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Veröffentlicht am 08.06.2017

Was ist Freundschaft?

Wo ist Jay
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Als Jay de Winter nach ihrem gemeinsamen Mädelswochenende spurlos verschwindet, ist ihre Freundin Mia Becker die Einzige, die nach ihr sucht. Ihr Mann Hugo, der angeblich einen Zettel gefunden hat, auf ...

Als Jay de Winter nach ihrem gemeinsamen Mädelswochenende spurlos verschwindet, ist ihre Freundin Mia Becker die Einzige, die nach ihr sucht. Ihr Mann Hugo, der angeblich einen Zettel gefunden hat, auf dem Jay schreibt, dass sie ihn und die Kinder verlässt, will noch nicht mal eine Vermisstenanzeige aufgeben. Für die anderen Freunde der Clique, Laura und Thomas, Doreen, Falk und Mias Mann Leon scheint das Verschwinden von Jay keine große Rolle zu spielen. Da eine im Stadtpark gefundene ermordete junge Frau Jay frapierend ähnelt, macht sich Mia die allergrößten Sorgen.

Mia erzählt die Geschichte ihrer Suche nach ihrer besten Freundin. Aber auch die anderen „Freunde“ kommen in Rückblicken zur Sprache und das Verschwinden eröffnet eine ganz neue Seite jedes Einzelnen. Ich konnte mich teilweise sehr gut in die Personen hineinversetzen und die Reaktionen, so abartig sie auch manchmal waren, gut nachvollziehen. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich solche „Freunde“ haben möchte. Aber ich denke, diese zweiten Gesichter der Freunde, geprägt von Neid, Hass, Begehren und Misstrauen, konnten nur durch das Verschwinden ihrer Freundin zum Vorschein kommen.

Die Tatsache, dass es sich hier um einen tatsächlichen Fall und die darin Verwickelten, geschehen in Aachen, handelt, hat mich betroffen gemacht. Durch diese Realität habe ich mich noch mehr „dabei“ gefühlt. Astrid Korten gibt der Geschichte und vor allem den Personen soviel Spannung und Tiefgang, dass ich mich zwingen musste, hier und da das Lesen abzubrechen.

Was ist Freundschaft? Was macht Freundschaft aus? Diese Frage stelle ich mir, nachdem ich das Buch gelesen habe. Über diese Frage werde ich auch mit meinen Freundinnen mal diskutieren.

Ein Buch, das noch lange in mir nachwirken wird.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Leicht, lecker und schnell gemacht

Björn Freitag – Smart Cooking
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Meine Tochter hat das neue Kochbuch von Björn Freitag geschenkt bekommen und ich musste natürlich gleich darin stöbern.

Was mir gleich aufgefallen ist, sind die immer wieder vorkommenden "exotischen" ...

Meine Tochter hat das neue Kochbuch von Björn Freitag geschenkt bekommen und ich musste natürlich gleich darin stöbern.

Was mir gleich aufgefallen ist, sind die immer wieder vorkommenden "exotischen" Zutaten. Ich habe bestimmt keine Reisblätter, keinen Kokosessig und keine Teriyakisauce in meiner Küche. Andererseits klingen die Speisen so verlockend, dass ich vielleicht versuchen werde, die Zutaten, die ich nicht da habe, durch andere zu ersetzen. Ich bin gespannt, ob die Gerichte bei mir auf dem Teller dann auch so lecker aussehen, wie hier im Buch von Hubertus Schüler fotografiert.

Die pochierten Eier auf Blattspinat und Toast mit Senfhollandaise hat meine Tochter schon gemacht und sie waren sehr lecker.

Auch die Grundrezepte lesen sich leicht zum nachkochen. Wobei ich ganz bestimmt keine Nudeln selber machen werde. An Pesto und Pizzateig, den ich bisher auch noch nicht selbst gemacht habe, werde ich nun mal wagen. Besonders und gut finde ich, dass hier auch die Kochutensilien angegeben sind.

Für mich persönlich sind die Fisch- und Meeresfrüchte-Rezepte sehr interessant. Bei allem anderen lasse ich meiner Tochter den Vorrang.

Mein Fazit:
Ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Kochbuch mit leicht nachzukochenden Gerichten, die nicht viele Zutaten brauchen und sehr schnell gehen. Eine Bereicherung für jede Küche!

Veröffentlicht am 13.05.2017

Spannung und Fantasy liebevoll vereint

Deathline - Ewig dein
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Josie O´Leary ist 16, die Schulferien beginnen und sie freut sich auf ein paar Tage Auszeit mit ihren Freunden Dana und Gabriel. Beim Stadtfest in Angels Keep begegnet ihr beim Bullenreiter ein junger ...

Josie O´Leary ist 16, die Schulferien beginnen und sie freut sich auf ein paar Tage Auszeit mit ihren Freunden Dana und Gabriel. Beim Stadtfest in Angels Keep begegnet ihr beim Bullenreiter ein junger Mann mit grünen Augen – und sie ist fasziniert.
Zusammen mit ihrem Bruder Patrick und ihrem Vater lebt sie auf einer Pferderanch. Ihre Mutter ist bei einem Unfall vor einem Jahr ums Lebens gekommen. Macht ihr Vater einen Greeny dafür verantwortlich? Oder warum ist er nicht begeistert, als der junge Jowama Ray, der Josie den Kopf verdreht hat, auf der Ranch anheuert. Josie ist hin und weg, ahnt aber nicht, dass der Sommer alles andere als entspannt werden wird. Noch ahnt sie nichts von Rays Geheimnis.
Als es dann in Angels Keep und auch auf der Farm zu mysteriösen Zwischenfällen kommt, häufen sich die Fragen nach dem Warum…

Janet Clark´s Bücher habe ich bisher alle verschlungen und war nun sehr gespannt auf den ersten Band der neuen Jugendbuchreihe „Ewig Dein – Deathline“. Obwohl ich Ü60 bin, habe ich es nicht bereut mal wieder ein Jugendbuch gelesen zu haben. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten freue ich mich jetzt sogar auf Band 2.

Josie hat sich mit ihrer zupackenden Art sofort in mein Herz geschlichen. Ein Mädel wie sie hätte bestimmt jede Mutter gerne als Tochter. Als sie Ray kennenlernt und sich in sie verliebt, fand ich es sehr traurig, dass sie keine Mutter mehr hat, mit der sie über ihre erste Liebe reden kann. Aber sie hat ja zwei ganz tolle Freunde an ihrer Seite. Dana und Gabriel, die füreinander durch´s Feuer gehen würden und die immer füreinander da sind – wie die drei Musketiere. Als die Köchin der Ranch ausfällt, springen die Beiden sofort ein und nehmen Josie einiges von ihrer Last ab.

Als mit dem sehr gut aussehenden Ray, der mir anfangs zu unnahbar und geheimnisvoll war, etwas Mystik und Übersinnliches in die Geschichte kam, hat sich bei mir immer wieder mal der Verstand gemeldet - „das kann so nicht sein“. Aber im Laufe des Lesens bin ich immer besser in die Gesamtgeschichte hinein gekommen und habe mich auch auf das Übersinnliche einlassen können, bis es irgendwann einfach „normal“ war. Von Ray´s Geheimnis war ich dann doch sehr überrascht und gespannt, wo das wohl sowohl für ihn als auch für Josie hinführt.

Die Geschichte liest sich flüssig und leicht und ich habe mich einfach hinein ziehen lassen. Obwohl einige Fragen offen bleiben – sie werden bestimmt in Band 2 gelöst werden – hat sich das meiste für mich schlüssig aufgelöst und erklärt.

Wer ein märchenhafte Geschichte mit sehr realistischem Touch lesen mag, der ist hier genau richtig. Spannung, Mystik, eine Liebesgeschichte und eine Pferderanch – Janet Clark lässt besonders für junge Leser keine Wünsche offen. Ich freue mich schon sehr auf Band 2 um zu erfahren, wie es mit Josie, ihren Freunden und in Angels Keep weiter geht!

Veröffentlicht am 13.05.2017

Spannende irische Geschichten

Mord in Cork
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Hauptkommissar Michel Tischler aus Nürnberg besucht im Rahmen des deutsch-irischen Austauschprogrammes seinen Kollegen und Freund Daniel Cerigh in Cork. Gleich am ersten Tag gibt es für Cerigh und Tischler ...

Hauptkommissar Michel Tischler aus Nürnberg besucht im Rahmen des deutsch-irischen Austauschprogrammes seinen Kollegen und Freund Daniel Cerigh in Cork. Gleich am ersten Tag gibt es für Cerigh und Tischler den ersten Fall. Im Schloss Blackrock Castle wurde ein Toter gefunden. Als die Kommissare eintreffen ist die Leiche verschwunden und taucht plötzlich im Innenhof wieder auf. Wie kam sie dorthin? Schlag auf Schlag haben die Kommissare zu tun und es tun sich viele Fragen auf, die aber schnell gelöst werden können.
Warum wurde Victoria Delany in ihrem Hotelzimmer erschossen? Wohin und warum ist eine junge Frau nach einer Party verschwunden? Wer ist die junge Studentin, die erschossen auf dem Rasen am Campus liegt? Was hat es mit dem toten Boxer bei dem Charity-Boxkampf auf sich? Und warum mussten 2 junge russische Prostituierte sterben?
Und bei soviel aufregenden Fällen braucht man immer wieder ein Guinness.

Trotz der vielen aufzuklärenden Fälle haben Michael und Daniel Zeit, sich Land, Leute und Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Diese werden sehr anschaulich in kurzen Kapiteln direkt an den jeweils behandelten Fall beschrieben und erklärt. Ich bekomme einen kleinen Ausblick über die irische Geschichte, erfahre einiges über typisch irische Instrumente, über den Umgang der Iren mit dem Tod, über den Links- und Rechtsverkehr, über Ginster, Pubs und die dort zu bekommenden Getränke, die Piratin Grace O´Malley, irische Symbole und vieles mehr, und vor allem die irische Küche mit vielen Rezepten.

Ich fand es sehr interessant, nicht nur die vielen verschiedenen Fälle aufzuklären. Besonders haben mir die Einblicke ins irische Leben, die Getränkekultur und die Küche gefallen. Man merkt, dass die Autorin etliche Monate in diesem tollen Land gelebt hat, und sie versteht es, ihre Erfahrungen in diesem Buch auszudrücken.

Eine spannende Lektüre mit 17 verschiedenen Kriminalfällen, die gleichzeitig Lust macht, Irland und im besonderen Cork einmal zu besuchen. Beim Lesen war ich sehr gerne dort.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Ein spannender historischer Familienroman

Das Haus der schönen Dinge
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Für den jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl und seine schöne Frau Thea geht im Mai 1897 ein Traum in Erfüllung. Sie eröffnen ihr eigenes Kaufhaus in München am Rindermarkt. Ein Haus voller ausgesuchter ...

Für den jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl und seine schöne Frau Thea geht im Mai 1897 ein Traum in Erfüllung. Sie eröffnen ihr eigenes Kaufhaus in München am Rindermarkt. Ein Haus voller ausgesuchter und nicht alltäglicher Waren erwartet täglich die Kundschaft. Die Konkurrenz schläft nicht, kommt jedoch an den Einfallsreichtum besonders von Thea nicht heran. Da die beiden Söhne Benno und Joseph sich nicht für das Führen eines solchen Hauses eignen oder andere Pläne haben, sich Tochter Lilith aber von klein an für das Haus der schönen Dige begeistert, übernimmt sie 1920 die Leitung des Hauses. Die Familie, besonders Jakob, der sich zuerst als Münchner, dann als Bayer und erst dann als Jude betrachtete, muss in den Kriegsjahren erkennen, dass dies nicht so ist. Zum Leidwesen aller wenden sich nicht nur gut Freunde von der Familie ab, sondern auch die Kundschaft greift nur noch zu, wenn es etwas umsonst oder zu plündern gibt...

Heidi Rehn hat, was mir sehr gut gefällt, die Sprache absolut der Zeit angepasst. Wer kennt heute noch Galanteriewaren oder lebt unter dem Dachjuchhe. Ein ausführliches Glossar am Ende des Buches erklärt die damaligen Begriffe. So werde ich hineingezogen in eine Zeit vor 120 Jahren, in die Geschichte einer jüdischen Familie, die so oder so ähnlich bestimmt irgendwo stattgefunden hat. Ich erlebe den glanzvollen Aufstieg, aber auch den Niedergang einer Familie, die ich bald ins Herz geschlossen habe.

Mir als Münchnerin gefällt es besonders, wenn ich bei den Spaziergängen von Jakob oder Lily dabei bin und vieles in meiner Stadt wiedererkenne. Ich fühle mich so richtig zuhause in der Geschichte. Das Kaufhaus Beck z.B. gibt es heute noch. Auf einem kleinen Stadtplan auf der hinteren Umschlagseite sehe ich die Anordnung der konkurrierenden Kaufhäuser zu der damaligen Zeit. Leider nimmt auch die unrühmliche Zeit unserer Geschichte einen großen Teil der Geschichte in Anspruch. Fast höre ich das Gestampfe der strammen SS-Recken auf dem Pflaster vor dem Kaufhaus, höre die großen Scheiben zerbersten. Die Familie Hirschvogl muss um ihre Existenz bangen.

Die Personen sind alle sehr gut ausgearbeitet, haben ihre großen und kleinen Macken, Fehler und Stärken, wirken authentisch und lebensecht. Ich habe meine Sympathien und Antipathien schnell vergeben, aber auch mal revidieren müssen.

Das Haus der schönen Dinge ist ein gelungener Roman über eine Familie in drei Generationen zwischen 1897 und 1952; eine unterhaltsame, spannende, emotionale Familiengeschichte, die ich jedem ans Herz legen möchte.