Cover-Bild Der Stoff der Träume
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 20.12.2021
  • ISBN: 9783442490882
Jennifer Robson

Der Stoff der Träume

Roman
Anne Fröhlich (Übersetzer)

Ein Kleid, das ein ganzes Land zum Träumen bringt ...

London 1947: Das ganze Land fiebert der Hochzeit von Kronprinzessin Elizabeth entgegen – allen voran die beiden Freundinnen Ann und Miriam. Sie sind überglücklich, dass sie als Stickerinnen am Kleid der zukünftigen Königin mitarbeiten dürfen. Doch ihr Glück ist nicht von Dauer ...
Toronto 2016: Nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter Ann findet die Journalistin Heather kunstvolle Stickereien, die dem Blumenmuster auf dem Hochzeitskleid der Queen entsprechen. Was hat es damit auf sich? Und warum hat Ann nie über ihr Leben in England gesprochen? Heather begibt sich auf Spurensuche nach London und stößt auf eine dramatische Geschichte …

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Der Stoff der Träume

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Handlung
London 1947
Ann und Miriam können es noch immer nicht fassen. Sie arbeiten bei Norman Hartnell, der den Auftrag erhalten hat, das Hochzeitskleid von Kronprinzessin Elisabeth zu designen. Und sie ...

Handlung
London 1947
Ann und Miriam können es noch immer nicht fassen. Sie arbeiten bei Norman Hartnell, der den Auftrag erhalten hat, das Hochzeitskleid von Kronprinzessin Elisabeth zu designen. Und sie dürfen als Stickerinnen an dem Kleid mitarbeiten, welches schließlich im Fokus von Millionen von Menschen stehen wird. Doch so groß die Freude der Freundinnen auch ist, wird ihr Glück nicht von langer Dauer sein...

Toronto 2016
Für Heather ist es ein schwerer Schicksalsschlag, als ihre geliebte Großmutter Ann stirbt. Sie erbt unter anderem einen Karton, in dem kunstvolle Stickereien liegen. Nach einiger Recherche ist Heather sich sicher, dass sie exakt dem Blumenmuster auf dem Hochzeitskleid von Queen Elisabeth entsprechen. Doch niemand kann der jungen Frau eine genauere Auskunft geben und Ann hat nie von ihrem Leben in England gesprochen. Kurzerhand beschließt Heather, sich auf Spurensuche nach London zu begeben und hofft, dort Antworten auf ihre Fragen zu finden...

Meinung
Ich finde die Idee, einen Roman über den Ursprung des Hochzeitskleides von Queen Elisabeth zu schreiben, richtig spannend. Noch dazu, weil es wirklich weltweit bekannt ist und der Klappentext zeigt, dass nicht die Prinzessin im Vordergrund steht, sondern ihr Kleid und die Menschen, die daran gearbeitet haben. Daher wanderte der Titel direkt auf die Wunschliste, als ich ihn in der Verlagsvorschau entdeckt hatte. Es war mir schließlich eine große Freude, ihn als Rezensionsexemplar zu erhalten, wofür ich mich herzlich beim Bloggerportal bedanken möchte.

Mit der Sprache konnte ich mich schnell anfreunden. Sie ist durchweg sehr gut und flüssig lesbar, ich finde, dass die Situationen fein gezeichnet sind und man erhält als Leser ein schönen Eindruck von dem Leben in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Ich finde, dass dies sehr lebendig geschildert wird, es ist gut herauszulesen, was für die Bevölkerung wichtig war, wie sie gelebt haben und welchen Stellenwert das britische Königshaus hatte.
An einigen Stellen lässt sich deutlich herauslesen, dass die Autorin sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Nicht nur über die allgemeine Situation zur Handlungszeit wird gut berichtet, sondern auch über die einzelnen Arbeitsschritte, die bei der Arbeit an dem Brautkleid getätigt werden. Hier gibt es detaillierte Ausführungen einzelner Prozesse, die zwar nicht immer auf Anhieb verständlich sind (zumal ich mich auf diesem Themengebiet eh nicht auskenne), aber schön den Fortschritt der Arbeiten benennen.

Die Geschichte spielt zu zwei unterschiedlichen Zeiten und ist in drei Erzählperspektiven unterteilt. Zweimal begleitet man zwei junge Stickerinnen bei der Arbeit an dem ikonischen Hochzeitskleid, man lernt ein wenig über das Leben nach dem Zweiten Weltkrieg, den Status der britischen Monarchie und den Wirbel rund um das Kleid. Die dritte Perspektive wird von einer jungen Journalistin eingenommen und spielt im Jahr 2016. An sich mag ich die Abwechslung, die durch die Zeit, als auch Erzählweisen entsteht, die Handlung wird nie langweilig und es gibt sehr gute Einblicke in verschiedene Charaktere. Man kann gut schauen, was die einzelnen Damen bewegt, welche Wirkung sie auf andere Menschen haben und wie krass sich die Welt in den 69 Jahren, die zwischen den Perspektiven liegen, verändert hat. Diesen Aspekt mochte ich wirklich gern.
Nichtsdestotrotz muss ich sagen, dass mich die Handlung in der Vergangenheit immer mehr interessiert hat. Ich finde, dass die Figuren natürlicher handeln, ihre Erlebnisse sind für mich interessanter und es kommt einfach mehr Stimmung auf. Das ist bei dem Handlungsstrang in der Gegenwart leider nicht so gut gelungen, hier fehlt mir ein bisschen die Tiefe und ich finde, dass die aufkeimende Liebesgeschichte nicht hätte sein müssen. Gerade letztgenannteres hat mich gestört, es gibt keine gelungene Entfaltung dessen, man versteht nicht so recht, was Heather und der Mann aneinander anziehend finden und die Liebe wirkt konstruiert und nicht natürlich. Das finde ich sehr schade, ich finde, dass eine mögliche Beziehung für den Fortgang der Handlung nicht notwendig gewesen wäre, schließlich soll doch der Fokus mehr auf dem Kleid, den Stickerinnen, sowie der Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart liegen. Und da ist halt nicht genügend Platz, um auch noch dem Herzen ein bisschen mehr zu bieten. Warum nicht einfach mal eine starke Frau porträtieren, die einem Geheimnis auf die Spuren kommt und dabei etwas über die Vergangenheit herausfindet, aber nicht durch einen Herrn abgelenkt wird, der schließlich ihr Partner wird?

Mich konnten das Nachwort, sowie der Anhang ja sehr überzeugen. Es gibt nicht nur Informationen über die Entstehung der Geschichte, sondern auch darüber, was Realität ist und wie die Arbeit am royalen Hochzeitskleid ausgesehen hat. Dafür wurde der Ausschnitt eines Interviews abgedruckt, das die Autorin mit einer Dame geführt hat, die als Näherin tatsächlich an dem Brautkleid gearbeitet hat. Das war unglaublich spannend und gern hätte noch mehr von dem Gespräch abgedruckt werden können!

Fazit
Im Grunde liegt eine wirklich gute Geschichte vor. Sie ist abwechslungsreich, interessant und unterhaltsam und beleuchtet die Vorgänge rund um das Hochzeitskleid von Queen Elisabeth sehr gut. Die Personenzeichnungen sind gelungen, die Sprache kann überzeugen und ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Vor allem die Zeitebenen in der Vergangenheit besitzen viel Potenzial, welches auch vollkommen ausgeschöpft wurde und mir richtig gut gefallen hat. Leider war die Perspektive im Jahr 2016 nicht ganz so überzeugend, ich finde, dass hier ein wenig oberflächlicher gearbeitet wurde und mein größter Kritikpunkt ist die Liebelei, die eingefügt wurde. Ist für meinen Geschmack zu konstruiert und unnatürlich.
Abgesehen davon bin ich allerdings angetan von der Geschichte, sie hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, sie gestaltet sich als interessant und beleuchtet schön den Schaffensprozess hinter dem royalen Brautkleid!

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Historischer Roman, der Fiktion und historische Fakten verbindet. Mir vermittelte der Roman zu wenig Gefühl für das Zeitgeschehen und konnte auch nicht mit den Charakteren überzeugen.

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Miriam Dassin zieht im Frühjahr 1947 von Paris nach London, um ihre Vergangenheit und die schrecklichen Kriegsereignisse hinter sich zu lassen. Dank einer Empfehlung erhält sie eine Anstellung bei dem ...

Miriam Dassin zieht im Frühjahr 1947 von Paris nach London, um ihre Vergangenheit und die schrecklichen Kriegsereignisse hinter sich zu lassen. Dank einer Empfehlung erhält sie eine Anstellung bei dem berühmten Modeschöpfer Norman Hartnell als Stickerin. Dort lernt sie Ann Hughes kennen und freundet sich mit ihr an. Die beiden sind die talentiertesten Arbeiterinnen und werden dafür ausgewählt, das Hochzeitskleid von Prinzessin Elizabeth mit Blüten zu besticken. Während sie mit Stolz ihrer Arbeit nachgehen, sind sie auch auf der Suche nach ihrem privaten Glück.
Knapp 70 Jahre später erbt Heather Mackenzie von ihrer verstorbenen Großmutter Ann Musterstücke kostbarer Stickereien, die dem Blumenmuster des Hochzeitskleids von Queen Elizabeth entsprechen. Heather hatte eine enge Bindung zu ihrer Nan und kann nicht verstehen, warum sie ihr von ihrer Tätigkeit als Stickerin und der Ehre, an dem Hochzeitskleid der Queen mitzuwirken, nie etwas erzählt hat. Sie reist von Toronto nach England, um sich auf Spurensuche zu begeben.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen, ist in der Vergangenheit abwechselnd aus der Perspektive von Ann beziehungsweise Miriam geschildert, während die Gegenwart aus Sicht von Heather erzählt wird. Die Erzählstimmen unterscheiden sich dabei kaum, was es vor allem im Vergangenheitsstrang erschwert die beiden jungen Frauen auseinanderzuhalten. Auch die Erzählungen über die drei Frauen ähneln sich zu Beginn arg, denn alle lernen im Verlauf der Geschichte einen Mann kennen, der jeweils empathisch und hilfsbereit ist und jede bei ihren kleineren oder größeren Problemen unterstützt.
Das Setting in London kurze Zeit nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges ist anschaulich geschildert. Die Bevölkerung leidet nach wie vor an Rationierungen und Entbehrungen und es erscheint nachvollziehbar, dass sich alle auf die royale Hochzeit als Großereignis freuen. Die Autorin schafft es jedoch nicht, diese euphorische Stimmung oder auch einen möglichen Neid in der Bevölkerung wegen des Prunks zu vermitteln.

Die mühsame Tätigkeit der Stickerinnen wird detailliert beschrieben, während die Charakterzeichnung eher schwach ist. Keine der Haupt- oder Nebenakteure hat herausragende Eigenschaften, sie blieben blass und leblos. Die Schicksale der Frauen berühren deshalb auch nicht so, wie sie könnten. Auch der Aufbruch Anns nach Kanada wirkte auf mich zu abrupt und problemlos.
Die Schilderung der royalen Hochzeit ist dagegen gelungen. Authentisch wird diese aus Sicht von Miriam und Ann beschrieben, von denen eine am Gottesdienst in Westminster Abbey teilnehmen durfte, während die andere im Hintergrund für letzte Verbesserungen an den Kleidern des Hofstaats im Buckingham Palace zur Verfügung stehen durfte.

Der Strang in der Gegenwart trägt nicht viel zur Geschichte bei, da das Wesentliche über Ann in der Vergangenheit erzählt wird. Allerdings fragt man sich natürlich, was passiert sein mag, dass Ann nie über ihr Leben und ihre Tätigkeit bei dem berühmten Modeschöpfer Norman Hartnell mit ihrer Familie gesprochen hat, was somit auf beiden Zeitebenen für ein wenig Spannung sorgt. Die Liebesgeschichte von Heather entwickelte sich zu vorhersehbar und zu schnell und hätte die Geschichte auch nicht benötigt.
Letztlich hatte ich mir von dem Historienanteil mehr Gefühl für das Zeitgeschehen und von der angekündigten Dramatik der Geschichte mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Das Brautkleid der Queen

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Diese Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn ich überrascht war, wie viel Raum der 2. Weltkrieg doch erhalten hat. Das ist absolut kein Kritikpunkt, denn es gehört zur Charakterentwicklung im Handlungsstrang ...

Diese Geschichte hat mir gut gefallen, auch wenn ich überrascht war, wie viel Raum der 2. Weltkrieg doch erhalten hat. Das ist absolut kein Kritikpunkt, denn es gehört zur Charakterentwicklung im Handlungsstrang der Vergangenheit absolut dazu.

Aber in diesem Buch geht es um viel mehr als die Nachwirkungen des 2. Weltkrieges und das Brautkleid der zukünftigen Queen. Es geht um Vertrauen, um Freundschaft und vor allem darum, dass Freundschaft auch Zeit und Distanz überdauern kann.

Die Charaktere haben mir alle gut gefallen und konnten mich überzeugen, allen voran natürlich Ann und Miriam. Die Nachforschungen Heathers in der Gegenwart gingen mir etwas zu einfach und reibungslo über die Bühne.

Ich fand das damalige Leben in London gut dargestellt, auch die Hoffnung, die diese royale Hochzeit mit sich brachte. Die Episoden in der Stickerei fand ich extrem interessant - ich habe davon keine Ahnung - aber habe mich auch nicht durch Beschreibungen überfordert gefühlt.

Der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen und die Autorin verstrickt sich auch nicht in allzu detailverliebten Beschreibungen.

Ein tolles Buch, das mich gut unterhalten hat.

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