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Veröffentlicht am 05.12.2021

Das große Knuddeln

Das große Knuddeln
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Ist es bei euch auch so? Die Tage werden kürzer und grauer und schwups rückt die Familie wieder auf der heimischen Couch ein wenig mehr zusammen. Dann gesellen sich auch ein paar kleine Leckereien und ...

Ist es bei euch auch so? Die Tage werden kürzer und grauer und schwups rückt die Familie wieder auf der heimischen Couch ein wenig mehr zusammen. Dann gesellen sich auch ein paar kleine Leckereien und dampfend heiße Getränke dazu. Das Einzige, was jetzt noch fehlt, ist ein gutes Buch. Und da kann ich euch mit einem Buchtipp aushelfen, denn mit „Das große Knuddeln“ von Timon und Julian Meyer ist ein sehr passendes und wunderbares Kinderbuch bei uns eingezogen.
Das große Knuddeln

Ich hoffe, euer Sofa ist groß genug, um alle literarischen Figuren zum großen Knuddeln einzuladen. Denn was am Sonntagmorgen bei Thorsten mit dem Wunsch nach einem leckeren Omelett begann, endete damit, dass alle Tiere aus der Umgebung vorbeikamen, um zu schmusen. Nur einer durfte nicht – Thorsten, denn der hat piksende Borsten. Aber von vorn …

Thorsten macht sich auf den Weg zu seinen Nachbarn – zu Line der Maus und zu Theo dem Nashorn -, um sich Eier für sein Omelett zu borgen. Doch Nachbar Theo ist in einer Verfassung, die Line und Thorsten Angst und Bange macht. Das Nashorn zieht eine traurige Miene und hat sich im Schrank verkrochen. Line und Thorsten wissen, wie sie zu handeln haben und starten eine große Kuscheloffensive. Doch Line ist zu klein und Thorsten zu borstig, um zu knuddeln.
„Dein Fell ist zu kurz und steif und struppig, zum sanften Schmusen viel zu ruppig“

Dies ist ein ganz klarer Fall und ein richtiger Kuschelexperte muss ran. Doch ist es das, was Theo braucht, um aufgemuntert zu werden? Dies darf der Leser in „Das große Knuddeln“ auf sehr humorvolle Weise herausfinden. Ob in illustrierter Form oder in reimenden Texten geschrieben – diese Geschichte beinhaltet so viele urkomische, aber auch skurrile Momente, die Nashorn Theo alles andere als zum Lachen findet. Und am Ende kommt es anders, als alle knuddeligen Tiere gedacht hätten.

Wie auch in „Pauls Garten“ beweisen Timon und Julian Meyer in ihrem neuen Kinderbuch, dass es nicht viel Text und viele Seiten braucht, um gewichtige Botschaften zu vermitteln und die großen und kleinen Leser bestens zu unterhalten. Neben den humorvollen Illustrationen und einem sehr beschwingten Text in Versform fügen sie bedeutsame Botschaften über Nächstenliebe und Freundschaft mit ein.

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Veröffentlicht am 26.11.2021

Wir sehen uns im Gestern

Wir sehen uns im Gestern
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Alina schläft am Abend voller Vorfreude auf ihren 14. Geburtstag ein. Doch als sie erwacht, befindet sie sich in einem fremden Bett, einem fremden Zimmer – als jugendliche Version ihrer Mutter. In einem ...

Alina schläft am Abend voller Vorfreude auf ihren 14. Geburtstag ein. Doch als sie erwacht, befindet sie sich in einem fremden Bett, einem fremden Zimmer – als jugendliche Version ihrer Mutter. In einem Land, das irgendwann aufhörte zu existieren und bei vielen Menschen schon fast in Vergessenheit geraten ist. Ein Land regiert von einem Regime, welches Menschen hinter Mauern einsperrte und ein ganzes Volk unterdrückte. Willkommen in der DDR im Jahr 1984! Hier werden harmlose Worte zu einer großen Gefahr. Wie sich eine ahnungslose 14-Jährige in solch einem Umfeld zurechtfindet, erfahren wir Leser in dem Jugendbuch „Wir sehen uns im Gestern“.

Wir sehen uns im Gestern

Die literarische Hauptfigur Alina hat es aus einer sehr materialistischen und fortschrittlichen Welt nach „Hinterwaldhausen“ verschlagen. Mit vielen Vorurteilen betritt Alina diese für sie unbekannte Welt. Im Gegensatz zu ihrem wirklichen Leben muss sich Alina während ihrer Zeitreise mit ernsthafter Politik beschäftigen. Mit viel Mühe versucht sie sich anzupassen, um den Lebenslauf ihrer Mutter nicht zu ändern. Auch der Alltag in der DDR macht ihr zu schaffen. Viele Dinge sind einfach nicht verständlich, aber danach fragen kann sie auch nicht. Also versucht Alina mit den Möglichkeiten, die ihr gegeben sind, diese Zeit und dieses Regime zu begreifen, welches sich viele Menschen bis heute nicht erklären können.

In „Wir sehen uns im Gestern“ werden nicht nur ernstere Themen besprochen. Das Jugendbuch hält einige lustige Anekdoten aus dem Leben in der DDR bereit, die die etwas bedrückenderen Szenen entschärfen. Auch Alinas Persönlichkeit und ihre für sie als skurril empfundenen Erlebnisse lockern die Geschichte auf.

Was bedeutet Freiheit?

Zu Beginn dieser Geschichte trifft man auf eine voreingenommene und vom Konsumterror der heutigen Zeit geprägte Alina. Sie bewertet vieles sehr oberflächlich und möchte sich nicht wirklich mit dieser Zeit beschäftigen. Aber im Laufe dieses Buches macht sie eine gewaltige Entwicklung durch und erkennt, was Freiheit wirklich bedeutet. Durch ihre unfreiwillige Zeitreise lernt Alina viel über das Leben ihrer Mutter und sich selbst.

Die täglichen Tagebucheinträge von Alina und ihrer Mutter führen uns Leser durch eine Geschichte, der man sich nur schwer entziehen kann. Der Text ist in einem ansprechenden Stil geschrieben und auf sehr abwechslungsreiche Weise gestaltet worden. Die Schriftart variiert und viele durchgestrichenen Sätze lassen erahnen, welche Macht geschriebene Worte haben können.

Ina Raki zeichnet in „Wir sehen uns im Gestern“ ein authentisches Bild vom Leben in der DDR. Die Geschichte hat viele Erinnerungen an meine Kindheit in der DDR wachgerufen und mir verdeutlicht, wie fragil Freiheit sein kann und wie schnell man vergisst. Wenn mein Sohn mich eines Tages danach fragt, wie es damals in der DDR war, werde ich ihm diese Geschichte zum Lesen geben.

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Veröffentlicht am 07.11.2021

Gefangen im Gruselschloss

Escape-Buch für Grundschulkinder: Escape Challenge: Gefangen im Gruselschloss
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Heute begleite ich euch ins Gruselschloss, um euch dort einzusperren. Nein, ich bin nicht drüber, sondern nur in meiner Rolle. Also ich sperre euch zusammen mit Milla und Lex in ein Gruselschloss ein und ...

Heute begleite ich euch ins Gruselschloss, um euch dort einzusperren. Nein, ich bin nicht drüber, sondern nur in meiner Rolle. Also ich sperre euch zusammen mit Milla und Lex in ein Gruselschloss ein und ihr versucht wieder heraus zu kommen. So weit, so leicht – denkt ihr. Denn was ihr nicht wissen könnt, ist, dass sich in diesem Schloss viele Spukgestalten verstecken und eure Flucht aus dem Gemäuer vereiteln wollen.

Escape Challenge: Gefangen im Gruselschloss

„Escape Challenge: Gefangen im Gruselschloss“ von Christian Tielmann gleicht einem Escape Room in Buchformat. Das Schöne daran ist nicht nur, dass man dafür nicht erst weit fahren muss, um sich dem Abenteuer zu stellen. Sondern auch, dass es für Kinder ab 8 Jahren ist. Man kann sich einfach jederzeit das Buch schnappen und loslegen.

Worträtsel, Sudokus, Suchbilder und Labyrinthe

All das gilt es auf den vielen Seiten zu lösen, um den richtigen Weg hinaus aus dem Schloss zu finden. Jedes Detail, egal ob Zahlen, Gegenstände oder Geheimcodes, könnte ein wichtiger Hinweis sein. Ist eine Lösung falsch, wird man kurzerhand zurückbefördert in den Raum, den man eigentlich verlassen hatte. Doch aufgepasst! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieses Gruselschloss zu verlassen. Um nicht gänzlich den Überblick zu verlieren, gibt es gleich zu Beginn eine Karte mit allen Räumen, in der man sich Notizen machen kann.

Nicht nur die Idee überzeugt, sondern auch die Gesamtgestaltung. Dieses schaurig schöne Buch enthält wunderbare Beschäftigungsideen und hat dank der wunderbaren Illustrationen von Billy Bock großen Unterhaltungswert.

Wir haben seit mehreren Wochen großes Vergnügen mit „Escape Challenge: Gefangen im Gruselschloss“. Und wann würde dieses Thema besser passen als an Halloween? Obgleich mein Sohn erst sechs Jahre alt ist, ist er völlig fasziniert von diesem interaktiven Mitmachbuch. Mit ein wenig Unterstützung schafft auch er es, alle Rätsel zu lösen. Je öfter man sich mit diesem Buch beschäftigt, umso unterschiedlicher werden die Lösungen und Wege. Also schnappt euch „Gefangen im Gruselschloss“ und findet den Weg aus diesem gruselig schönen Schloss.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

DONNERKOFFERBLITZ

Kuschelflosse - Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer
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Für gewöhnlich bin ich kein Fan von Buchreihen, doch bei einer hoffe ich, dass noch viele Bände folgen. Mit den Geschichten um Kuschelflosse und seinen Freunden kommt keine Langeweile auf. Diese Abenteuer ...

Für gewöhnlich bin ich kein Fan von Buchreihen, doch bei einer hoffe ich, dass noch viele Bände folgen. Mit den Geschichten um Kuschelflosse und seinen Freunden kommt keine Langeweile auf. Diese Abenteuer für Kinder ab 4 Jahren sind so liebenswert, amüsant und abwechslungsreich, und die Unterwasserbewohner schließt man ab der ersten Seite in sein Leserherz – auch als Erwachsener.

Kuschelflosse – Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer

Mit „Kuschelflosse – Das goldige Glücksdrachen-Geglitzer“ ist nun der siebte Band von Nina Müllers fischigen Bilderbuchreihe erschienen. Einige aufregende Abenteuer durften wir in den vergangenen Geschichten schon erleben. Vom unheimlich geheimen Zauber-Riff über den knusperleckeren Buchstaben-Klau bis hin zum verhexten Blubberblitz-Besuch. In diesem neuen Band geht es um Betrug und um die größte Seeigel-Sahnetorte der Welt. Als diese in Fischhausen verlost werden soll, geht Kuschelflosses Glücksbringer kaputt. Auf der Suche nach einem glückbringenden Ersatz entdeckt Herr Kofferfisch im Krimskramsladen eine geheimnisvolle Dose mit turbulentem Inhalt …

Donnerkofferblitz!

Auf den ersten Seiten umfängt den Leser eine kribbelige Spannung, denn in der Fischhausener Bäckerei wird bekannt gegeben, dass eine riesige Seeigeltorte verlost wird. Sebi, Emmi, Herr Kofferfisch und Kuschelflosse fiebern dem Ereignis entgegen und machen Bekanntschaft mit einer miesen Miesmuschel. Mies, weil sie betrügt, um sich einen Vorteil bei der Verlosung zu verschaffen. Doch dies ist nicht das einzige Ereignis, welches die freudige Stimmung trübt. Das Unglück mit Kuschels Glücksbringer folgt und es entbrennt eine turbulente und goldig glitzernde Handlung.

Neben den aufregenden Ereignissen, die die Freunde in und um Fischhausen erleben, spricht Nina Müller wichtige Themen wie Freundschaft, Wertschätzung und Toleranz an. Alles kindgerecht verpackt und gekonnt im Geschehen platziert, sodass jedes Kind etwas davon mit in seinen Alltag nehmen kann.

Einmalig schön und ideenreich

Wer bisher noch keine Bekanntschaft mit Kuschelflosse gemacht hat, sollte unbedingt einen Blick ins Buch werfen. Nina Müller überzeugt nicht nur mit abwechslungsreichen Handlungen, die sie mit einer großen Portion Humor untermalt. Auch ihre Illustrationen sind einmalig schön und ideenreich gestaltet.

Beim Lesen dieser Geschichte hatte ich in den Episoden, die mit allerhand Wortakrobatik daherkamen, eine ganz bestimmte Stimme im Kopf. Ich sollte mir unbedingt auch noch das Hörbuch kaufen, denn Ralf Schmitz vertont die Fischhausen-Reihe auf überragende Weise.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Ein humorvolles Lesevergnügen

Freddy und Flo: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Die Tage werden kürzer, das Laub der Bäume bunter und wir nähern uns einer Zeit, die hier auf dem Blog jedes Jahr mit schaurig schönen Buchtipps zelebriert wird: Bald ist Halloween! Und wie in jedem Jahr ...

Die Tage werden kürzer, das Laub der Bäume bunter und wir nähern uns einer Zeit, die hier auf dem Blog jedes Jahr mit schaurig schönen Buchtipps zelebriert wird: Bald ist Halloween! Und wie in jedem Jahr versüßen wir euch das Fest mit passenden Buchtipps. Als Erstes begeben wir uns in „Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!“ in ein (Spuk)Haus, in dem es drunter und drüber geht und in dem alles andere als „normale“ Menschen wohnen.

Herzlich Willkommen in der Jüterboger Straße 13!

Hier werdet ihr garantiert gruselig schöne Lesestunden mit Freddy und Flo verbringen. Die beiden sind zwar noch nicht ganz so begeistert von ihrem neuen Domizil, aber ihre Begeisterung wird sicher wachsen, wenn sie bemerken, wer oder was ihre neuen Nachbarn wirklich sind. Bisher haben diese es noch ganz gut verstecken können, doch es fällt ihnen jeden Tag etwas schwerer, ihr wahres Wesen zu verstecken – es konnte ja aber auch niemand ahnen, dass diese blassen Kinder (Freddy und Flo) Menschen sind …

Es gibt keine Gespenster! Oder vielleicht doch?

Diese und noch ganz andere Fragen beschäftigen Freddy, die literarische Hauptfigur aus „Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!“, seitdem er in die Jüteborger Straße 13 eingezogen ist. Wir die Leser begleiten ihn ab der Wohnungsübergabe und bemerken schnell, dass Freddy und seine Schwester Flo alles andere als glücklich über diese neue Situation sind. Beide mussten umziehen, weil ihr Vater nun auch mit seiner neuen Freundin Ulrike zusammenleben möchte. Viel Zeit, um sich daran zu stören, haben sie jedoch nicht. Nachdem sie ihre neuen Nachbarn etwas „besser“ kennengelernt haben ist ihr Fokus ein anderer.

Vampire, Elfen, Werwölfe und Heinzelmännchen

In „Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!“ von Maria Kling durfte ich eine ungewöhnlich gruselige und vor allem urkomische Mischung an übernatürlichen Wesen kennenlernen. Von der ersten bis zur letzten Seite haben diese mich bestens unterhalten. Oft tue ich mich schwer mit Kinderbüchern, weil der Humor mir ein wenig zu flach ist. Doch in dieser Geschichte blieb auch bei mir kein Auge trocken. Maria Kling hat es geschafft, jeden übernatürlichen Charakter in ihrem Buch mit humorvollen und unverwechselbaren Eigenschaften (Macken) auszustatten. So trägt jeder Protagonist etwas zur beschwingten und manchmal urkomischen Handlung bei. Auch Freddy und Flo, die im Hintergrund mit ihren Familienproblemen zu kämpfen haben, werden dank dieser lustigen Wesen tüchtig abgelenkt. Hinzukommt, dass sich der Fokus im Laufe der Geschichte etwas ändert und Freddy darf sich in Detektivarbeit üben.

Sehr gefallen haben mir auch die Illustrationen von Astrid Henn, die gesamte Handlung untermalen. Diese machten alle literarischen Figuren greifbarer und zum Teil noch ulkiger.

„Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!“ von Maria Kling ist ein hervorragendes Kinderbuch, bei dem nicht unbedingt das Gruseln im Vordergrund steht. Auch wenn der eine oder andere Bewohner auf den ersten Blick etwas gruselig erscheint, kann man sich bei dieser Geschichte auf ein humorvolles Lesevergnügen einstellen.

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