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Veröffentlicht am 06.02.2022

Das Buch überrascht mich

Only One Song
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Wusstest du, dass man Lebensqualität an Laternenpfähle messen kann? Im Buch findest du den Beweis dafür.

Um was es geht:
Theo arbeitet in einer Bar und lernt dort den Drummer Winston kennen, der kurz ...

Wusstest du, dass man Lebensqualität an Laternenpfähle messen kann? Im Buch findest du den Beweis dafür.

Um was es geht:
Theo arbeitet in einer Bar und lernt dort den Drummer Winston kennen, der kurz vor einer großen Tournee mit seiner Band steht. Um sich zu schützen, möchte Theo keine Gefühle aufkommen lassen, doch leider hat ihr Herz andere Pläne.

Zu den Figuren:
Theodora Coleman ist 23 Jahre alt, hat ihr Tiermedizinstudium abgebrochen und jobbt in einer Bar und einer Tierklinik. In ihrer knappen Freizeit engagiert sie sich in einer Gruppe, die Tiere rettet, die entlaufen sind oder anderweitig Hilfe benötigen.

Winston Lewis Bell ist 25 Jahre alt, Drummer in einer Band und lebt mit seiner Hündin Willow zusammen. Die beiden sind ein Dream-Team und jedes Mal, wenn sie ihren Auftritt haben, wird mir warm ums Herz. Winston ist ein kreativer Kopf, der auf seinen Bauch hört und wunderbare Songtexte schreibt.

Im Buch hüpfen weitere Nebenfiguren durch die Seiten, die ich ins Herz schließe.

Zur Umsetzung:
Das Buch und ich haben keinen guten Start. Wegen des winzigen Schriftbildes im Taschenbuch ist das Lesen anstrengend und ich bin dankbar, das ich auf ein eBook ausweichen kann. Doch auch der Schreibstil macht den Anfang zäh. Es fehlt mir an Spannung und Aktivität im Text. Zudem habe ich Probleme mit Theo. Generell wird es ab dem ⅔ deutlich besser und die Geschichte fängt mich ein. Gegen Ende schafft sie es spielendleicht, meinen Puls in die Höhe schnellen zu lassen. Absolut grandios.

Was mich total überrascht, sind die herzerwärmenden tierischen Momente, die ich in dieser Rockstar-Romance erleben darf und ich muss sagen, das sie mir irre gut gefallen. In diesen Augenblicken macht sich Theo verletzbar und Winston ebenso. Ich habe mich in Willow verliebt und in so manch anderen tierischen Darsteller. Ich erlebe alles aus der Ich-Perspektive von Theo in der Vergangenheit. Mir reicht ihre Sichtweise aus, dennoch hätte ich gerne mehr von Winston erfahren, um ihm näher zu kommen. Bei einigen zwischenmenschlichen Momenten zwischen ihnen kribbelt es bei mir, aber es erreichen mich nicht alle Emotionen. Die beiden brennen mich nicht ab.

Was mich nicht überzeugt:
Die Schwäche des Buches ist für mich eindeutig das erste Drittel. Hier plätschert alles vor sich hin und mir fehlt die Grundspannung. Zudem habe ich einige Zeit Probleme mit der Protagonistin. Sie ist kein Charakter, den ich sofort ins Herz schließe. Sie hält mich auf Abstand und zeitweise bin ich froh darüber. Doch sie zeigt mir zum Glück auch eine andere Seite von sich, mit der ich mich anfreunde. Und die Story hat wirklich Potenzial, auch wenn sie es nicht ausschöpft, und unterhält mich über weite Strecken gut.

Mein Fazit:
„Only One Song“ ist eine etwas andere Rockstar-Romance, die mich nach London führt. Ich bin kein Freund langer Monologe und Passivität beim Erzählstil liegt mir nicht, aber der Schreibstil gewinnt im Laufe der Handlung an Substanz. Goldberg leitet mich sicher und liebevoll durch traurige Situationen und untermalt wichtige Momente mit eindrucksvollen Metaphern, die mich total berühren. Alles wird spürbar lebhafter und gipfelt gegen Ende in ein Herzschlagfinale. Ich bin froh, dass ich die Geschichte gelesen habe. Sie hat so einige Punkte in mir aufgewühlt, mich zum Weinen gebracht und mir gezeigt, dass es sich immer lohnt, bei einem Menschen zwei Mal hinzuschauen, ehe man ein Urteil über ihn fällt.

Von mir erhält das eBook „Only One Song“ 4 bewegende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung. Das Taschenbuch ist bei mir aufgrund des zu kleinen Schriftbildes durchgefallen.

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Veröffentlicht am 22.01.2022

Ich fliege durchs Buch

We don’t talk anymore
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Der wilde Ritt beginnt:
Das Buch habe ich in weniger als 24 Stunden beendet und frage mich gerade: Was war das denn? Die Sogwirkung ist nicht zu unterschätzen und trotz gelegentlicher Längen bin ich nur ...

Der wilde Ritt beginnt:
Das Buch habe ich in weniger als 24 Stunden beendet und frage mich gerade: Was war das denn? Die Sogwirkung ist nicht zu unterschätzen und trotz gelegentlicher Längen bin ich nur so durch die Story geflogen. Der Schreibstil ist große Klasse und ich liebe die Welten, die Johnson erschafft. Am Anfang hatte ich Probleme, einen Zugang zu Josephine zu finden, doch mit jeder Seite wurde es leichter. Die weibliche Figur ist für meinen Geschmack nicht so gut ausgearbeitet wie der Protagonist Archer, aber dennoch komme ich ihr sehr nahe. Der Spannungsbogen steigt rapide, ehe er kurz abfällt, nur um erneut Anlauf zu nehmen und sein Ergebnis vom letzten Mal zu toppen, was ihm mühelos gelingt. Die Dunkelheit nimmt zu und für all die Gefahren, die auf Archer und Josephine warten, sind sie mit 17 Jahren verflixt jung.

Eine Liga für sich:
Johnson versäumt es nicht, die Story mit reichlich Antagonisten zu füllen, und so kann ich mich kaum entscheiden, wem ich zuerst an die Gurgel will. Es gibt kaum explizite Szenen und diese sind so beschrieben, dass im Grunde alles unter der Bettdecke bleibt. Doch da ist dieser Kuss, ein Kuss im Buch, der auf über zwei Seiten auf Papier gebracht wird, und Johnson legt alles hinein, was die Protagonisten fühlen, durchmachen, entbehren, entgegenfiebern und begehren, Wahnsinn, mir bleibt nichts davon verborgen und sie setzt mich damit in Flammen. Das ist schon eine Klasse für sich.

Was mich nicht überzeugt:
Die Geschichte enthält jede Menge Spannung und Dramatik, die gut aufgebaut ist. Vieles davon ist dem Schweigen der Figuren geschuldet, was mir ab und an zu viel wird, denn Reden sollte nicht unterbewertet werden und ich kann das Schweigen nicht komplett nachvollziehen. Die Exeter Academy ist zwar einer der Handlungsorte im Buch, aber mit bleibt diese Schule zu blass im Leben von Archer und Josephine. Da werden andere Schauplätze wesentlich besser einbezogen.

Mein Fazit:
„We don’t talk anymore“ ist trotz einiger Schwächen ein spannungsvoller Auftakt einer Young Adult Dilogie. Die Story fesselt mich und zieht mich in rasantem Tempo durchs Buch. Der Schreibstil ist große Klasse. Johnson holt mich an alles dicht heran und lässt meinen Herzschlag in die Höhe schnellen. Die Spannungsbögen sind prima aufeinander abgestimmt und toll ausgearbeitet. Ich tauche in die Welt von Archer und Josephine ein und inhaliere die Emotionen, die sich mir entgegendrängen. Zwischen den beiden brennt ein Feuer, wie ich es beim Lesen liebe.

Sie überzeugen mich mit ihrem jungen Alter, da bei einigen ihrer Reaktionen die Naivität der Jugend zu finden ist. Ich bin so gespannt, wie es im 2. Teil weiter geht. Johnson versteht es immer wieder, mich als Leser einzufangen, in die Dunkelheit zu schicken und dabei einen Lichtstrahl zu schenken, der die Hoffnung auf ein Happy End nährt. Die Handlungsunterbrechung am Schluss führt jetzt nicht zur Schnappatmung bei mir, aber ich freue mich, wenn ich den Folgeband in Händen halte.

Von mir erhält „We don’t talk anymore“ 4 begeisterte Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.01.2022

Die Story kriecht wie Tinte unter die Haut

Regenglanz
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Kurz zur Handlung:
Tätowiererin Alissa ist fest entschlossen, nie wieder etwas mit einem Kunden anzufangen, doch Simon bringt sie dazu, ihre selbst auferlegten Dogmen zu brechen. Und damit nimmt eine ...

Kurz zur Handlung:
Tätowiererin Alissa ist fest entschlossen, nie wieder etwas mit einem Kunden anzufangen, doch Simon bringt sie dazu, ihre selbst auferlegten Dogmen zu brechen. Und damit nimmt eine Wendung ihren Lauf, die nicht nur die Protagonisten eiskalt erwischt.

Zu den Figuren:
Die Kunststudentin Alissa Meyer ist 21 Jahre alt und jobbt neben der Uni als Tätowiererin. Sie hat eine jüngere Schwester. Zu ihr und ihrem Vater ist das Verhältnis angespannt. Alissa zeigt zwei Seiten, wobei mir nur eine davon gefällt. Dennoch könnte ich ihr keinen ihre Fehler unter die Nase reiben, denn ich musste nicht durchmachen, was sie erlitten hat. Was ich an Alissa schätze, ist die Tatsache, dass sie sich selbst reflektiert und ihre Schwächen erkennt, aber keinen Ausweg aus ihnen findet.

Simon Roth studiert Sportwissenschaften und arbeitet nebenher als Barkeeper. Was für ein starker Charakter. Mit seiner Sanftheit, Direktheit, seinem Charme und Empathie gewinnt er mich vom Fleck weg für sich. Er ist ein Mann, den man wohl backen müsste. Der ideale Book Boyfriend.

Wichtige Nebenfiguren vervollständigen alles.

Zur Umsetzung:
Es ist mein erstes Buch von Anya Omah und ihr Schreibstil begeistert mich. Er ist ehrlich, erfrischend und zieht mich sofort in die Story hinein. Was für eine gefühlvolle Entwicklung. Omah zeigt, welche Kraft Musik auf uns hat und welche Emotionen sie in den unerwartetsten Augenblicken in uns auslöst. Da gibt es einige Gänsehautmomente beim Lesen. Ich fühle mich in den Seiten so wohl und beschützt und dann trifft mich ein Wirbelsturm, dem mein Herz im Moment des Aufpralls nicht gewachsen ist.

Ich feiere Leona und Calla. Was für unglaubliche Freundinnen Alissa mit ihnen an ihrer Seite hat. Jetzt freue ich mich riesig, auch sie durch ihre Geschichten zu begleiten. Und Oma Lotte darf ich nicht unerwähnt lassen. Sie ist einsame Spitze. Überhaupt sind alle Figuren liebevoll ausgearbeitet und jede erreicht Tiefe, egal ob positiv oder negativ. Mit Hamburg bietet mir die Autorin ein Setting, in das ich mich blitzschnell verliebe.

Insgesamt ist es sehr lange eine ruhige und angenehme Geschichte, die mich zu keiner Sekunde langweilt. Und dann ist er da, der schon erwähnte Wirbelsturm und er schleudert mein Herz gegen die Wand und ab da bleibt kein Stein auf dem anderen. Das Buch vermittelt wichtige Botschaften und gut ausgearbeitete Schwerpunkte.

Was mir nicht gefällt:
Die Dramatik schießt im letzten Drittel in die Höhe und ab einem gewissen Punkt wird es mir zu viel und es liest sich konstruiert, um den Spannungsbogen hochzuhalten. Für mich wäre das nicht nötig gewesen, denn die Figuren haben ohne diese Szenen ausreichend Spannungspotenzial. Mir hat schon der erste Handlungswechsel ausgereicht. Zu lesen, wie sie aus diesem wieder heraus kommen wollen, bietet genug Spannung.

Mein Fazit:
„Regenglanz“ ist für mich wie ein Bad unter einer Regenwalddusche. Das wohltemperierte Wasser rieselt angenehm auf meine Haut und der Wasserdampf hüllt mich sanft ein. Ich fühle mich geborgen, gewärmt und einfach zu Hause. Omah schenkt mir Figuren mit Ecken und Kanten, die mich berühren, und sie schafft es, überzeugend darzustellen, wie es ihnen aus eigener Kraft gelingt, sich aus Verhaltensmustern zu lösen, die völlig ungesund sind. Etwas weniger Dramatik gegen Ende wäre für mich angenehmer gewesen, aber insgesamt ist es eine absolut wundervolle Story und ich freue mich riesig, Calla nach Lüneburg zu begleiten. Diese Reihe hat das Potenzial, eine meiner Lieblingsreihen zu werden.

Von mir erhält „Regenglanz“ 4 berührende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Eine unterhaltsame Lovestory

L.A. Love - Can't Stay Away
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L. A. Love – Can’t stay away
von Sarah Robinson, 286 Seiten, erschienen am 01.01.2022, LYX Digital - Band 1 der Reihe “Hollywood-Romance”

Um was es geht:
Aria ist in Sachen Liebe ein gebranntes Kind ...

L. A. Love – Can’t stay away
von Sarah Robinson, 286 Seiten, erschienen am 01.01.2022, LYX Digital - Band 1 der Reihe “Hollywood-Romance”

Um was es geht:
Aria ist in Sachen Liebe ein gebranntes Kind und doch kann sie nicht die Finger von ihrem Boss lassen. Die beiden rutschen in eine prickelnde Affäre, die zu einem emotionalen Totalschaden für Aria führt und ihr Herz zersplittern lässt. Haben die beiden noch eine Chance?

Zu den Figuren:
Aria Rose hat einen sympathischen Charakter und jede Menge schauspielerisches Talent. Sie lässt sich leicht verunsichern, aber legt eine angenehme Entwicklung in der Geschichte hin, die ihre Stärken offenbaren. Sie ist eine Frau, mit der man mindestens ein Pferd stehlen kann und viel Spaß dabei hätte.

Ben Lawson ist 30 Jahre alt, geschieden und der CEO von Shepherd Films. In seiner Vergangenheit hat er so seine Fehler in Liebesdingen gemacht, weshalb er jeder ernsthaften Beziehung aus dem Weg geht. Ben ist zu sich selbst nicht gerade ehrlich, doch auch er ist entwicklungsfähig. Im Grunde seines Herzens ist er ein loyaler und treuer Freund fürs Leben.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist großartig und liest sich flüssig, leicht und bildhaft. So genieße ich ein gelungenes Setting und unterhaltsame Figuren, die alle ein Gesicht in meinem Kopf erhalten. Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person im Präteritum von Ben und Aria geschildert und zieht mich nach dem Prolog dabei in die Vergangenheit worauf weitere Zeitsprünge bis hin zur Gegenwart folgen.

Ich erhasche einen Einblick hinter die Kulissen und alles wird greifbar. Die Entwicklung zwischen Aria und Ben ist feurig, leidenschaftlich und schreitet in einem flotten Tempo voran. Es dauert nicht lange und ich darf die erste explizite Szene genießen, der noch einige folgen. Sie alle sind prickelnd, sinnlich und anregend geschrieben. Die Spannung bleibt auf einem angenehmen Niveau, das mich spielerisch in den Seiten hält. Die Emotionen erreichen mich nicht so, wie ich es beim Lesen brauche und ich habe nicht an jeder Stelle die erforderliche Nähe zu den Figuren.

Mein Fazit:
„L.A. Love – Can’t stay away“ ist eine lockere, leichte Lovestory, die mich gut unterhalten, aber mein Herz nicht in Aufruhr versetzt hat. Aufgrund der geringen Seitenanzahl bleibt an einigen Stellen die Tiefgründigkeit auf der Strecke, aber Robinson gelingt es dennoch, ein wichtiges Thema in die Seiten zu packen, das für meinen Geschmack gut ausgearbeitet ist. Mit dieser Geschichte entfliehe ich für wenige Stunden dem Alltag und folge den Protagonisten durch einige auf und Abs.

Von mir erhält „L.A. Love – Can’t stay away“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.12.2021

Ich habe tolle Lesestunden

Anti-Boyfriend
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Ich liebe die Bücher, die Penelope Ward und Vi Keeland gemeinsam schreiben, aber auch solo sind sie super unterwegs.

Kurz zur Handlung:
Carys ist alleinerziehende Mutter der sechs Monate alten Sunny. ...

Ich liebe die Bücher, die Penelope Ward und Vi Keeland gemeinsam schreiben, aber auch solo sind sie super unterwegs.

Kurz zur Handlung:
Carys ist alleinerziehende Mutter der sechs Monate alten Sunny. Ihre Wohnung grenzt an die des Womanizers Deacon. Während er Carys mit eindeutigen Geräuschen aus seinem Schlafzimmer unterhält, bildet Sunny den Gegenkontrast dazu, was beide zu Gesprächen zwingt. Und schon knistert die Luft.

Zu den Figuren:
Carys Kincaid ist 24 Jahre alt und ehemalige Profitänzerin. Sie schlägt sich alleine mit ihrer entzückenden Tochter durch und lässt mich dicht dabei sein. Ich mag ihre positive Lebenseinstellung und wie sie mit ihrem Baby umgeht. Sunny hat mich mit ihrem Lächeln sofort um ihre winzigen Fingerchen gewickelt. Ich atme ihren Babyduft tief ein.

Deacon ist 29 Jahre alt und Designer für Spiele-Apps. Er tritt charmant auf, hat das Herz am rechten Fleck und mit seiner unvoreingenommenen Art Sunny gegenüber, fließe ich ebenso wie Carys dahin, als er Sunny zum ersten Mal in den Armen hält. Keine Ahnung, wie oft ich glücklich seufze, weil er gerade wieder etwas total Entzückendes getan hat. Aber Deacon hütet ein Geheimnis und so ist klar, das sich mein Seufzen nicht ewig halten wird.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und leicht zu lesen. Mit New York hat Ward ein pulsierendes Setting gewählt, von dem ich ab und an etwas aufschnappe, doch überwiegend spielt sich die Handlung in den Wohnungen ab, was völlig okay ist.

Ich erfahre alles aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Carys und Deacon in der Vergangenheit und genieße schlagfertige Dialoge und ein Knistern in der Luft, das sich rasch in züngelnde Flammen verwandelt. Die Chemie zwischen den Figuren stimmt so was von, und ich erlebe intensive Momente, die mir ein Prickeln in den Bauch schicken oder ein schmerzhaftes Ziehen ins Herz. Ich fiebere, liebe und leide mit den beiden mit. Die wenigen expliziten Szenen sind anregend geschrieben und fügen sich perfekt in die Story.

Was mir nicht gefallen hat:
In der Geschichte gibt es immer wieder Zeitsprünge, von denen ich emotional nichts mitbekomme. Ich komme mir vor wie eine Schachfigur, die angehoben und einige Felder weiter wieder abgestellt wird. Für mich liest sich das abgeschnitten und ich fühle mich an diesen Stellen um einige Gefühle betrogen, weil mir zu viele Einblicke ins vergangene fehlen. Stattdessen wird mir der Istzustand in Erzählform präsentiert und ich darf sehen, wie ich damit zurechtkomme. Feinfühligerer Übergänge wären hilfreich gewesen.

Mein Fazit:
„Anti-Boyfriend“ ist ein romantischer Liebesroman, der mir Humor, etwas Tiefgründigkeit, jede Menge Emotionen und charmante Figuren bietet. Mit diesem Buch vergesse ich den Alltag und tauche ein in das Leben von Carys und Deacon. Wie gerne hätte ich ihm meinen Bestellwunsch mitgegeben, wenn er gerade zu Starbucks ging. Sunnys Lachen werde ich vermissen und so einige Bee Gees Songs. Bis auf die emotionalen Lücken bei den nicht immer geglückten Zeitsprüngen habe ich nichts zu beanstanden und die Lesestunden genossen.

Von mir erhält „Anti-Boyfriend“ 4 unterhaltsame Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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