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Veröffentlicht am 13.01.2022

Solider skandinavischer Krimi

Todland
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"Todland" ist der 2. Band der Reihe um das Ermittler-Duo Juncker und Kristiansen von Kim Faber und Janni Pedersen. Ich habe bereits den 1. Band "Winterland" gelesen. das ist auch notwendig, denn sonst ...

"Todland" ist der 2. Band der Reihe um das Ermittler-Duo Juncker und Kristiansen von Kim Faber und Janni Pedersen. Ich habe bereits den 1. Band "Winterland" gelesen. das ist auch notwendig, denn sonst ist "Todland" absolut unverständlich.
Klappentext:
Der schreckliche Terroranschlag in Kopenhagen wirft immer noch seinen Schatten auf den Ermittler Martin Juncker: Während er im Fall eines toten Anwalts zu ermitteln beginnt, erhält seine Frau Charlotte einen anonymen Hinweis: Der Anschlag sechs Monate zuvor hätte verhindert werden können – und Martin soll in die Vertuschung verwickelt gewesen sein.
Als Journalistin konfrontiert Charlotte ihren Mann, doch der bestreitet alles. Insgeheim fürchtet er um sein eigenes und Charlottes Leben, wenn sie die Story weiterverfolgt. Einzig Martins ehemalige Kollegin Signe will der Reporterin helfen, doch ihr Antrieb ist ein persönlicher … Als Charlottes Informant brutal ermordet wird, beschließt Signe, dass es an der Zeit ist für die Wahrheit. Und so kommt sie einer unglaublichen Verschwörung auf die Spur, die bis in die höchsten Kreise der dänischen Politik reicht und in die auch Martin Junckers Mordopfer verwickelt ist …
Wieder ermitteln Juncker und Kristiansen nebeneinander her. ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen. Nach meinem Eindruck spoilert der Klappentext für den 3.Band oder er ist schlichtweg falsch. Ich will hier nichts verraten, aber Junckers Fall hat bis zum Schluss nichts mit dem Attentat in Kopenhagen zutun und entpuppt sich, jedenfalls im 2.Band als "ganz normale" Beziehungstat. Ungenau Klappentexte ärgern mich immer sehr.
Ich fand Band 2 spannender als den 1. Band, vielleicht weil die Figuren und ihre Beziehung nicht mehr ständig geschildert wurde, sondern geklärt war.
Juncker und seine Befindlichkeit nimmt wieder einen breiten Raum ein. Wobei er für mich ebenso wie Signe Kristiansen kein Sympathieträger ist. Trotzdem waren beide Fälle spannend aufgebaut.
Beide Stories sind nicht wirklich neu, aber flott erzählt, stilistisch sicher mit guten Spannungsaufbau.
Ich freue mich also trotz aller Kritik auf den 3. Band "Blutland" und bin gespannt, wie die verschiedenen Handlungsstränge zu einem sinnvollen Ende geführt werden.
Fazit: Solider skandinavischer Krimi.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Nicht wirklich überzeugend

Bluttat
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"Bluttat" ist der dritte Band des Autoren-Duos Thomas Enger und Jorn Lier Horst mit Kommissar Blix und der Journalistin Emma Ramm.
Klappentext:
Eine rätselhafte Mordserie beschäftigt die Ermittlerin Sofia ...

"Bluttat" ist der dritte Band des Autoren-Duos Thomas Enger und Jorn Lier Horst mit Kommissar Blix und der Journalistin Emma Ramm.
Klappentext:
Eine rätselhafte Mordserie beschäftigt die Ermittlerin Sofia Kovic. Sie zieht ihren Partner Alexander Blix ins Vertrauen – und nur ihn, denn sie fürchtet, die Osloer Polizei könnte eine Rolle in diesem blutigen Spiel einnehmen. Wenig später wird Kovic Opfer eines Mordanschlags und grausam hingerichtet. Hat sie mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest gestochen? Vier Tage danach stehen Blix und die Kriminalreporterin Emma Ramm im Zentrum der Ermittlung, denn Alexander hat einen Mann erschossen, während Emma der blutigen Tat beiwohnte. Wie konnte es dazu kommen? Wem kann Blix vertrauen? Und hat er womöglich den Falschen getötet?
Die Geschichte ist außergewöhnlich gegliedert. Es beginnt mit Rückblenden, bis die Handlung sich irgendwann überwiegend in Echtzeit fortsetzt, Nicht immer sind die Übergänge aus meiner Sicht wirklich gelungen. Trotzdem konnte ich der Geschichte gut folgen. Allerdings baute sich durch die Art der Erzählung bei mir zu Beginn überhaupt keine Spannung auf.
Später gelingt es den beiden, einen Spannungsbogen aufzubauen. Doch ab hier verwirrten mich die vielen Personen, Fälle und Spuren. Bereits in der ersten Hälfte des Buches wusste ich im Prinzip, wie alles zusammenhängt. Danach legen die beiden Autoren viele Verwirrspuren, zaubern neue Verdächtige aus dem Hut, um am Ende doch das vorhersehbare Ende zu nutzen.
Trotz allem habe ich das Buch gerne gelesen. Der Stil ist flüssig, die Figuren haben Tiefe und der ungewöhnliche Aufbau macht neugierig.
Fazit: Aus meiner Sicht kommt der dritte Band nicht an die Vorgänger heran. Der Versuch etwas Neues zu wagen, ist nicht wirklich gelungen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Zwei sehr unterschiedliche Geschichten

Das Mädchen im Nordwind
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"Das Mädchen im Nordwind" von Karin Baldvinsson erzählt parallel zwei Geschichten:
Klappentext:
Deutschland, 1936. Luise, Tochter eines jüdischen Kaufmanns, lebt mit ihrer Familie in Lüneburg. In der Hitze ...

"Das Mädchen im Nordwind" von Karin Baldvinsson erzählt parallel zwei Geschichten:
Klappentext:
Deutschland, 1936. Luise, Tochter eines jüdischen Kaufmanns, lebt mit ihrer Familie in Lüneburg. In der Hitze des Sommers lernt sie den charismatischen Isländer Jónas kennen. Eine Liebe, die nichts und niemand trennen kann, nimmt ihren Anfang.
Doch das Leben in Deutschland wird für Juden immer gefährlicher, und Luise ahnt, dass sie ihre Heimat verlassen muss. Als sie feststellt, dass sie von Jónas schwanger ist, planen sie die Flucht nach Island. Doch Luise müsste ihre Eltern zurücklassen. Sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass es ihr mit Jónas' Hilfe gelingt, sie alle zu retten, bevor es zu spät ist...
Island, 2019: Nach einem Schicksalsschlag nimmt sich Sofie Berger eine Auszeit in Island, wo die gelernte Tischlerin ein Haus restauriert. Dabei entdeckt sie die Aufzeichnungen von Luise und nimmt teil an einer dramatischen Geschichte und ihren Auswirkungen auf die folgenden Generationen. Als sie einen der Nachkommen, den verschlossenen Björgvin kennenlernt, will sie versuchen, zur Versöhnung beizutragen...
Auch meine Rezension ist daher fast zweigeteilt:
Die Geschichte von Luise hat mich sehr mitgerissen. Luise ist ein verwöhntes junges Mädchen, das im Laufe der Geschichte zu einer starken jungen Frau heranwächst und später - aber ich will nicht spoilern. Es ist schwer, die Geschichte einer Jüdin in den Jahren 1936 bis 1946 in Deutschland zu erzählen. Es gelingt Karin Baldvinsson sehr gut, den Spagat zwischen Grauen und Alltag darzustellen.
Anders ging es mir bei der Geschichte von Sofie. Ich liebe Island und die Schilderung von Natur und Menschen hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte von Sofie, die nach einigen Schicksalsschlägen Deutschland verlässt, um drei Monate in Island zu arbeiten, ist stimmig. Aber warum Sofie so tief in Luises Geschichte eintaucht, dafür alle vor den Kopf stößt und fast besessen von der Familiengeschichte ist, dass erschließt sich mir leider überhaupt nicht. Es gibt keine persönliche Beziehung zwischen den Geschichten, keine Parallelen in der Biografie. Sofie wird mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer, ihre Handlungen nicht nachvollziehbar. Schade.
Das cover ist zwar sehr schön, passt aber überhaupt nicht zum Inhalt.
Fazit: Zwei tolle Geschichten, gut erzählt - aber der Zusammenhang ist leider so konstruiert, dass es mein Lesevergnügen gestört hat.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Verstörende Perspektive

Im Versteck
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Ich liebe die Krimis von Sabine Thiesler und auch "Im Versteck" hat mir wieder gut gefallen. Der Beginn war - besonders sprachlich - etwas holprig und insgesamt ähneln sich die Geschichten inzwischen sehr, ...

Ich liebe die Krimis von Sabine Thiesler und auch "Im Versteck" hat mir wieder gut gefallen. Der Beginn war - besonders sprachlich - etwas holprig und insgesamt ähneln sich die Geschichten inzwischen sehr, aber nach einiger Zeit hatte ich mich eingelesen und konnte das Buch trotz einiger Oberflächlichkeiten genießen.
Klappentext:
Der gut situierte Fotograf Paul Böger kauft sich in den toskanischen Bergen ein Haus. Es liegt am Ende eines kaum befahrbaren Weges und ist völlig verwahrlost. Paul kündigt seinen Job und zieht sofort in die eigentlich unbewohnbare Hütte ein. Von nun an vermeidet er jeden menschlichen Kontakt und versteckt sich in der Einsamkeit. Denn er ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor sich selbst und seinem unbezwingbaren Trieb, Schlimmes zu tun.
Und dann verschwindet ein kleines Mädchen.
Die Geschichte spielt, anders als bei den Vorgängern, sehr viel in Hamburg. Kommissar Negri hat dieses Mal nur eine untergeordnete Rolle und ist fast überflüssig. Dafür nehmen den Hamburger Polizisten einen größeren Raum ein.
Die Geschichte selbst ist sicher so oder so ähnlich schon mal erzählt worden. Dass Sabine Thiesler dabei den Gefühlen des kindermordenden Paul Böger einen so großen Raum gibt ist einesteils verstörend, andererseits mutig.
Trotz der vielen Handlungsstränge war es für mich einfach, der Handlung zu folgen. Der Schluss ist ein wenig überraschend, ergibt sich aber logisch aus der Perspektive des Romans.
Fazit: Ein spannender Thriller, etwas anders und doch sehr typisch für Sabine Thiesler und damit für Fans wenig überraschend.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Konnte nicht wirklich überzeugen

Die Studentin
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Das Buch "Die Studentin" von Tess Gerritsen und Gary Braver hält nicht, was es ist verspricht. Es ist auf jeden Fall kein Kriminalroman sondern allenfalls ein Psychothriller, in vielen Teilen einfach ein ...

Das Buch "Die Studentin" von Tess Gerritsen und Gary Braver hält nicht, was es ist verspricht. Es ist auf jeden Fall kein Kriminalroman sondern allenfalls ein Psychothriller, in vielen Teilen einfach ein Frauenroman mit Spannung. Die ausführliche Darstellung verschiedener klassischer tragischer Liebespaare liest sich gut und regt - zusammen mit der Handlungs des Romans - zum Nachdenken an, doch echte Krimifans werden enttäuscht sein.
Das Buch ist flüssig geschrieben, es kommt auch Spannung auf, aber der Kriminalfall und die ermittelnden Beamten sind nur Beiwerk. An manchen Stellen hatte ich den Eindruck, Tess Gerritsen möchte zeigen, dass sie mehr ist als eine Krimiautorin: Belesen, philosophisch mit einer Botschaft.
Der Schluss war dann teils konstruiert, teils wenig glaubwürdig, musste aber wohl so sein, damit die Botschaft auch wirklich jede/r versteht.
Fazit:
Mir hat es gefallen, war aber in seiner Gesamtheit doch zu dick aufgetragen. Und es war definitiv kein Krimi.

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