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Veröffentlicht am 31.05.2023

Zweiter Fall für Farner in Meran

Die Galeristin
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Commissario Farner kommt in Meran nicht zur Ruhe. Nachdem Nicole Angerer, die Inhaberin einer Galerie, tot aufgefunden wird, muss er wieder mit seinem langjährigen Bekannten von den Carabinieri Maresciallo ...

Commissario Farner kommt in Meran nicht zur Ruhe. Nachdem Nicole Angerer, die Inhaberin einer Galerie, tot aufgefunden wird, muss er wieder mit seinem langjährigen Bekannten von den Carabinieri Maresciallo Terranostra zusammenarbeiten - wider Willen. Schnell stellt sich heraus, dass es viele Motive für den Mord geben könnte - sowohl im Privaten als auch im Geschäftlichen. Der Geschäftspartner und ehemaliger Liebhaber gerät schnell ins Visier, aber auch der Noch-Ehemann, seine Schwester sowie diverse andere Personen haben einen Grund, das Mordopfer loszuwerden.

Meine Meinung

Auch der zweite Fall von Farner und Terranostra lebt von der gegenseitigen Hassliebe, allerdings fehlen mir ein paar (humorige) Pointen. Da die Handlung eher die Sicht der Polizei widerspiegelt, tauchen die Carabinieri nur kurz auf, wenn auch mit einigen wichtigen Informationen. In der Meraner Polizei arbeiten wieder viele Personen mit, was für den Lesenden eine Herausforderung darstellt, da alle bis auf Farner relativ blass bleiben. Hilfreich ist auf jeden Fall das Glossar am Ende des Buches, es empfiehlt sich, ein Personenverzeichnis selbst anzufertigen. Gut gefallen hat mir, wie sich die Kollegen für einen suspendierten Kollegen einsetzen.

Das Lokalkolorit von Meran finde ich sehr gut getroffen. Den Siemer kannte ich noch nicht und gerne mit ich mit Farner über die MeBo gefahren. Der Fall an sich ist gut konstruiert und die Auflösung bietet auch noch eine Überraschung.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Solider Krimi im wunderbaren Meran

Der Banker
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Siegfried Schneider hat mit "Der Banker" den ersten Band einer neuen Krimireihe geschrieben, die in Meran spielt.

Nach ein paar Jahren im Ausland muss der Chefinspektor der Kriminalpolizei Lukas Farner ...

Siegfried Schneider hat mit "Der Banker" den ersten Band einer neuen Krimireihe geschrieben, die in Meran spielt.

Nach ein paar Jahren im Ausland muss der Chefinspektor der Kriminalpolizei Lukas Farner mit seinem Feind aus Schulzeiten, Carabinieri Giovanni Terranostra zusammenarbeiten, um den Mord an dem Bankier Waldner aufzuklären. Daneben gilt es noch die näheren Umstände zum Tod eines Südtiroler Bauern zu klären.

Meine Meinung

In die Meraner Umgebung konnte ich mich sehr gut einfühlen. Einige Redewendungen werden im Glossar erklärt, für die italienischen Ausdrücke reichte mein Reiseitalienisch knapp - hier wären auch Fußnoten hilfreich.

Viele Personen arbeiten auf Seiten der Kripo zusammen, sodass ich mir ein Personenverzeichnis anlegen musste, um den Überblick nicht zu verlieren.

Vom Verschwinden des Bankers steigert sich die Spannung gemächlich und solide bis zur schlüssigen Lösung.

Zwei weitere Bände sind projektiert, die ich gerne weiterverfolgen würde. Für den ersten Band vergebe ich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Unfall oder Mord?

Mord am Watzmann
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Das Unternehmerehepaar Wineke aus Lübeck möchte seine Silberhochzeit in Berchtesgaden feiern, zuerst eine Tour auf den Watzmann und dann eine Feier mit den erwachsenen Kindern. Doch dann verläuft alles ...

Das Unternehmerehepaar Wineke aus Lübeck möchte seine Silberhochzeit in Berchtesgaden feiern, zuerst eine Tour auf den Watzmann und dann eine Feier mit den erwachsenen Kindern. Doch dann verläuft alles ganz anders als geplant: Polizeibergführer Simon Perlinger muss die Leichen des Ehepaars bergen und hat das sichere Gefühl, dass mehr als ein Unfall passiert ist. Allerdings gibt es keine Anzeichen dafür und so ermittelt er auf eigene Faust - geleitet von seinem Instinkt und einem tiefen Mitgefühl mit den Kindern.

Meine Meinung

Das Cover hat mich sehr angesprochen und der grüne Buchschnitt ist sehr gelungen. Im Inneren warten eine Landkarte und ein Personenverzeichnis, die beide noch ergänzt werden könnten, aber das kann man bei Lesen auch selbst tun. Durch den Titel wird man ja schon darauf gestoßen, dass es kein Unfall war.

Felix Leibrock kennt sich sehr gut im Hochgebirge aus. Die Beschreibungen der Situationen am Berg sind detailliert und zeigen einen tiefen Respekt vor der Natur. Viele Personen mit unterschiedlichen Motiven werden eingeführt. Es werden sehr viele Abgründe menschlichen Denkens und Handelns aufgegriffen, für mich ein bisschen zuviel. Weniger wäre hier mehr gewesen. Wer am Ende wirklich der Schuldige war, wird natürlich hier nicht verraten, nur soviel: Mir persönlich haben ein bisschen die Übergänge gefehlt und am Ende ging es mir zu schnell, auch wenn die Lösung in sich schlüssig war.

Von mir gibt es für diesen Krimi 3,49 von 5 Sternen, damit auch noch Luft nach oben ist für den zweiten Band




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Veröffentlicht am 23.07.2021

Morello und die Mafia - Teil 2

Der Tintenfischer
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Antonio Morello, der Mafia-Jäger aus Sizilien ist immer noch in Venedig. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2020 und Sars-CoV-2 wütet in Italien, Venedig ist im Lockdown. Morello und seine Kollegin Anna ...

Antonio Morello, der Mafia-Jäger aus Sizilien ist immer noch in Venedig. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2020 und Sars-CoV-2 wütet in Italien, Venedig ist im Lockdown. Morello und seine Kollegin Anna Klotze sollen die Ausgangssperre überwachen und Ausschau nach Corona-Betrügern halten. Als sich ein junger Nigerianer einen Selbstmordversuch unternimmt, werden sie an ganz andere, schon länger bestehende Probleme erinnert: Mafia und Menschenhandel. Aus unterschiedlichen Gründen machen sie sich auf den Weg Richtung Sizilien...

Meine Meinung

Der erste Band hatte mich begeistert und ich hatte große Hoffnungen in diesen, der zudem auch noch so aktuell die Corona-Pandemie einflechten wollte. Das fand ich auch sehr gut gelungen, auch wenn mir manche Witze wie der Hund, der gar nicht mehr Gassi gehen wollte, mittlerweile recht ausgelutscht erscheinen, aber das ist ja Geschmacksache.

Klasse fand ich das Personenverzeichnis und die Rezepte. Gerade die Quellennachweise zeigen, dass das Buch hochaktuelle und brandgefährliche Themen aufgreift und sich nicht nur einen interessanten Plot zusammenspinnt.

Die Handlung selbst teilt sich in zwei Teile: Einmal in Venedig mit Corona und einmal auf und um Sizilien. Der erste Teil in Venedig hat mir sehr gut gefallen. Claudio, Silvia und die Polizisten wiederzutreffen und mit ihnen die Corona-Betrüger zur Strecke zu bringen, die Machtspielchen innerhalb des Polizeiapparats und auch die Geschichte Davids waren ein verheißungsvoller Auftakt. Doch dann kam die Fahrt nach Sizilien und es ging nur noch um die Mafia und Turteleien zwischen Antonio und Anna. Die Landschaft wurde wunderbar beschrieben, aber es gab bei all den Bedrohungen durch die Mafia unbedachte Äußerungen, die ich den beiden nicht in den Mund gelegt hätte. Die Befreiung dreier Mädchen war mir dann schließlich zu viel der Zufälle - ausgerechnet im ersten Haus treffen sie auf die Gesuchte. Das Ende bot ein paar Überraschungen, die mir wieder besser gefielen. Auf jeden Fall bin ich gespannt, ob und wo der sympatische Morello weiter ermittelt - und wünsche ihm viele gute Espressi aus der Bialetti.



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Veröffentlicht am 13.08.2020

Kombi aus Krimi und Klamauk

Schneewittchen und die sieben Särge
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Jürgen Seibold hat in „Schneewittchen und die sieben Särge“ eine neue Buchreihe um den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Robert Mondrian geschaffen.

Nachdem der Lieferant einer Obst- und Gemüsehändlerin ...

Jürgen Seibold hat in „Schneewittchen und die sieben Särge“ eine neue Buchreihe um den ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Robert Mondrian geschaffen.

Nachdem der Lieferant einer Obst- und Gemüsehändlerin in fiktiven Ort Remslingen bei Stuttgart vor ihrer Ladentüre tot aufgefunden wurde, ist für die Polizei schnell klar, dass nur sie die Täterin sein kann. Robert Mondrian, der heimlich in sie verliebt ist, will ihr mit all seinen Kräften helfen. Als ehemaliger Geheimdienstler hat er da so seine Möglichkeiten und Fähigkeiten. Tatkräftig unterstützt wird er dabei von seinem Buchhandelsmitarbeiter Alfons und der Kundin Marie – sowie den zwei Kakadus Sherlock und Watson.

Meine Meinung

Das Buch liest sich schnell und flott weg. Der Klappentext hat bei mir die Assoziation geweckt, es gäbe noch mehr Märchenelemente. Leider war dies nicht der Fall.

Mondrian ermittelt neben der Polizei her. Seine Methoden sind zum Teil recht brutal und passen nicht zu dem Klamauk, den vor allem sein Assistent Alfons produziert. Erst gegen Schluss arbeitet er mit den professionellen Ermittlern zusammen. Gewundert habe ich mich, dass er niemandem von seinem Vorleben auch nur in Ansätzen erzählt. Vielleicht kommt das in den nächsten Bänden.

Das Buch spielt in einem schwäbischen Ort und greift die Eigenheiten der Bevölkerung mit Augenzwinkern auf, wobei der Text ohne Schwäbisch auskommt.

Interessant waren die vielen Motive, die der Autor dargeboten hat. Überrascht hat mich die Auflösung, mit dem Täter hätte ich nicht gerechnet und auch nicht mit dem einen oder anderen Detail.


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