Cover-Bild Der Friesenhof
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.12.2021
  • ISBN: 9783785727638
Fenja Lüders

Der Friesenhof

Auf neuen Wegen
Band 1 der Reihe "Die Teehändler-Saga"

Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2022

Gelungener Auftakt der Teehändler-Saga

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Auf die "Teehändler-Saga" habe ich mich besonders gefreut, da mir schon die vorherige Saga rund um die Speicherstadt der Autorin Fenja Lüders gefallen hat. Der Schreibstil ist fesselnd und authentisch. ...

Auf die "Teehändler-Saga" habe ich mich besonders gefreut, da mir schon die vorherige Saga rund um die Speicherstadt der Autorin Fenja Lüders gefallen hat. Der Schreibstil ist fesselnd und authentisch. Gerne bin ich auch in diese Geschichte eingetaucht und habe die Kulisse genossen.

Die erste Saga spielt in Hamburg, diesmal befindet man sich als Leser mitten in Ostfriesland. Das Setting hatte ich bildlich vor Augen. Die ostfriesische Art ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen. Mit ostfriesischem Platt fühlt man sich wie vor Ort und lernt zugleich ein paar amüsante und interessante Wörter.

Der historische Roman bietet außerdem viele Facetten innerhalb der Handlung. Die Geschichte spielt ab 1949 und zeigt aufregend die gesellschaftliche Lage der damaligen Zeit. Dabei werden viele gesellschaftliche Probleme angesprochen, aber auch das Verhältnis zwischen Mann und Frau wird kritisch beleuchtet. An einigen Szenen habe ich den Atem anhalten müssen, so schockierend waren manche Momente. So erfährt man als Leser zwar nicht unbedingt etwas Neues, hat aber die unterdrückten Szenen erschreckend vor Augen. Mich hat daher der Roman sehr bewegt und bis zum Schluss gefesselt.

Zudem hat die Familie rund um das Teekontor mit tragischen Schicksalssituationen zu kämpfen, die man hautnah miterlebt. Außerdem gibt es einige Liebesszenen, die für Spannung sorgen. Auch wenn das Thema Tee immer im Raum steht, muss ich hier einen kleinen Abzug geben. Davon hätte es ruhig mehr geben können. Die Einblicke in den Teehandel, die Fabrik etc. hätte ich toll gefunden. So war es leider manchmal nur oberflächlich angerissen worden. Vielleicht ändert sich dies aber noch in den folgenden Büchern.

Ein gelungener Auftakt der Teehändler-Saga mit interessanten Charakteren und einem tollen Setting. Kleinigkeiten könnten noch ausgebessert werden, dennoch freue ich mich absolut auf die Fortsetzung!

Veröffentlicht am 06.01.2022

Starke Frauen auf der Suche nach ihrem Weg fürs Leben

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Das Cover ist ansprechend gestaltet. Die Windmühle im Hintergrund verweist ebenso wie die an Porzellan erinnernden feinen blauen Ranken gelungen auf das norddeutsche Setting und den Saga-Titel.
Zum Inhalt: ...

Das Cover ist ansprechend gestaltet. Die Windmühle im Hintergrund verweist ebenso wie die an Porzellan erinnernden feinen blauen Ranken gelungen auf das norddeutsche Setting und den Saga-Titel.
Zum Inhalt: Im Jahr 1948 versuchen die Schwestern Hanna und Gesa nach dem Tod ihres Vaters den Erhalt des familieneigenen Hofs zu erkämpfen. Wird es ihnen gelingen, sich wirtschaftlich über Wasser zu halten und gegen die gesellschaftlichen Konventionen und Rollenbilder der Zeit anzukommen?
Der Schreibstil ist einfach großartig. Man fliegt nur so durch die Seiten. Eine äußerst atmosphärische Beschreibung der Emotionen wie Trauer und Verlust macht den Schmerz der Charaktere beinahe mit den Händen greifbar. Auch der sorgfältig eingeflossene historische Hintergrund kommt gut zur Geltung. Die zwischen den beiden Schwestern wechselnden Erzählperspektiven ermöglichen die Identifikation mit beiden Charakteren und steigern den Unterhaltungswert. Allerdings finde ich es schade, dass das Ende des ersten Bands sich dann fast ausschließlich auf Gesas Sicht konzentriert.
Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Gesa und Hanna wirken furchtbar sympathisch und nahbar. Sie verkörpern zwei völlig unterschiedliche, aber von dem Wunsch nach Selbstbestimmtheit und Selbstverwirklichung angetriebene starke Frauenfiguren. Die Familiendynamiken und Verbindungen zwischen den Schwestern erscheinen realistisch und haben mich auf ganzer Linie überzeugt.
Nun noch zu einigen kleineren Kritikpunkten: Der Einstieg in die Geschichte war mir zu zäh, insgesamt passiert relativ wenig und die vorhandenen Überraschungen waren durchweg leicht vorhersehbar. Das Buch schneidet verschiedene Traumata - unter anderem sexuelle Gewalt - an, die für meinen Geschmack zwar in aller sprachlichen Deutlichkeit erzählt, aber dann zu schnell fallengelassen und nicht aufgearbeitet werden. Auch das Ende wirkte leider sehr gehetzt.
Insgesamt stellt die Geschichte einen soliden ersten Band mit Luft nach oben dar. Wer Familiensagas vor historischem Hintergrund mag und vielleicht wenig Zeit zum Lesen hat beziehungsweise ein Buch sucht, in das man auch nach einer längeren Lesepause rasch wieder einsteigen kann, sollte sich diese Geschichte einmal ansehen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Ostfriesland nach dem Krieg

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Als erstes bin ich ja auf den Namen Fenja Lüders angesprungen. Ich mag alles was sie schreibt. Fenja Lüders hat einen tollen Schreibstil der mich immer ganz schnell in die Geschichte zieht.

Natürlich ...

Als erstes bin ich ja auf den Namen Fenja Lüders angesprungen. Ich mag alles was sie schreibt. Fenja Lüders hat einen tollen Schreibstil der mich immer ganz schnell in die Geschichte zieht.

Natürlich passt das Cover ganz gut zur Story.

1948, der Krieg ist drei Jahre vorbei. Auf einem Hof in Ostfriesland ist er auch nicht spurlos vorbei gegangen. Auch hier wurde der einzige Sohn Opfer dieses Krieges. Bei der Marine ist er schon zu Beginn des Krieges gefallen.
Nun ist auch Onno nicht mehr da. Bauer und Vater. Gestorben, in einem Alter wo es eigentlich noch nicht sein soll. Aber so eine Blutvergiftung fragt nicht nach Stand und Alter.
Jetzt müssen sie auf dem Hof sehen wie es weitergeht. Die Mutter Henrike, Gesa die zweitälteste, und Hanna die jüngste. Tante Alma, die gute Seele des Hauses. Die noch auf dem Hof lebenden, einquartierten Flüchtlingsfamilien und die Knechte Dierk und Tomek. Tomek der als Fremdarbeiter kam und als freier Knecht blieb.
Dann gibt es noch die älteste Tochter Helga die mit ihren Kindern und dem Mann Günther auf dem Moorhof seiner Eltern lebt.
Mit Günther ist Onno schon zu seinen Lebzeiten nicht gut ausgekommen und jetzt, nach Onnos Tod, kommen alle negativen Eigenschaften des einstigen SS Offiziers nur allzu stark zum Vorschein,
Er tritt schon bei der Beerdigung als neues Bauer auf, obwohl die Nachfolge keinesfalls geregelt ist. Das führt innerhalb der Familie zu Streit. Günther ist sehr unbeliebt und auch Helga gehört „irgendwie“ nicht dazu. Gesa und Hanna wollen den Hof, so wie er ist weiterführen. Hat ja bisher auch geklappt.
Als Günther nicht den Erfolg, der neue Bauer zu sein, bekommt beharren er und Helga auf Auszahlung des anteiligen Erbes.
Als Henrike, die Mutter, deswegen ein Gespräch mit der Bank führt, erfährt sie, dass Onno den Hof schon belastet hat. Nun bleibt nichts anderes als Weiden zu verkaufen. Das wollen Hanna und Gesa so nicht hinnehmen und Gesa findet, nach Anfangs verzweifelten Versuchen, durch Zufall eine Stelle bei Kruse-Tee. Der Junior Keno führt Gesa in die Welt des Tees ein. Von der Pike auf. Gesa liebt alles was sie macht. Von der Packstation bis zur Überland Verkaufsfahrt mit Keno. Der ihr in der Zeit immer mehr ans Herz wächst. Aber Keno ist verheiratet und der Krieg hat bei ihm seelische Spuren hinterlassen.
Nichts desto trotz haben die Mädchen Erfolg, Gesa mit Ihrem Lohn und Hanna beim Verkauf von Jungbullen. So dass die Weiden nicht verkauft werden müssen. Henrike hat sich beim Notar gegen Günther durchgesetzt und mit Helga eine Ratenzahlung des Erbes ausgehandelt. Und die erste Rate können sie nun durch gutes Wurtschaften und mit Hilfe aller auszahlen.
Da aber das Leben nicht nur aus Arbeit besteht überredet Gesa Hanna mit ihr tanzen zu gehen. Nach anfänglichen Bedenken willigt Hanna ein und sie haben jetzt jeden Samstag Ausgehtag mit Tanz und Spass. Dabei ist in der Gruppe junger Leute auch Jan der sich sehr für Hanna interessiert. Jan ist verrufen als Frauenheld und jeder warnt Hanna. Bei einem dieser Tanzabende trinkt Hanna zu viel, auf Gesa hört sie nicht und so kommt Jan zum Zuge. In einer Scheune vergewaltigt er Hanna. Gott sei Dank taucht Tomek auf und "befreit" Hanna von diesem Kerl. Tomek, den Hanna zwar liebt, sich aber nicht eingestehen will. Weil es nicht geht. Die Leute...
Nach dieser schlimmen Zeit finden die beiden doch zusammen und Hanna erzwingt eine Heirat mit Tomek durch eine Schwangerschaft.
Gesa spukt die Idee von einem eigenen Teehandel im Kopf herum und das nicht erst seit Kenos Frau sie und Keno unter Druck setzt.
Und Helga? Helga ist wieder auf dem Friesenhof seit Ihr Mann als Kriegsverbrecher angezeigt und abgehauen ist. Natürlich mit Helgas Geld. Seine Eltern haben prompt Helga und die Kinder raus geschmissen,
So stehen die drei Schwestern vereint an der Nordsee und schwören immer füreinander da zu sein. Papa wäre stolz auf sie.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Auf neuen Wegen...

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...haben sich die Protagonisten auf jeden Fall bewegt.

Mit hat der Einstieg in die Saga wirklich gut gefallen. Vor allem der flüssige und klare Schreibstil von Fenja Lüders hat mich durch die Seiten fliegen ...

...haben sich die Protagonisten auf jeden Fall bewegt.

Mit hat der Einstieg in die Saga wirklich gut gefallen. Vor allem der flüssige und klare Schreibstil von Fenja Lüders hat mich durch die Seiten fliegen lassen.

Durch die friesischen Begriffe und auch durch das Teethema hat man sich sofort auf dem Friesenhof und der Umgebung wohl und zu Haus gefühlt.

Mir haben besonders die starken Frauen, bzw. auch deren Entwicklung dahin gefallen. Das ist ja unter anderem ein wichtiges Nachkriegsthema gewesen, dass die Frauen oft alleine und ohne Mann ihr Leben meistern mussten. Hierauf zielen auch die neuen Wege ab, jede Frau im Buch findet ihren eigenen und damit neuen Weg in dieser Zeit.

Einen Stern ziehe ich ab, da mit das Ende dann doch zu viele lose Fäden enthält. Klar, es ist ein Auftaktband und es wird sicher noch im Folgeband einiges geklärt, aber für mich wäre es schöner gewesen, zumindest einen Teil bereits abgeschlossen zu haben.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Der Friesenhof – wenn man zusammenhält, kann man viel erreichen

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Der Friesenhof, von Fenja Lüders

Cover:
Die dezenten Farben gefallen mir sehr gut und das Hintergrundmotiv, passt sehr gut zur Geschichte.

Inhalt:
Ostfriesland 1949. Nach dem überraschenden Tod des Vaters ...

Der Friesenhof, von Fenja Lüders

Cover:
Die dezenten Farben gefallen mir sehr gut und das Hintergrundmotiv, passt sehr gut zur Geschichte.

Inhalt:
Ostfriesland 1949. Nach dem überraschenden Tod des Vaters wird es für die Schwestern Gesa und Hanna sehr schwer den Bauernhof im friesischen Marschland zu halten.
Der Mann der schon verheirateten Schwester Helga, drängt auf ein ausbezahlen des Erbes.
Auch die Liebe macht es den beiden Schwestern Gesa und Hanna nicht einfach. Hanna verliebt sich in den Knecht Tomek, doch er ist ein polnischer Fremdarbeiter und von allen Seiten angefeindet.
Gesa beginnt im Teehandel zu arbeiten und verliebt sich dort in den Sohn ihres Chefs. Doch dieser ist schon verheiratet und außerdem ist Gesa immer noch an ihren Verlobten gebunden, der in Russland verschollen ist.

Meine Meinung:
Eine tolle Familiengeschichte, sehr flüssig und voller Emotionen erzählt. Ich habe mir Gesa und Hanna sofort gut vorstellen können und vor allem habe ich beide sofort ins Herz geschlossen.
Mein Lieblingscharakter wurde Tanti, die unverheiratete Tante die bei der Familie lebt und die den messerscharfen Durchblick hat, dabei den Beiden immer zu Seite steht und mit ihren Worten, das ein oder andere zurecht rückt. Wirklich eine beeindruckende Persönlichkeit.
Die Mutter hat mir auch gefallen, hat sie doch unbemerkt eine gute Entwicklung durchgemacht und beweist Rückgrat.
Es gibt auch die Ekelpakete, denen man gerne mal die Pest an den Hals wünschen würde.

So weit so gut. Das hat mir alles gut gefallen. Ich hatte wundervolle Lesestunden.

Mit dem Ende bin ich dann leider etwas unzufrieden.
Klar, die Geschichte ist als Familien-Saga aufgebaut und dies ist nun der 1. Band. Und deshalb gibt es am Ende lauter offene Fragen, für mich zu viele. Ich hätte mir wenigstens erhofft, dass ein paar Handlungsstränge zu Ende erzählt werden. So habe ich das Gefühl hier fehlt mir noch alles.

Autorin:
Fenja Lüders ist eine waschechte Friesin. Als Jüngste von vier Geschwistern wuchs sie auf einem Bauernhof direkt an der Nordseeküste auf. Für ihr Studium der Geschichte und Politik zog sie nach Oldenburg, wo sie bis heute mit ihrer Familie lebt. Neben dem Schreiben ist klassische Musik ihre große Leidenschaft.

Mein Fazit:
Eine sehr schöne Familiengeschichte, mit Ostfriesland als tollem Handlungsort. Und auch die Zeit, so kurz nach dem Krieg bringt viel Dramatik und Dynamik ins Geschehen.
Nur das Ende könnte meiner Meinung nach (auch wenn es mit einem 2. Band weiter geht) etwas runder, etwas abgeschlossener sein. Dafür ziehe ich einen Sterne ab und es gib t somit von mir 4 Sterne.



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