Profilbild von Kleine_Raupe

Kleine_Raupe

Lesejury Profi
offline

Kleine_Raupe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleine_Raupe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2021

Interessant und hilfreich

Kindern mehr zutrauen
0

Wie so viele andere Menschen auch, hat Michaeleen Doucleff ein Kind bekommen und festgestellt, dass einem Kindererziehung nicht unbedingt in die Wiege gelegt wird. Nichts lief so, wie die Autorin sich ...

Wie so viele andere Menschen auch, hat Michaeleen Doucleff ein Kind bekommen und festgestellt, dass einem Kindererziehung nicht unbedingt in die Wiege gelegt wird. Nichts lief so, wie die Autorin sich das vorher vorgestellt hatte und irgendwann war sie verzweifelt und beschloss, dass sich etwas ändern musste. Da sie gelernte Journalistin ist, las sie zuerst jede Menge wissenschaftliche Studien und erkannte, dass es in unseren Ratgebern zu Kindererziehung immer nur um Kinder der westlichen Welt geht. Doucleff fragte sich, ob es diese Erziehungsprobleme auch bei anderen Völkern der Welt gibt und machte sich zusammen mit ihrer Tochter auf, um verschiedene indigene Völker zu besuchen, darunter die Maya, die Inuit und die Hazda. Doucleff wohnte mit ihrer Tochter eine Zeit lang bei verschiedenen Familien, beobachtete sie in ihrem Alltag und bei der Kindererziehung. Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse hat sie in diesem Buch festgehalten.
Die Autorin stellt fest, dass die Kinder dieser indigenen Völker im allgemeinen selbstbewusster, empathischer und hilfsbereiter sind, als die Kinder aus westlichen Kulturen. Die Ursachen liegen ihrer Meinung nach vor allem darin, dass es keine großen Familienverbände mehr gibt, in denen viele verschiedene Personen die Erziehung der Kinder übernehmen. Auch sind Stress der Eltern sowie ständiges Überwachen, Fördern und Überhäufen der Kinder mit Spielzeug für sie problematische Faktoren. Doucleff zeigt am Beispiel der genannten Völker, wie man Werte wie Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit vermitteln kann, wie man besser mit Wutanfällen umgeht bzw. sie gar nicht erst entstehen lässt und wie man als Familie ein Team wird. Sie tut dies ohne erhobenen Zeigefinger und zieht zur Veranschaulichung immer wieder ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer Tochter heran. Ich habe das Buch als sehr wohlwollend gegenüber Eltern und bekannten Erziehungsproblemen empfunden, die Autorin kennt diese ja alle selbst. Ihre Vorschläge für veränderte Verhaltensweisen sind alle gut umsetzbar und funktionieren tatsächlich!

Fazit: Ein interessantes und überaus hilfreiches Buch, mein neuer Favorit unter den Erziehungsratgebern! Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2021

Faszinierender und interessanter Einblick in eine Reise durchs Eis

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
0

Ich liebe Reiseberichte und dies ist einer der besonderen Art. Richard Löwenherz (welch ein passender Name!) reist durch Sibirien - mit dem Fahrrad! Obendrein auch noch im Winter, denn nur dann ist diese ...

Ich liebe Reiseberichte und dies ist einer der besonderen Art. Richard Löwenherz (welch ein passender Name!) reist durch Sibirien - mit dem Fahrrad! Obendrein auch noch im Winter, denn nur dann ist diese Tour möglich. Ein Großteil der Strecke führt nämlich über zugefrorene Flüsse, diese „Straßen“ existieren also nur im Winter. Wochenlang ist Löwenherz hier unterwegs, Tausende Kilometer legt er zurück und ist dabei (fast) völlig auf sich allein gestellt. Hin und wieder begegnen ihm Lastwagenfahrer oder er kommt durch entlegene Dörfer, wo er immer auf gastfreundliche Einheimische trifft. Ansonsten ist Löwenherz allein mit sich und der Natur und ganz viel Schnee und Eis. Tagsüber liegen die Temperaturen selten über dem Gefrierpunkt, nachts wird es auch schon mal bis zu Minus 40 Grad kalt. Löwenherz schläft in verlassenen Hütten, im Zelt oder unter freiem Himmel im Schlafsack (bei den Temperaturen unvorstellbar für mich), muss oftmals mit sich selbst oder der Natur kämpfen, gerät in gefährliche Situationen, hat aber auch immer wieder unvergesslich schöne Erlebnisse. Ich selber bin nicht auf der Suche nach dem ganz großen Abenteuer, lese solche Reiseberichte aber unheimlich gerne und bin immer sehr fasziniert von diesen Menschen und was sie umtreibt. Beim Lesen des Buches kann man Löwenherz‘ Motivation für seine Touren nachvollziehen, die Faszination für die abgeschiedenen Gebiete am Ende der Welt (so kommt es einem vor) und für die Landschaft aus Schnee und Eis werden durch seine Berichte und die vielen tollen Fotos im Buch deutlich. Auch die Aufmachung des Buches hat mich begeistert, es ist großformatig und macht einen hochwertigen Eindruck, der Preis ist angemessen.

Fazit: Ein Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte, der sich für Reiseberichte interessiert. Der Bericht ist ausführlich, authentisch und interessant, die Probleme werden ebenso geschildert wie die schönen Erlebnisse. Am Ende hat man das Gefühl, ein bisschen dabei gewesen zu sein. Ich hoffe, wir werden bald noch mehr von Richard Löwenherz zu lesen bekommen! Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2021

Unglaublich spannend und psychologisch raffiniert!

SCHWEIG!
0

Es ist Weihnachten und Esther steckt mit ihrer Familie mitten in den Vorbereitungen. Obwohl der Baum noch abgeholt werden muss und allerlei andere Sachen anstehen, entschließt sie sich, zu ihrer Schwester ...

Es ist Weihnachten und Esther steckt mit ihrer Familie mitten in den Vorbereitungen. Obwohl der Baum noch abgeholt werden muss und allerlei andere Sachen anstehen, entschließt sie sich, zu ihrer Schwester zu fahren, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein vorbeizubringen. Sue wohnt seit ihrer Scheidung alleine in einem großen Haus im Wald und ist nicht erfreut über den Besuch ihrer Schwester. Zunächst steht man als Leserin völlig auf Esthers Seite. Sie scheint die „Normale“ der beiden Schwestern zu sein, während mit Sue anscheinend etwas nicht stimmt. Sie wirkt labil, vielleicht psychisch gestört. Dann jedoch nimmt die Handlung einen anderen Verlauf, als man sich das vielleicht anfangs vorgestellt hatte. Die Autorin spielt mit den Erwartungen der Leserinnen und enthüllt ständig neue perfide Geheimnisse der Schwestern. Am Ende ist nichts so, wie es anfangs schien und man muss als Leser*in schon ziemlich schwer schlucken (und sich den Spannungsschweiß von der Stirn wischen).
Mein erstes Buch der Autorin war „Atme!“, das hat mich damals umgehauen. „Schweig!“ steht dem Buch in nichts nach, es ist unglaublich spannend und die Autorin lotet auch hier wieder gekonnt die psychischen Abgründe ihrer Figuren aus. Ich bin begeistert davon, wie Judith Merchant es schafft, mit meinen Erwartungen zu spielen und mich immer wieder zu überraschen! Ich hoffe, ihr nächster Psychothriller lässt nicht lange auf sich warten!

Fazit: Dieser Thriller hat mich vollkommen überzeugt! Spannend, psychologisch raffiniert und mit großartig ausgearbeiteten Charakteren. Ein Highlight in diesem Jahr! Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2021

Lieblingsbuch!

Anouk, die nachts auf Reisen geht (Anouk 1)
0

Anouk ist ein ganz normales Mädchen. Wie viele andere Kinder hat auch sie abends keine Lust ins Bett zu gehen. Bis sie eines nachts entdeckt, dass sie im Schlaf auf Reisen gehen kann. Sie reist zum Beispiel ...

Anouk ist ein ganz normales Mädchen. Wie viele andere Kinder hat auch sie abends keine Lust ins Bett zu gehen. Bis sie eines nachts entdeckt, dass sie im Schlaf auf Reisen gehen kann. Sie reist zum Beispiel zu einem kleinen Indianerjungen oder zu einem Eskimomädchen. Sie stellt fest, dass die Kinder Probleme haben. Das Eskimomädchen möchte zum Beispiel an einem Schlittenhunderennen teilnehmen, die Teilnahme ist jedoch Jungen vorbehalten. Anouk jedoch hat das Herz am rechten Fleck und immer gute Ideen. So gelingt es ihr, den Kindern zu helfen. Wenn sie morgens ihren Eltern von ihren Erlebnissen berichtet, tun diese das als Traum ab. Anouk weiß jedoch, dass sie nicht nur geträumt hat.
Hendrikje Balsmeyer hat ihr erstes Kinderbuch zusammen mit ihrem Mann Peter Maffay geschrieben und sich dabei von ihrer gemeinsamen Tochter Anouk inspirieren lassen. Die Geschichten sind charmant und für Kinder spannend. Sie zeigen, wie wichtig es ist, gute Freunde zu haben und sich nicht entmutigen zu lassen. Eine sehr schöne Botschaft! Joëlle Tourlonias gehört zu meinen liebsten Illustratorinnen, ich liebe ihre Bilder!

Fazit: Ein tolles Kinderbuch mit einer wichtigen Botschaft! Man merkt, dass es mit viel Herzblut geschrieben wurde. Es ist das neueste Lieblingsbuch meiner Tochter! Meinetwegen dürfen noch viele weiter Bücher von Balsmeyer, Maffay und Tourlonias folgen! Ich vergebe gerne 5 Sterne und eine Vorleseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2021

Ein Volltreffer!

Tote schweigen nie
0


Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin und kann mit den Toten sprechen. Oder besser gesagt, die Toten sprechen mit ihr. Sie liebt ihren Job und geht ganz darin auf und wenn sie sich um die Verstorbenen ...


Cassie Raven ist Assistentin der Rechtsmedizin und kann mit den Toten sprechen. Oder besser gesagt, die Toten sprechen mit ihr. Sie liebt ihren Job und geht ganz darin auf und wenn sie sich um die Verstorbenen kümmert, dann kann es schon mal vorkommen, dass diese versuchen, mit ihr Kontakt aufzunehmen. So geschieht es auch mit Mrs Edwards, einer guten Freundin und Mentorin von Cassie. Als Cassie feststellt, dass ihre Freundin verstorben ist, ist sie völlig schockiert. Und dann gelangt sie auch noch zu der Überzeugung, dass Mrs Edwards ermordet wurde. Leider hat Cassie keine Möglichkeit, das zu beweisen. Ihre einzige Hoffnung ist DS Phyllida Flyte, die aber nicht gerade Cassies größter Fan ist…
Ich interessiere mich für Forensik, mag Krimis und außergewöhnliche Charaktere und deswegen war dieses Buch ein Volltreffer für mich! Am besten haben mir die Beschreibungen der pathologischen Vorgänge und die Figuren in diesem Buch gefallen. Was die Pathologie betrifft, bin ich zwar keine Expertin, aber auf mich wirkte das alles authentisch und stimmig. Die Protagonistinnen Cassie und Phyllida sind beide sehr interessant und vielschichtig, ich bin sehr auf Ihre Entwicklung in den kommenden Bänden gespannt. Andere Rezensenten haben die fehlende Spannung bemängelt, aber ich hatte hier nichts zu meckern. Es handelt sich hier sicherlich nicht um einen superspannenden Thriller, aber um einen soliden Krimi, bei dem an verschiedenen Stellen Spannung aufkam.

Fazit: Das Buch hat mich bestens unterhalten, ich freue mich auf die folgenden Bände und vergebe gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere