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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2021

Spannender Cosy-Krimi

Tod am Canal Grande - Ein Fall für Jackie Dupont
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Privatermittlerin Jackie Dupont jagt in erster Linie Juwelendiebe. Neben ihrer Leidenschaft für Diamanten und ungewöhnliche Ermittlungsmethoden hat sie dabei den tatkräftigen Hund Sargent an ihrer Seite. ...

Privatermittlerin Jackie Dupont jagt in erster Linie Juwelendiebe. Neben ihrer Leidenschaft für Diamanten und ungewöhnliche Ermittlungsmethoden hat sie dabei den tatkräftigen Hund Sargent an ihrer Seite. Eine Pause nutzt sie, um ihren Verlobten, den adeligen Christopher, genannt Kit, in Venedig besucht. Eigentlich möchte sie sich dort das Gemälde ansehen, das Kit in der Kapelle restauriert. Doch dank Sargents Hilfe findet sie heraus, dass dort erst kurz zuvor eine Frau umgekommen sein muss - die Leiche ist jedoch nicht mehr vor Ort. Also stürzen sich Jackie, Sargent, Kit und Jackies Onkel Daniel in die Ermittlungen und ahnen nicht, wie eng sie selbst in diesem Netz verstrickt sind.

"Tod am Canal Grande" war der erste Krimi, den ich von Eve Lambert gelesen habe. Daher brauchte ich eine Weile, um mich mit den Figuren und deren Verbindungen zueinander zurechtzufinden. Allerdings packte mich der flüssige und sehr stilvolle Schreibstil der Autorin auf Anhieb. Gekonnt fing sie die Atmosphäre und den Lebensstil der 1920er Jahre in Venedig ein, sorgte für anschauliche Landschafts-/Umgebungsbeschreibungen und begeisterte mich mit ihrer Zuneigung und Detailverliebtheit zu den Figuren. Gespannt folgte ich den Erkenntnissen, bewertete Lamberts ausgelegte Fährten und rätselte bis zum Schluss mit, was hinter der Leiche und deren Mörder steckte.

Ein spannender und gemütlicher Krimi, der die taffe Jackie und ihren Verlobten in den Fokus stellt. Dabei werden auch Geheimnisse über ihre Vergangenheit gelüftet, die gerade für Kenner*innen der Vorgängerbände sicherlich interessant sein dürften!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2021

Persönlich, tröstend und ermutigend

Was bleibt, wenn wir sterben
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Nachdem die Journalistin Louise Brown ihre Eltern kurz nacheinander beerdigen muss, beschließt sie eine berufliche Veränderung. Sie wagt den Schritt als Trauerrednerin, setzt sich mit ihrer eigenen Trauer, ...

Nachdem die Journalistin Louise Brown ihre Eltern kurz nacheinander beerdigen muss, beschließt sie eine berufliche Veränderung. Sie wagt den Schritt als Trauerrednerin, setzt sich mit ihrer eigenen Trauer, der Trauer von Angehörigen und den richtigen Worten für die individuelle Beerdigung auseinander. Als Leser:in begleiten wir sie auf ihrem ganz persönlichen Weg durch die Trauer, erfahren von erschütternden, traurigen und auch glücklichen Momenten. Klar wird: Jede:r muss sich früher oder später mit dem Thema Tod auseinandersetzen. Und je früher wir das tun, desto bewusster können wir sowohl mit dem Tod als auch mit dem Leben umgehen.

Neben dem sehr nahbaren und offenen Ton hat mir der stark persönliche Bezug sehr gefallen. Brown wertet nicht, gibt keinen richtigen oder falschen Weg an die Hand, sondern erzählt von ihren Erfahrungen - sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht. In vielem konnte ich mich mit meiner Trauer wiedererkennen, habe Situationen ähnlich durchlebt und ähnliche Erkenntnisse, Rückschlüsse und Gedanken gefunden.

Für mich eine absolute Empfehlung an alle, die sich mit dem Leben und dem Tod auseinandersetzen möchten - entweder aufgrund eigener Trauerprozesse, Neugier oder der Enttabuisierung des Themas.

Veröffentlicht am 14.11.2021

Guter Einstieg in spirituelle Themen

Everyday Magic
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Hannah und Marie Krutmann stellen in "Everyday Magic" spirituelle Übungen, Routinen und Praktiken vor, die sich gut in den Alltag integeieren lassen. Dabei beziehen sie sich auf verschiedene Autorinnen, ...

Hannah und Marie Krutmann stellen in "Everyday Magic" spirituelle Übungen, Routinen und Praktiken vor, die sich gut in den Alltag integeieren lassen. Dabei beziehen sie sich auf verschiedene Autorinnen, Ansätze und Konzepte, definieren den modernen Hexenbegriff und erzählen von persönlichen Erfahrungen, ihren Wegen zur Spiritualität und wie sie ihren magischen Lebensstil in den Alltag integrieren. Dabei gehen sie unter anderem auf Kristalle, Räucherei, Öle, Astrologie und den Mondzyklus ein. Im Fokus des vermittelten Bildes stehen Selbstliebe, Selbstfürsorge und Feminismus.
Was mir sehr gut gefällt ist der lockere, nahezu fröhliche Schreibstil. So habe ich das Gefühl, hier einem Austausch mit Gleichgesinnten oder Freundinnen zu folgen. Vor allem, da alles so offen und nahbar wirkt. Hannah und Marie sprechen keine Verpflichtungen oder strengen Empfehlungen aus, es gibt kein richtig oder falsch. Sie liefern vielfältige Vorschläge, umfangreiche Erklärungen und zeigen so für jede
n spirituell Interessierte*n oder Praktizierenden einen Ausgangspunkt und Anregungen zur eigenen Umsetzung auf.
Ich werde das Buch auf jeden Fall nochmal lesen und als Nachschlagewerk und Inspirationsquelle nutzen!

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Umsetzung
  • Cover
Veröffentlicht am 07.11.2021

Gefühlvolle Liebesgeschichte, die sich Zeit nimmt

Play & Pretend
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Die Schauspiel-Studentin Briony spricht gemeinsam mit ihrem Mitstudenten Sebastian für eine Rolle vor, bei der sich beide näher kommen. Doch die zwei treffen sich nicht zum ersten Mal: Erst wenige Wochen ...

Die Schauspiel-Studentin Briony spricht gemeinsam mit ihrem Mitstudenten Sebastian für eine Rolle vor, bei der sich beide näher kommen. Doch die zwei treffen sich nicht zum ersten Mal: Erst wenige Wochen zuvor ließ Briony Sebastian auf einer Party abblitzen. Nun müssen sie für ihre Hauptrollen viel Zeit miteinander verbringen, intensiv üben und lernen sich auch von ganz anderen Seiten als im Studium kennen.

Nene Tramountani konnte mich mit ihrem flüssigen und gefühlvollen Schreibstil begeistern, der die Figuren Briony und Sebastian ideal einführt, sie an sich selbst und miteinander wachsen lässt. Dabei schafft sie es, die verschiedenen Stimmungen und Gedanken ideal aufzufangen, einzubetten und einen Draht zu den Figuren zu finden. Neben Flirts, romantischen Gefühlen und Selbstzweifeln werden hier freundschaftliche Werte, psychische Krankheiten und Ängste thematisiert, ohne ins Plakative abzurutschen. Die Autorin schafft zwei vielschichtige Figuren, deren Entwicklung deutlich spürbar und nachvollziehbar ist. Dabei bleiben selbstverständlich Herzklopfen und romantische Gefühle nicht auf der Strecke.

Ich habe die vorangehenden Teile über die WG nicht gelesen, aber kann mir gut vorstellen, dass die Geschichte von Briony und Sebastian einen gelungenen Abschluss bilden.

Veröffentlicht am 11.10.2021

Sehr eindringlich

Betreff: Falls ich sterbe
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Carolina bekommt aus heiterem Himmel eine E-Mail mit dem Betreff "Falls ich sterbe" von ihrem Mann Aksel. Darin enthalten sind Passwörter und wichtige allgemeine Informationen im Falle seines ...

Carolina bekommt aus heiterem Himmel eine E-Mail mit dem Betreff "Falls ich sterbe" von ihrem Mann Aksel. Darin enthalten sind Passwörter und wichtige allgemeine Informationen im Falle seines Todes. Empört über so viel Pragmatismus und die Unvermitteltheit schließt sie die Mail und ahnt nicht, dass Aksels Tod viel schneller eintreten wird, als sie ahnt.

Erzählt wird dieser autofiktionale Roman auf zwei Erzählebenen - einerseits in der Gegenwart, wie Carolina Aksel findet, wie sie mit ihrem knapp acht Monate alten Sohn weiterleben und stark sein muss, und wie sie lernt, mit ihrer Trauer umzugehen. Andererseits wird gegenläufig dazu erzählt, wie die beiden sich damals kennengelernt haben, wie sich ihre Beziehung hin zur Ehe und zur Elternschaft entwickelt hat.
Angesprochen wird hier Aksel mit "du", was ich ein gut gewähltes Mittel finde, da so die Gefühls- und Gedankenwelt intensiv und nachvollziehbar offenbart wird. Der Schreibstil ist ruhig, eher melancholisch. Dabei stecken zwischen den Zeilen so viel Liebe, Zuneigung und Vertrauen zu Aksel, Hoffnungen und Wünsche für das Leben und dann kommt plötzlich der Schnitt.

Ein sehr eindringliches und intensives Buch, das mir unter die Haut ging!