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Veröffentlicht am 26.11.2022

Piratenbraut

Rokesby – Miss Bridgerton und der geheimnisvolle Verführer
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Pompöse Ballsäle, prunkvolle Kleider und adelige Feiern - das ist es, was man normalerweise von Julia Quinn und ihren Bridgertons erwarten kann. Aber bereits in Rokesby 2 hat sie gezeigt, dass sie auch ...

Pompöse Ballsäle, prunkvolle Kleider und adelige Feiern - das ist es, was man normalerweise von Julia Quinn und ihren Bridgertons erwarten kann. Aber bereits in Rokesby 2 hat sie gezeigt, dass sie auch außerhalb des kulturellen Zentrums von London, großartige Geschichten schreiben kann. Hier im dritten Teil der Reihe macht sie genau dort weiter.

Poppy Bridgerton besucht eine Freundin an der englischen Küste als sie eine geheime Schmugglerhöhle entdeckt. Dumm nur, dass kurz darauf die Schmuggler sie entdecken! Und entführen! Poppy landet auf dem Schiff von Captain Andrew, bei dem es sich um niemand anderen als Andrew Rokesby handelt. Da er diesen Teil seines Lebens allerdings geheim hält, verbirgt er seine Identität vor Poppy. (Man erfährt das alles relativ zum Anfang des Buches, also kein Spoiler;)

Ich war absolut begeistert von dieser eher ungewöhnlichen Handlung und Feuer und Flamme mit Poppys rebellischem Wesen. Sie steckt in einer für sie völlig neuen Situation und schafft es, nicht zusammenzubrechen. Vielmehr entwickelt sie eine harte Schale und überwindet ihre Ängste. Sie war mir richtig sympathisch als Protagonistin. Aber auch Andrew ist ein wirklich interessanter Charakter in dieser Geschichte. Er schwankt immer wieder zwischen dem Wunsch Poppy in seine Arme zu schließen und ihr alles zu erzählen und der Angst, sie damit in Gefahr zu bringen. Die Annäherung der beiden geschieht zwischen kleinen Gesten und harschen Wortgefechten. Somit verläuft sie eher hintergründig, obwohl ehrlich gesagt werden muss, dass der Mittelteil des Buches wenig Handlung bietet. Zwei Drittel der Geschichte spielen sich auf dem Schiff ab und da Poppy den größten Teil der Überfahrt in der Kabine verbringt, brodelt es nicht gerade vor Spannung. Trotzdem war mir nie wirklich langweilig beim Lesen. Ich hatte auch nie das Gefühl, nicht gut unterhalten zu werden. Die Autorin hat es einfach geschafft, die Charaktere für sich sprechen zu lassen ohne das es einen Plottwist nach dem anderen brauchte.

Ein kleines Highlight war gegen Ende die Ankunft des Schiffes in Lissabon, wo der Leser ein Gefühl für die frühere Stadt bekommen hat. Heute, wo man jeden Fleck der Welt mit dem Flugzeug erreichen kann, ist einem manchmal gar nicht bewusst, wie großartig es ist, neue Orte zu entdecken. Poppys Begeisterung über die fremde Stadt ist auf mich übergesprungen und ich würde am liebsten sofort losfliegen und Lissabon besuchen.

Julia Quinn ist es mit diesem Buch erneut gelungen mich zu begeistern. Aber das ist schon fast nichts neues mehr, da es ihr mit nahezu jeder Geschichte gelingt. Ich bin ein großer Fan ihres Schreibstils und ihrer Protagonisten und habe dieses Buch sehr genossen. Eine klare Empfehlung meinerseits.

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Veröffentlicht am 05.10.2022

100% Wohlfühlen

A Place to Grow
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Im zweiten Cherry Hill Band lernen wir die familiäre Farm und die Stadt Palisade aus Sicht der heimatverbundenen Lilac kennen. Wo ihre Schwester Juniper zwar eine spannende Geschichte hatte, mich emotional ...

Im zweiten Cherry Hill Band lernen wir die familiäre Farm und die Stadt Palisade aus Sicht der heimatverbundenen Lilac kennen. Wo ihre Schwester Juniper zwar eine spannende Geschichte hatte, mich emotional aber teilweise weniger abholen konnte, war Lilac voll da. Ich habe mich ihr ab der ersten Seite verbunden gefühlt und fand ihre Gedanken und Gefühle unfassbar nahbar beschrieben.

Lilac war einst verliebt in den Nachbarssohn Bo. Eine kleine Andeutung in die Richtung gab es bereits gegen Ende von Band eins, sodass der aufmerksame Leser wusste, was da kommen wird. Damals wurde sie tief verletzt und ist deshalb erschüttert, als Bo nach Jahren zurück Palisade kommt. Zwischen den beiden fliegen Fetzen und Funken umher, sodass ich sofort von diesem Konflikt gebannt war. Durch eingeschobene Rückblicke in die Jugend von Lilac und Bo erfahren wir, was damals los war. Diese kleinen Einblicke haben tiefe Gefühle erahnen lassen und die Geschichte auf wunderbare Weise ergänzt. Ich habe sogar erahnen können, was die Trennung der beiden damals verursacht hat. Dahingehend war die Handlung also leicht vorhersehbar. Das war aber nicht weiter schlimm, da ich das Buch dennoch sehr genossen habe.

Lilly Lucas versteht es einfach eine Wohlfühlatmosphäre zu kreieren. Das Leben auf der Farm, Lilacs kleiner Laden, wo sie die hauseigenen Produkte und Kuchenkreationen verkauft und die Kleinstadt Palisade haben dem Buch einen wundervollen Schauplatz geboten. Ihr lockerer Schreibstil ist einfach perfekt für das New Adult Genre geeignet und verspricht ein paar schöne Lesestunden.

Mir hat es gut gefallen, dass wirklich Lilac und ihre Gefühle im Vordergrund des Buches standen. Natürlich sind die Charaktere aus Band eins ab und zu aufgetaucht, aber sie haben eher eine kleine Nebenrolle eingenommen, sodass Lilac ihren Raum hatte. Die Entwicklung der Beziehung zwischen Lilac und Bo war wirklich sehr ausführlich dargestellt, was die Gefühle der beiden wirklich nachvollziehbar gemacht hat. Emotional wurde ich voll mitgenommen und war wirklich begeistert. Durch die Planung des Peach Festivals war auch die Handlung nie langweilig. Lilac und Bo wurden diesbezüglich nämlich vor einige Probleme gestellt, die die ein oder andere kreative Lösung erforderten.

Der einzige kleine Punkt, der mir aber bei jedem Buch der Autorin auffällt, ist das Ende. Es ging mir erneut einfach zu schnell. In der einen Sekunde ist da dieser große Konflikt und in der nächsten war es auch schon vorbei. Dadurch ist das Buch aber natürlich nicht schlecht, nur dieses wohlige Gefühl zum Abschluss fällt etwas kleiner aus.

Nichtsdestotrotz habe ich das Buch unglaublich genossen und freue mich sehr auf den dritten Band. Dieser handelt unerwarteterweise gar nicht von der dritten Schwester, Poppy, sondern von ihrem Unifreund Fynn. Ich bin gespannt, warum sich dafür entschieden wurde und wie sich seine Love Story in das Gesamtgefüge einfügt.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Kunstdieb undercover

Liebe knistert wie Brausepulver
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Nachdem ich Niklas und seine Karriere als Kunstdieb bereits aus dem Vorgängerbuch der Autorin "Liebe schmeckt wie Karamell" kannte, aber nur wenig über die Hintergründe wusste, war ich auf dieses Buch ...

Nachdem ich Niklas und seine Karriere als Kunstdieb bereits aus dem Vorgängerbuch der Autorin "Liebe schmeckt wie Karamell" kannte, aber nur wenig über die Hintergründe wusste, war ich auf dieses Buch aus seiner Sicht einfach unheimlich gespannt. Die Autorin war mir außerdem aufgrund ihres lockeren Schreibstils und ihrer liebevoll ausgearbeiteten Charaktere in Erinnerung geblieben, sodass ich gerne zu einem weiteren Buch von ihr gegriffen habe.

Und ich wurde alles andere als enttäuscht. Schon nach wenigen Seiten war ich von Valeries und Niklas Gedanken und Gefühlen in den Bann gezogen worden und habe das gesamte Buch in kürzester Zeit inhaliert. Der in Erinnerung gebliebene humorvolle Schreibstil kam mir in diesem Teil sogar noch präsenter vor und hat mich häufig zum Schmunzeln gebracht, sodass das Lesen ein einziges Vergnügen war. Aber auch die Handlung war ziemlich mitreißend. Valerie übernimmt das Cafe ihrer Tante in Berlin, da diese im Krankenhaus gelandet ist, während Niklas im Haus gegenüber seinen letzten Coup als Kunstdieb plant. Bei einem Stück Kuchen lernen sich die beiden näher kennen und bemerken nach und nach, dass sie beide mehr verbindet, als sie jemals ahnen könnten. Neben der durchdachten, spannenden Handlung, die eine Romanze mit leichten Krimielementen kombiniert, war es auch das Wiedersehen mit Niklas Söhnen, das mein Herz erweicht hat. Die beiden waren noch zauberhafter als im letzten Buch und haben mich mit ihrer Agenda gegen die gesunden Ernährungsregeln ihres Vaters immer wieder amüsiert.

Das Buch ist von vorne bis hinten Unterhaltung pur und vermittelt zusätzlich, quasi unter der Hand, dass man für sich selbst einstehen sollte und das tun, was einen glücklich macht. Eine wichtige Message untergebracht in einem wunderbaren Buch, das zu lesen man einfach nicht bereuen kann. Die ungewöhnliche Geschichte hat mich einfach vollkommen überzeugen und begeistern können, sodass ich gegen weitere Bücher der Autorin absolut nichts einzuwenden hätte!

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich

Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe
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Meine Erwartungen an Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe waren, gelinde gesagt, nicht klein. Bedingt durch den unglaublichen Hype im Englischen (The Love Hypothesis) und dem Klappentext, der ...

Meine Erwartungen an Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe waren, gelinde gesagt, nicht klein. Bedingt durch den unglaublichen Hype im Englischen (The Love Hypothesis) und dem Klappentext, der eine Geschichte versprach, die mir zu einhundert Prozent gefallen könnte, war ich einfach unglaublich gespannt auf dieses Buch.

Ich bin aber unheimlich froh, auf die deutsche Übersetzung gewartet zu haben, denn die Sprache in dem Buch war nicht so einfach, wie man es aus normalen Liebesromanen kennt und ich bin sicher, dass auch die englische Ausgabe mit dieser "gehobenen" Sprache aufwarten kann. Da ich dann vielleicht nicht jedes Wort gekannt hätte, wäre dem Buch vermutlich einiges an Wortwitz und Kalkül verloren gegangen. So aber konnte ich jede Zeile des wunderbaren Schreibstils genießen und bedingungslos in das kleine aber feine Universum der Nerdy Romance abtauchen.

Die ersten Kapitel des Buches sorgten bereits für Unterhaltung pur, denn das Olive einfach wahllos einen Mann küsst, der ihr in einem dunklen Flur über den Weg gelaufen ist, war an Komik schwer zu übertreffen. Dieser lustige Beginn sorgte für einen gelungenen Einstieg in das Buch und machte sofort Lust auf mehr. Mehr Hintergrundinfos, mehr von Olives manchmal wirren Gedankengängen und natürlich mehr von Adam!

Ach Adam... der manchmal etwas grummelige Wissenschaftler, der als Schrecken der Universität gilt und schon so manchen Doktoranten zum Hinschmeißen bewogen hat, zeigt sich bei Olive immer nur von seiner besten Seite und lässt immer wieder Humor durchblitzen, der zu wunderbaren Dialogen zwischen ihm und Olive führt. Wir als Leser merken schnell, dass da mehr dahinter steckt, als man (oder eher Olive) denken könnte. Leider ist die liebe Olive aber von einigen Selbstwertkomplexen gebeutelt, die verhindern, dass sie sich selbst lieben kann. Diese Komplexe und ihre Folgen in Olives Handlen und Gedanken waren eigentlich das Einzige, was mich ein klitzekleines Bisschen gestört hat, während es gleichzeitig natürlich eine wunderbare Möglichkeit darstellte, den Handlungsverlauf hinauszuzögern. Es war eine etwas eintönige Wahl, denn dadurch ist es eigentlich immer Olive und ihre Selbstwahrnehmung, die ein Weiterkommen der Geschichte verhindern.

Dieses Buch war aber natürlich etwas mehr als nur Olive und Adam, es ging um die Welt der Wissenschaft, unter die sich jeder normale Mensch wenig vorstellen kann. Es ging um die immer noch mehr als unterpräsente Rolle der Frau in dieser Welt, sexistisches Verhalten, welches besonders Richtung Ende noch einmal besonders hervorgehoben wird. Es ging um die Mischung eines Liebesromans mit dieser klinischen, emotionslosen Welt und wow, ich habe es einfach genossen. Trotz meiner kleinen Kritikpunkte habe ich jede Zeile genossen, da man einen wunderbaren Schreibstil geliefert bekommt, der zeigt, dass Liebesromane alles andere als geistlos sein müssen. Hier wurde jedes Wort durchdacht und das habe ich beim Lesen einfach gespürt.

Ich hoffe darauf, mehr aus der Feder von Ali Hazelwood lesen zu dürfen, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass alles, was diese Frau schreibt, ein Gedicht sein wird.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Juwel der Reihe

Bridgerton - Mitternachtsdiamanten
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Die Geschichte der jüngsten Bridgerton, Hyacinth, ist wohl die aufregendste der gesamten Reihe, was sich wohl auch in ihren unterhaltsamen Charakter widerspiegelt. Hyacinth ist frech, nie um Worte verlegen ...

Die Geschichte der jüngsten Bridgerton, Hyacinth, ist wohl die aufregendste der gesamten Reihe, was sich wohl auch in ihren unterhaltsamen Charakter widerspiegelt. Hyacinth ist frech, nie um Worte verlegen und unglaublich schlagfertig. Dem Bild der fügsamen, jungen Dame der Zeit entspricht sie also eher wenig und so trauen sich auch viele Männer nicht an sie heran.

Eine wirklich schöne Entwicklung der Geschichte war, dass Hyacinth mit Lady Danbury befreundet ist, einer alten Dame, die allgemein als Drachen der Gesellschaft wahrgenommen wird und in beinahe allen Bänden der Reihe einen Gastauftritt hatte. Die Freundschaft der beiden ist wirklich ein schöner Aspekt der Geschichte gewesen und sicherlich einer der Gründe, warum Hyacinth wirklich Charakter hat. Zufälligerweise hat Lady Danbury einen skandalumwickelten Enkel, der den Damen nicht abgeneigt ist und dessen dunkles Geheimnis man bereits im Prolog erfahren hat. Der werte Gareth ist nämlich nicht der Sohn seines Vaters, was die Ursache dessen Abneigung gegen ihn darstellt. So sind die beiden also verstritten und Gareth lebt für seine Verhältnisse eher bescheiden, daran, sich eine Frau zu suchen, denkt er trotzdem nicht, und schon gar nicht so eine wie Hyacinth.

Glücklicherweise hat Lady Danbury da ein Wörtchen mitzureden und so kommt es, dass Hyacinth Gareth dabei hilft, ein altes Tagebuch zu übersetzen, was zu einer Vielzahl an Aufeinandertreffen führt, die letztendlich sogar in einen Einbruch münzen. Die beiden gehen nämlich auf Diamantenjagd, wie der Titel bereits subtil verrät.

Dieser Handlungsverlauf stellte natürlich eine gelungene Abwechslung zu den Vorgängerbänden dar und beweist mal wieder, wie einfallsreich die Autorin doch ist. Jedenfalls kann man bei keinem buch behaupten, man wisse, was einen erwartet. Mit Mitternachtsdiamant wurde jedenfalls einer der unterhaltsamsten Bände der Reihe veröffentlicht. Für mich lag das vor allem an Hyacinth, da ich sie einfach unglaublich sympathisch fand, in ihrer eigenen Form der Wildheit und der Art, wie sie sich in sich selbst wohlfühlt und stets die Kontrolle hat.

Die Beziehung zu Gareth hat sich auf spannende Weise entwickelt, auch wenn ich die Vater-Sohn-Beziehung als Ausgangspunkt für Gareths Annäherungsversuche sowie auch seine Hinterhältigkeit bei der Sache etwas suspekt fand. Gleichzeitig hat dieser Punkt natürlich einen tollen Höhepunkt im Spannungsverlauf dargestellt und ist dahingehend doch irgendwie vertretbar.

Letztendlich war Hyacinth aber das Zentrum dieses Buches und die Kirsche auf der Bridgerton-Torte. Ich kann mir nur schwerlich vorstelle, wie Gregory das im nächsten Band toppen will. Aber ich bin gespannt!

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