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Veröffentlicht am 15.02.2022

Ein wichtiges Buch über Freundschaft, Liebe & Selbstfindung

Loveless (deutsche Ausgabe)
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Mit „Loveless“ hat die Autorin Alice Oseman ein unterhaltsames und ergreifendes LGBTQIA+ Buch über Liebe, Freundschaft und Selbstfindung geschrieben.

Die 18-jährige Georgia ist eine richtige Romantikerin, ...

Mit „Loveless“ hat die Autorin Alice Oseman ein unterhaltsames und ergreifendes LGBTQIA+ Buch über Liebe, Freundschaft und Selbstfindung geschrieben.

Die 18-jährige Georgia ist eine richtige Romantikerin, aber sie selbst war noch nie verliebt und hat noch nie jemanden geküsst. Mit Beginn ihres Studiums will sie endlich wissen, was Sache ist. Stimmt mit ihr etwas nicht ? Oder ist sie lesbisch ? Oder ist ihr bisher einfach noch nicht der Richtige über den Weg gelaufen ? Sie will ihre Identität finden und das soll am besten jetzt und sofort sein. Mit diesem Vorhaben stürzt sie nicht nur sich, sondern auch ihre Freunde in ein Gefühlschaos.

Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Georgia geschrieben und ich fand ihre Gedanken und Gefühle sehr nachvollziehbar. Neben Georgia gibt es noch weitere Charaktere - ihre Freunde Pip, Jason, Rooney und Sunil – die ebenfalls sehr detailliert und authentisch dargestellt werden. In ihnen zeigt sich Diversität. Alice Oseman hat hier außergewöhnliche Charaktere geschaffen, die gleichzeitig so normal sind wie die Menschen, denen man jeden Tag begegnet, wodurch deutlich wird wie einzigartig jeder Mensch ist.

In dem Roman geht es um Liebe, Freundschaft, Akzeptanz, Diversität, Asexualität, Aromantik Selbstakzeptanz und -findung. Der Schreibstil ist sehr lebendig und steckt voller Emotionen. Die Geschichte ist humorvoll, berührend und sehr emotional. Liebe ist so vielfältig und auch wenn der Titel „Loveless“ heißt, irgendwie ist das Buch schon eine Liebesgeschichte. Eine Liebesgeschichte die anders ist als die klassische, aber dennoch eben eine Liebesgeschichte, die es sich in jedem Fall lohnt zu lesen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Originell - fesselnd - ungewöhnlich

Wir sind das Licht
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„Wir sind das Licht“ ist das gelungene Debüt der Autorin Gerda Blees.


In einer vierköpfigen WG ist eine der Bewohnerinnen vor den Augen ihrer Mitbewohner verhungert. Wie konnte es dazu kommen ? Um dieses ...

„Wir sind das Licht“ ist das gelungene Debüt der Autorin Gerda Blees.


In einer vierköpfigen WG ist eine der Bewohnerinnen vor den Augen ihrer Mitbewohner verhungert. Wie konnte es dazu kommen ? Um dieses Rätsel zu lösen bedient sich die Autorin verschiedener Erzählperspektiven. Das ungewöhnliche daran ist, dass es sich um konkrete oder abstrakte Gegenstände handelt. So berichtet zu Beginn die Nacht, im Anschluss der Tatort, das alltägliche Brot und so überraschend geht es weiter durch 25 Kapitel.


Anfangs habe ich mich mit dem Perspektivwechsel ein wenig schwer getan, da ich mich mit jedem Kapitel auf eine völlig neue Erzählperspektiven einstellen musste und jede ihre eigene Art hat zu berichten. Aber genau das ist auch, was mir unglaublich gut gefallen hat. Jedes Perspektive konnte mich überraschen und es schwingt sowohl Humor als auch gleichzeitig einiges an Gesellschaftskritik mit.


Die Sätze sind zum Teil unglaublich lang und gehen über mehr als eine Seite. Diese Bandwurmsätze sind aber keineswegs schwer zu erfassen, sondern lassen sich trotz der ungewöhnlichen Länge gut lesen.


Die Spannung liegt hier weniger in der Handlung, sondern viel mehr in dem bemerkenswerten Schreibstil. Auch blieben mir die Charaktere fern und ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen und trotzdem hat mir das Buch wirklich gut gefallen.


Wer Lust auf einen ungewöhnlichen Roman und neue Sichtweisen hat, sollte „Wir sind das Licht“ unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Umfangreiches Wissen über Gemüse

Alles über Gemüse
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„Alles über Gemüse“ ist ein großformatiges Taschenbuch, das im Reader`s Digest Verlag erschienen ist und umfangreiches Wissen über Gemüse enthält.

Eigentlich gibt es nichts Besseres als sein Gemüse selbst ...

„Alles über Gemüse“ ist ein großformatiges Taschenbuch, das im Reader`s Digest Verlag erschienen ist und umfangreiches Wissen über Gemüse enthält.

Eigentlich gibt es nichts Besseres als sein Gemüse selbst anzubauen, damit man ganz Genau weiß, was auf dem Teller landet. Dabei kommen schnell zahlreiche Fragen über Anbau, Ernte, Lagerung und Verwendung auf, auf die man hier Antworten findet.

Es gibt Informationen über 50 verschiedene Gemüsesorten, von den gängigen bis zu seltenen eher unbekannten Arten.

In einfachen Worten wird alles über den Anbau erklärt, welche Pflanzen welche Bedürfnisse haben und wann die Ernte ansteht. Im Anschluss gibt es Ideen zur weiteren Verarbeitung und diese gehen weit über Kochideen hinaus. So findet man hier auch Näh- und Handarbeitsprojekte.

Auch für Menschen, die keinen Garten haben, ist dieses Buch lohnenswert, da es tolle Vorschläge gibt, die sich auf kleinem Raum umsetzen lassen.

In dem Rezeptteil gibt es tolle vegetarische Gerichte, die sich ohne aufwändiges Drumherum aus dem selbst Angebauten zaubern lassen.

Das gesamte Buch ist toll bebildert. Die Fotografien machen direkt Lust darauf sich Harke und Schippe zu schnappen und mit der Umsetzung zu beginnen.

Ich kann das Buch jedem, der Lust hat einmal selbst angebautes Gemüse zu verarbeiten, damit er weiß, was sich auf seinem Teller befindet nur empfehlen und dabei ist es ganz egal, ob derjenige Garten- oder Balkonbesitzer ist oder einfach einige Blumentöpfe bepflanzt.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Berührend - erschütternd - erschreckend

Das Mädchen mit dem Drachen
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„Das Mädchen mit dem Drachen“ ist der dritte Roman der in Paris lebenden Autorin Laetitia Colombani.

Nach einem schweren Schicksalsschlag geht die junge Lehrerin Léna von Frankreich nach Indien, um dort ...

„Das Mädchen mit dem Drachen“ ist der dritte Roman der in Paris lebenden Autorin Laetitia Colombani.

Nach einem schweren Schicksalsschlag geht die junge Lehrerin Léna von Frankreich nach Indien, um dort zur Ruhe zu kommen und die vergangenen Ereignisse zu verarbeiten. Von den Eindrücken in Indien fühlt sie sich regelrecht erschlagen. Die Armut ist groß und auch die Kinder müssen hart arbeiten. Als sie beim Schwimmen im Meer von einer Welle mitgerissen wird, holt die kleine Lalita Hilfe – bei der es sich um eine Gruppe junger Frauen handelt, die sich gegen Missbrauch und Gewalt und für die Rechte der Frauen einzusetzen - und Léna wird gerettet. Daraufhin freundet sie sich mit Lalita und Preeti - der Anführerin der Gruppe - an und in ihr entsteht ein Plan. Sie möchte eine Schule gründen und den Kindern ohne Bildung, Wissen zukommen lassen.

Der Schreibstil von Laetitia Colombani ist atmosphärisch und dicht. Sehr schnell hatte ich Indien lebendig vor Augen und konnte die Atmosphäre dort regelrecht spüren. Es ist erschreckend unter welchen Bedingungen die Frauen und Kinder dort leben müssen, wie wenig Möglichkeiten sie haben und welche Verhältnisse noch heute in Indien herrschen. Frauen haben keine Rechte, Kinder müssen arbeiten, viele Beamten sind korrupt und Léna kämpft gegen Traditionen, die besonders Frauen und Kindern kein angemessenes und zeitgemäßes Leben ermöglichen.

Lalita ist das indische Mädchen aus „Der Zopf“ und ich fand es schön, dass sie hier nun ihre eigene Geschichte bekommen hat.

Ich habe in diesem Buch viel über Indien, seine Bevölkerung, die Kultur und Traditionen erfahren. Man merkt, dass Laetitia Colombani die Hintergründe gut recherchiert hat und genau deswegen hat mich dieses Buch sehr berührt und mitgenommen.

Es ist ein Roman, der seinen Lesern die Augen öffnet, denn selbst wenn man weiß, wie es in anderen Ländern zugeht, wo dringend Änderungen notwendig sind, hat man es längst nicht immer präsent und verdrängt es gerne. Aber diese Menschen, insbesondere die Frauen und Kinder brauchen Hilfe und davor dürfen wir die Augen nicht verschließen. Ich hoffe, dass dieser Roman noch von vielen Menschen gelesen wird und diese zum Nachdenken oder noch besser zum Handeln anregt.

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Veröffentlicht am 10.02.2022

Gelungener Auftakt einer neuen Krankenhaus-Saga

Sternstunde
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„Sternstunde: Die Schwestern vom Waldfriede“ ist der erste Band der Waldfriede-Saga, der in Berlin lebenden Autorin Corina Bomann.

Die Handlung beginnt während des Ersten Weltkrieges im Sommer 1916. Die ...

„Sternstunde: Die Schwestern vom Waldfriede“ ist der erste Band der Waldfriede-Saga, der in Berlin lebenden Autorin Corina Bomann.

Die Handlung beginnt während des Ersten Weltkrieges im Sommer 1916. Die junge Krankenschwester Hanna verliert durch Kriegsverletzungen ihren Verlobten Martin. Dieser Verlust macht ihr schwer zu schaffen und als im Süden Berlins das Krankenhaus Waldfriede neu gegründet werden soll, stürzt sie sich dort in die Arbeit.

Corina Bomann wurde durch einen Krankenhausaufenthalt im Haus Waldfriede zu diesem Roman inspiriert. Dort erhielt sie auch die Informationen über die Krankenschwester Hanna Rinder, die ab der Gründung im Haus Waldfriede gearbeitet hat.

Um das Leben und die Geschichte von Hanna gibt es zahlreiche weitere Charaktere, Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern, Patienten und weiteres Klinikpersonal. Jeder von ihnen wird authentisch dargestellt. Dabei gibt es sympathische und weniger sympathische Personen mit denen man Krankheiten, Unfälle, Tot, Leid aber auch Liebe und Freude erlebt. Mit einer der wichtigen Charaktere ist Dr. Conradi, mit dem sich Hanna gut versteht und dessen Sprechstundenhilfe sie werden soll.

Die damaligen Gegebenheiten werden gut geschildert. Es ist erstaunlich mit wie wenig Mitteln die Medizin nach dem Krieg auskommen musste. Der Einsatz der Schwestern und Ärzte um aus dem Lazarett ein Krankenhaus zu errichten war enorm und die Herausforderungen groß.

Die Ereignisse werden zum Teil aus Hannas und zum Teil aus der Perspektive von Dr. Conradi geschildert. Ich konnte mir den Klinikalltag der 1920er Jahre gut vorstellen und Corina Bomann ist es hier hervorragend gelungen Fiktion und Realität miteinander zu verknüpfen.

Ich habe dieses ersten Band um Haus Waldfriede sehr gerne gelesen und dabei viel über die damaligen Verhältnisse erfahren. Nun bin ich gespannt, wie es im nächsten Teil mit Hanna, Dr. Conradi und den anderen Charakteren im Haus Waldfriede weitergeht.

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