Platzhalter für Profilbild

SandrasLesewelt

Lesejury Profi
offline

SandrasLesewelt ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SandrasLesewelt über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2016

Ackerman junior in der Rolle des Informanten

Ich bin der Zorn
0

Zur Autorin:
Das vorliegende Buch ist das dritte Werk eines amerikanischen Autors, der unter dem Pseudonym "Ethan Cross" schreibt. Vor seiner Zeit als Autor war er als Musiker tätig. (Quelle: Buchinnenseite)

Zum ...

Zur Autorin:
Das vorliegende Buch ist das dritte Werk eines amerikanischen Autors, der unter dem Pseudonym "Ethan Cross" schreibt. Vor seiner Zeit als Autor war er als Musiker tätig. (Quelle: Buchinnenseite)

Zum Cover:
Das Cover ist dieses Mal in braun gehalten und gleicht in allen anderen Aspekten den bisherigen Covern der Reihe - der Autor sowie der Titel sind groß aufgedruckt, verschmelzen jedoch mit dem Rest. Wer mich kennt, weißt, dass ich so etwas sehr wertschätze. Es sieht im Regal einfach toll aus. Ich hatte beim letzten Band als blau als vierte Farbe getippt, braun ist es geworden. Nicht meine Lieblingsfarbe, aber es ist ein Braunton mit dem ich durchaus leben kann. Wird dann Band 5 blau? Oder grün?

Zum Buch:
Dieser Band spielt in und um ein hoch modernes Gefängnis mit einer besonderen Art des Sicherheitssystems. Alle Gefangenen tragen elektronische Fesseln, die sämtliche körperliche Reaktionen kontrollieren und die Gefangenen mit einem Stromschlag außer Gefecht setzen, sollten sie etwas gegen die Regeln planen oder versuchen durchzuführen. Das gesamte Gefängnis baut auf einem Computerprogramm auf. Wie man sich denken kann, lauern in der Technik die Tücken und bald wird die Shepherd Organisation hinzugezogen, um eine Art Amoklauf innerhalb der Gefängnismauern aufzuklären. Auch Ackerman junior wird wieder hinzugezogen und fungiert dieses Mal als Kontaktmann innerhalb der Mauern.

Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf, bringt alle ehemaligen Charaktere wieder auf den Plan, knüpft an die Vergangenheit an und fügt dieses Mal auch relativ viele neue Charaktere hinzu. Man erfährt etwas zur Vergangenheit des Direktors sowie zu Maggies, so dass diese Charaktere immer mehr Facetten bekommen. Maggie hat auf mich jedoch keinen positiven Eindruck gemacht. In einem weg verhält sie sich sehr kindisch, lässt sich nichts sagen, hört nicht auf vernünftige Ratschläge und bringt sich und andere immer wieder in Gefahr. Bis zu dem Punkt, dass es mich tatsächlich genervt hat. Marcus hingegen wirkt mit seinen Zweifeln und auch Ängsten in Bezug auf seine Vaterrolle immer menschlicher und sympathischer. Ackerman junior spielt in diesem Band auch wieder einen großen Part und bekommt sogar relativ wichtige Aufgaben zugeteilt. Er erweist sich wieder als sehr hilfreich, clever, risikofreudig, aber nicht dumm und durchaus als eine große Hilfe für die Shepherd Organisation. Ich bin sehr gespannt, wie sich seine Rolle in dieser Serie entwickeln wird. Gegen Ende habe ich einen Verdacht bzw. Idee entwicklt, die ich euch aber nicht verraten möchte, um die Spannung dieses Bandes nicht wegzunehmen.

Die neuen Charaktere sind hauptsächlich auf die eine oder andere Art kriminell oder stellen sich als nicht ganz so sauber heraus. Die meisten sind jedoch facettenreich dargestellt und in ihrer Rolle sehr überzeugend bzw. nicht nur für die Shepherd schwer zu durchschauen. Lediglich ein Charakter ganz zum Schluss hat mich etwas verwirrt. Ich verstehe durchaus seine Rolle in dem Ganzen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es für nötig halte, ihn in diesem Maße einfließen zu lassen.

Die Geschichte an sich hat viele Windungen und mehrere Hochs und Tiefs, immer mal wieder glaubt man dem Ende so nah zu sein und ist es dann doch nicht. Keine diese Wendungen machte auf mich einen absurden Eindruck oder ließ mich denken, dass der Autor das Buch unnötig in die Länge zieht. Es hat sich sehr gut und schnell gelesen. Das Ende war nicht ganz nach meinem Geschmack und hat mich doch sehr verwirrt, da hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht. Dies hängt jedoch mit dem Charakter zusammen, den ich auch nicht ganz einleuchtend finde.

Fazit:
Wiederum eine gelungene Geschichte über die Shepherd Organisation und den Serienkiller Francis Ackerman junior. Dieses Mal mit noch mehr Wendungen und diversen Schauplätzen, einem Hauptort und vielen Nebenschauplätzen. Die Reihe wird immer komplexer und bleibt dennoch leicht zu lesen. Der Autor spart sich zudem überflüssige Grausamkeit wo sie die Geschichte nicht weiterbringen würde, was ich ihm hoch anrechne. Trotzdem ist das Buch nichts für schwache Nerven.

Leseempfehlung:
Bei "Ich bin der Zorn" handelt es sich um den vierten Band einer Reihe und das Buch sollte aufgrund der vielen kleinen Andeutungen und doch verzwickten Charaktere tatsächlich als viertes seiner Reihe gelesen werden, damit dem Leser alle Aspekte verständlich werden. Wer die ersten drei Bände gelesen hat, wird mit den einzelnen Personen gut vertraut sein, so dass dieses Buch eigentlich eine verpflichtende Fortsetzung sein sollte, um mehr über die Organisation und die Menschen zu erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 21.09.2016

Erotikroman mit Charme und Pepp

Dirty Rowdy Thing - Weil ich dich will
0

Zum Autorenduo:
Christina Lauren ist ein Pseudonym der beiden amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings. Bereits seit 2009 schreiben sie gemeinsam Bücher und dieses hier ist das vierte ...

Zum Autorenduo:
Christina Lauren ist ein Pseudonym der beiden amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings. Bereits seit 2009 schreiben sie gemeinsam Bücher und dieses hier ist das vierte und letzte Buch der "Beautiful" - Reihe, durch welche sie bekannt geworden sind. (Quelle:Buch)

Zum Cover:
Das Cover ist dieses Mal ganz in einem kräftigen rot gestaltet und bildet einen Mann in legerer Kleidung von der Nase abwärts ab. Dieser ist in schwarz-weiß gezeichnet und lässt einen muskulösen Oberkörper leicht erkenen. Der Titel, sowie Verlag und Autor sind auf diesselbe Weise auf dem Cover verteilt wie schon beim ersten Band der "Filthy"-Reihe. Auch die Gestaltung des Covers allgemein passt sich an und lässt ein harmonisches Bild im Bücherregal entstehen. Ob das Cover interessant für neue Leser ist, ist schwer zu beurteilen, da es in meinen Augen und bei meinem nun 6. Buch von Christina Lauren, einfach ein typisches Cover ist, das mir als Leser dieser Autoren direkt deutlich macht, was ich da vor Augen bzw. in der Hand habe. Die Farbgebung springt aber ins Auge.

Zum Buch:
Bei diesem Buch handelt es sich um einen erotischen Roman, der den zweiten Teil der Reihe "Filthy Boy" bildet und im Gesamtbild als sechstes Buch der Autoren zu finden ist. Die "Filthy Boy"-Reihe lässt sich getrost ohne die vorhergehende "Beautiful"-Reihe lesen, vor allem dieser zweite Band, der lediglich auf den ersten Band der Reihe Bezug nimmt, welchen man daher dringend gelesen haben sollte.

Im Sinne eines erotischen Romans werden diverse Sexualpraktiken explizit beschrieben. Die Wortwahl ist dabei nicht ordinär, sondern gut gewählt und passend zu den Charakteren. Die Sex-Szenen wirken realistisch, nicht über- oder untertrieben und bilden ein rundes Bild einer Beziehung zwischen zwei jungen Menschen.

Der Roman spielt in Kalifornien und stellt eine Gruppe von vier jungen Männern und vier jungen Frauen in den Vordergrund, die sich vor einiger Zeit auf einer Reise kennengelernt haben und nun Freunde bzw. mehr als dies geworden sind. In diesem Buch stehen der Kanadier Finn und die Amerikanerin Harlow im Vordergrund. Beide sind starke Persönlichkeiten, die sehr genau wissen, was sie wollen und was nicht. Ihre Beziehung können beide sehr klar definieren und in diesen Grenzen halten; jeder kennt seine Position in ihrem Verhältnis und weiß was er bzw. sie bekommt. Zumindest lassen sie es sich selbst und ihren Gegenüber stets so glauben. Im Laufe der Geschichte kommen jedoch diverse Ereignisse dazu, unter anderem familiäre Schwierigkeiten auf beiden Seiten, so dass beide die Ablenkung durch den jeweils anderen suchen, mehr Zeit miteinander verbringen als gewohnt und neue Seiten aneinander entdecken.

Zu diesen neuen Seiten gehören auch Sexualpraktiken, die man zur Zeit häufig in der Literatur findet: Bondage. Die Autoren schaffen es jedoch dies nicht in den Vordergrund zu rücken und es lediglich als Teil zu sehen, wodurch die Beziehung zwischen Finn und Harlow weiterhin realistisch bleibt und nicht auf ein momentan beliebtes Pferd aufspringt. Es scheint zu sein, wie es im wirklichen Leben ist: Es gibt eine Art Hype und man macht mal mit, guckt sich das ganze an. Genauso "echt" wirkt es in diesem Buch.

Der Roman entwickelt sich in einem guten Fluss ohne dabei einen wirklichen Höhepunkt oder einen extremen Wendepunkt zu erreichen. Es gibt Höhen und Tiefen im Verhältnis der zwei Hauptcharaktere, aber nicht, wie in den bisherigen Büchern der Autoren, einen großen Knall im letzten Drittel. Irgendwie habe ich die ganze Zeit auf ihn gewartet, um dann am Ende froh zu sein, dass es diesmal anders gelaufen ist. Das es durchaus Spannungen gab, aber eben nicht den vorhersehbaren Verlauf der Geschichte. Das hat mir persönlich wirklich gut gefallen.

Fazit:
Dies war nun mein sechstes Buch von Christina Lauren und ich wurde für mein Durchhaltevermögen belohnt. Auch wenn ich nicht von jedem der Bücher begeistert war und vor allem bei den letzten Büchern die Vorhersagbarkeit kritisiert hatte, hat mir die Dynamik in diesem wieder gut gefallen. Die Charaktere hatten Stil, hatten starke Persönlichkeiten und vor allem die realistischen Höhen und Tiefen ihrer Beziehung haben mir gut gefallen. Die erotischen Szenen hatten Pepp, waren in der Länge und der Menge der Details interessant geschrieben und stellten vor allem die Frau nicht als ein kleines graues Mäuschen dar, das sich dem reichen Typen unterwirft. Im Gegenteil hier hat im Grunde die Frau die Hosen an. Eine Erfrischung im Haufen der gegenwärtigen erotischen Literatur.

Leseempfehlung:
Leser, die Bücher von Christina Lauren, bereits gelesen haben, werden wahrscheinlich auch wieder zu diesem hier greifen. Wer wie ich von den letzten beiden Büchern weniger angetan war, kann diesem durchaus noch einmal eine Chance geben. Mich hat es zumindest wieder wesentlich mehr begeistert. Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte lieber mit dem ersten Band der "Filthy"-Reihe beginnen, vielleicht sogar lieber noch mit dem ersten Band der "Beautiful"-Reihe, was jedoch nicht zwingend notwendig ist. Ich würde sagen, die "Filthy"-Reihe spricht eventuell auch eher jüngere Leserinen an, da die weiblichen Charaktere eher Studentinnen gleichen und nicht in großen Firmen arbeiten. Von der Intensität der erotischen Szenen her, gibt es niemanden für den ich dieses Buch speziell empfehlen oder nicht empfehlen würde, da es eine gute Mitte zwischen zu lasch und zu detailliert bildet. Einfach lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Mischung zwischen Fiktion und Realität

Der Wintertransfer (Scott Manson, Bd. ?)
0

Zum Autor:
Philip Kerr ist ein in Edinburgh geborener Schriftsteller, der in der Vergangenheit für die Bücher "Game over" und "Das Wittgensteinprogramm", beides Bücher, die nicht den Fußball thematisieren, ...

Zum Autor:
Philip Kerr ist ein in Edinburgh geborener Schriftsteller, der in der Vergangenheit für die Bücher "Game over" und "Das Wittgensteinprogramm", beides Bücher, die nicht den Fußball thematisieren, bereits den Deutschen Krimi Preis erhalten hat. Er ist selbst Fan eines englischen Fußball-Erstligisten. (Quelle: Klett-Cotta)

Zum Cover:
Das Cover zeigt eine Nachtaufnahme eines Fußballstadions, welches stark den Umrissen des Stadions des FC Arsenal London ähnelt. Der Name des Autor sowie der Titel, die zusammen mehr als die obere Hälfte des Covers ausmachen, ziehen definitiv eher die Aufmerksamkeit auf sich, als das Coverbild an sich. Wobei sowohl der Titel, als auch die Abbildung sehr deutlich auf das Thema dieses Thrillers aufmerksam machen und somit nicht-Fußballfans eher nicht nach dem Buch greifen werden. Für Fußballfans sind jedoch beide Aspekte gut getroffen und wecken das Interesse.

Zum Buch:
Dieses Buch ist der erste Band in einer Reihe um den Fußballtrainer Scott Manson. Die Hauptcharaktere sind frei erfunden, als auch der Verein, der im Mittelpunkt steht. Einige andere Namen von Personen, Vereinen und Orten entsprechen jedoch den Tatsachen im internationalen Fußball der heutigen Zeit.

Die Handlung spielt in London mit einem Erstliga-Verein als "Hauptcharakter", der, für England nicht untypisch bzw. mittlerweile für einige große europäische Klubs, einem russischen Milliardär gehört, dessen Herkunft man nicht wirklich nachvollziehen kann, noch weniger seinen Besitz. Er kauft sowohl Trainer als auch Spieler aus aller Welt ein, um einen möglichst erfolgreichen Verein zu schaffen. Wie er dies schafft, wird in diesem fiktiven Fall schnell deutlich. Nein, er hat nichts mit der Mafia oder anderen ilegalen oder zwilichtigen Machenschaften zu tun, zumindest offiziell nicht. Als dann jeoch sein Trainer verschwindet und bald tot aufgefunden wird, soll doch lieber sein Nachfolger und im Verein bereits vorher tätige Scott Manson den Schuldigen finden, als dass die Polizei zu viele Fragen stellt. Und so kommt der Hauptcharakter in diesem Buch an zwei Jobs gleichzeitig: den des Cheftrainers und den des Privatermittlers. Bei beiden Jobs ist er sich nicht sicher, ob er sie überhaupt will und ob er ihnen gewachsen ist, versucht sie jedoch besten Wissens und Gewissens und mit jeder Menge Charme zu bewältigen. Wenn seine Vergangenheit nicht wäre, wäre er vielleicht auch besser auf die Medien und die Polizei zu sprechen, was ihm die Arbeit wohl auch erleichtern würde. Aber er ist wie er ist und die Situation erfordert seinen vollen Einsatz, möchte er nicht am Ende ohne beide Jobs da stehen. Ach ja, und nebenbei muss er noch seine Mannschaft trainieren und Siege nach Hause bringen, denn sein Vorgänger war zwar nicht bei jedem beliebt, aber doch sehr erfolgreich. Druck von allen Seiten, wo runter irgendwann auch sein Privatleben zu leiden beginnt.

Scott Manson, Cheftrainer und Privatermittler, macht einen sehr normalen Eindruck. Menschlich, mit Stimmungsschwankungen, Zweifeln, Frust und Erfolg. Es macht Spaß ihn durch diese Herausforderung zu begleiten, zu lesen wie er sich den neuen Aufgaben stellt und immer im Hinterkopf zu haben, ob es wohl im wahren Leben so ähnlich auch laufen könnte. Oder ob gewisse Dinge tatsächlich so laufen? Denn immer wieder wirft der Autor ein Ereignis auf, eine Pressekonferenz, einen Kommentar oder eine Szene, der man als Fußbalfan absolut zustimemn kann. So zittert und freut man sich im Grunde mit Scott Manson wie mit seinem Team.

Fazit:
Mit der Verknüpfung zwischen Fiktion und Realität schafft der Autor für fußballinteressierte Leser eine gelungene Atmosphäre. Man weiß zwar sicher, dass es sich um Fiktion handelt, kann sich aber gewisse Handlungen, Gedankengänge und Aktionen gut in der Wirklichkeit vorstellen. Das persönliche Interesse des Autors am Fußball wird durch die leidenschaftliche Schreibweise deutlich, die vielen kleinen Details, die Reaktionen der Charaktere und die ganzen anderen Kleinigkeiten, die für wahre Fans - und dazu zähle ich mich auch - zu diesem Sport gehören. Die Liebe für den Sport bringt der Autor in jeder Zeile ein und lässt das Thema somit sehr authentisch erscheinen. Es wird dem Leser deutlich, dass er das Buch nicht nur geschrieben hat, weil sich das Thema gut verkaufen lässt und wenig im Genre Thriller bedient wird. Hinzu kommt ein interessanter als auch sympathischer Hauptcharakter und fertig ist der erste Band eines gelungenen Fußball-Thrillers.

Leseempfehlung:
Leser, die sich für Fußball interessieren und auch gerne mal einenThriller lesen, sollten diesem Buch auf jeden Fall eine Chance geben. Es ist zwar nicht sehr verschlungen und ausgewieft, jedoch stringend und nicht vorhersehbar. Ich freue mich schon auf den nächsten Band, der bereits bei mir liegt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein tolles Spiel witzig zusammengefasst

7:1 – Das Jahrhundertspiel
0

Zum Autor:
Christian Eichler ist Sportredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und wurde bisher schon mehrmals mit diversen journalistischen Preisen für seinen Sportjournalismus ausgezeichnet. ...

Zum Autor:
Christian Eichler ist Sportredakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und wurde bisher schon mehrmals mit diversen journalistischen Preisen für seinen Sportjournalismus ausgezeichnet. Aufgewachsen ist er im Ruhrgebiet, wo der Fußball dank zahlreicher erstklassiger Vereine einen hohen Stellenwert hat. Er hat bereits verschiedene andere Bücher zum Thema "Fußball" geschrieben, darunter auch Jugendbücher wie "Zuckerpass". (Quelle: Klappentext)

Zum Cover:
Das Cover zeichnet sich für mich durch sein fröhliches grün aus, das meine Aufmerksamkeit schnell erhascht hatte, sowie das große Ergebnis des Fußballspiels Brasilien gegen Deutschland bei der WM 2014. Zudem zeigt es eine Kicker-Stange mit einem sich die Hände vors Gesicht schlangendem brasilianischen Spieler und zwei eher glücklich schauenden Deutschen am Rand. Alles in allem passt das Cover zum Buch und weckt durch die Farbwahl und die große Schriftgröße der Zahlen die Aufmerksamkeit des Käufers.

Zum Buch:
Bei diesem Buch handelt es sich um ein nicht fiktionales Buch. Es basiert auf den wahren Begebenheiten des Halbfinal-Fußballspiels Brasilien gegen Deutschland bei der Herren-Fußball WM 2014 in Brasilien. Es geht das Spiel minutiös durch - jede Minute ist sozusagen ein Kapitel - und beschreibt teils sachlich, teils humorvoll die Geschehennisse auf und nebem dem Platz. Man erfährt nicht nur was zu dem besagten Zeitpunkt im Spiel passiert ist, welcher Spieler welchen Pass oder Schuss abgegeben hat, sondern auch wie die Spieler wirkten, wie die Atmosphäre im Stadion war und auch viele kleine Hintergrundinformationen. All das ist mit dem Humor eines Weltmeisters hinterlegt und wird Menschen, die dieses Spiel selbst irgendwo verfolgt haben sicherlich auch an den persönlichen Abend und die eigenen Gefühle erinnern.

Das Buch ist leicht und locker geschrieben, kein Fußballfachbuch oder Nachschlagewerk, sondern eine nette, gut zu lesende Wiedergabe eines historischen Fußballspiels. Es sammelt alle möglichen Erinnerungen auf 285 Seiten und versetzt einen zurück in den Sommer, in dem Deutschland Fußballweltmeister geworden ist.

Fazit:
Dieses Buch ist eine lustige Lektüre für Fußballfans, die das Spiel verfolgt haben und sich damals schon gefragt haben, was denn dort auf dem Feld gerade passiert, denn genau diese Ungläubigkeit - die auch ich damals empfunden hatte - wird hervorangend in dem Buch wiedergegeben. Es hat mich selbst an meinen Abend im Pub erinnert und hat mich schmunzeln lassen, wie gut der Autor die vielen einzelnen Momente wieder gegeben hat. Klar, ist es an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas zu lang oder die eine oder andere Minute hätte man theoretisch auslassen können, aber das Gesamtwark ist eine Art kleines Kunstwerk. Eine schöne Erinnerung an ein wirklich eindrucksvolles Spiel.

Leseempfehlung:
Leser, die fußballbegeistert sind, aber das Spiel und das Leben nicht zu ernst nehmen, die für Deutschland gejubelt haben und Spaß an dem Halbfinalspiel hatten, die werden sehr wahrscheinlich auch Spaß an dem Buch haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein interessantes Thema, das weiter vertieft werden müsste

Farbenblind
0

Zur Autorin:
Colby Marshall ist eine Frau mit vielen Interessen und eine der wenigen Menschen auf diesem Planeten, die es geschafft haben all ihre Hobbies zum Beruf zu machen. So schreibt sie nicht nur ...

Zur Autorin:
Colby Marshall ist eine Frau mit vielen Interessen und eine der wenigen Menschen auf diesem Planeten, die es geschafft haben all ihre Hobbies zum Beruf zu machen. So schreibt sie nicht nur Thriller, sondern arbeitet auch als Tänzerin und Choreografin und ist Mitglied in verschiedenen Bücher Clubs. Die Farb-Synästhesie, welche die in diesem Buch eien große Rolle spielt, hat sie auch selbst. (Quelle: randomhouse.de)

Zum Cover:
Das Cover ist im Grunde nicht besonders, aber irgendwie finde ich es trotzdem sehr ansprechend. Außer dem Titel und dem Namen der Autorin hat es verschiedene Grautöne mit kleinen Farbklecksen, die jedoch nicht an Blutspritzer oder ähnliches erinnern. Es ist eher un-bunt, aber doch irgendwie mit einem hauch Farbe und passt gut zum Titel.

Zum Buch:
Dieser Thriller spielt in den USA und stellt den Psychopathen und Massenmörder Isaac Keaton, sowie die von ihm speziell angeforderte forensische Psychologin Dr. Jenna Ramey in die Mitte des Geschehens. Er war bisher noch unbekannt, wobei einige Fälle aus der Vergangenheit wohl auf sein Konto gehen, sie dagegen ist eine bekannte Persönlichkeit in ihrem Bereich und hat selbst als Teenager durch ihre Fähigkeit der Farb-Synästhesie - sie verbindet Situationen und Persönlichkeiten mit Farben, die ihr mehr Auskunft über die Lage und die Person geben - ihre Mutter ins Gefängnis gebracht. Das Thema dieser besonderen Gabe ist - wie schon der Titel andeutet - zentral in diesem Thriller. Immer wieder sieht Jenna Farben, die sie mit Charaktereigenschaften und Einschätzungen der jeweiligen Situation assoziiert. Es macht die Geschichte interessant, jedoch könnte das Buch meiner Meinung nach auch ohne die Farben leben, da sie zumindest für mich nicht so ausschlaggebend waren, wie ich es erwartet habe.

Der Thriller ist interessant aufgebaut, da im Anschluss an ein Attentat im Freizeitpark bei dem sich Issac Keaton freiwillig stellt, verschiedene andere Ereignisse folgen, die weder für den Leser noch für die Ermittler wirklich mit den ersten Eregnissen und dem gefassten Psychopathen in Verbindung zu setzen sind. Irgendwie scheint er die Fäden in der Hand zu haben, aber wie? Es ist sicher, dass er einen Partner hatte, aber welche Rolle dieser spielte und ob er alleine weiterhin gefährlich ist, wird nicht sofort deutlich. Außerdem kommt im Laufe des Buches noch ein dritter gefährlicher Charakter hinzu, von dem auch nicht direkt zu erahnen ist, inwiefern er eine wichtige oder gar gefährliche Rolle in dem Ganzen spielt. All diese Handlungsstränge laufen aber stringend, sind nicht verwirrend und wechseln auch nicht zu häufig, so dass sich die Geschichte und die einzelnen Handlungsschritte der Charaktere gut verfolgen lassen.

Auch als im letzten Drittel noch weitere Charaktere, zum Beispiel die Mutter der Psychologin, ins Spiel kommen, bleibt die Linie klar und das Buch lässt sich gut lesen. Es ist zu keiner Zeit vorhersagbar, da man nie zu viel erfährt, aber auch nicht so wenig als dass man ins Schwimmen kommen würde. Der Charakter, Yancy Vogul, erschien mir durchweg sehr mysteriös. Ein Mann, der selbst einmal zur Polizei wollte, der jeoch während seiner Ausbildung so schwer verletzt wurde, dass er ein Bein verlor und sich beruflich umorientieren musste. Er hilft Dr. Ramey, da sie ihm vertraut und immer wieder seine Hilfe und Nähe sucht. Bis zum Schluss war ich mir bei ihm nicht sicher, ob er sich als Gut oder Böse entpuppt, was nicht nur an seinem Charakter, sondern auch an der guten Umsetzung der Autorin lag.

Fazit:
Dieses Buch ist das erste in einer Reihe um die forensische Psychologin Dr. Jenna Ramey. Auf Deutsch ist bisher nur dieses eine Buch erschienen, im Original auf Englisch, bereits schon das zweite "Double Vision" von welchem ich hoffe, dass es im Laufe von 2016 auch ins Deutsche übersetzt wird - ansonsten ziehe ich in Erwägung es auf Englisch zu lesen, da mir die Autorin mit ihrem ersten Buch viel Spaß bereitet hat und ich neugierig bin wie es weiter geht. Auch das Ende des ersten Buches lässt noch viel Spielraum und ich freue mich, dass es tatsächlich weiter gehen wird!

Das Thema "Synästhesie", das zwar zentral ist, fällt jedoch nicht so sehr ins Gewicht, wie ich es am Anfang erwartet habe, da dies auch der Grund war, warum mich das Buch überhaupt interessiert hat. Im Nachhinein finde ich es jedoch gar nicht schlimm, da mich der Stil, die Charaktere und auch die Handlung an sich überzeugt haben. Wer jedoch tiefgründige Einblicke in diese Gabe bekommen möchte oder ein Buch erwartet, bei dem die Ermittlungen wirklich durch diese Gabe entscheident voran kommen, der könnte etwas enttäuscht werden.

Warum dieses Buch am Ende nur vier von fünf Büchern/Sternen bekommen hat, kann ich gar nicht so richtig sagen. Irgendetwas hat gefehlt. Ein bestimmtes Gefühl, das ich benötige um die Höchstpunktzahl zu vergeben. Ich kann es gar nicht genau benennen, aber es sind defintiv gute vier Punkte!

Leseempfehlung:
Ich gebe diesem Buch eine eindeutige Leseempfehlung ohne große Abzüge oder Warnungen. Lediglich sollte man sich nicht allzu sehr auf das Farben Thema fixiieren.