichen, gut verständlichen Anleitung wird das Gericht kurz beschrieben, die Textur, der Geschmack, die Geschichte. Sehr hilfreich sind auch die Hinweise, wie und wozu man das Essen am besten serviert, oder wie es auch abgewandelt und variiert werden kann.
Wie schon gesagt, finde ich, das Buch ist alltagstauglich, allerdings steht hier der Käse so sehr im Mittelpunkt, dass man mit den gängigen Sorten, die man meist im Kühlschrank daheim hat, nicht allzu weit kommt. Auch bei den Gewürzen schätze ich, dass die meisten erst einmal einkaufen müssen, was der Alltagstauglichkeit etwas Abzüge gibt.

Fazit:
Wer Käse liebt wird in „Say CHEESE!“ das ein oder andere Herzensgericht für sich entdecken und sicherlich auch noch nützliches Wissen zu seiner Lieblingszutat dazugewinnen. Generell sind die Rezepte aber nicht allzu abwechslungsriech. Trotz kleiner Kritikpunkte würde ich dem Buch eine klare Kaufempfehlung geben und vermutlich eignet es sich auch perfekt als Geschenk für Käseliebhaber. Von mir gibt es an dieser Stelle 4 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.10.2021

Das doppelte Maximchen

The Dating Game
1

Tilda und Maxime sind Zwillinge – äußerlich nicht zu unterschieden, charakterlich dagegen grundverschieden. Während Maxime Spaß für zwei hat, kein Abenteuer auslässt, immer auf der Suche nach neuem Spaß ...

Tilda und Maxime sind Zwillinge – äußerlich nicht zu unterschieden, charakterlich dagegen grundverschieden. Während Maxime Spaß für zwei hat, kein Abenteuer auslässt, immer auf der Suche nach neuem Spaß ist, reicht Tildas Verstand für beide aus. Seit sie denken kann war Tilda für ihre Schwester vielmehr eine Mutter und hielt bei jedem von Maximes Problemen für sie den Kopf hin. Es ist also nicht verwunderlich, dass Tilda auch bei ihrem nächsten Dilemma zur Hilfe eilt.

Im Speziellen geht es um Maximes Teilnahme an einer Kuppelshow. Da sie gleichzeitig bei ihrer neuen großen Liebe Florian, dem begehrten Junggesellen der Show sein sollte und wichtige Prüfungen für ihr Studium schreiben muss, sieht Maxime keinen anderen Ausweg, als dass Tilda sich bei der Show als Maxime ausgibt.
Dies ist jedoch leichter gesagt als getan. Tilda stolpert von Anfang an von dem einen Chaos ins andere. Zu allem Übel spielen plötzlich sowohl ihr Verstand, als auch Tildas Gefühle verrückt. Denn es gibt jemanden, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Aber wer ist?
Ihr ignoranter Mitbewohner Nik, wegen dem sie mehr oder weniger in die Show geflohen ist? Florian, der für sie streng genommen tabu ist? Oder ist es etwa Kameramann Ben, der sie ständig auf die Palme bringt?

„The Dating Game“ bleibt mir als extrem kurzweiliges Buch in Erinnerung. Ich konnte kaum mehr aufhören zu lesen und hatte die Geschichte rasend schnell beendet. Von Anfang an konnte sie mich mitreißen, da sie recht temporeich ist. Außerdem habe ich mich beim Lesen köstlich amüsiert. Die erste Hälfte des Romans hat praktisch nichts mit einem Liebesroman zu tun, das kommt erst nach und nach. Man ahnt, dass sich Gefühle anbahnen, doch in welche Richtung die wohl gehen, das bleibt lange eine Überraschung. Aber gut, selbst Tilda hat ja keine Ahnung mehr, wo ihr der Kopf steht.
Tilda macht während dem Buch nämlich eine ziemliche Verwandlung durch. Diese ist nicht nur sehr interessant zu verfolgen, sondern bringt auch noch den nötigen Hauch Tiefe für die Geschichte mit. Auch ansonsten werden verschiedene Thematiken angesprochen, doch kratzen sie eher an der Oberfläche, weshalb ich den Roman als luftig-lockere Unterhaltung bezeichnen würde.

Auch der Schreibstil ist total unterhaltsam. Die Autorin hat einen großartigen Sinn für Humor und auch die zahlreichen Wortwitze konnten mich begeistern. Doch die Erzählung besteht natürlich nicht nur aus Witzen. Die Dialoge waren sehr authentisch und die Beschreibungen und inneren Monologe fand ich durch die sehr bildhafte Sprache wunderschön.
Gefallen hat mir außerdem, dass das Buch insgesamt temporeich ist und es keine Längen oder Durststrecken gibt.

Bei den Figuren bin ich ein wenig gespalten. Tilda hatte ich auf Anhieb gern und auch einige Nebencharaktere sind mir sehr ans Herz gewachsen. Bei anderen hatte ich starke Schwierigkeiten, sie zu verstehen. Insgesamt haben aber sowohl die Charaktere, als auch der Plot für Überraschungen und damit für eine willkommene Erfrischung gesorgt. Viele kritisieren an Liebesromanen die Vorhersehbarkeit. Wem des ähnlich geht, kann guten Gewissens zu „The Dating Game“ greifen, das einige Plottwists bereithält.

Fazit:
„The Dating Game“ zu lesen hat mir riesigen Spaß gemacht. Es war die perfekte Story zum Abschalten und Durchatmen. Die Thematik war sehr erfrischen, denn eine Datingshow als Setting für Liebesromane ist bisher noch neuartig. Überzeugen konnte mich aber auch die temporeiche Handlung und der wunderschöne Schreibstil. Am besten gefallen hat mir der grandiose Humor. Zusammenfassend würde ich die Geschichte eher als leichte Kost bezeichnen. Es ist definitiv ein gelungener Unterhaltungsroman, bei dem zwar die Lachmuskeln beansprucht werden, der aber auch jedes Romantikerherz höherschlagen lässt.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Rivals to Lovers

Stand by Me
6

Daxton Hughes war schon in ihrer Jugend Kailyns großer Schwarm. Als der attraktive Schauspieler dann zusammen mit ihr Jura studiert, ist sie ganz aus dem Häuschen… doch schnell wird er zu ihrem größten ...

Daxton Hughes war schon in ihrer Jugend Kailyns großer Schwarm. Als der attraktive Schauspieler dann zusammen mit ihr Jura studiert, ist sie ganz aus dem Häuschen… doch schnell wird er zu ihrem größten Rivalen. Und am Ende hat er sie scheinbar einfach nur ausgenutzt.
Als Dax fünf Jahre später plötzlich als ihr Klient vor Kailyn steht, ist ihr klar, dass sie ihm niemals mehr vertrauen darf. Doch Dax hat gerade ganz andere Probleme, da er, nach dem schrecklichen Tod seiner Eltern, um das Sorgerecht für seine kleine Schwester Emme kämpft – und dabei auf Kailyn angewiesen ist.
Während sie gemeinsam kleinere und größere Hürden meistern kommen sie sich näher, obwohl Kailyn das doch unbedingt verhindern wollte. Aber was ist, wenn es dieses Mal gar nicht Kailyns Herz ist, das droht zu brechen, sondern das von Daxton ?!

Mein erstes Buch der Autorin, konnte mich direkt durch den überaus angenehmen Schreibstil für sich einnehmen. Weshalb ich direkt einmal festhalten möchte, wie kurzweilig das Leseerlebnis hier war. Außerdem, und das gefällt mir am allerbesten, spart Helena Hunting nicht mit Ironie, Sarkasmus, Wortwitzen und Insidern. Manchmal ist der Humor sogar extrem trocken, aber das Buch schafft es einfach immer wieder, einen zum Schmunzeln, Glucksen oder Kreischen zu bringe – ja, das war bei mir alles dabei ;) Eins dürfte nun also klar sein: Dieser Roman sorgt für Unterhaltung!

Darüber hinaus war ich total fasziniert, wie hervorragend es der Autorin gelingt, Extreme an Gefühlen völlig greifbar darzustellen. Es waren nicht unbedingt die romantischen Gefühle, die mich hier am meisten angesprochen haben. Vielmehr geht es auch um Vertrauen, Trauer, Ratlosigkeit, Verzweiflung und so viel mehr, dass man gar nicht wirklich in Worte packen kann – aber Helena Hunting hat es geschafft.

Bei der Erzählung wechselt die Perspektive ständig zwischen Daxton und Kailyn. Man lernt beide sehr gut kennen und durchaus auch lieben. Mein persönlicher Favorit war ja Daxton, wie, er mich derart überrascht hat. Ich meine, wenn man den Klappentext liest, könnte man meinen, Dax sei ein wenig Bad-Boy, ein wenig Frauenschwarm. Aber in Wirklichkeit ist Daxton ein so liebevoller, herzensguter und unsicherer Mensch, dass er mein Herz im Nu zum Schmelzen brachte.

Kailyn ist für mich ein sehr spezieller Charakter. Sie war mir sympathisch, obwohl sie mir gleichzeitig mit ihren Charakterzügen völlig fremd war. Sie hat mich oft in den Wahnsinn getrieben, es aber jedes Mal wieder geradegebogen, sodass ich sie am Ende wirklich bewundere.

Dennoch war ich beim Lesen zweitweise zwiegespalten, denn alles um den Plot herum ist zwar großartig, aber den Plot an sich hatte ich mir deutlich spannender Vorgestellt. Anfangs waren da einmal meine Schwierigkeiten mit dem ganzen Anwaltsthema, das mich manchmal beinahe erschlagen hat, weil ich einfach nur Bahnhof verstand. Gleichzeitig denke ich, dass Leser, die sich für Jura-Themen interessiert, ganz besonders Gefallen an der Story finden werden. Alle anderen: Lasst euch nicht abschrecken, es braucht einfach seine Zeit, in die Story rein zu finden!

So oder so bleibt es dabei, dass ich mir vom Buch mehr Überraschungs-Momente gewünscht hätte, da alles recht vorhersehbar war. Gefallen hat mir dagegen, dass man merkte, wie gut durchdacht alles war.

Fazit:
„Stand by me“ ist ein Liebesroman, der gefühlstechnisch weit per ein romantisches Knistern hinausreicht und besonders durch das Fingerspitzen- & Feingefühl der Autorin glänzt. Nicht zu unterschätzen ist zudem der großartige Humor, welcher dem Roman den letzten Feinschliff verpasst. Lesenswert ist die Geschichte also allemal. Weil ich aber nicht immer gleichermaßen gefesselt wurde, und die stark vorhersehbare Storyline in meinen Augen für Durststrecken sorgt, gebe ich dem Buch im Gesamten 4 von 5 Sterne.

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