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Veröffentlicht am 26.02.2022

Toxische Verbindungen

Das Loft
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Drei Jahre lang wohnt das ein Paar, Marc & Sarah, gemeinsam mit Marcs bestem Freund Henning zusammen in einem Loft in Hamburg. Sie sind eng mit einander verbunden, teilen ihr Leben und ihre Sehnsüchte. ...

Drei Jahre lang wohnt das ein Paar, Marc & Sarah, gemeinsam mit Marcs bestem Freund Henning zusammen in einem Loft in Hamburg. Sie sind eng mit einander verbunden, teilen ihr Leben und ihre Sehnsüchte. Dann wird Henning ermordet aufgefunden und alle Spuren deuten auf Marc und Sarah. Waren sie es gemeinsam gewesen oder nur einer von Ihnen? Was für ein Motiv hatten sie? Jeder von ihnen erzählt seine eigene Geschichte bei den Vernehmungen, doch welche davon ist wahr?

Nach einem interessanten und spannenden Start flachte mein Interesse an der Story recht schnell ab. Den Schreibstil fand ich gut, er ließ sich auch flüssig lesen, aber für einen Thriller fehlte mir einfach mehr Spannung. Die Handlung bekam einige Längen, wurde zum Ende aber wieder spannender und hatte auch einige unerwartete Wendungen und Überraschungen parat. Eins muss ich dem Autor lassen, er hat es geschafft, dass ich bis zum Schluss nicht wusste wie es ausgehen wird.

Die beiden Protagonisten Marc und Sarah fand ich nach relativ kurzer Zeit sehr unsympathisch und nervtötend, was wohl daran lag das man immer wieder von ihrer Liebesgeschichte und Sexbeziehung lesen musste. Wahrscheinlich war es auch so gewollt, dass die Leser die beiden unsympathisch finden, aber mir hat es nicht gefallen.

Außerdem waren die Charaktere sehr typisch. Marc war dieser typische reiche, verwöhnte Schnösel, der in Saus und Braus leben will, aber kein Handschlag dafür tun will und seinen besten Freund, der in das Klischee kein Schulabschluss und daher kriminell fällt, mit der Drecksarbeit beauftragt. Sarah war diese typische "ich mach die Augen zu" und will aber ein schönes Leben haben Frau. Das fand ich einfach total nervig.

Die Auflösung am Ende war spannend, aber ich fand es doch etwas and den Haaren herbeigezogen. Es hat sich nie wirklich aus der Story herauskristallisiert, dass es noch diesen Weg X gibt.

Mein Fazit:
Das Buch konnte mich leider nicht komplett überzeugen. Die Idee war echt gut und es hatte auch Potenzial, nur die Protagonisten gingen gar nicht.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Der Hafenmörder

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Hamburg, 1910: Dr. Anne Fitzpatrick kehrt als eine der ersten Ärztinnen zurück in ihre Heimatstadt. Voller Hoffnung eröffnet sie im Hafen ein Frauenhaus. Sie will Frauen helfen, denen Leid zugefügt worden ...

Hamburg, 1910: Dr. Anne Fitzpatrick kehrt als eine der ersten Ärztinnen zurück in ihre Heimatstadt. Voller Hoffnung eröffnet sie im Hafen ein Frauenhaus. Sie will Frauen helfen, denen Leid zugefügt worden ist. Während der Eröffnung des neuen Frauenhauses entdeckt die Pastorentochter Helene Curtius zwei Leichen im Hafenbecken.Die Morde scheinen in Verbindung zum Frauenhaus zu stehen. Die Polizei ermittelt und schnell gerät auch Anne in Gefahr...

"Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen" ist der erste Teil dieser Reihe. So ganz überzeugen konnte mich der Auftakt leider noch nicht.

Am Anfang fand ich den Schreibstil durch viele Fremdwörter und verschachtelte Sätze sehr anstrengend zu lesen. Das hat sich nach einiger Zeit bis auf ein paar Passagen dann gegeben.

Zu Beginn der Story wurde direkt Spannung mit Annes Geschichte und dem Geheimnis ihrer Flucht aus London aufgebaut. Die Handlung wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven, Dr. Anne Fitzpatrick, Pastorentochter Helene Curtius und Kommissar Berthold Rheydt erzählt. Das sorgt für Abwechslung und zusätzliche Spannung. Leider plätscherte die Handlung nach einiger Zeit dann nur noch vor sich hin. Es gab nicht wirklich Relevantes und die Handlungsstränge wurden nicht wirklich verknüpft. Die Auflösung des Mordfalls war wieder spannend, kam aber zu plötzlich und wirkte dadurch sehr konstruiert.

Dafür, dass der Titel des Buches "Die Hafenärztin" lautet, stand mir Dr. Anne Fitzpatrick zu sehr im Hintergrund. Ich hätte gerne mehr über ihre Arbeit und die Medizin zu der Zeit erfahren. Viel mehr wurde das Augenmerk auf den Kommissar und seinem Hobby dem Fußball gelegt. Für mich wurde hier zu viel Wert auf Nebensächlichkeiten gelegt. Was ich sehr schade fand, im Prinzip erzählt der Klappentext des Buches schon dreiviertel der Handlung.

Zusätzlich fehlte es mir etwas an Tiefe. Ich mag Hamburg als Handlungsort in Büchern liebend gerne, nur hier fehlten mir die Beschreibungen der Handlungsorte. Es wollten sich nicht wirklich Bilder vom Geschehen und der Orte aufbauen.

Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich in ihren Charakerzügen und das macht sie einzigartig sowie auch interessant.

Mein Fazit:
Hier wurde eindeutig zu viel Potenzial vergeben. Die Idee ist toll, nur leider hat es an der Umsetzung gemangelt. Ich habe etwas mehr von dem Roman erwartet und bin leider etwas enttäuscht. So ganz überzeugt bin ich noch nicht, aber ich denke, dass ich den zweiten Band auch lesen werde.

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Veröffentlicht am 15.01.2022

Brandgefährlich

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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Österlen wird von einer Brandserie erschüttert. Bereits vier Menschen sind getötet worden. Der Brandstifter hat in jedem Haus die Brandmelder abgebaut und eine Ziffer ans Haus gemalt. Eine junge Frau überlebt ...

Österlen wird von einer Brandserie erschüttert. Bereits vier Menschen sind getötet worden. Der Brandstifter hat in jedem Haus die Brandmelder abgebaut und eine Ziffer ans Haus gemalt. Eine junge Frau überlebt den Brand in ihrem Haus und als sie schildert, dass sie Musik vernommen hat, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Diese Eckdaten kennt sie bereits aus einem bisher ungelösten Fall . Sie und ihr Team ermitteln nun mit Hochdruck und auch für Tess wird es brandgefährlich.

"Das gebrannte Kind" ist der dritte Teil der Cold-Case-Serie und auch wenn man die Vorgänger noch nicht kennt, kann man ihn auch ohne die Vorkenntnisse lesen.

Ehrlich gesagt, war ich ziemlich enttäuscht von diesem Teil. Die beiden Vorgänger haben mir sehr gut gefallen, aber hier fehlte mir einfach zu viel. Alles war irgendwie vorhersehbar. Der Täter stand quasi von Beginn an fest und als Leser wurde man auf keine falschen Fährten gelockt und Überraschungen, auch wenn sie halbwegs eingebaut wurden, holten mich nicht ab.

Hinzu kam, dass die Handlung zwei Cold-Case Fälle hatte. Der eine trat relativ schnell wieder in den Hintergrund und wurde erst gegen Ende wieder hervorgeholt als offenes Ende. Ich habe mich dann gefragt, warum man ihn dann erst erwähnt, wenn er doch nicht abgehandelt wird. Das weckt nur unnötige Hoffungen. Zudem blieben am Ende auch noch Fragen offen, was ich nicht immer ganz so optimal finde, wenn ein Fall bereits abgeschlossen ist.

Ich mag es, wenn ein Buch sehr nah an die Realität gebunden ist, aber muss es dann unbedingt das leidige Corona-Thema sein?!. Eine kurze Erwähnung hätte allemal gereicht, aber hier wurde ständig drauf rumgeritten und das hat mich dermaßen genervt. Mir reicht es wenn ich es ständig in den Nachrichten höre / lese, dann brauche ich es nicht auch noch in den Büchern, wo ich dem Alltag entfliehen will.

Die Handlung war aber trotzdem spannend, weil Tess als Kommissarin in den Gefahrenfokus gerückt ist. Auch in ihrem Fall geht es heiß zur Sache. Der Brandstifter sorgt immer wieder für Unruhe und als Leser weiß man nie, was er als nächstes vor hat.

Mein Fazit:
Es ist jetzt nicht das Nonplusultra. Mich hat es echt enttäuscht. Man fühlt sich zwar gut unterhalten, aber man verpasst jetzt auch nichts wenn man es nicht liest.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Wie gut kennst du deinen Vater wirklich?

Perfect Day
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Immer wieder verschwinden in der Umgebung von Berlin Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und das schon seit 14 Jahren. Die Besonderheit ist, dass bei jedem Mädchen rote Schleifenbänder den Weg zu ihren ...

Immer wieder verschwinden in der Umgebung von Berlin Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren und das schon seit 14 Jahren. Die Besonderheit ist, dass bei jedem Mädchen rote Schleifenbänder den Weg zu ihren Leichen weisen. Vom Täter fehlt jede Spur, doch eines Abends wird der bekannte Philosophieprofessor Walter Lesniak verhaftet. Seine Tochter Ann muss alles mit ansehen. Sie will nicht glauben, dass ihr Vater der "Schleifenmörder" ist und will nun den wahren Täter finden.

Romy Hausmanns Schreibstil ist sehr kühl und distanziert. Für einen Psychothriller wie "Perfect Day" ist es eigentlich grade zu perfekt, doch ich konnte dadurch irgendwie keine Bindung zum Buch aufbauen. So hat sich der Start ins Buch auch recht holprig gestaltet. Hinzu kam, dass die Handlung zu Beginn auch sehr zäh war. Erst nach und nach hat sich langsam die Spannung aufgebaut.

Ann fand ich sehr unnahbar, auch grade durch den kühlen und abweisenden Schreibstil. Sie konnte bei mir leider keine Sympathien wecken und auch die anderen handelnden Charakteren blieben eher kühl.

Die Handlung ist aufgebaut in verschiedenen Perspektiven. Der hauptsächliche Perspketive war eigentlich Ann in der Gegenwart. Zwischendurch wurden Gefühlsdokumentationen von ihr als Kind eingeworfen. Mit den kleinen eingebauten Rechschreibfehlern fand ich es sehr niedlich und es wirkte auf jeden Fall auch authentisch. Dann gab es noch die Perspektive "Wir" mit Unbekannten Charakteren und Aufnahmen mit einem Unbekannten. Erst gegen Ende wird aufgedeckt wer hinter dem Unbekannten steckt.

Der ein oder andere Cliffhänger hat die Handlung sehr spannend gemacht und war fesselnd. Auch die Handlung an sich war sehr undurchsichtig und erst zum Schluss wurde alles schlüssig aufgelöst. Aber der größe Nervenkitzel blieb für mich leider aus.

Mein Fazit:
Ein eher durschnittlicher Thriller. An ihr Debüt "Liebes Kind" kommt leider auch "Perfect Day" nicht dran. Die undurchsichtige Handlung war super und spannend, doch mir fehlte eindeutig der Nervenkitzel. Daher leider keine klare Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Bisschen enttäuscht

Der Herzgräber
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Nach dem Suizid-Tod ihrer Mutter findet Heather unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers in ihrem Nachlass. Michael Reave hat damals unzählige Frauen ermordet und sitzt nun bereits seit 20 Jahren ...

Nach dem Suizid-Tod ihrer Mutter findet Heather unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers in ihrem Nachlass. Michael Reave hat damals unzählige Frauen ermordet und sitzt nun bereits seit 20 Jahren in einem Hochsicherheitsgefängnis. Doch jetzt werden wieder junge Frauen ermordet auf die selbe Art und Weise. Zweifel kommen auf, war Reave es wirklich. Heather und Detective Parker entschließen sich zu einem gefährlichen Schritt. Sie soll mit Reave persönlich sprechen. Seine Antworten werden für Heather zum Wettlauf mit der Zeit.

Ich bin etwas enttäuscht von dem Buch. Nach dem Klappentext habe ich einen blutrünstigen und grausamen Thriller, der die Morde haarklein beschreibt, erwartet. Leider ist das ausgeblieben. Hauptsächlich ging es hier um Heather, ihrer Mutter und deren Vergangenheit.

Anfangs war es auch sehr spannend, grausam und gruselig. doch dann ist es sehr schnell, sehr stark abgeflacht und in der Mitte plätscherte die Handlung nur vor sich hin. Für mich wurde es auch schnell vorhersehbar, denn ich hatte schon früh eine Ahnung wie die Auflösung ist und hatte dann auch recht.

Heather wirkte mit ihrem Verhalten sehr authentisch, auch wenn sie wohl keine starke Sympathie mehr bei mir weckt.

Gut gelungen fand ich die kleine "Märchenstunde". Die Autorin hat ihr Teile von Grimms Märchen einfließen lassen, was der Story ein wenig das grausame und mystische eingehaucht hat.

Mein Fazit:
Schlecht war es überhaupt nicht, aber ich war enttäuscht, weil ich etwas anderes erwartet habe. Wenn man den Klappentext liest darf man einfach keinen blutrünstigen Thriller erwarten, dann kann es sogar sehr gut sein.

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