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Ceciliasophie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2017

Enttäuschender Start, aber überraschende Mitte!

Stormheart 1. Die Rebellin
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Aurora, Prinzessin eines Reiches, in dem verheerende Naturkatastrophen das Leben aller erschweren und nur von den sogenannten Sturmlingen unter Kontrolle gehalten und besiegt werden können, hat ein Geheimnis, ...

Aurora, Prinzessin eines Reiches, in dem verheerende Naturkatastrophen das Leben aller erschweren und nur von den sogenannten Sturmlingen unter Kontrolle gehalten und besiegt werden können, hat ein Geheimnis, das niemand im Reich erfahren darf. Obwohl königlichen Geschlechts hat sie bisher keinerlei Fähigkeiten gezeigt, selber Stürme zu besiegen und zum Sturmling zu werden, was einzig den Adligen möglich ist. Um dies zu verschleiern arrangiert ihre Mutter eine Ehe mit dem zweiten Sohn des benachbarten Reiches Lock. Cassius ist zuvorkommend, höflich und nett zu Aurora und gerade, als sie sich ein bisschen mit der arrangierten Ehe abgefunden hat, erfährt sie etwas über Cassius, was sie das Weite suchen lässt. Glücklicher Weise trifft sie auf Lock, einen gut aussehenden Sturmjäger und seine Truppe, die sie bei sich aufnehmen und mit denen sie unerkannt von allen das Land bereist.
Aurora erfährt langsam aber sicher, dass ihr bisheriges Leben eine einzige Lüge war und stellt sich ihren eigenen Problemen.

Die Idee der Stürme fand ich ganz ausgezeichnet und originell. Die Vorstellung, dass Naturkatastrophen eine Art Herz haben und ihnen eine gewisse Art Magie innewohnt, gefiel mir sehr gut. Die Autorin hat dies im gesamten Buch für mich sehr nachvollziehbar dargestellt.
Aurora, auch Rora und im späteren Verlauf nur Roar genannt, soll eine starke, junge Frau repräsentieren, die sich trotz Hindernissen ihren Problemen stellt und Eigeninitiative beweist. Leider hatte ich das Gefühl, dass die Autorin zu viel auf einmal auf Aurora projizieren wollte, weshalb sie letztendlich in vielerlei Dingen doch ein naives Prinzesschen war.
Ihr wurde es im weiteren Verlauf sehr leicht gemacht, denn bis auf eine zögerliche Stimme, nahm die Gruppe um Lock sie sofort als eine der ihren auf. Das erscheint mir nach wie vor sehr merkwürdig, denn zwar hat jeder der Gruppe eine Vergangenheit, über die er nicht gerne spricht, doch aus genau diesem Grund wäre ich in einer solchen Lage Fremden gegenüber noch misstrauischer.
Die Gruppe, so oft erwähnt, bisher nicht beschrieben, besteht aus Lock, Duke, Random, Jing, Sly und Bait, die sich im Laufe der Zeit gefunden haben und nun auf einer Vetrauensbasis miteinander interagieren, die nur dann vorkommt, wenn man um sein Leben und Überleben gemeinsam kämpft.
Ich hätte mir zu jedem ein wenig mehr Hintergrundinformationen oder Auftrittszeit gewünscht, doch was nicht ist, das kann ja im nächsten Band noch werden.
Nichtsdestotrotz fand ich die Charaktere authentisch und viele auch sehr sympathisch dargestellt. Es machte mir viel Freude, mehr über sie zu erfahren und sie auf ihrem weg zu begleiten.
Was mich jedoch an der Geschichte am meisten stört, ist der Liebesaspekt.
(Achtung: kleiner Spoiler!!)
Es gibt kein Liebesdreieck, wie ich zu Anfang stark befürchtete. Dennoch gibt es zwei Love Interests, was ich für ein Buch ohne Liebesdreieck wahrlich etwas zu viel finde. Ich finde es jedoch absolut phänomenal, kein Liebesdreieck in diesem Buch zu haben!
(Spoilerende)
Mal wieder sind alle heißer als ihr Nachbar, außer Aurora und Lock, die sind eben überirdisch schön. Wo gibt es diese Menschen überhaupt? Wen haben die Autoren beim Schreiben immer vor Augen? Ich kenne sehr viele schöne Menschen, doch über keinen würde ich sagen, er sei überiridisch schön. Ich möchte Menschen und Charaktere mit Fehlern!
Alles in allem ist es ein typisches YA-Buch nur mit Fanatsyaspekten. Was mich mehr als enttäuschte. Ich selber habe fast alle bisher erschienenen Bücher der Autorin gelesen und verfolge ab und an auch ihren Blog. Von daher war ich wie zu erwarten ganz aufgeregt vor Freude, da ich die Charaktere in ihren Büchern bisher immer sehr gelungen fand und sie diese Kunst mit Fantasy, meinem liebsten Genre, paaren wollte. Die Aussage, sie wollte dieses Buch schon vor einem Jahrzehnt herausbringen und nun sei es endlich so weit, versetzte mich in Hochstimmung. Ich ging also mit viel Freude und einer nicht ganz so hohen Erwartungshaltung (wegen des Genrewechsels) an dieses Buch heran und wurde jedoch schnell wieder nüchtern. Der Anfang passte mir so gar nicht, ich verspürte keine Freude, sondern vermehrt Frust und liebäugelte so langsam damit, das Buch abzubrechen. Es war mir einfach viel zu viel YA und viel zu wenig Fantasy, wobei es doch selbst von der Autorin so hoch als Fantasyjugendbuch angepriesen wurde. Ich erwartete Mistborn oder Kingkiller Chronicles Feeling (auf den Jugendbuchmarkt bezogen müssten an dieser Stelle Red Rising oder auch The Reckoners eingesetzt werden) und bekam dann doch nur Selection. Schade.
Doch ich hätte es wirklich nicht für möglich gehalten, zur Mitte hin änderte sich das Buch, nahm rasant an Fahrt auf, gab ein paar Antworten und warf noch viel mehr und viel spannendere Fragen auf. Es rückten andere Charaktere vermehrt in den Vordergrund, verknüpften so langsam Handlungsstränge miteinander, baten neue Optionen und eine ganz andere Sichtweise. Ich kann mich an kein Buch erinnern, dessen Mitte mich so überrascht hat und erneut ans Buch fesseln konnte.
Der Schreibstil ist wirklich toll, doch ich hätte hier auch nichts anderes erwartet. Die Seiten flogen nur so unter meinen Fingern dahin, das Ende kam immer näher. Wirklich ein Buch, zum Verkriechen und erst am Morgengrauen unter der Decke Hervorgucken.
Das Cover passt in gewisser Weise sehr gut zum Inhalt, ist jedoch nicht mein Fall. Da ziehe ich doch das englische dem deutschen vor.
Der Untertitel "Die Rebellin" wiederum gefällt mir nicht und ist in meinen Augen unpassend. Doch weshalb soll an dieser Stelle nicht verraten werden :)
Ich hatte eine tolle Lesezeit, auch wenn das Buch mich nicht in allen Punkten zufriedenstellen konnte. Die Reihe werde ich jedoch auf jeden Fall weiter verfolgen, denn dieser Auftakt hinterließ mich mit vielen offenen Fragen und einem gewissen Lesehunger nach mehr.

Alles in allem vergebe ich 3 Sterne. Eine Leseempfehlung spreche ich aus für alle, die ein wenig Fantasyluft schnuppern wollen, ohne gleich in die Vollen zu gehen.
Oder eben für alle, die einen Sturm im Herzen tragen und denen der Wind um die Nase weht.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Starker Anfang, enttäuschende Mitte

Der Prinz der Elfen
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Ich liebe Fantasybücher und lese Bücher in dem Genre, seit ich denken kann. Umso glücklicher war ich natürlich, dass es endlich ein neues Buch der Autorin gab, die mich - obwohl damals schon ein wenig ...

Ich liebe Fantasybücher und lese Bücher in dem Genre, seit ich denken kann. Umso glücklicher war ich natürlich, dass es endlich ein neues Buch der Autorin gab, die mich - obwohl damals schon ein wenig zu alt für Kinderbücher - nachts zu den Spiderwicks reisen ließ.
Und auch Der Prinz der Elfen konnte mich wieder einmal phasenweise so sehr fesseln, dass ich nachts mein Licht nicht ausschalten konnte, sondern immer noch ein Kapitel mehr lesen musste.
Hazel Evans lebt zusammen mit ihren Künstlereltern und ihrem Bruder Ben im kleinen Städtchen Fairfold, einem nicht ganz so normalen Flecken Erde. Denn in Fairfold verschwimmen die Grenzen der Menschen und des Elfenvolkes. Handel werden geschlossen, Touristen verschwinden, Streiche werden gespielt, Eisen in den Hosentaschen verwahrt, die Socken auf links getragen und in einer Lichtung im Wald steht ein gläserner Sarg, der einen wunderschönen, jungen Elfen mit Hörnern beherbergt. Und keiner hat es bisher geschafft, ihn aufzuwecken und den Sarg zu zerstören.
Bis er eines Tages verschwunden ist und der einstige Frieden zwischen den Elfen und Menschen bedroht wird durch das Ungeheuer, das im dunkelsten Teil des Waldes wohnt.
Ich mochte Hazel als Protagonistin. Sie ist stark, ohne dass es extra betont werden muss, witzig, intelligent und hat ihre ganz eigenen Fehler.
Auch die anderen Charaktere mochte ich sehr gerne auch wenn einige von ihnen etwas auf der Strecke liegen blieben und somit etwas flach wirken.
Die Geschichte plätschert erst ziemlich dahin, der Leser erfährt viel von Hazel und Bens Kindheit, ihren Freunden und Fairfolds. Ich mag Geschichten sehr gerne, die auch mal etwas mehr ausholen, ein eher ruhigeres Erzähltempo haben. Doch anstatt dieses Tempo beizubehalten, nimmt das Buch zur Mitte hin rasant an Fahrt auf. Obwohl vorher gefühlt alles haarklein erklärt wurde, werden nun Dinge übersprungen, Charaktere nicht ganz so detailliert dargestellt und Handlungen auf ein paar Absätze und Seiten beschränkt. Dies nahm dem ganzen sehr die Mystik.
Der Schreibstil ist wirklich ganz einmalig. Erzählt im Stil eines Märchens, fesselte mich dieser mystische Schreibstil sofort an die Geschichte. Leider verlor sich genau das, was ich so schätzte an dem Schreibstil zur Mitte des Buches hin, wurde ausgetauscht, wodurch genau dieser wichtige Mittelteil wirkte wie jeder x-beliebige Jugendroman und wurde erst zum Ende hin wieder aufgenommen. Schade.
Ich finde das Cover und den deutschen Titel wirklich schlecht gewählt. Der Originaltitel The darkest part of the forest passt zu der Geschichte um Längen besser als Der Prinz der Elfen. Ich assoziierte mit Cover und Titel eine ganz andere Geschichte, als sie mir letztendlich geboten wurde. Zum Glück habe ich mich geirrt! Denn es geht eben um das geheimnisvolle, doch grausame, das im dunkelsten Teil des Waldes lauert und nicht wie vermuten lässt die unsterbliche Liebe zu einem Elfenprinzen.
Außerdem verstehe ich nicht, weshalb das Buch als Hardcover und nicht als Taschenbuch erschien. Zwar füllt die Geschichte mehr oder weniger exakt 400 Seiten, die Schrift ist dabei jedoch so groß geraten, dass jede Seite nur ein paar Momente unter meinen Fingern verweilte.

Alles in allem hat mich das Buch zwar unterhalten, jedoch nicht vollständig überzeugen können. Dinge wurden erst zu viel, dann zu wenig erklärt und beschrieben, so dass ich nach Beendigung des Buches das Gefühl habe, mit losen Strängen in Händen dazustehen.
Von daher bekommt das Buch von mir 3 Sterne. Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich an dieser Stelle leider nicht aussprechen. Doch wer ein Buch mit einer interessanten Protagonist sucht, der sollte hier fündig werden.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Rückkehr zu den Kanes

Die Kane-Chroniken 2: Der Feuerthron
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Eine Rückkehr zu den Geschwistern Kane wurde für mich endlich mal wieder Zeit.
Nadchem mir bereits der Vorgänger sehr gut gefallen hat, musste nun auch dieser zweite Band dran glauben und wurde in kürzester ...

Eine Rückkehr zu den Geschwistern Kane wurde für mich endlich mal wieder Zeit.
Nadchem mir bereits der Vorgänger sehr gut gefallen hat, musste nun auch dieser zweite Band dran glauben und wurde in kürzester Zeit von mir verschlungen.
Carter und Sadie leben zusammen mit ihrem Onkel Amos in Brooklyn und bilden neue Magier aus. Doch ihnen bleiben nur noch fünf Tage, um ein drohendes Unheil zu besiegen. Apophis, der Gott des Chaos, droht, aus seinem Gefängnis auszubrechen. Carter und Sadie müssen schnell handeln und alle Teile der Sonnenlitanei rechtzeitig finden, um Re, den Sonnengott, wiederzuerwecken. Doch Probleme lauern überall und sie müssen sich gegen finstere Gegner behaupten.
Die ägyptische Mythologie ist wahrlich nicht mein Steckenpferd. Über die römischen und griechischen Götter kann ich dank humanistischer Schulausbildung stundenlang reden, mich über Fehlinterpretationen oder -darstellungen aufregen
Von daher kann ich über die Darstellung der Götter in diesem Werk leider nicht viel sagen. Was ich jedoch sehr gut fand, war, dass viele der bedeutenderen Götter auch ihre eher negativen Seiten aufzeigten. So wurden Horus und Isis nicht als die absolut treuen Gefährten dargestellt, sondern es fanden sich immer wieder Hinweise auf einen möglichen Zwist. Wirklich klasse!
Der Schreibstil ist, wie er immer bei Rick Riordan ist. Humorvoll, spannend, witzig und locker geschrieben, fliegt man als Leser nur so durch das Buch. Wie immer.
Und genau das ist es auch leider, was mich persönlich an den Büchern von Rick Riordan stört.
Nach Schema X wird ein beliebiger Charakter gepaart mit einer anderen Mythologie in ein sehr vorhersehbares Abenteuer geworfen: Die Welt vor dem absoluten Untergang zu retten.
Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe Percy Jackson und habe auch alle anderen Bücher des Autors bisher nur verschlungen. Doch nach fünf Büchern Percy Jakcson, fünf Büchern Helden des Olymp, einem Buch Manus Chase und einem weiteren Buch Kane Chroniken wird das ganze einfach....langweilig. Na klar, jeder Charakter hat seine eigenen Merkmale, seine eigenen Wiedererkennungswerte, seine eigenen Probleme. Aber langsam werden die Charaktere an sich austauschbar. Kleine Kritik am Rande. Ich werde weiterhin alle Bücher des Autors lesen und dies fließt nicht mit in die Bewertung ein, musste doch einfach mal von mir gesagt werden.
Mir fehlte in diesem Band leider, obwohl ein rasantes Tempo durchaus vorlag, die Spannung. Und das lag unter anderem auch an den Hauptcharakteren. Carter und Sadie waren schon im ersten Band stellenweise nervig. Und auch hier ist es nicht anders. Doch zum Glück nicht mehr so präsent wie im ersten Band. Denn der Leser erfährt viel mehr über die Beweggründe der beiden und ihre Stärken und Schwächen. Ich musste zwar nie die Augen verdrehen, was sehr schnell und oft vorkommt, wenn mich Charaktere nerven, doch blieb es mir im Gedächtnis hängen. Ich hoffe hier einfach auf einen tollen Abschluss im dritten und letzten Band der Reihe und schiebe meine Probleme einfach auf das "mittlere Buch"-Syndrom.
Was ich sehr toll fand war, dass der Fokus in diesem Buch mehr auf Sadie lag, da mir dies im ersten Band etwas fehlte. Auch das sich stärkende Band zwischen den Geschwistern ist viel besser zu spüren und entwickelte sich wirklich toll.
Das Cover finde ich wirklich toll, es passt perfekt in die Reihe und gibt den Inhalt gut wieder.

Alles in allem vergebe ich 3.5 Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung für all die kleinen und großen Leseratten da draußen aus, die abtauchen wollen in eine mystische Welt

Veröffentlicht am 17.04.2017

Kurzlebige Geschichte über den Ernst des Lebens und die Freude am Leben

Ana und Zak
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Ana ist perfekt. Klassenbeste, Leiterin der Quiz Mannschaft, aber eben nicht "everybody's Darling" oder umwerfend, unbeschreiblich, atemberaubend hübsch. So wie es Charaktere in so vielen Jugendbüchern ...

Ana ist perfekt. Klassenbeste, Leiterin der Quiz Mannschaft, aber eben nicht "everybody's Darling" oder umwerfend, unbeschreiblich, atemberaubend hübsch. So wie es Charaktere in so vielen Jugendbüchern heutzutage sind. Zak ist in gewisser Weise ein bisschen Mittelmaß, steckt wenig Arbeit in seine Zukunft und ist doch überaus intelligent. Er lebt einzig für die Washingcon, die einmal im Jahr stattfindet. Als Zak jedoch den Fehler macht, für eine Hausarbeit einen ganzen Text von Wikipedia zu kopieren, gibt ihm seine Lehrerin eine letzte Chance. Unter der Bedingung, dass er an der Quiz-Meisterschaft teilnimmt. Ausgerechnet am Wochenende der Washingcon und nur ein paar Kilometer von der Convention entfernt. Die Dinge überschlagen sich, als Clayton - Ana jüngerer Bruder - sich nach der ersten Runde der Quizshow davonschleicht und zur Convention aufbricht. Mit Ana und Zak auf den Fersen.

Ana und Zak erfüllen auf ihre eigene Art ganz bestimmte Klischees. Und auch wenn ich generell eine gewisse Abneigung gegen Klischees in Büchern entwickelt habe, so stören mich diese in dieser Geschichte gar nicht so sehr. Ana ist eine Eiskönigin, die langsam auftaut und Zak dieser Strahlemann, der irgendeinen tiefer sitzenden Schmerz vor allen anderen verbirgt. Aber irgendwie hat man trotzdem das Gefühl, dass die beiden gerade wirklich auf irgendeiner Convention stehen oder sie erinnern einen an Personen, die man aus dem "wirklichen Leben" kennt. Sie sind trotz Klischees super authentisch und genau deshalb muss man die beiden einfach ein bisschen gern haben.
Die Handlung hat mir im Großen und Ganzen wirklich gut gefallen, auch wenn sie an ein paar Stellen ihre Längen hatte. Diese Längen wurden jedoch immer wieder durch ziemlich spannungs- und actiongeladene Szenen ausgeglichen. Doch im etwa letzten Drittel des Buches schlägt die Handlung eine Richtung ein, die ich nicht erwartet habe. So etwas kann sehr gut sein, oder eben nicht. Mir hat dieser Strang der Geschichte leider nicht gefallen und ich fand ihn absolut unnötig. Da ich nicht Spoilern möchte, gehe ich an dieser Stelle nicht näher darauf ein. Lest selbst! :)
Ganz toll ist die Charakterentwicklung, die sowohl bei Ana als auch bei Zak deutlich zu spüren ist und in vielen Jugendbüchern einfach fehlt. Auch wenn ich nicht mit beiden komplett warm geworden bin und einige Handlungen der Charaktere unlogisch, überzogen und etwas unreif fand und mir Ana im Laufe der Geschichte etwas unsympathischer wurde, so ist die Charakterentwicklung ein wirklich wichtiger Punkt und wurde grandios vom Autor umgesetzt.
Ganz toll waren die ganze Filmanspielungen und Zitate, die Besucher der Convention, die Beschreibung selbiger, so dass ich das Gefühl hatte, mitten in diesem schwitzendem, lauten, lachendem und glücklichen Haufen zu sein. Ich selber besuche keine Convetions, doch mein Nerdherz schlägt trotz allem laut und deutlich.
Mir persönlich gefiel das Ende nicht ganz so gut, da ich diese Art von Enden nicht gerne mag, doch es passt perfekt zu der Geschichte und war definitiv vorhersehbar. Hier hätte ich mir vom Autor, der mich ansonsten sehr überraschen konnte, ein wenig mehr gewünscht, doch ist dies ein sehr persönlicher Punkt, weshalb er nicht mit in die Bewertung einfließt.
Das Cover gefällt mir sehr gut, auch wenn ich hier die Originalversion vorziehen würde. Die 8-Bit-Figuren und das an Pacman erinnernde Labyrinth stimmen den Leser jedoch sehr gut auf ein etwas nerdiges Leseerlebnis ein.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und es hat den Zweck, mich zu unterhalten, sehr gut erfüllt. Es ist das perfekte Buch für zwischendurch. Ohne es negativ zu meinen, denn die Geschichte ist kurzlebig und unterhält, doch für die Ewigkeit ist die Geschichte nun einfach nicht geschaffen und das ist vollkommen in Ordnung.

Ich vergebe von daher 3.5 Sterne und spreche eine Leseempfehlung für all diejenigen aus, die sich auf Convention wohler fühlen als anderswo, die etwas schöne Kurzlebigkeit in Form einer Geschichte haben wollen, die eine Ana sind, im Herzen jedoch ein Zak oder eben andersherum.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Star Wars, 42 und alles, was das (Geek) Herz begehrt

Armada
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Inhalt:
Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische ...

Inhalt:
Zack Lightman ist ein Träumer und Geek. Seine Freizeit verbringt er am liebsten vor dem Computer, und richtig gut ist er nur in ›Armada‹, einem Virtual-Reality-Shooter, in dem eine außerirdische Spezies versucht, die Erde zu erobern. Damit ähnelt sein Leben zahlreicher anderer Gamer. Bis eines Tages ein echtes Alien-Raumschiff über seiner Heimatstadt auftaucht – und aus dem Computerspiel bitterer Ernst wird. Denn als sich die ersten Wellen außerirdischer Raumschiffe ankündigen, sind es allein die Gamer, die ihnen im Drohnenkampf gewachsen sind. Die besten unter ihnen werden von der Earth Defense Alliance angeworben und ausgebildet. Von einer geheimen Operationsbasis auf dem Mond aus führen Zack und seine Freunde einen Krieg, in dem es um das Schicksal der Erde geht.

Verlag: Fischer TOR
Medium: Paperback
Seitenzahl: 416
Preis: 14,99 €

Meinung:
Ungefähr zwei Jahre fieberte ich nun der Übersetzung dieses Buches entgegen. Nach einem fulminanten Leseerlebnis des Debütromans "Ready Player One" des Autors erwartete ich ein ebenbürtiges Erlebnis auch hier. Doch wie das so ist mit den lieben Erwartungen, können manche einfach nicht erfüllt werden.
Armada ist ein tolles Buch, das auch als Film tadellos funktionieren dürfte. Da Ready Player One nächstes Jahr in den Kinos anlaufen wird, ist dies noch nicht mal eine abwegige Einschätzung.
Das Buch steckt voller Anspielungen, Zitate und Vergleiche aus Filmen, Serien, Musik und Geschehnissen der 80er-Jahre. Zugegeben, dafür bin ich etwas zu jung, aber vieles kennt man aus Erzählungen der Eltern und bestimmte Dinge leben einfach weiter. Ich hatte meine wahre Freude, bin ich doch ein großer Star Wars Fan. Doch um alle Witze oder Dialoge verstehen zu können, muss man einfach ein echtes Ass der Zeit sein. So ging viel an Witz an mir verloren. Dies kann dem Autor jedoch auf keine Fall zur Last gelegt werden. Denn zumindest nach Ready Player One sollte jedem Leser klar sein, dass Ernest Cline und die 80er nahtlos miteinander verknüpft sind. Hier kann dementsprechend nur mein eigenes Unwissen angeprangert werden.
Das Buch lässt sich wirklich in einem zackigen Tempo lesen. Dem Leser ist überhaupt nicht bewusst, wie schnell die Seiten unter seinen Fingern nur so dahinziehen und schon sieht man sich im letzten Akt wieder.
Dies liegt zum einen an dem grandiosen Schreibstil von Ernest Cline, der unfassbar viel Spaß macht und aus eher kurzen, nicht verschachtelten Sätzen besteht. Aber auch an der gesamten Handlung, denn es gibt fast keine Atempause. Ein Ereignis jagt da nächste und so wird der Leser absolut in den Bann des Buches gezogen.
Leider bleibt das Buch aus genau diesem Buch relativ flach. Zu den Charakteren kann keine richtige Verbindung aufgebaut werden, da viel zu viel auf einmal passiert. Durch die flachen Charaktere ist das Buch zwar immer noch spannend, aber eine Identifizierung ist dem Leser leider nicht möglich. Das schmälert das Leseerlebnis natürlich ungemein.
Zack als Protagonist finde ich sehr gut. Er ist sympathisch, anders - aber kein typischer Außenseiter und umgeben von wirklich tollen Leuten. Und gerade weil die Charaktere an sich so toll sind, ist es umso tragischer, dass sie auf Grund der Handlung vollkommen in den Hintergrund rücken.
Es gab jedoch immer wieder Stellen, die mich zum Schmunzeln brachten. Jegliche Star Wars Anspielungen fand ich absolut klasse. Und die immerwährende Betonung der 42 Jahre war klasse.
Das Ende konnte mich jedoch wieder vollkommen versöhnen und begeistern. Ein Ausgang, mit dem ich wahrhaftig nicht gerechnet habe und der mich überraschte. Das sind doch die besten Enden!

Alles in allem vergebe ich 3.5 Sterne für ein wirklich tolles Buch voller Anspielungen an eine Zeit, in der es mich noch nicht mal gab, die jedoch von meinen Eltern an mich weitergeben wurde. Für alle Kids der 80er dürfte dieses Buch ein wahrer Hochgenuss sein. Und ebenso für all die Geeks und Nerds da draußen. Ihr werdet es lieben!