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FreydisNehelenia

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine schöne Geschichte mit einem unmöglichen Ende

Ein unmögliches Leben
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Ich muss sagen, die Beschreibung zu diesem Buch klang recht interessant und die Geschichte war auch nicht von schlechten Eltern. Da hatte sich Andrew Sean Greer eine wirklich spannende Story ausgedacht. ...

Ich muss sagen, die Beschreibung zu diesem Buch klang recht interessant und die Geschichte war auch nicht von schlechten Eltern. Da hatte sich Andrew Sean Greer eine wirklich spannende Story ausgedacht. Drei Frauen, die eigentlich ein und die Selbe sind, nur in einer jeweils anderen Zeit leben, müssen sich mit dem Tod eines geliebten Menschen und der Affäre ihres Lebensgefährten bzw. Mann auseinandersetzen. Beides reißt ihnen den Boden unter den Füßen weg und sie brauchen psychologische Hilfe. Da diese aber nicht anschlägt, schlägt der behandelnde Arzt Elektroschocktherapien vor. Diese bewirken, dass jeweils die Greta von 1985 mit der von 1918 tauscht und die Greta von 1918 mit der von 1941. Alle drei bringen jeweils das Leben der anderen in Ordnung oder eher durcheinander.

Die Geschichte hat mir soweit gefallen, allerdings war ich der Ansicht, dass das Ende mehr als merkwürdig war, soll als hätte der Autor keine Lust mehr gehabt oder sollte das Buch schnell zu Ende bringen, sodass es in den Druck gehen kann. Leider irgendwie halbherzig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ruhiges, unaufgeregtes Buch -mal etwas Anderes

Stoner
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Stoner...Irgendwo vergessen staubte diese Geschichte Jahrzehnte lang vor sich hin, bis sie ein kluger Mensch wieder zurück auf den Buchmarkt brachte. Das Beste, was er tun konnte, denn ist diese Geschichte ...

Stoner...Irgendwo vergessen staubte diese Geschichte Jahrzehnte lang vor sich hin, bis sie ein kluger Mensch wieder zurück auf den Buchmarkt brachte. Das Beste, was er tun konnte, denn ist diese Geschichte doch nicht spannend oder voller Drama, so ist sie nicht weniger mitreißend.

Sie zeigt den Weg eines Menschen auf, der begreift, dass Farmer werden nicht das ist, was er möchte und beginnt seine Laufbahn an der Universität. Er verliebt sich in eine Frau, die ihn nicht liebt, heiratet diese und stellt fest, dass er mit den Konsequenzen dieser verkorksten Ehe leben muss. Schließlich ist er seiner Tochter ein liebevoller Vater, bis seine Frau plötzlich selbst auf diese aufmerksam wird und sie immer mehr von ihrem Vater fernhält. Stoner wehrt sich nicht dagegen und stürzt seine Tochter damit in ein unglückliches Leben. Auch er selbst hat kein Glück, denn einer seiner Professoren-Kollegen macht ihm das Leben auf der Uni so schwer, wie nur möglich. Letzten Endes, und das ist das, was mich an der Person Stoner so furchtbar aufgeregt hat, lässt er so ziemlich alles über sich ergehen, ist ein furchtbar duldsamer Mensch, der niemals laut wird und auch keine wirklich emotionalen Ausbrüche hat. Wahrscheinlich ist es das, das dieses Buch so ruhig, so leise ist.

Teilweise hätte ich mir bei Stoner einfach mehr Emotion und mehr Handeln gegen alle Widrigkeiten gewünscht. Teilweise dachte ich, die Person Stoner war schon ein echter Waschlappen, aber das war wohl sein Leben. Er sollte nicht anders sein, als eben dieser duldsame Mensch, als den ihn John Williams geschaffen hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Generell eine schöne Geschichte mit Herz und Schicksal, allerdings fehlt mir das gewisse Etwas

Ein Buchladen zum Verlieben
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Ich habe dem Lesen dieses Buches mit Spannung entgegengeschaut. Bis zur Mitte des Buches war die Geschichte sehr sehr vielversprechend. Die Briefe von Amy haben sich alle sehr schön lesen lassen, die Liebeserklärung ...

Ich habe dem Lesen dieses Buches mit Spannung entgegengeschaut. Bis zur Mitte des Buches war die Geschichte sehr sehr vielversprechend. Die Briefe von Amy haben sich alle sehr schön lesen lassen, die Liebeserklärung an die Welt der Bücher kam sehr gut bei mir an. Aber leider habe ich mir von der Geschichte zu viel versprochen. Das Problem, welches ich schon zur Leserunde beschrieben habe, war, dass das Ende des Buches mir vorkam, wie abgehackt, als ob einfach Zusammenhänge ausgelassen wurden. Alles in Allem hat sich der Schluss lesen lassen, wie ein schlecht geschnittener Film.

Zum einen war da die Liebesgeschichte zwischen Sara und Tom. Die ganze Zeit sah es so aus, als ob Sara zwar Interesse an ihm hatte, aber er nicht an ihr. Dann bahnte sich zu den beiden eine halbherzige Freundschaft an, wo man ahnen konnte, wozu diese führt. Dies erwies sich aber als Irrglauben, denn sie hatten sich zwar geküsst und standen kurz davor, miteinander zu schlafen, da hat Tom sie aber wieder heimgeschickt, weil er der Meinung war, dass es nichts bringt. Dann kam die Geschichte mit dem Heiratsantrag, den die Einwohner von Broken Wheel Sara machten und von dem Sara sich geehrt gefühlt hat, Tom aber alles andere als erfreut war, da er nicht einmal gefragt worden ist, ob er das will. Ganz anscheinend wollte er sie nicht heiraten, nur damit sie bleiben kann und redet ihr ins gewissen, nur um dann doch die Heiratspapiere zu unterschreiben. Und Sara, der von Tom der Kopf gewaschen wurde, wollte auch nicht heiraten, unterschreibt aber ebenfalls. Kurz vor der Hochzeit redet ihr John ins Gewissen, weshalb sie in der Kirche doch nein sagen will. Dann taucht plötzlich der Typ von der Einwanderungsbehörde auf, lässt die Hochzeit platzen und will Sara eigentlich ausweisen. Da auf einmal sagen Tom und Sara unabhängig voneinander, dass sie sich lieben. Woher auf einmal dieser Sinneswandel? Und dann heiraten sie zum Schluss doch? Dieses ganze Hin und Her hat mich irgendwie an der Geschichte gestört. Auch war nicht so richtig ersichtlich, wieso Tom schließlich doch zu der Erkenntnis kam, dass er sie liebte, zumindest waren die Erklärungen dazu seltsam.

Ein ähnliches Hin und Her war bei der Geschichte von Caroline und Josh. Wieso verliebt sich ein offensichtlich homosexueller Mann auf einmal in eine viel ältere Frau? Nicht, dass etwas dagegen habe, manchmal nimmt das Leben wirklich unerwartete Wendungen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, aber die Geschichte um die beiden war ebenfalls ziemlich abgehackt. Er trifft sie in der Stadt und unterhält sich mit ihr auf einer Bank, auf dem Fest gibt er ihr einen aus und dann küsst er sie. Kurz darauf haben sie Sex, obwohl Caroline selbst eigentlich nicht will, weil ihrer Meinung nach dagegen sprechen, dass er eigentlich schwul ist, zudem viel zu jung und dann könnten die Leute ja über sie reden. Sie macht es trotzdem. Beim dritten Treffen. Dann macht Josh im Brautladen eine dumme Bemerkung und Caroline ist auf einmal wieder Kirchenfräulein und Moralapostel in Person. Sie schließt Josh aus ihrem Leben aus, der will um sie kämpfen, dann doch wieder nicht, dann doch wieder, dann droht er an, weg zu gehen, dann will Caroline ihn doch, aber es ist eh alles für die Katz, weil er gehen will und dann geht Josh doch nicht und sie fangen eine Beziehung an und Caroline geht plötzlich am Hintern vorbei, was andere über sie denken könnten? Das ist ganz schön entnervend.

Wenn dieses ganze Heckmeck nicht gewesen wäre und auch nicht dieser "geschnittene" Schluss, wäre es eine gute Story gewesen. Die Autorin hätte vielleicht, aber das ist nur meine subjektive Meinung, lieber noch ein paar Seiten mehr und ausführlicher schreiben, auf das Hin- und Her ganz verzichten sollen, dann hätte eigentlich alles gepasst. Dennoch, generell nicht schlecht.

Veröffentlicht am 28.12.2021

Endloses Getanze über Wiesen

Die Welt ohne Fenster
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Wie "Das kostbarste aller Güter" lag auch "Die Welt ohne Fenster" lange auf meinem SUB, jedoch aus ganz anderen Gründen: Ich hatte das Buch schon einmal begonnen, kam aber beim ersten Mal nicht in die ...

Wie "Das kostbarste aller Güter" lag auch "Die Welt ohne Fenster" lange auf meinem SUB, jedoch aus ganz anderen Gründen: Ich hatte das Buch schon einmal begonnen, kam aber beim ersten Mal nicht in die Geschichte rein, was auch am Vorwort der Illustratorin Jackie Morris lag. Ich bin kein großer Fan von Vorwörtern, denn ich lass mir einfach nicht schon vorab von irgendwelchen Autoren oder Besserwissern erzählen, was ich von einem Buch zu erwarten habe. Ich würde mir da gern selbst ein Bild machen. Jackie Morris salbadert also erst einmal über mehrere Seiten herum, wie toll sie die Geschichte dieser recht unbekannten, zum Zeitpunkt des Erscheinens ihres Buches gerade Mal zwölf Lenze zählenden Autorin fand und bei mir war schon die Luft raus, bevor die eigentliche Story begann. Und als ich dann gestern doch endlich in die Geschichte hineinkam, da blieb ich auch nicht lange dabei und ließ mich lieber durch allen möglichen Firlefanz ablenken, weil Barbara Newhall Follett mich trotz vieler schöner Naturbeschreibungen nicht mitreißen konnte. Vielmehr tanzte die Protagonistin Eepersip über mehrere Seiten und gefühlt eine Millionen Mal über Wiesen. Und mir damit auf den Nerven herum. Ich habe das Buch zwar zu Ende gelesen, habe mich aber durchgequält. Der angebliche Zauber der Geschichte konnte mich nicht erreichen. Schade.

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Veröffentlicht am 22.11.2019

Eine furchtbar depressiv-beklemmende Geschichte

Die Farbe von Glas
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Ich muss ehrlich sein: Ich bin heilfroh, die letzten Seiten dieses Buches gelesen zu haben und auch, dass ich es nicht mehr lesen muss. Und das schreibe ich wirklich selten über ein Buch.
Angefangen bei ...

Ich muss ehrlich sein: Ich bin heilfroh, die letzten Seiten dieses Buches gelesen zu haben und auch, dass ich es nicht mehr lesen muss. Und das schreibe ich wirklich selten über ein Buch.
Angefangen bei Rósa, dem Pfarrerskind, die sich vor ihrem Ehemann bald in die Hosen macht und sich unterwirft, bis sie daran bald dem Wahnsinn anheim fällt über Jón, der seine wahren Gefühle bis zum Selbsthass unterdrückt und sich und seine Frau vor allem und jedem isoliert, außer vor seinem zur Gewalt neigenden Busenfreund Pétur. Und Rósa droht und droht und droht und sie ständig daran erinnert, dass sie unterwürfig zu sein und keine Fragen zu stellen und erst recht nicht seine Entscheidungen in Frage zu stellen hat. Und dann die Dorfbewohner von Stykkishólmur, ein einziger missgünstiger, bis zum Abwinken abergläubiger Misthaufen und faschistischer Mob. Bis auf Kátrin und Gudrun. Das waren neben Páll die einzigen beiden Protagonisten, die ich in diesem Buch überhaupt leiden konnte. Dann noch der Pfaffe Egill, der Kinder prügelt, weil er denkt, dass sie dann zu normalen, gottesfürchtigen Kindern heranwachsen, sich wundert, dass sein Sohn wegläuft und mit ihm nichts mehr zutun haben will und die Schuld dafür bei jemand anderen sucht.
Diese Geschichte hat einfach nur ein widerlich beklemmendes Gefühl in mir zurückgelassen. Hoffentlich geht es anderen Lesern nicht so wie mir.