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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2018

Zwar nicht perfekt, aber ein Pageturner für mich

Stadt der Verschwundenen
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Die Geschichte rund um Guillermo und Pilar, die fieberhaft nach Pilars Schwester suchen, weist an sich nichts auf, dass einem direkt ins Auge springt. Die Story geht Schrittweise vorran und der rote Faden ...

Die Geschichte rund um Guillermo und Pilar, die fieberhaft nach Pilars Schwester suchen, weist an sich nichts auf, dass einem direkt ins Auge springt. Die Story geht Schrittweise vorran und der rote Faden ist jederzeit erkennbar. James Marrison macht keine Abweichungen in die Vergangenheit und genau das gefällt mir wirklich gut. Ohne vom Weg abzukommen, begleitet man die Protagonisten auf der Suche nach der Verschwundenen.


So wie auch die Geschichte an sich, überzeugt Marrison mit seinem einfachen, aber klarem Schreibstil. Ohne viele Metaphern, erkärt er die Umgebung und die Handlung seiner Charaktere. Gerade diese Einfachheit in seiner Art zu schreiben, lässt einen das Buch, oder in meinem Falle, e-Book kaum aus der Hand legen.

Es ist wirklich schön über die Worte und Sätze fliegen zu können.


In vielen Thrillern/Krimis begegnen dem Leser Charaktere, die entweder eine schlechte Ehe, Vergangenheit und/oder Kindheit hatten, die selbst vom mürrischem, einsiedlerischem oder egoistischem Gemüt sind. Sollte man auf genau solche Charakterzüge stehen, sucht man diese bei Guillermo oder den Anderen vergeblich.

Guillermo, selbst ist ein junger Mann, der einfach nur helfen wollte und ein Herz hat. Pilar, eine junge Dame, die einfach nur ihre Schwester wieder finden will. James Marrison hat in Stadt der Verschwundenen, Charaktere geschaffen, mit denen man mitfühlen und in die man sich hinein versetzen kann.


Stadt der Verschwundenen ist kein Buch, dass einen überragenden Schreibstil, einzigartige Charaktere oder das Rad der Thriller neu erfunden hat. Doch genau das ist der Grund, warum mir James Marrisons Prequel von Guillermo Downes so gut gefallen hat. Diese Einfachheit hat mich vollkommen in ihren Bann gezogen.

Es ist kein perfektes Buch und keine perfekte Geschichte, bei Weitem nicht. Und doch konnte mich dieses Buch fesseln und macht mir Lust auf mehr.

Veröffentlicht am 11.02.2022

Ein gutes Debut

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Die Verlobten des Winters ist der Reihenauftakt von Die Spiegelreisende, die insgesamt vier Bände umfasst. Das Debut von Christelle Dabos hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ich bin mir nicht ...

Die Verlobten des Winters ist der Reihenauftakt von Die Spiegelreisende, die insgesamt vier Bände umfasst. Das Debut von Christelle Dabos hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ich bin mir nicht sicher wie gut oder wie schlecht ich das Buch finden soll. Ich kann den Hype um Ophelias Geschichte gut verstehen, sehe allerdings auch die Punkte der negativen Dinge. Kommen wir zuerst zu den Sachen, die mir nicht gefallen haben. Vorrangehend die Charaktere, zu denen ich keine Verbindung aufbauen konnte. Als ich den Klappentext gelesen habe, war mir Ophelia direkt symphatisch. Ich erwartete eine Protagonistin, die nicht auf ihr Aussehen achtet und ihre Nase viel lieber hinter ihrem Schal versteckt, während sie Geschichten von Gegenständen erforscht. Im Grunde genommen, habe ich das auch bekommen, aber eine Bindung konnte ich trotzdem nicht zu ihr aufbauen. Viele Gedankengänge und Entscheidungen ihrerseits blieben schleierhaft und für mich nicht nachvollziehbar. Gleiches gilt für die anderen Charaktere der Geschichte. Die Beweggründe ihrer Taten, konnte ich nicht erkennen und wurde öfter ohne Erklärung zurück gelassen.

Apropos zurückgelassen: Die Idee, dass die Welt in verschiedene Archen augesprenkt wurde, finde ich nachwievor toll, ebenso die Tatsache dass jede Arche anscheinend ihre eigene Magie beherbergt. Aber auch das Weltenbild wird nur sporadisch bis gar nicht erklärt. Wie kam es zu der Lösung der Archen, war die Magie immer schon da?

Christelle Dabos' Schreibstil kann man als leicht bezeichnen. Man fliegt förmlich durch die 500 Seiten. Sie versteht es eine interessante Welt zu schaffen und ihren Leser:Innen immer wieder kleine Häppchen zu servieren, die ihre Geschichte interesannter machen.

Mit Die Verlobten des Winters hat sie auf jeden Fall ein tolles Debut hingelegt und weiß ihre Leser:Innen in den Bann zu ziehen. Trotz meiner negativen Punkte, möchte ich wissen wie die Reihe weiter geht. Viel mehr will ich andere Archen und Magiesysteme kennen lernen, weshalb ich an der Reihe dran bleiben werde.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Alles Liebe mit ein bisschen Zimtstaub

Soul Food
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Soul Food von Elizabeth Acevedo ist mir zuerst wegen seines schönen Covers ins Auge gesprungen. Die Geschichte rund ums Kochen und einer jungen Mutter, die ihrer Tochter eine gute Zukunft bieten will, ...

Soul Food von Elizabeth Acevedo ist mir zuerst wegen seines schönen Covers ins Auge gesprungen. Die Geschichte rund ums Kochen und einer jungen Mutter, die ihrer Tochter eine gute Zukunft bieten will, hat mich dazu gebracht es mit nach Hause zu nehmen.
Mit Emoni bekommen wir eine Protagonisten, die schon früh lernen musste für Andere da zu sein. Trotz der Hilfe ihrer Großmutter weiß Emoni, dass sie selbst für ihr Leben zuständig ist. Malachi weiß genau, was er nach der Highschool machen machen möchte und bringt einen Charakter mit, der humor-, liebevoll und ein bisschen von sich selbst überzeugt ist.
Elizabeths Schreibstil ist kurz, prägnant und passt wunderbar zum Erzählstil einer siebzehnjährigen, die mitten vor dem Tor des Erwachsenwerdens steht. Das Buch selbst ist in drei Abschnitte und einzelne Artikel unterteilt. Interessant fand ich die drei Rezepte, die alle drei Kapitel eingeleitet haben.
Leider hatte das Buch einige kleine Schwächen. Welche das sind, werde ich am Ende der Rezension näher erläutern, da diese eventuell Spoilern könnten. Natürlich ist diese Meinung absolut subjektiv und nur, weil es mir nicht gefallen hat, bedeutet dass nicht, dass es dir nicht gefällt.

Trotz der kleinen Schwächen hat mir Soul Food eine Menge Spaß bereitet. Emoni ist mir schnell ans Herz gewachsen und ist kein Charakter der in sich abgeschlossen ist. Sie hat ihre Ecken und Kanten, Momente wo ich sie am liebsten geschüttelt hätte und

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Veröffentlicht am 14.12.2021

Für Einsteiger geeignet

Der Zwillingscode
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Der Zwillingscode von Margit Ruile werbt damit im Stil von Black Mirror zu sein. Eine Serie auf Netflix, die zu meinen liebsten gehört. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen. Hinzu kam der Klappentext, ...

Der Zwillingscode von Margit Ruile werbt damit im Stil von Black Mirror zu sein. Eine Serie auf Netflix, die zu meinen liebsten gehört. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen. Hinzu kam der Klappentext, der zusätzlich interessant klang. Eine Parallelwelt und ein Code, der die komplette Menschheit retten oder vernichten kann? Nicht gänzlich neu, aber etwas das ich gerne lese. Beginnen wir mit dem Hauptcharakter. Vincent ist mit seinen 17 Jahren näher am Erwachsen-Sein als er sollte. Dies liegt sicher daran, dass er und sein Vater nach dem Tod der Mutter das Leben allein bewältigen müssen. Vincent scheint fast allein für die Kosten aufzukommen. Vincent war mir direkt symphatisch, wenn er für mich auch ein klein wenig undurchsichtig geblieben ist. Ganz genau kann ich nicht erklären, woran das liegt aber mir hat doch die ein oder andere Information gefehlt. So auch mit den anderen Charakteren, die ich, mit einer Ausnahme, alle sehr mochte.
Der Schreibstil von Margit Ruile hat mir sehr gut gefallen. Sie schreibt locker und erklärt auch die technischen Details verständlich, ebenso die virtuelle Welt.
Nur vom Ende weiß ich nicht, was ich halten soll. Ich verstehe, warum ein Vergleich mit Black Mirror vorliegt. Das Ende des Buches ist teilweise offen und kann ein Hinweis auf ein weiteres Buch sein. Vielleicht ein Auftakt einer Reihe? Andererseits sehe ich auch den Standalone hinter der Geschichte und verstehe dieses offene Ende.
Sollte ich mich entscheiden dürfen, hätte ich doch gerne noch einen Nachfolger.:

Der Zwillingscode ist ein Buch, dass mir sehr viel Spaß gemacht hat. Der Einstieg war leicht und wenn man einmal in die Geschichte eingetaucht ist, fliegen die Seiten nur so vorbei. Gerade für Einsteiger in das Science Fiction Genre ist das Buch sehr zu empfehlen. Wie bereits gesagt hoffe ich auf einen Nachfolgeband.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Steigt langsam, aber stetig

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Mit Kim Jiyoung, geboren 1982 hat Cho Nam-Joo in Südkorea große Wellen geschlagen und sogar den Kampf um die Gleichberichtigung von Frauen antrieb. In den wenigen Seiten steckt eine Geschichte einer ganz ...

Mit Kim Jiyoung, geboren 1982 hat Cho Nam-Joo in Südkorea große Wellen geschlagen und sogar den Kampf um die Gleichberichtigung von Frauen antrieb. In den wenigen Seiten steckt eine Geschichte einer ganz normalen Südkoreanerin, die ein Leben lebt, das für ihre Verhältnisse in Ordnung ist. Das sich Kim Jiyoung entschuldigen muss, weil sie eine Tochter das Leben beschert ist normal, dass sie sich ein Zimmer mit ihrer Schwester teilen muss, während ihr kleiner Bruder ein eigenes Zimmer bekommt ist normal. Ebenso normal sind sexuelle Übergriffe, egal ob verbal oder körperlich. Sie sind sogar so normal, dass bereits in Vorstellungsgesprächen gefragt wird, was die Berwerberin täte, wenn sie von einem Kollegen angefasst wird.
Während ich die Geschichte gelsen habe, hatte ich so viel Ekel und Hass in mir. Besagter Hass und Ekel war in keinem Fall für die Autorin bestimmt, denn Cho Nam-Joo weist einen Schreibstil auf, der trocken und Emotional zugleich auf. Der Hass galt den Nebenfiguren und der Familie von Kim Jiyoung, die angeblich nur das beste für sie wollten, aber der eindeutige Grund für ihre Psychose waren. Der nüchterne Schreibstil ist zu beginn etwas gewöhnungsbedürftig. Dem Lesenden wird nur selten ein Gefühl vorgegeben, das er fühlen sollte. Viel mehr ist alles darauf ausgelegt, dass jede/r selbst entscheiden kann, wie ihn die Szenen im Buch erreichen. Ich habe noch nicht viele Bücher aus dem asiatischen Raum gelesen, weswegen ich nur mutmaßen kann, dass dieser nüchterne Schreibstil ziemlich populär ist (wenn man das so bezeichnen kann).
Neben der fiktiven, aber extrem ehrlichen Geschichte bring Cho Nam-Joo viele Fakten mit ins Buch, welche auch mit Quellen belegt sind. So erfährt der Lesende unter anderem, dass Korea das Land ist in dem Frauen am härtesten Arbeiten müssen.
P.S. Deutschland steht übrigens auch nciht sehr gut da.

Nicht nur in Südkorea hat Kim Jiyoung, geboren 1982 positive und negative Wellen geschlagen, auch bei uns in Deutschland. Deswegen finde ich, dass noch mehr Leute, insbesondere Männer dieses Buch lesen sollten. Natürlich kann man damit argumentieren, dass die Geschichte in Südkorea stattfindet und somit tausende Kilometer weg ist. Aber auch hier in Deutschland sind Sexismus, Gender-Pay-Gap und die Erwatung, dass jede Frau eine Familie gründen muss an der Tagesordnung.
Es braucht ein wenig, bis man in die Geschichte eingetaucht ist, aber es sollte wirklich in keinem Regal fehlen. Egal ob digital oder analog.

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