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Veröffentlicht am 24.07.2017

Grausiger Fund beim Geocaching

Tiefe Schuld
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Ich habe „Tiefe Schuld“ von Manuela Obermeier gelesen, ohne vorher zu wissen, dass es sich hierbei um den zweiten Band einer Krimi-Reihe über die Ermittlerin Toni Stieglitz handelt. Der erste Band der ...

Ich habe „Tiefe Schuld“ von Manuela Obermeier gelesen, ohne vorher zu wissen, dass es sich hierbei um den zweiten Band einer Krimi-Reihe über die Ermittlerin Toni Stieglitz handelt. Der erste Band der deutschen Autorin, die selbst aus dem Polizeidienst stammt, ist unter dem Titel „Verletzung“ erschienen.
Allerdings ist es mir, obwohl ich den ersten Band nicht kannte, nicht schwergefallen, in die Geschichte einzusteigen, die mit einem furchtbaren Leichenfund in einem Waldstück beginnt. Zwei Jugendliche sind unterwegs und gehen ihrem Hobby nach – Geocaching. Eigentlich ganz harmlos, bis die beiden über die Frauenleiche im Wald stolpern. Es ist relativ schnell klar, dass es sich bei der Toten um eine junge Frau handelt, die schon über einen längeren Zeitraum unter Misshandlungen zu leiden hatte. Gerade dieses Thema berührt auch Toni Stieglitz persönlich, ist ihre Vergangenheit doch auch durch sehr ähnliche Erlebnisse mit ihrem Ex-Partner geprägt. Schnell fällt der Verdacht der Ermittler auf den Ehemann – es scheint die naheliegendste Schlussfolgerung zu sein. Aber liegen sie damit auch richtig oder lässt sich Toni Stieglitz durch ihre eigenen Erfahrungen von der richtigen Spur abbringen?
Ich persönlich finde, dass es Manuela Obermeier sehr gut gelingt, durch ihren Schreibstil und die Beschreibung der Umgebung und Situationen Spannung aufzubauen. Hinzu kommt, dass Toni Stieglitz in diesem Fall nicht nur in einem grausamen Mordfall ermittelt, sondern auch mit den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit zu kämpfen hat.
Für mich war „Tiefe Schuld“ ein solider Krimi, mehr aber auch nicht. Es gab keine extrem überraschenden Wendungen, Spannung war zwar vorhanden, aber irgendwie haben mir die Höhepunkte im Spannungsbogen ein bisschen gefehlt. Ich vergebe daher drei von fünf Sternen für „Tiefe Schuld“ von Manuela Obermeier.

Veröffentlicht am 27.05.2017

Das Auseinanderfallen einer Familie

Der tiefe Fall der Cecelia Price
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In „Der tiefe Fall der Cecelia Price“ von Kelly Fiore geht es in der Hauptsache um das Auseinanderbrechen der Familie von Cecelia Price. Aus ihrer Perspektive erfahren wir auch, was sich in den vergangenen ...

In „Der tiefe Fall der Cecelia Price“ von Kelly Fiore geht es in der Hauptsache um das Auseinanderbrechen der Familie von Cecelia Price. Aus ihrer Perspektive erfahren wir auch, was sich in den vergangenen Monaten in ihrem Leben zugetragen hat und was dazu geführt hat, dass Cecelia die Polizei rufen musste, um zu melden, dass ihr Bruder tot ist. Zudem bezeichnet sich Cecelia selbst als verantwortlich für den Tod ihres Bruders, woraufhin sie zuerst einmal in Untersuchungshaft genommen und dann in ein Verhaltenstherapiezentrum verlegt wird. Die Geschichte, die Cecelia erzählt, spielt in zwei Zeitsträngen: Zum einen in der Zeit „vor“ dem Tod ihres Bruders und die „Gegenwart“, die Cecelia in Erwartung ihrer Gerichtsverhandlung in der Verhaltenstherapie verbringt.

Kelly Fiore schafft es, CeCe eine eigene Stimme zu geben, die den Leser in der Ich-Perspektive durch die Ereignisse führt. Dabei war mir Cecelia nicht immer sympathisch. Natürlich hat man mit ihr mitgelitten, während ihr Bruder nach dem Tod der Mutter und einer Sportverletzung immer weiter in die Drogensucht abglitt. Allerdings hat auch Cecelia Fehler gemacht und war keinesfalls perfekt. Das macht sie aber umso menschlicher und glaubhafter. Zu Beginn der Geschichte liegt CeCes tatsächliche Beteiligung am Tod ihres Bruders noch komplett im Dunkeln. Man könnte sogar vermuten, dass sie ihn tatsächlich umgebracht hat. Stück für Stück, im Wechsel aus Rückblicken und Cecelias Gedanken in der Gegenwart, entblättert sich das wahre Ausmaß des Dramas, das sich in ihrer Familie abgespielt hat.

Und obwohl sich der Blickwinkel der Erzählung auf Cecelias Umgang mit der Drogensucht von Cyrus, ihrem Bruder, befasst, erfährt man als Leser doch, wenn auch nicht „aus erster Hand“, wie der Rest der Familie damit umgeht oder bzw. nicht umgeht, indem einfach geleugnet wird, das etwas schief läuft.

Im Gesamteindruck kann ich sagen, dass ich den Schreibstil von Kelly Fiore wirklich mag. Die Geschichte liest sich flüssig und man nimmt der Erzählerin ab, was sie erfahren hat. Allerdings blieben für mich doch viele Figuren sehr eindimensional, gerade, was Cyrus anging und den Vaterm der für Cecelia doch die einzige verbliebene Bezugsperson aus dem Familienkreis darstellt. Ein schwieriges Thema, nämlich der Umgang mit einem Süchtigen in einer Familie, hat Kelly Fiore sich da ausgesucht und das eigentlich auch ganz gut umgesetzt. Ich hätte jedoch gerne mehr über die Familie vor dem Tod der Mutter und über die Familienmitglieder außer Cecelia erfahren, um ehrlich zu sein. Im Gesamtvotum komme ich dann auch drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Eine total verrückte Nacht auf der Washingcon

Ana und Zak
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Zum Inhalt:

Zak, auch Duke genannt, ist ein Vollblut-Nerd. Er liebt Science-Fiction und das Event schlechthin ist die Washingcon, die er einmal im Jahr besucht – eine Comic-Convention. Zak liebt diese ...

Zum Inhalt:

Zak, auch Duke genannt, ist ein Vollblut-Nerd. Er liebt Science-Fiction und das Event schlechthin ist die Washingcon, die er einmal im Jahr besucht – eine Comic-Convention. Zak liebt diese Veranstaltung, mit allem, was dazu gehört: Kartenspielmeisterschaft, Cosplay… Ana ist im Gegensatz zu Zak eher ernsthaft. Sie ist Klassenbeste, Captain der Quiz-Bowl-Mannschaft und hält sich immer ganz genau an die Regeln. Allerdings verschwindet ihr jüngerer Bruder Clayton heimlich während eines Quiz-Bowl-Turniers, um die Washigcon zu besuchen – und Ana ist nun auf Zak angewiesen, um ihn wiederzufinden, bevor alle drei richtig in Schwierigkeiten stecken.

Meine Meinung:

Der Roman spielt eigentlich im Großen und Ganzen in einer überschaubaren Zeit von zwei Tagen, an denen zum einen die Quiz-Bowl-Meisterschaft stattfindet und zum anderen zeitgleich die Washingcon, wobei wiederum der größte Teil der Handlung auf der Convention stattfindet. Und meiner Meinung nach merkt man dem Autor, Brian Katcher, an, dass er eine Menge Spaß beim Ausgestalten dieser Convention hatte. Für die Teilnehmer der Convention ist das ganze nämlich alles andere als reiner Spaß – aufwendige Kostüme, Kräftemessen beim Kartenspielen, das alles gehört mit dazu. Und Zak und Ana sind mittendrin. Beide haben eigentlich zu Beginn der Geschichte einen bestimmten Eindruck vom jeweils anderen, aber nach und nach lernen die beiden sich besser kennen und werfen auch mal einen Blick hinter die Fassade des jeweils anderen. Dabei stellen sie fest, dass der erste, offensichtlichste Eindruck manchmal täuschen kann.
Die beiden erleben dramatische Momente, spannende Auseinandersetzungen aber es gibt auch immer wieder Momente, die einen zum Schmunzeln bringen und erleben in dieser einen Nacht auf der Washingcon so manches Abenteuer auf der Suche nach Clayton.
Aber „Ana und Zak“ hat auch einige Schwächen – manchmal hat man doch das Gefühl, dass Ana mit ihrer Panik vor dem Ärger, in den sie und ihr Bruder geraten werden, wenn ihre Eltern von dem unerlaubten Ausflug auf die Con erfahren, übertreibt. Zak ist für mich zwar der sympathischere Charakter von den beiden, aber auch seine übertrieben alles-ins-Lächerliche-ziehende, nichts-so-ernst-nehmende Fassade wirkt irgendwann im Laufe der Geschichte einfach ein bisschen überzogen.

Auch die dramatischen Ereignisse gegen Ende der Geschichte haben für mich nicht so ganz ins Bild gepasst.

Insgesamt ist „Ana und Zak“ jedoch ein unterhaltsamer Jugendroman, mit ernsteren und lustigeren Momenten, für Fans von Science-Fiction oder Comic-Conventions in jedem Fall schon alleine wegen der Beschreibung der Washingcon zu empfehlen.

Insgesamt vergebe ich daher 3 von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Nette Bastel- und Dekoideen

Made at Home Vol. 2 - Frühjahr & Sommer
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„Made at home vol. 2 – Die schönsten Bastel- und Dekoideen für Frühjahr und Sommer“ von Tina Defaux und Laura Kirschbacher ist schon von außen ein echter Hingucker. Die Fröhliche Farbgebung macht definitiv ...

„Made at home vol. 2 – Die schönsten Bastel- und Dekoideen für Frühjahr und Sommer“ von Tina Defaux und Laura Kirschbacher ist schon von außen ein echter Hingucker. Die Fröhliche Farbgebung macht definitiv schon mal Lust auf Sommer und Sonnenschein. Im Innern erwartet einen das Bastelbuch in Form einer Spiralbindung, was ich sehr praktisch finde. Dadurch lässt sich schön in dem Buch blättern und man kann es flach hinlegen, die Anleitung beim Basteln nachverfolgen, ohne das einem das Buch dauernd zufällt.
Im Inhaltsverzeichnis sind dann die verschiedenen Kategorien der Bastel- und Dekoideen aufgeführt, z.B. Ostern, Muttertag und Vatertag, Sommer und noch viel mehr erwarten den Leser/Bastler dort. Es sind echt süße Ideen mit dabei, z.B. die Botschaften auf dem Tellerrand oder die Anleitung zur Gestaltung einer Fußmatte im Wassermelonen-Look. Das Buch enthält zudem Kopiervorlagen, die zum Teil vergrößert werden müssen, andere wiederum sind in Originalgröße enthalten und können z.B. sobald man sie ausgeschnitten hat, als Vorlage verwendet werden. Das Buch enthält neben Dekoideen und Bastelvorlagen auch Vorschläge zum Aufhübschen von Dingen, wie z.B. Pantoffeln.
Wer auf der Suche nach kreativen Ideen ist, für den ist „Made at home vol. 2 – Die schönsten Bastel- und Dekoideen für Frühjahr und Sommer“ bestimmt geeignet, um sich Ideen zu holen, sich inspirieren zu lassen und die Ideen/Vorschläge nach zu basteln. Pastelprofis dürften vielleicht von der einen oder anderen Idee unterfordert sein. Dafür ist das Buch meiner Meinung nach umso mehr für Neueinsteiger im Bereich Basteln geeignet und hat ein paar wirklich schöne und pfiffige Ideen auf Lager.
In einer Gesamtbewertung komme ich auf 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Tragische Liebende im All

Wir zwei in fremden Galaxien
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„Wir zwei in fremden Galaxien: Ventura-Saga Band 1“ ist, wie der Titel schon vermuten lässt, der erste Band einer Reihe rund um die Besatzung des Raumschiffes Ventura, das auf einer interstellaren Erkundungsmission ...

„Wir zwei in fremden Galaxien: Ventura-Saga Band 1“ ist, wie der Titel schon vermuten lässt, der erste Band einer Reihe rund um die Besatzung des Raumschiffes Ventura, das auf einer interstellaren Erkundungsmission durch den Weltraum unterwegs ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht dabei die 17-Jährige Seren und ihr direktes Umfeld. Seren wurde auf der Ventura geboren, hat die Erde, ihren Heimatplaneten, also nie gesehen. Das Ziel der Ventura ist es, ein aus sehr weiter Entfernung empfangenes Signal zu erreichen bzw. dessen Ursprung zu ergründen. Da die Reise zu diesem Signal und die Rückkehr zur Erde die Lebensdauer mehrerer Generationen übersteigt, ist die Ventura darauf ausgelegt, dass die künftigen Besatzungsmitglieder an Bord geboren und ausgebildet werden.
Alles unterliegt strengen Regeln – und dann verliebt sich Seren in einen Jungen, der, nach diesen strengen Regeln, nicht für sie bestimmt ist.

Meine Meinung:
Zuerst einmal hatte mich der Klappentext und die Leseprobe zu „Wir zwei in fremden Galaxien“ extrem neugierig gemacht. Ich wollte mehr erfahren über die Hintergründe der Mission der Ventura und darüber, wie die Besatzung damit zurechtkommt, dass ihre Existenz eigentlich nur dem Sinn und Zweck dient, dass eine der nachfolgenden Generationen den Ursprung dieses empfangenen Signals erreichen wird.
Was ich gut fand:
Die Sorgen und Ängste, Probleme und auch politischen Ränkespiele, die es auch oder insbesondere an Bord eines Raumschiffes auf wichtiger Mission gibt, wurden gut dargestellt. Man konnte sehr gut nachvollziehen, warum Seren so sehr mit ihrem nicht selbst gewählten Einsatz für die Mission der Ventura hadert. Das geplante und strukturierte Vorgehen in jeder denkbaren Lebenssituation auf der Ventura wünscht sich wohl niemand.
In einem durch und durch geplanten Umfeld ist einfaches „sich verlieben“ eine Katastrophe. Und dementsprechend dramatisch entwickelt sich die Geschichte auch. Die Autorin findet dabei die passende Sprache für Seren, aus deren Perspektive die Handlung auch durchgehend erzählt wird.
Was ich nicht so gut fand:
Leider stehen ab einem gewissen Punkt hauptsächlich Seren und ihre Gefühlswelt im Fokus der Handlung. Ein wenig zu sehr, wie ich persönlich fand.
Gesamturteil:
Allerdings schafft Kate Ling es, durch Andeutungen, Anspielungen und offen gebliebene Fragen, dass der Spannungsbogen gegen Ende des Romans nochmals an Fahrt aufnimmt und ich mich definitiv auf den zweiten Band der Saga freue. Dom und Seren sind sicherlich nicht perfekt, aber dadurch sind sie für mich mehrdimensional geworden. Die Handlung auf einem Raumschiff auf wichtiger Mission war interessant, die Strukturen an Bord der Ventura detailliert aufgearbeitet, aber so präsentiert, dass man mit der fortschreitenden Handlung einen Eindruck darüber gewonnen hat, ohne dass man das Gefühl hatte, die Autorin versucht, die Welt, in der Seren lebt, erst einmal zu erklären. Das alles fügt sich zu einem stimmigen Gesamtbild.
In einer Gesamtbeurteilung komme ich daher zu 3 von 5 möglichen Sternen.

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