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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2023

Herzerwärmend

Das Wunder von Bahnsteig 5
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Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der Protagonisten erzählt, die sich während ihrer täglichen Zugfahrten kennenlernen. Das hat mir gut gefallen, denn so konnte ich die Gedanken und Handlungen ...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der Protagonisten erzählt, die sich während ihrer täglichen Zugfahrten kennenlernen. Das hat mir gut gefallen, denn so konnte ich die Gedanken und Handlungen aller besser nachvollziehen. Außerdem war es spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Charaktere sind, was sie aber dennoch verbindet und warum sie so sind wie sie sind.

Die Charaktere sind so einzigartig und besonders, wie ich es bereits aus dem ersten Roman der Autorin, „Montags bei Monica“ kenne. Allen voran Sanjay hat mein Herz erobert. Er ist so liebenswert, aufopferungsvoll und charmant, dass man ihn einfach gernhaben muss.
Auch Iona ist eine echte Type, schillernd und geheimnisvoll. Sie packt die Dinge an und ist nicht auf den Mund gefallen. Ihre Geschichte hat mich an einem bestimmten Punkt sehr überrascht, doch gerade das macht die Geschichten der Autorin aus.

Was mir nicht ganz so gefallen hat, war Sanjays Liebesgeschichte. Um euch nicht zu spoilern, werde ich nicht näher darauf eingehen. Mir ging es nur irgendwann zu schnell und plötzlich.

Der Schreibstil war flüssig und mit vielen schönen Formulierungen.

„… ich sei Zucker und Eier und sie Butter und Mehl, und wenn man uns zusammenrührt, sind wir mehr als die Summe unserer Teile, wir sind die ganze verdammte Torte.“
Zitat Seite 266

„Scheitern ist nur gewiss, wenn man es gar nicht erst versucht, (…) Die Liebe ist das größte Risiko im Leben, aber ein Leben ohne Liebe ist sinnlos.“
Zitat Seite 375

Der Roman macht Mut und zeigt, dass man aufgeschlossen durchs Leben gehen und niemanden nach dem ersten/äußeren Eindruck beurteilen oder gar verurteilen sollte. Freundschaften können mit den unterschiedlichsten Personen entstehen, auch wenn man erst meint, nichts gemeinsam zu haben.

Clare Pooley versteht es hervorragend, Zwischenmenschliches authentisch darzustellen, Schicksale zu verknüpfen, so dass ihre Geschichten wie aus dem Leben gegriffen wirken, mit dem gewissen Funken Besonderheit.


Fazit

Eine herzerwärmende Geschichte mit großartigen Botschaften, die zum Nachdenken anregen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Clare Pooley
Verlag: GOLDMANN
Erscheinungsdatum: 17.08.2022
Seiten: 396
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
Einzelband
Meine Bewertung: 4/5 Sterne


Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Mein liebster Band der Reihe

A Place to Belong
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Wie auch im vorherigen Band hatte ich wieder das Gefühl, nach Hause zurück zu kehren. Die Obstplantage der Familie McCarthy ist ein malerisches Setting und die Geschichte von Maggy und Flynn hat mich total ...

Wie auch im vorherigen Band hatte ich wieder das Gefühl, nach Hause zurück zu kehren. Die Obstplantage der Familie McCarthy ist ein malerisches Setting und die Geschichte von Maggy und Flynn hat mich total überrascht, im positiven Sinne. Ich bin sehr begeistert und kann sagen, dass „A place to belong“ mein liebster Band der Reihe ist.

Es fängt schon damit an, dass ich den Schreibstil der Autorin sehr liebe. Sie zaubert mit ihren Worten einen richtigen Film, als wäre ich wahrhaftig auf der Obstfarm. Die Geschichte spielt im Sommer und ich konnte die Hitze förmlich auf der Haut spüren.

„… mit einem weiteren Lächeln, das mindestens einen eigenen Song verdient hatte.“
Zitat Seite 15

Nach Ankündigung der Reihenfolge war ich erst verwirrt, warum nicht direkt die Geschichte der jüngsten McCarthy-Schwester Poppy folgte, mittlerweile weiß ich aber, warum das so ist. Ich muss auch sagen, dass ich Poppy in diesem Band nicht sonderlich mochte. Der Eindruck hat sich zum Ende noch verstärkt. Ihre kindischen Reaktionen gingen mir etwas auf die Nerven, allerdings war es auch nachvollziehbar, da Poppy sehr verletzt war. An diesem Punkt habe ich schon darüber nachgedacht, wie denn wohl ihre Geschichte in „A place to shine“ wird. Aber Poppy Entwicklung und ihre Entscheidung am Ende haben für mich alles wieder gut gemacht.

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Achtung! Der nächste Absatz enthält einen kleinen Spoiler.

Nachdem ich etwas über die Situation zwischen ihr, Flynn und Maggy nachgedacht hatte, ist mir auch klar geworden, dass die Situation so sein musste. Ich denke viele LeserInnen haben sich in den ersten beiden Büchern Poppy und Flynn als Pärchen vorgestellt, weshalb die beiden in Band 3 eine Chance bekamen. Ich bin sehr froh, dass Lilly Lucas sich dagegen entschieden und Flynn mit Maggy zusammen gebracht hat, die beiden passen so gut zusammen.
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Die beiden Protagonisten Maggy und Flynn mochte ich dagegen direkt. Flynn war mir ab Beginn der Reihe sympathisch und auch Journalistik-Studentin Maggy habe ich in mein Herz geschlossen. Die zwei harmonisieren perfekt miteinander und mussten einige Hürden überwinden, um zueinander zu finden. Ihre Entscheidungen waren sehr reif und erwachsen, besonders gefallen hat mir, dass die beiden über alles sprechen und sich richtig kennenlernen.

Ich mag es, wie die Handlung aufgebaut ist, schlüssig und nachvollziehbar. Es gab kein schnelles, unrealistisches „Wir haben uns alle lieb und alles ist schön.“, sondern die Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind, wurden besprochen und aufgearbeitet. Ich bleibe hier bewusst vage, denn ich wusste zu Beginn auch nicht, was Maggys Geheimnis ist, und war zunächst auch gar nicht so angetan davon. Umso schöner ist es, dass die Autorin allen Charakteren und auch den LeserInnen genug Zeit und Raum gibt, um alles sacken zu lassen und schließlich zu lernen, damit umzugehen, um schließlich eine Annäherung zu ermöglichen.
Besonders die Haltung von Mrs McCarthy, der Mutter der Mädchen, hat mir imponiert. Wie sie mit der Situation umgegangen ist, beweist Charakterstärke und ein gutes Herz.

Einzig der Prolog hat mir nicht so gut gefallen, was aber nur daran lag, dass er mir zu kurz war. Ich hätte gern mehr darüber erfahren, wie das Leben fünf Monate nach Maggys Sommer auf Cherry Hill aussieht. Allerdings machen die letzten Sätze während eines Telefonats unglaublich neugierig auf Band 4.


Fazit

Das Buch hat mein Herz mehrmals gebrochen und wieder zusammengesetzt, ich habe mit den Charakteren gelitten, gelacht und mich wieder wie zu Hause gefühlt. „A place to belong“ ist mein Lieblingsband der Reihe.


Allgemeines zum Buch

Autor: Lilly Lucas
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: 03.04.2023
Seiten: 336
Genre: New Adult Liebesroman
Zweiter Band einer Trilogie
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt, das mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür!

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Wunderschöner Roman mit furchtbarem Ende

Montags bei Monica
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Die Geschichte von sechs Fremden, die zu einer Gemeinschaft werden, zusammengeführt durch ein Notizbuch, war für mich ein wunderschönes Leseerlebnis – bis auf das Ende. Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt, ...

Die Geschichte von sechs Fremden, die zu einer Gemeinschaft werden, zusammengeführt durch ein Notizbuch, war für mich ein wunderschönes Leseerlebnis – bis auf das Ende. Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt, war immer gespannt, wie es weitergeht, vor allem, da nach und nach neue Charaktere dazukamen. Trotz der sehr angenehmen Atmosphäre hat mich „Montags bei Monica“ sehr zum Nachdenken angeregt: Die Geschichte handelt von Freundschaft, Liebe, Träumen, Hoffnungen, Ehrlichkeit, Zusammenhalt und das in unserer heutigen schnelllebigen Gesellschaft. Die Autorin zeigt mit den unterschiedlichen Charakteren im Buch auf wundervolle Weise, dass wir doch trotz all der Unterschiede auch viel gemeinsam haben und nicht immer alles ist wie es scheint oder wie wir andere glauben lassen. Der Blick hinter die Fassade lohnt sich.

Jede der Personen ist individuell und interessant, authentisch und ich bin mir sicher, dass sich ein jeder in dem ein oder anderen wieder findet. Ich konnte mich zum Beispiel gut mit Monica und auch mit Alice identifizieren.
Hazard mochte ich irgendwie auf Anhieb, obwohl er sehr mit sich und seinen Dämonen zu kämpfen hat und sich mehrfach daneben benimmt. Die Entwicklung, die er in der Geschichte durchmacht, zeigt, dass man immer an sich glauben und arbeiten sollte und dass man Ziele erreichen kann. Gefehlt hat mir bei ihm aber, dass er sich Hilfe sucht, was meiner Meinung nach bei den Problemen, die er hat, nicht unbedingt gut ist.

Der Aufbau des Romans im Stil von „Tatsächlich Liebe“ und der wunderschöne Schreibstil haben mir ein traumhaftes Leseerlebnis beschert. Zum Ende hatte ich aber das Gefühl, dass die Autorin die Geschichte irgendwie zu einem Schluss bringen muss, vieles ging plötzlich einfach zu schnell. Das Ergebnis hat mir überhaupt nicht gefallen. Nicht nur, dass die Geschichten der einzelnen Charaktere völlig offen blieben, so hat mich ein Ereignis richtig schockiert. Das Buch hatte für mich Highlight-Potential, aber das Ende finde ich so furchtbar, dass es leider doch nicht zum 5-Sterne-Roman gereicht hat.


Fazit

Warmherzig, zum Wohlfühlen, mit einer guten Prise Humor, aber auch zum Nachdenken. Das Ende ist wirklich mies und hat mir absolut nicht gefallen. Ich empfehle das Buch trotzdem von Herzen.


Jahreszeit:
Der Roman beginnt kurz vor Weihnachten und endet Ende Mai.


Allgemeines zum Buch

Autor: Clare Pooley
Verlag: GOLDMANN
Erscheinungsdatum: 30.08.2021
Seiten: 426
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
Einzelband
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.08.2021

Herrlich authentisch und urkomisch

Darf ich dich jetzt behalten?
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„Ein Lacher pro Minute – genial!“ schrieb die „Hello!“ über diesen Liebesroman, was für mich der ausschlaggebende Punkt war, die Geschichte zu lesen. Und wirklich: bereits das erste Kapitel lies mich in ...

„Ein Lacher pro Minute – genial!“ schrieb die „Hello!“ über diesen Liebesroman, was für mich der ausschlaggebende Punkt war, die Geschichte zu lesen. Und wirklich: bereits das erste Kapitel lies mich in schallendes Gelächter ausbrechen. Die bildlichen Beschreibungen des echten Lebens sorgten das ganze Buch über für Lachanfälle. Die Autorin nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund und so war der Leser quasi live dabei, als Protagonistin Lil direkt auf den ersten Seiten einen Schwangerschaftstest machte – samt Überlegung, nicht vielleicht lieber in die Badewanne zu pullern, mehr Platz und so.

Lils Arbeit als Grundschullehrerin von Kindern reicher, berühmter Eltern, ihr Geburtsvorbereitungskurs, ihre WG mit einem australischen, liebestollen Pärchen und der Einblick in ihre Gedanken waren zum Schießen komisch. Die Situationen waren natürlich überspitzt dargestellt, aber aus dem Leben gegriffen und dadurch einfach urkomisch.

Die Charaktere konnte ich alle nur direkt ins Herz schließen, allen voran Lilians (Stief-)Vater, der ein warmherziger und toller Mensch ist. Ihre besten Freunde Jess und Clem sind echte Originale, etwas verrückt, aber unglaublich liebenswert.

Max, mit dem Lil eine folgenreiche Nacht verbringt, hatte ich mir durch den Klappentext ganz anders vorgestellt. (Wo waren die Titelseiten der Klatschmagazine?) Da er leider nicht sehr präsent war, fiel es mir schwer, ihn einzuschätzen. Durch seine Abwesenheit kam mir die Geschichte zwischen ihm und Lil etwas zu kurz.

Der Schreibstil war wunderbar leicht und bildhaft, die Seiten flogen nur so dahin. Das mochte ich sehr.

Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, aber irgendwie hat mir das gewisse Extra gefehlt. Ein Epilog am Schluss, der das Leben der Charaktere ein paar Wochen oder Monate später zeigt, hätte das Ende nicht ganz so abrupt wirken lassen.


Fazit

Herrlich authentisch, aus dem Leben gegriffen und urkomisch, aber dennoch mit einigen Fragen, über die es sich nachzudenken lohnt.

Tolle Lektüre für einen Sommertag, leider hat mir das gewisse Extra gefehlt.


Allgemeines zum Buch

Autor: Sophia Money-Coutts
Verlag: PenguinVerlag
Erscheinungsdatum: 08.03.2021
Seiten: 507
Genre: Zeitgenössischer Liebesroman
Einzelband
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, das Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Hat mich nachhaltig berührt

Mensch, Erde! Wir könnten es so schön haben
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Allein die optische Gestaltung von „Mensch, Erde!“ verrät, dass man sich mit diesem Wälzer intensiv beschäftigen sollte. Die Farben von Blau zu Rot an den Seitenrändern verdeutlichen die globale Erwärmung.

Ich ...

Allein die optische Gestaltung von „Mensch, Erde!“ verrät, dass man sich mit diesem Wälzer intensiv beschäftigen sollte. Die Farben von Blau zu Rot an den Seitenrändern verdeutlichen die globale Erwärmung.

Ich kann gleich zu Beginn sagen, dass ich das Buch noch nicht komplett durchgelesen habe, das wird wohl auch noch etwas dauern. Aber ich habe in allen Kapiteln etliche Seiten gelesen, mir die Grafiken und Übersichten angeschaut und mir Gedanken gemacht. Dr. von Hirschhauen sagt zu Beginn selbst, dass, egal ob man das Buch am Stück oder immer mal wieder ein paar Seiten liest, man „Überdosierung vermeiden“ soll. (Zitat Seite 20) Das kann ich nur bestätigen. Ich habe beim Lesen immer wieder innegehalten, über das Gelesene nachgedacht, es verarbeitet, sacken lassen und versucht, etwas für mich daraus mitzunehmen und herauszufinden, was ich anders, besser machen kann.

Während ich an dieser Rezension gearbeitet habe, kämpften die Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gegen kaum bezwingbare Wassermassen. Seit Tagen unaufhörlich fallender Regen ließ Keller volllaufen, Straßen und Gärten überfluten, verwandelte ruhige Bäche in reißende Ströme.
Wetterextreme nehmen zu. Das erlebe ich hautnah mit. Während es in meiner Kindheit noch richtige Jahreszeiten gab, fehlte dieses Jahr irgendwie der Frühling. Die Sommer werden heißer und nasser und gehen fast nahtlos in sehr kalte oder zu milde Winter über. „Die Klimazonen verschieben sich und das bedeutet für die Tier- und Pflanzenwelt, dass die Blühzeitpunkte nicht mehr zum Lebenszyklus der Bestäuber passen.“ (Zitat Seite 259)

Vielen Kapiteln sind inspirierende Zitate vorangestellt. So zum Beispiel von Astronaut Alexander Gerst: „Ich dachte, der Weltraum sei ein besonderer Ort. Was ich da oben gelernt habe: Der wirklich, wirklich besondere Ort darin, das ist unser einzigartiger blauer Heimatplanet.“ (Zitat Seite 40) Allein diese Aussagen ließen mich nachdenken.

„Mensch Erde“ geht mit persönlichen Geschichten des Autors, Übersichten und Interviews auf unsere Ernährung und die Folgen fürs Klima, die fatalen Folgen der Verschmutzung und Temperaturerhöhung unserer Weltmeere, unsere Atemluft, Lebenszeit und vieles mehr ein. Dr. von Hirschhausen gelingt es wunderbar, fundierte Fakten interessant darzustellen und diese nachhaltig im Bewusstsein zu verankern. Ich persönlich habe sehr viel aus diesem Buch mitgenommen und kann sagen, dass es mich dazu bringt, mein eigenes Handeln zu hinterfragen und alltägliche Dinge zu ändern.

Dr. von Hirschhausen berichtet direkt zu Beginn von seinem lange gewünschten Treffen mit Jane Goodall. Diese Begegnung hat ihn so tief beeindruckt, dass eine Frage, die sie an ihn gestellt hat, zur Kernfrage für ihn persönlich und dieses Buch wurde: „Wie kann es sein, dass wir immer betonen, wie schlau wir sind, und dennoch unser eigenes Zuhause zerstören?“ (Zitat Seite 32)

Auch ich habe mich beim Lesen immer wieder gefragt:
– Warum essen so viele Menschen Avocados, obwohl für 1kg ca. 1.000 Liter Wasser verbraucht werden? 1kg Avocados sind übrigens ungefähr 4 Stück… Walnüsse enthalten genau so gesunde Fette wie Avocados (sogar noch mehr), wachsen zu dem hier und können lange gelagert werden. Schaut euch mal die Schautafel auf Seite 161 an.
– Warum rauchen so viele Menschen, obwohl für den Tabakanbau jedes Jahr mehr als 6.500 Hektar Wald gerodet und die Böden mit Pestiziden verseucht werden? Dass Rauchen ungesund und Geldverschwendung ist, lasse ich mal außen vor. 50 Jahre lang 20 Zigaretten am Tag = 1,4 Millionen Liter Wasser … (Seite 243)
– Warum werfen wir in Deutschland jährlich mehr als 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weg, obwohl man die Hälfte davon noch essen könnte? (Seite 168)

Warum machen wir das? Warum lassen wir das zu? Warum handelt die Politik nicht?
Und viel wichtiger: Was kann ich tun? Wir gehen beispielsweise fast immer zu Fuß einkaufen, die Kleidung unseres Sohnes ist bis auf wenige Teile gebraucht gekauft, wir wickeln seit einer Weile zum größten Teil mit gebraucht gekauften Stoffwindeln (und trocknen diese nur an der Luft), wir haben unseren Fleischkonsum reduziert, verzichten auf Plastiktüten für Obst und Gemüse, sammeln beim Spazierengehen nebenbei Müll auf, … Wenn ich an die aktuellen Bilder aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz denke und „Mensch, Erde“ durchblättere, frage ich mich dennoch immer wieder „Reicht das?“ Dr. von Hirschhausen sagt am Ende, „Es lohnt sich zu kämpfen.“ (Zitat Seite 514) und wer zwischendurch mehr Motivation benötigt, empfiehlt er utopia.de und goodnews-daily.de, wo ich eben gelesen habe, dass die Käfighaltung von Nutztieren allmählich per Gesetz verboten und abgeschafft werden soll. Auf den Seiten 512 bis 514 gibt er zudem eine tolle Übersicht darüber, „Was sich schon alles tut“ (Zitat Seite 512).

Abschließend möchte ich euch noch ein Zitat mit auf den Weg geben, dass hoffentlich viele dazu motiviert, einfach anzufangen:

„Wenn alles miteinander zusammenhängt, ist es vielleicht gar nicht so entscheidend, wo man anfängt – Hauptsache, man fängt an. Denn jeder Schritt in die richtige Richtung zieht andere hinterher.“

Zitat Seite 511

Wir haben nur dieses eine Zuhause, lasst uns gemeinsam unser Zuhause retten, denn „wir könnten es so schön haben“! (Zitat Buchtitel)


Fazit

Übersichten, Interviews, eigene Geschichten – die Fakten sind in diesem aufwühlenden Buch sehr ansprechend aufgearbeitet. Es regt zum Nachdenken an, hinterfragt und macht Angst, treibt aber auch zum Handeln an. Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre eine Übersicht mit ganz konkreten Tipps für Dinge, die jeder im Alltag integrieren kann, um etwas zum Umweltschutz beizutragen.

Mir persönlich hat das Buch gut gefallen. Ich kann ehrlich sagen, dass ich bewusster und mit offeneren Augen durch die Welt gehe, „Mensch Erde“ hat mich nachhaltig berührt und ich kann euch das Buch nur ans Herz legen.


Allgemeines zum Buch

Autor: Dr. Eckart von Hirschhausen
Verlag: dtv Verlag
Erscheinungsdatum: 18.05.2021
Seiten: 524
Genre: Sachbuch
Einzelband
Meine Bewertung: 4/5 Sterne

Unbezahlte Werbung, das Buch wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar vom Verlag zur Verfügung gestellt.

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