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Veröffentlicht am 07.01.2022

Illies macht aus Sachbüchern spannende Erzählungen

Liebe in Zeiten des Hasses
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Als es hieß, von Florian Illies erscheint ein neues Buch, dass genauso aufgebaut ist wie "1913 - Der Sommer des Jahrhunderts", in dem es allerdings über die Künstler der Weimarer Republik, ihre Liebeleien ...

Als es hieß, von Florian Illies erscheint ein neues Buch, dass genauso aufgebaut ist wie "1913 - Der Sommer des Jahrhunderts", in dem es allerdings über die Künstler der Weimarer Republik, ihre Liebeleien und ihre Schicksalsschläge durch des NS-Regime gehen soll, da wusste ich sofort, dass ich es lesen werde. Klar, schließlich hat mir ja schon 1913 so gut gefallen. Florian Illies schafft es einfach, ein Sachbuch zu schreiben, dass auch Leute lesen können, die keine historischen Sachbücher mögen, weil sie diese als zu "trocken" empfinden. Aber nicht bei Illies. Der schreibt seine Bücher so interessant, der könnte auch Biografien von Max Mustermann aus Königs Wusterhausen oder Bodo aus Bottrop-Kirchhellen, sprich von völlig unbekannten Leuten schreiben, die er sich zufällig in der Fußgängerzone in Castrop-Rauxel rausgezogen hat und ich würde sie trotzdem lesen. (Mit dem Vergleich hätte ich Torsten Sträter jetzt vermutlich stolz gemacht. Der steht auf so ausufernde Vergleiche. 🤣)

"Liebe in Zeiten des Hasses" ist einfach ein grandioses Stück Geschichtserzählung, dass man gelesen haben muss.

Einen kleinen Abstrich muss ich zum Schluss dann dennoch machen: Ich habe Heinz Rühmann schmerzlich vermisst. Der wurde nur mal kurz nebenbei erwähnt, aber ich hätte dann schon gerne mehr von ihm gelesen. Vielleicht beim nächsten Mal.

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Man sollte sich nicht immer auf die Expertise eines Kritikers verlassen

Der Buchspazierer
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Ich mag Denis Scheck und ich schau mir auch furchtbar gerne "Druckfrisch" an. Ich stimme außerdem mit ihm überein, dass es nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal ist, wenn auf einem Buch der Spiegel-Bestselleraufkleber ...

Ich mag Denis Scheck und ich schau mir auch furchtbar gerne "Druckfrisch" an. Ich stimme außerdem mit ihm überein, dass es nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal ist, wenn auf einem Buch der Spiegel-Bestselleraufkleber drauf ist (den ich ohnehin wie die Pest hasse und nach jedem Buchkauf sofort vom Schutzumschlag knipper - > ich empfinde es generell als eine Unsitte, Bücher mit Aufklebern zu verschandeln).

Nur kann ich beim Verriss der Bücher nicht immer mit ihm übereinstimmen. So zum Beispiel bei "Der Buchspazierer" von Carsten Henn, der für Herrn Scheck verkitschte Trivialliteratur darstellt. Computer sagt nein! Die Geschichte über den alten Buchhändler, der jeden Abend durch eine Kleinstadt mit Münster spaziert, um seinen Kunden persönlich ihre bestellten Bücher vorbeizubringen und über ein kleines, schlaues Mädchen, dass dem alten Buchspazierer die Augen für ihre Sicht der Dinge öffnet, empfand ich definitiv nicht als verkitscht oder trivial. Sie ist ein Lobgesang auf die Buchhändler, die ihren Beruf leben und für jeden Kunden das passende Buch finden, auch für die, die eigentlich nicht lesen. Dieses Buch lehrt uns, dass neue und moderne Methoden nicht richtig sein müssen, nur weil sie neu und modern sind. Es zeigt, dass es Freude bringen kann, aufeinander zu achten und dass man nicht die Augen davor verschließen sollte, wenn es anderen schlecht geht. Diese Geschichte zeigt, wie sehr Bücher Menschen miteinander verbinden können. Und wer das für trivialen Kitsch hält, der liest auch mit Vergnügen Thomas Mann! 🤮

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Keine Gute-Nacht-Geschichte: Ein düsteres Märchen über die Shoa

Das kostbarste aller Güter
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Eigentlich wollte ich, seit ich "Die Bibliothekarin von Auschwitz" gelesen habe, erstmal Abstand von Büchern über die Shoa/den Holocaust nehmen. Nicht etwa, weil ich vor dem Thema die Augen verschließen ...

Eigentlich wollte ich, seit ich "Die Bibliothekarin von Auschwitz" gelesen habe, erstmal Abstand von Büchern über die Shoa/den Holocaust nehmen. Nicht etwa, weil ich vor dem Thema die Augen verschließen will, sondern weil ich mich beim Lesen zu sehr in die Protagonisten hineinversetze, was mir ja schon bei der Bibliothekarin von Auschwitz so an die Nieren ging, da ich stets und ständig das Gefühl hatte, der Tod säße mir im Nacken. Und dann bin ich irgendwann im Sommer in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung über "Das Kostbarste aller Güter" gestolpert und hab es mir dann dennoch mitgenommen. Es mussten allerdings noch ein paar Monate ins Land gehen, bevor ich mich an das Buch herantraute.

In diesem Buch wird märchenhaft über das Schicksal eines kleinen jüdischen Mädchens berichtet, dessen Vater es im Eifer einer Kurzschlussreaktion vor dem sicheren Tod in Auschwitz' Gaskammern bewahrt. Wenn ich hier von einer "märchenhaft" spreche, dann meine ich aber keineswegs die "Am Ende wird alles gut" - Erzählungen, die man Kindern vor dem Schlafen gehen vorliest, sondern bezieht sich auf den Schreib- bzw. Erzählstil, den Jean-Claude Grumberg für seine Geschichte ausgewählt hat. Die Geschichte beginnt mit einer armen, weltfremden Holzfällersfrau, die jeden Tag auf den Zug wartet, der durch ihren Wald fährt, weil sie vom "Gott des Zuges" eine Gabe erhofft, sei es, dass der Krieg endet oder etwas zu Essen. Jedoch handelt es bei jenem Zug um einen Transportzug, in dem jüdische Gefangene ins nahegelegene KZ deportiert werden. In einem der Züge befindet sich eine junge Familie, die kürzlich erst Familienzuwachs bekommen hat, Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen und da die junge Mutter aufgrund von Mangelernährung und Hunger nicht mehr genug Milch für beide Kinder hat, beschließt der junge Familienvater kurzerhand, eines der beiden Kinder zu nehmen und es, eingewickelt in seinen Gebetsschal, aus dem Zug zu werfen. Was uns im ersten Moment barbarisch erscheint, rettet dem Kind, es ist ein kleines Mädchen, das Leben. Das Kind landet weich im Schnee, wo die alte Holzfällerfrau es findet und mit nach Hause nimmt, um es als ihr Kind groß zu ziehen. Um es zu ernähren, geht sie mit einem mürrischen Einsiedler in einem dunklen Waldstück einen Handel ein und selbst ihr Mann, der von dem Kind Anfangs absolut nichts wissen wollte, gewinnt es schließlich so lieb, als wäre es sein Eigenes. Doch das Glück, dass die Holzfällerfamilie schließlich teilt, währt nicht lang und auch der wahre Vater des Kindes erlebt unfassbares Grauen, sodass er sich beinahe aufgibt.

Halten wir fest: Trotz des Erzählstils ist das kein Märchen, es geht immerhin um den Holocaust. Aber es geht auch um eine Frau, die weiß, dass sie ein jüdisches Kind groß zieht, die sich aber um dessen Herkunft nicht schert, deren Mann, der am Anfang starke Vorbehalte gegen das Kind hat, welche schließlich durch Liebe besiegt werden, die ihn sogar dazu treibt, sich zum Wohle des Kindes zu opfern und einen menschenverachtenden Einsiedler, der dennoch das Herz am rechten Fleck hat.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Ich wünschte, ich stünd im vogtländischen Wald statt auf Leipziger Asphalt

Ein Mädchen namens Willow 2: Waldgeflüster
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Cover-Bild Ein Mädchen namens Willow 1: Ein Mädchen namens Willow
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LESEPROBE ...

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13,00 €
inkl. MwSt
VERLAG: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
GENRE: Kinder & Jugend / Kinderbücher
SEITENZAHL: 256
ERSTERSCHEINUNG: 18.01.2020
ISBN: 9783522506649
EMPFOHLENES ALTER: ab 10 Jahren
SABINE BOHLMANN
EIN MÄDCHEN NAMENS WILLOW 1: EIN MÄDCHEN NAMENS WILLOW
KINDERBUCH AB 10 JAHREN ÜBER EINEN MAGISCHEN WALD UND DIE LIEBE ZUR NATUR
Simona Ceccarelli (Illustrator)

Ein neuer zauberhafter Kinderroman der Autorin von „Frau Honig“Was soll Willow denn mit einem Wald anfangen? Den hat sie nämlich von ihrer Tante Alwina geerbt. Und nicht nur den - ihre Tante hat Willow auch noch ein kleines windschiefes Häuschen hinterlassen und vor allem: ihre Hexenkraft. Doch ob Willow dieses Erbe, mit allem was dazu gehört, wirklich annehmen möchte? Und dann soll sie auch noch drei Mädchen finden, die die Gabe des Hexens ebenfalls in sich tragen. Nur wo? Und vor allem, wie? Zum Glück ist Willow nicht allein, denn Rufus, der Fuchs, weicht nicht mehr von ihrer Seite.
Für alle, die wissen möchten, welche Kräfte in der Natur stecken
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LESEJURY-FACTS
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MEINUNGEN AUS DER LESEJURY
REZENSIONEN (11)

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FREYDISNEHELENIA
VERÖFFENTLICHT AM 27.12.2021
ICH WÜNSCHTE, ICH STÜND IM VOGTLÄNDISCHEN WALD STATT AUF LEIPZIGER ASPHALT
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Kein Scherz: Am Liebsten würde ich zur Zeit in den Wald auswandern, irgendeine einsame Hütte im Wald irgendwo im vogtländischen Burgsteingebiet, mit Blick auf die Kapellenruinen. Das Hermann-Vogel-Haus würde ich auch nehmen, stünde es zum Verkauf, denn wo kann die Inspiration zu neuen Gedichten besser fließen, als in der Künstlerklause des alten Wanderpoeten? Aber nichts da: Ich hocke nach wie vor in der zubetonierten und verbauten Asphaltwüste Leipzig, seit ganzen 8 Jahren und habe schlimmeres Heimweh, als je zuvor. Und hier fließt nichts, wenn man von der Parthe, der Pleiße und der Elster mal absieht und schon gar nicht die Inspiration. Es sei denn, man will Gedichte schreiben, in denen man sich unentwegt über Egomanen, Kleingeister und verbaute Natur aufregt, Menschen und Dinge, die diese völlig überbewertete Stadt eben so ausmachen. Kommt mir jetzt ja nicht mit "Leipzig hat doch viele Parks und es gibt ja auch den Auenwald". Wenn mir nach Trostlosigkeit ist, schaue ich zum Fenster raus und mir den ewig grauen Himmel über diesem Asphaltbabel an.
Es musste also Abhilfe geschaffen werden und so habe ich mir einen Stapel Bücher über den Wald und die Natur bestellt, Berichte von Wanderern und Abenteurern, die zeitweise im Wald geschlafen oder gelebt haben, Tierbücher und ja, auch eine Kinderbuchreihe war dabei, Hauptsache wenigstens gedanklich raus aus der verhassten Großstadt.

Bei der Kinderbuchreihe, von der ich sprach handelt es sich um "Ein Mädchen namens Willow" und den Nachfolgeband "Ein Mädchen namens Willow: Waldgeflüster" von Sabine Bohlmann und ist wirklich einer der schönsten Kinderbuchreihen, die ich je gelesen habe. Willow, die Titelheldin, erbt von ihrer Großtante Agatha einen Wald und weiß zuerst nicht wirklich etwas mit dem Gehölz anzufangen. Doch dann folgt sie dem Fuchs Rufus tiefer in den Wald und findet eine einsame Hütte und darin eine geheimnisvolle Truhe, auf der ihr Namen steht. Willow, die sich zunächst nicht einmal entsinnen konnte, dass sie eine Großtante hatte, beginnt sich nun Stück für Stück an diese zu erinnern und auch daran, dass sie schon mehrmals in diesem Wald gewesen ist. Von Kapitel zu Kapitel kommt sie nun den Geheimnissen des Waldes, der Hütte und auch ihres magischen Erbes auf die Spur, findet Freundinnen, die ebenso besonders sind wie sie und erlebt mit ihnen diverse Abenteuer, angefangen bei dem Loswerden der aufdringlichen Nachbarin mit ihren unerzogenen Kindern, die Willows Vater schöne Augen macht und am liebsten bei ihnen einziehen würde über die Vertreibung fieser Immobilienhaie, die ihren Wald kaufen und abholzen wollen bis hin zu einem Wettkampf mit drei Jungen, die sich, ohne Willow zu fragen, in ihrem Wald breitmachen und dem Bewahren ihrer Freundin vor dem Auswanderungsplänen derer Mutter. Und über allem schwebt stets die Magie dieses besonderen Waldes, den ich mir stets bildlich vorgestellt und in den ich mich auch einige Stunden mit Willow und ihren Freundinnen geflüchtet habe.
Im Übrigen kam mir auch der Name der Autorin bekannt vor und nach dem "recherchieren" im Internet wurde mir auch bewusst, wieso: Mehrmals lieh sie meiner Lieblingsmanga- und Animefigur Sailor Moon ihre Stimme, denn Sabine Bohlmann ist nicht nur Kinderbuchautorin sondern auch Synchronsprecherin. Ich hoffe jedoch, ich werde zukünftig nicht nur ihre Stimme im Fernsehen hören, sondern auch noch ein paar von Willows Abenteuern zu lesen bekommen. Man darf schließlich auch mal Kind sein. 😝

PS: Passend zu der Willow-Reihe ist tolles Notizbuch erschienen, "Mein Waldtagebuch: Hör auf dein Herz", in dem Groß und Klein ihre eigenen Abenteuer im Wald festhalten können (frei nach dem Vorbild von Willows eigenem Waldtagebuch). Eine tolle Motivation, sofern man einen Wald in der Nähe hat, diesen (gern auch mit dem Nachwuchs) Mal wieder einen Besuch abzustatten und eigene Abenteuer zu erleben.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Ich wünschte, ich stünd im vogtländischen Wald statt auf Leipziger Asphalt

Ein Mädchen namens Willow 1: Ein Mädchen namens Willow
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Kein Scherz: Am Liebsten würde ich zur Zeit in den Wald auswandern, irgendeine einsame Hütte im Wald irgendwo im vogtländischen Burgsteingebiet, mit Blick auf die Kapellenruinen. Das Hermann-Vogel-Haus ...

Kein Scherz: Am Liebsten würde ich zur Zeit in den Wald auswandern, irgendeine einsame Hütte im Wald irgendwo im vogtländischen Burgsteingebiet, mit Blick auf die Kapellenruinen. Das Hermann-Vogel-Haus würde ich auch nehmen, stünde es zum Verkauf, denn wo kann die Inspiration zu neuen Gedichten besser fließen, als in der Künstlerklause des alten Wanderpoeten? Aber nichts da: Ich hocke nach wie vor in der zubetonierten und verbauten Asphaltwüste Leipzig, seit ganzen 8 Jahren und habe schlimmeres Heimweh, als je zuvor. Und hier fließt nichts, wenn man von der Parthe, der Pleiße und der Elster mal absieht und schon gar nicht die Inspiration. Es sei denn, man will Gedichte schreiben, in denen man sich unentwegt über Egomanen, Kleingeister und verbaute Natur aufregt, Menschen und Dinge, die diese völlig überbewertete Stadt eben so ausmachen. Kommt mir jetzt ja nicht mit "Leipzig hat doch viele Parks und es gibt ja auch den Auenwald". Wenn mir nach Trostlosigkeit ist, schaue ich zum Fenster raus und mir den ewig grauen Himmel über diesem Asphaltbabel an.
Es musste also Abhilfe geschaffen werden und so habe ich mir einen Stapel Bücher über den Wald und die Natur bestellt, Berichte von Wanderern und Abenteurern, die zeitweise im Wald geschlafen oder gelebt haben, Tierbücher und ja, auch eine Kinderbuchreihe war dabei, Hauptsache wenigstens gedanklich raus aus der verhassten Großstadt.

Bei der Kinderbuchreihe, von der ich sprach handelt es sich um "Ein Mädchen namens Willow" und den Nachfolgeband "Ein Mädchen namens Willow: Waldgeflüster" von Sabine Bohlmann und ist wirklich einer der schönsten Kinderbuchreihen, die ich je gelesen habe. Willow, die Titelheldin, erbt von ihrer Großtante Agatha einen Wald und weiß zuerst nicht wirklich etwas mit dem Gehölz anzufangen. Doch dann folgt sie dem Fuchs Rufus tiefer in den Wald und findet eine einsame Hütte und darin eine geheimnisvolle Truhe, auf der ihr Namen steht. Willow, die sich zunächst nicht einmal entsinnen konnte, dass sie eine Großtante hatte, beginnt sich nun Stück für Stück an diese zu erinnern und auch daran, dass sie schon mehrmals in diesem Wald gewesen ist. Von Kapitel zu Kapitel kommt sie nun den Geheimnissen des Waldes, der Hütte und auch ihres magischen Erbes auf die Spur, findet Freundinnen, die ebenso besonders sind wie sie und erlebt mit ihnen diverse Abenteuer, angefangen bei dem Loswerden der aufdringlichen Nachbarin mit ihren unerzogenen Kindern, die Willows Vater schöne Augen macht und am liebsten bei ihnen einziehen würde über die Vertreibung fieser Immobilienhaie, die ihren Wald kaufen und abholzen wollen bis hin zu einem Wettkampf mit drei Jungen, die sich, ohne Willow zu fragen, in ihrem Wald breitmachen und dem Bewahren ihrer Freundin vor dem Auswanderungsplänen derer Mutter. Und über allem schwebt stets die Magie dieses besonderen Waldes, den ich mir stets bildlich vorgestellt und in den ich mich auch einige Stunden mit Willow und ihren Freundinnen geflüchtet habe.
Im Übrigen kam mir auch der Name der Autorin bekannt vor und nach dem "recherchieren" im Internet wurde mir auch bewusst, wieso: Mehrmals lieh sie meiner Lieblingsmanga- und Animefigur Sailor Moon ihre Stimme, denn Sabine Bohlmann ist nicht nur Kinderbuchautorin sondern auch Synchronsprecherin. Ich hoffe jedoch, ich werde zukünftig nicht nur ihre Stimme im Fernsehen hören, sondern auch noch ein paar von Willows Abenteuern zu lesen bekommen. Man darf schließlich auch mal Kind sein. 😝

PS: Passend zu der Willow-Reihe ist tolles Notizbuch erschienen, "Mein Waldtagebuch: Hör auf dein Herz", in dem Groß und Klein ihre eigenen Abenteuer im Wald festhalten können (frei nach dem Vorbild von Willows eigenem Waldtagebuch). Eine tolle Motivation, sofern man einen Wald in der Nähe hat, diesen (gern auch mit dem Nachwuchs) Mal wieder einen Besuch abzustatten und eigene Abenteuer zu erleben.

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