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Veröffentlicht am 13.02.2022

Lippenbekenntnisse ...

Die dritte Freundin
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Die dritte Freundin
Diane Jordan
Neue Bücher braucht das Land. Kicher oder vielleicht auch nur diesen einen neuen frühlingsfrischen Roman, den ich gerade in den Händen halte. Das Cover punktet mit drei ...

Die dritte Freundin
Diane Jordan
Neue Bücher braucht das Land. Kicher oder vielleicht auch nur diesen einen neuen frühlingsfrischen Roman, den ich gerade in den Händen halte. Das Cover punktet mit drei rosafarbigen Gerberas, die in Ampelform aufgereiht sind. Ich vermute mal, dass diese sinnbildlich für die drei Freundinnen stehen. Die untere Blume ist etwas zerfleddert und sieht schon etwas mitgenommen aus. „Totgeliebt“, würde ich mal so flachs sagen. Der Klappentext passt perfekt in mein Lesebeuteschema, denn es geht um Geheimnisse, Mord und drei beste Freundinnen. Die Protagonistinnen Eleanor, Nancy und Mary. Aber auch um den Geliebten der einen Freundin sowie die dazugehörigen Ehemänner der anderen Freundinnen. Die Kleeblattfreundinnen kennen sich schon urlange und machen auch heute noch vieles zusammen. Sie scheinen sich sehr gut zu verstehen, allerdings wird dieser Zustand einer argen Realitätsprobe ausgesetzt. Das Buch teilt sich grob in drei Handlungsabschnitte und wird aus den verschiedenen Sichtweisen von Eleanor, Nancy und Mary geschildert. Dabei kommen nach und nach Geheimnisse ans Tageslicht, die lange im Verborgenen geschlummert haben. Für mich ganz spannend zu lesen und herauszufinden, ob es die besten Freundinnen schaffen, Eifersucht und andere schlechte Gefühle im Zaum zu halten, um die Freundschaft nicht zu gefährden? Ich bin jedenfalls mit Freude und Eifer dabei und rätsele und kombiniere, wer nun für den Tod von Nancy verantwortlich ist. Und warum. Und reibe mir auch etwas erstaunt die Augen, wie die geplanten Lebenswege der drei Frauen, doch so ganz, ganz anders gelaufen sind, als sie diese in jugendlichem Leichtsinn für sich geplant haben.
… Wie gut kennst du deine beste Freundin wirklich? …
Inhalt:
Serienverfilmung mit Elisabeth Moss in Planung

Wer die Wahrheit sagt, muss lügen

Eleanor, Nancy und Mary sind beste Freundinnen seit der Uni. Eine Karriere, zwei Ehen und mehrere Affären und Kinder später ist von ihren großen Plänen nicht mehr viel übrig. Nur ihre Freundschaft gibt ihnen Halt. Doch dann kehrt Nancy eines Abends nicht mehr nach Hause zurück und wird bald darauf tot aufgefunden. Eleanor ist verzweifelt, denn sie wusste, dass Nancy eine Affäre hatte, die sie beenden wollte – gegen den Willen ihres Geliebten. Doch ist die Lösung wirklich so einfach? Jede der drei Frauen hat ihre eigene Version von dem, was wirklich geschah, und jede hütet ihre eigenen Geheimnisse.

Die Autorin:
Araminta Hall arbeitet als Journalistin, Lehrerin und Autorin. Derzeit unterrichtet sie Kreatives Schreiben in Brighton, wo sie auch mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt.

Weitere Bücher:
(alle in englischer Sprache)
Fazit: ***** Der Roman „Die dritte Freundin“ von Araminta Hall ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 448 Seiten die mit vielen Wendungen überraschend gut bei mir ankommen. Mein Lesetipp für den Monat: Februar 2022!


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Veröffentlicht am 20.01.2022

Gut gehütete Familiengeheimnisse ...

Der Pfauengarten
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Der Pfauengarten

Diane Jordan

Mein neuester Roman „Der Pfauengarten“ von Lisa Gornick verzaubert schon durch sein traumhaftes Cover. Ein bunter Blumengarten im Vordergrund, zurückliegend angedeutet eine ...

Der Pfauengarten

Diane Jordan

Mein neuester Roman „Der Pfauengarten“ von Lisa Gornick verzaubert schon durch sein traumhaftes Cover. Ein bunter Blumengarten im Vordergrund, zurückliegend angedeutet eine Orangerie, skizzieren die Liegenschaften in Laurelton Hall. Der Plot ist geheimnisvoll und in den Bann ziehend. Der Spannungsbogen perfekt aufgebaut. Der Schreibstil bildgewaltig und treffend. Die Protagonisten Prudence, deren Eltern und Geschwister, Louis Tiffany, sowie die Zwillinge Gracey sowie Garcia sind liebevoll und treffend erdacht und mit viel Fleiß detailgetreu beschrieben. Der Roman gliedert sich in mehrere Zeitebenen. Er startet 1916 in der Vergangenheit und macht dann Zeitsprünge bis 2013. Die Familiensage gibt so Einblicke in über 100 Jahre spannende Geschichte und das gut gehütete Geheimnis, das das Leben von mindestens vier Generationen geprägt hat. Als Leserin, mit Faible für „Familiengeheimnisse“ hat mir das Taschenbuch natürlich perfekt gefallen. Ebenso wie der exotische Pfauengarten und die schicksalshafte Nacht vom 16. Juni 1916, die für alles weitere verantwortlich war. Der Pfau ist in diesem Roman für mich vortrefflich gewählt. Gilt er doch oft als Symbol für Herrschaft, Macht, Kraft, Reichtum und Liebe. Ich kann mir diesen prächtigen Paradiesvogel auch gut als Vogel des Glücks vorstellen. Aber auch die Zwillings-Mythen fand ich passend und perfekt für diese wundervolle Familien-Saga.
Mehr möchte ich ungern verraten, um nicht „spoilern“ zu müssen und dem nächsten Leser die Spannung zu nehmen.




Eine herrschaftliche Villa am Meer. Ein Sommertag, der das Leben einer Familie für immer verändert.

Inhalt:

Oyster Bay 1916: Die junge Prudence wächst als Tochter von Bediensteten in der herrschaftlichen Villa Laurelton Hall auf. Zum Anwesen des exzentrischen Louis Tiffany gehört auch der exotische Pfauengarten, wo Prudence und ihre Geschwister Verstecken spielen und eine glückliche Kindheit erleben – bis zu jener schicksalshaften Nacht, in der die Familie Laurelton Hall Hals über Kopf verlassen muss. New York 2013: Die 101-jährige Prudence erhält überraschend Besuch von ihrer Großnichte Grace. Um nach einem bewegten Leben endlich Frieden zu finden, verrät ihr Prudence ein lang gehütetes Geheimnis: was in jener tragischen Nacht in Laurelton Hall geschah …

Die Autorin:
Lisa Gornicks Storys und Essays sind unter anderem in der New York Times und dem Wall Street Journal erschienen. Die Autorin hat in Yale in klinischer Psychologie promoviert und lehrt an der Columbia University. Sie lebt mit ihrer Familie in Manhattan. »Der Pfauengarten« ist ihr dritter Roman.

Fazit: ***** Der Roman „Der Pfauengarten“ von Lisa Gornick ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 464 spannende Seiten, die nach und nach das Familiengeheimnis offenbaren, wie der Blick in eine alte Schatulle.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Er liebt mich, er liebt mich nicht …

Acht perfekte Stunden
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Acht perfekte Stunden – Die neue Liebesgeschichte der Bestsellerautorin

Diane Jordan

Funkelndes Perlmuttpapier, verschiedenfarbige Astern, sonnige Orangetöne, Glitzer und eine pinke Prägeschrift, mein ...


Acht perfekte Stunden – Die neue Liebesgeschichte der Bestsellerautorin

Diane Jordan

Funkelndes Perlmuttpapier, verschiedenfarbige Astern, sonnige Orangetöne, Glitzer und eine pinke Prägeschrift, mein neuester Roman „Acht perfekte Stunden“ von Lia Louis macht schon auf den ersten Blick viel her. Der Plot ist ganz nach meinem Geschmack, denn neben Krimis und Thrillern, lese ich super gerne auch romantische und bezaubernde Liebesgeschichten, wie diese hier. Die Autorin ist mir schon durch ihren ersten Roman „Jedes Jahr im Juni“ vertraut und ich mag ihren jungen und frischen Schreibstil. Der neue Liebesroman punktet mit sympathischen Protagonisten und nachdenklich machender Thematik. Als Leser freundet man sich schnell mit den vortrefflich gewählten Romanfiguren an. Flott nehmen Noelle Butterby, deren Ex-Freund Edward sowie der smarte Amerikaner Sam gedanklich in meinem Wohnzimmer Platz und werden wohlwollend und liebevoll von mir beäugt. Hier ist es auch gemütlicher als draußen in der Kälte auf der Autobahn. Die Stunden, Momente, das Herzklopfen und das gegenseitige Kennenlernen, konnten durch die Autorin gut vermittelt werden, der Spannungsaufbau erfolgt sacht und nach und nach, trotzdem mag man das Buch kaum aus der Hand legen, weil man immer wissen möchte, wie es weiter geht. Mir ging es größtenteils jedenfalls so. Mein Kopfkino springt schnell an. Den Schneesturm auf der Autobahn kann ich mir auch gut verfilmt vorstellen. Die anderen, rein zufälligen Begegnungen, ebenfalls. Kicher, das gibt es tatsächlich, dass das Leben einem solche Streiche spielt. Mir gefallen diese sanften Zwischentöne, dass man über das Gelesene noch länger nachdenkt und gedanklich weiterspinnt. Auch die Betrachtungsweise, ist man nur „verliebt“ oder „liebt“ man aufrichtig und mit vollem Herzen, gefällt mir als alte Romantikerin prima. Die Magie der Vorhersehung oder wie die Türken so treffend sagen: kismet. Ich habe das Buch lesetechnisch schnell verschlungen und die Seiten flogen, wie die Stunden, nur so vor meinen Augen dahin. Die verrückten Wendungen gaben für mich, wie bei einem würzigen Wintereintopf, die richtige Würze. Die Gefühle und Handlungen der Protagonisten konnte ich gut nachempfinden. Allerdings bin ich eher kein Fan, von „zweiten Chancen“ und damit „aufgewärmter Liebe“, dass bringt in meinen Augen nichts. Die Trennung vorher hat ja nicht ohne Grund stattgefunden.

Inhalt:
Acht perfekte Stunden. Tausend kleine Momente. Eine große Liebe.

Alles hätte an diesem Tag geschehen können. Doch nie hätte Noelle geglaubt, dass ausgerechnet an diesem Tag ein Schneesturm sie auf der Autobahn festhalten würde – mitten in der Nacht, ohne Handyempfang. Und nie hätte sie gedacht, dass sie plötzlich im Wagen des charmanten Amerikaners Sam sitzen und bis in die frühen Morgenstunden das beste Gespräch ihres Lebens führen würde – acht perfekte Stunden lang. Aber Sam ist auf dem Weg zum Flughafen und beide wissen, dass sich ihre Wege am nächsten Tag für immer trennen werden. Doch was, wenn das Schicksal einen anderen Plan für sie bereithält?

Die Autorin:
Lia Louis lebt mit ihrer großen Liebe und ihren drei kleinen Kindern in England. Bevor sie sich voll und ganz der Familie und dem Schreiben widmete, arbeitete sie freiberuflich als Werbetexterin und Bloggerin.

Weitere Bücher:
Jedes Jahr im Juni

Fazit: ***** Der Roman „Acht perfekte Stunden“ von Lia Louis ist im Penguin Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 384 Seiten, die für mich die Thematik „Verliebtsein und Liebe“ perfekt wieder gegeben haben.



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Veröffentlicht am 15.01.2022

Das Schottland meiner Träume ….

Highland Hope 4 - Eine Bäckerei für Kirkby
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Highland Hope 4 - Eine Bäckerei für Kirkby: Roman (Highland-Hope-Reihe, Band 4)
Das Schottland meiner Träume ….
Diane Jordan
Der Januar ist nass, kalt und endlos grauuuuuuuuuuuu. Da träumt man schnell ...

Highland Hope 4 - Eine Bäckerei für Kirkby: Roman (Highland-Hope-Reihe, Band 4)
Das Schottland meiner Träume ….
Diane Jordan
Der Januar ist nass, kalt und endlos grauuuuuuuuuuuu. Da träumt man schnell von himmelhohen Bergspitzen oder endlosen saftigen dunkelgrünen Grasebenen. Und Schottland mit seinen fantastischen Hochebenen und Küsten hat es mir besonders angetan, genau wie mein neuestes Taschenbuch. Zu gerne habe ich da jetzt zu Teil 4 der Highland Hope Serie „Eine Bäckerei für Kirkby“ von Charlotte McGregor gegriffen, denn Teil 1 bis 3 habe ich bereits begeistert gelesen. Und auch diesmal werde ich nicht enttäuscht. Das Cover reiht sich harmonisch mit seinen typischen Landhäusern, der Bäckerei und dem Kopfsteinpflaster, zu den anderen Heyne-Titeln der Serie ein. Gut gefällt mir zudem die Übersichtskarte des Dorfes im Inneren des Buchumschlages sowie die Widmungen zu Beginn. Der Plot ist ganz nach meinem Geschmack, genauso wie die sympathischen Protagonisten, Landärztin Anna Campbell, ihr Maine-Coon-Waldkatzen-Kater sowie Musiker Lennox Fraser, die passend erdacht und gut beschrieben sind. Den Ort Kirkby gibt es zwar nicht tatsächlich, der ist fein erdacht, aber das tut meiner Leseliebe keinen Abbruch. Die Autorin schafft es innerhalb kürzester Zeit, mich durch ihre bildhafte Sprache voll und ganz in den Bann zu ziehen. Mein Kopfkino springt an und ich bin gedanklich in dem niedlichen, malerischen Kirkby. Sehe die Old Bakery, rieche das verführerische Shortbread oder den Duft der leckeren Butterkekse, sehe den Pub, die Destillerie sowie die eine oder andere Nebenfigur aus Teil 1 bis 3 der mir ans Herz gewachsenen Buchserie. Auch hier geht es wieder um eine „besondere“ Liebesgeschichte, die wie im wirklichen Leben erst ein paar Hindernisse und Schwierigkeiten meistern muss, um das persönliche Glück zu festigen. Der Schreibstil und die Wortwahl gefallen mir sehr, ebenso wie die kleine aber feine Liebelei, die sich da zwischen der braven Anna und dem „schwarzen Schaf“ Lennox anbahnt. Das dann noch Heimlichtuerei und Ungeklärtes nach und nach aufgedeckt wird, freut mich als Bücherwurm mit einem Faible für Familiengeheimnisse besonders. Auch wenn das Buch für meinen Geschmack, viel zu schnell lesetechnisch beendet wurde und ich doch noch zu gerne etwas in Kirkby verweilt wäre. Aber, da helfe ich mir jetzt und backe erst einmal „Granny Fraser‘s Famous Shortbread“ für meinen Lieblingsmenschen und mich, dazu gibt es dann heißen Early Grey. Bye-bye….
Inhalt:
Annabel bringt das Herz von Lennox zum Klingen ... und gemeinsam verwirklichen sie ihre Träume
Die Landärztin Anna Campbell hätte nie gedacht, dass sie sich so in das malerische Kirkby verlieben würde. Auch ihr Maine-Coon-Kater genießt die täglichen Besuche in der Old Bakery, in der Kristie das beste Shortbread von ganz Schottland backt. Hier trifft die optimistische Anna auch immer wieder auf den rätselhaften Lennox Fraser. Dieser fühlt sich als das schwarze Schaf der Familie. Insbesondere Vater Marlin ist strikt gegen Lennox´ Karriere als Musiker. Als Waise weiß Anna wie es ist, sich alleine durchzukämpfen. Die beiden scheinen perfekt füreinander. Doch ein lang gehütetes Familiengeheimnis kann nicht länger verheimlicht werden und stellt alles auf den Kopf...
Die Autorin:
Mit Sehnsuchtsorten kennt sich Charlotte McGregor aus. Schon in frühester Kindheit fühlte sie sich zu Städten und Ländern hingezogen, die sie nur aus Büchern oder Filmen kannte. Kein Wunder, dass sie aus ihrem Fernweh einen Beruf gemacht hat. Die Journalistin schrieb jahrelang Reiseberichte für Zeitungen und Magazine, ehe sie ihre Lieblingsorte auch in Romanen verewigte. Derzeit schlägt ihr Herz für Schottland, wo sie regelmäßig mit ihrem Mann durch Städte, Dörfer und die Highlands streift und sich voller Enthusiasmus auf Whisky, Haggis und Kilts stürzt.
Weitere Bücher:
Highland-Hope 1-3
Fazit: ***** Der Roman „Highland-Hope- Eine Bäckerei für Kirkby“ von Charlotte McGregor ist im Heyne Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 478 unterhaltsame Seiten, die nach und nach verzaubern und einen die norddeutsche Kälte im Januar erträglicher machen.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Tickende Zeitbombe …

Mit dem Rücken zur Wand
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Die letzten zwei Jahre waren durch die Pandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen nicht einfach. Manche Frauen und Kinder hat es laut Medienberichten richtig hart getroffen, denn sie wurden ...

Die letzten zwei Jahre waren durch die Pandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen nicht einfach. Manche Frauen und Kinder hat es laut Medienberichten richtig hart getroffen, denn sie wurden zu Hause in den eigenen vier Wänden Opfer körperlicher Gewalt durch den Partner, Bruder oder Vater. Mein neuester Roman „Mit dem Rücken zur Wand“ ist nach einer wahren Geschichte von der Bestseller-Autorin Hera Lind aufgegriffen und veröffentlicht worden. Auf gut 496 Seiten wird ergreifend und eindrucksvoll das Schicksal von Protagonistin Sara geschildert. Bedrückend und beklemmend geht Hera Lind auf die dramatischen Ereignisse ein. Versucht das unbegreifliche sachlich zu vermitteln und die Spirale der Gewalt aufzuzeigen, die sich wie ein Strudel mit spiralförmiger Bewegung immer weiter und schneller nach unten bewegt. Als Leserin habe ich ein paarmal kräftig schlucken müssen oder mir ein paar Tränen aus den Augenwinkeln wischen müssen. Der Vater von Sara ist ein echter Choleriker, der aufbrausend und jähzornig auf „Taten“ von Sara oder ihrer Mutter reagiert. Das Vorstrafenregister des Familientyrannen ist lang. Die Gewalt in der häuslichen Ehegemeinschaft beginnt schleichend mit herabsetzenden Äußerungen. Da ist nichts partnerschaftliches in der Beziehung. Keine „Augenhöhe“ oder irgend etwas gemeinschaftliches. Respekt und Sicherheit fehlen Sara sowie ihrer Mutter gänzlich. Sie werden misshandelt und derb immer wieder geschlagen. Außer der Oma, einem Lehrer sowie einem Arztehepaar hilft niemand der minderjährigen Sara. Jahre später kommt es zu der unguten Situation, dass die „erwachsene“ Sara das Haus ihrer verstorbenen Oma erbt und damit unmittelbare Nachbarin zum Vater wird. Dieser knüpft unvermittelt wieder an sein altes Verhaltensmuster Sara gegenüber an.
Psychische Gewalt ist plötzlich wieder an der Tagesordnung. Es gibt einen ekeligen Mix aus Demütigungen, Drohungen und Einschüchterungen. Sara kann wieder nicht aus ihrer fiesen Situation ausbrechen, zumal sie zwei Kleinkinder und einen Hund hat, für die sie ebenfalls verantwortlich ist. Die Polizei die eingeschaltet wird, unternimmt nichts. Die Verzweiflung die da aus jeder Seite trieft kann man förmlich spüren und auch die irrsinnige Idee, die das Trio Sara, Helga, Marius aushecken, kann ich aus der gegebenen Situation nachvollziehen. Obwohl Gewalt immer Gegengewalt auslöst und meist keine Lösung ist. Auch die Unterscheidung in einfache und gefährliche Körperverletzung war mir so nicht geläufig und hat mich zusätzlich betroffen gemacht. So schnell werden dann „Opfer“ zu „Tätern“. Ich wäre gerne zwischen die Seiten gesprungen und hätte der Familie geholfen, allerdings ist das mit dem Blick von außen so eine Sache und wahrscheinlich, gerade weil der Vater so ein explosives Pulverfass war, auch nicht so ganz ohne. Meiner Meinung nach müsste eher eingegriffen werden und auch die Strafen sollten drastisch erhöht werden, wenn ein Familienmitglied, wie hier der Vater so entgleist und eine ganze Familie terrorisiert. Das der ausgeheckte Plan mit der Abreibung für den Vater vor Gericht landete und so die „Opfer“ zu „Tätern“ wurden ist doppelt unschön, denn ich habe eine Menge Mitgefühl für die Betroffenen, auch wenn die Umsetzung des Plans nach hinten losging. Und denken kann man vieles, aber es dann tatsächlich in die Tat umzusetzen sollte man, wie dieses Buch beweist, lieber unterlassen. Auf alle Fälle sensibilisiert das Taschenbuch und macht auf diese „schwarzen Schafe“ und ihre körperlichen Übergriffe innerhalb der Familie aufmerksam.

Inhalt:
Sara ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Als sie überraschend das Haus ihrer Großmutter erbt, könnte sie aufatmen, wäre da nicht ihr Vater im Nachbarhaus, der ihre Kindheit zur Hölle werden ließ. Er war gewalttätig. Gegen Sara und ihre Mutter. Jahre sind seitdem vergangen, und weil es finanziell eng ist, bezieht Sara mit ihrer Familie das Haus. Doch der Vater nebenan wird wieder zur Gefahr. Diesmal lässt Sara sich seine Attacken aber nicht mehr gefallen. Sie ist erwachsen. Und sie hat einen Plan ...

Die Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Mit diesen Romanen erobert sie immer wieder die SPIEGEL-Bestsellerliste. Zuletzt stieg »Die Hölle war der Preis« direkt auf Platz 1 ein, gefolgt von »Die Frau zwischen den Welten« und »Grenzgängerin aus Liebe« jeweils auf Platz 2. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Weitere Bücher:
Für immer deine Tochter, Grenzgängerin aus Liebe, Die Hölle war der Preis, Über alle Grenzen, Vergib uns unsere Schuld, Die Frau zwischen den Welten, Die Frau die frei sein wollte, Hinter den Türen, Mein Mann, seine Frauen und ich, Die Sehnsuchtsfalle, Gefangen in Afrika, Die Frau, die zu sehr liebte, Der Mann, der wirklich liebte, Der Prinz aus dem Paradies, u.v.m.



Fazit:
***** Der Roman „Mit dem Rücken zur Wand“ von Hera Lind ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 496 beklemmende Seiten, die zeigen, wie wentscheidend Hilfe im Bereich häuslicher Gewalt ist und wichtig eine konstruktive Auseinandersetzung und Unterstützung ist, um nicht am Ende als traumatisiertes Opfer oder gar als Täter dar zu stehen.



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