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Veröffentlicht am 10.09.2022

Freiheit?

Freiheitsgeld
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Worum geht es?

In nicht allzu ferner Zukunft (2064) beziehen die Menschen Freiheitsgeld — ein bedingungsloses Grundeinkommen das jedem Bürger eines Landes zusteht. Die meiste Arbeit wird von Robotern ...

Worum geht es?

In nicht allzu ferner Zukunft (2064) beziehen die Menschen Freiheitsgeld — ein bedingungsloses Grundeinkommen das jedem Bürger eines Landes zusteht. Die meiste Arbeit wird von Robotern verrichtet; die Menschen leben eingepfercht in Städten, große Naturschutzreservate zum Erhalt der Erde dürfen nicht betreten werden.

Kurz vor dem 30jährigen Jubiläum der Einführung des Freiheitsgeldes wird dessen Schöpfer tot aufgefunden. Ahmad Müller, ein junger, eifriger Polizist glaubt nicht an einen Suizid und fängt an zu ermitteln. Plötzlich wird es brisant, er läuft Gefahr, für einen Mord angeklagt zu werden.

Meine Meinung:

Die Idee des ‘Freiheitsgeldes’ (aka bedingungsloses Grundeinkommen) die Eschbach hier aufgreift ist nicht neu. In verschiedenen Ansätzen gibt es sie schon seit Jahrhunderten. In Deutschland läuft derzeit seit 2020 eine Studie dazu, deren erste Auswertungen im Frühjahr 2023 erwartet werden.

Interessant ist, was Eschbach daraus macht. Er beleuchtet das Freiheitsgeld aus verschiedenen Perspektiven, bringt allerdings eine erschwerende Variante ein: die meiste Arbeit wird von Robotern gemacht; wer also mehr haben will als nur das Freiheitsgeld, muss versuchen, einen der raren Arbeitsplätze zu ergattern.

Einigen der Protagonisten ist das gelungen, sie kommen aber trotzdem nicht auf einen grünen Zweig, denn ein Großteil ihres Verdienstes geht durch Steuern verloren.

Im Grunde geht es im Buch nur um das Pro und Kontra des Freiheitsgeldes, auf dessen Auswirkungen auf die Lebensbedingungen, und darum, ob man nicht ohne besser dran war oder wäre, würde es wieder abgeschafft. Wie viel Freiheit haben die Leute wirklich, und wer profitiert letztendlich am meisten davon?

Wir lernen die unterschiedlichsten ProtagonistInnen kennen; einige leben nur vom Freiheitsgeld, andere haben zusätzlich Arbeit, und die ganz glücklichen leben gar in Luxus — aber alles hat seinen Preis…

Ahmad Müller, ein junger Polizist mit wenig Erfahrung in der Abteilung Gewaltverbrechen, versucht, diverse Morde aufzuklären.

Dabei wird er von irgendeiner hohen Stelle enorm behindert. Die Entwicklung, die alles nimmt ist sehr beklemmend. Die Bürger leben in einem totalen Überwachungsstaat und müssen sehr findig sein, um der Überwachung zu entkommen.

Ich würde zu viel verraten, würde ich erzählen wie es Ahmad ergeht, oder ob das Ende dem nahekommt, was ich mir erhofft hätte.

Fakt ist, dass ich das Ende gelungen und überzeugend finde. Eine Lösung für oder wider das Freiheitsgeld wird glücklicherweise nicht angeboten, aber das Buch gibt viele Denkanstöße, und wer weiß, vielleicht werden wir ja eine Form des Freiheitsgeldes noch erleben.

Erstaunlicherweise fand ich dieses Buch nicht so beklemmend wie Eschbachs NSA — vielleicht bin ich durch Beispiele von Überwachungsstaaten wie China oder die ehemalige DDR einfach schon zu vertraut mit diesem Thema als dass es unvorstellbar wäre.

Trotz der ganzen Theorien ist das Buch sehr spannend, ich kann es nur empfehlen.

Vielen Dank an Lübbe via Netgalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Interessante Art zu reisen

Couchsurfing in Russland
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Kurzweilig, amüsant, und aufschlussreich.

Stephan Orth bereist Russland und lernt Land und Leute kennen wie man es als Standardtourist niemals kann.
Seine GastgeberInnen und Unterkünfte sind so unterschiedlich ...

Kurzweilig, amüsant, und aufschlussreich.

Stephan Orth bereist Russland und lernt Land und Leute kennen wie man es als Standardtourist niemals kann.
Seine GastgeberInnen und Unterkünfte sind so unterschiedlich wie das Land welches er bereist.
Die Eindrücke und Erfahrungen sind lebhaft beschrieben und eine Bereicherung für Jede/n der/die das Buch liest, oder, wie ich anhört. Ich werde bestimmt noch die anderen Länder mit ihm besuchen.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Schöne Idee

Die Magie der Namen
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Dieses Buch stand schon seit Jahren auf meiner Wunschliste, und jetzt habe ich es endlich geschafft es anzuhören.
Die Idee hat mich total fasziniert, und die Umsetzung ist soweit auch gelungen, mir persönlich ...

Dieses Buch stand schon seit Jahren auf meiner Wunschliste, und jetzt habe ich es endlich geschafft es anzuhören.
Die Idee hat mich total fasziniert, und die Umsetzung ist soweit auch gelungen, mir persönlich war der Stil aber zu schlicht.
Da es aber für Kinder gedacht ist, geht das in Ordnung, denke ich.

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Veröffentlicht am 26.03.2022

Unfassbar!

Jungen weinen nicht
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Es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es hat mich schwer beeindruckt!
Was habe ich mit dem armen Mikey mitgelitten und mitgefiebert!
Ich bin immer noch entsetzt, dass so etwas ...

Es ist schon eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe, aber es hat mich schwer beeindruckt!
Was habe ich mit dem armen Mikey mitgelitten und mitgefiebert!
Ich bin immer noch entsetzt, dass so etwas in den 1980er Jahren noch möglich war, dass Kinder so gar keinen Ansprechpartner hatten. Irgendwie befürchte ich, dass es auch heutzutage noch nicht wesentlich besser ist.
Das 'fahrende Volk' entzieht sich vermutlich immer noch erfolgreich dem System.
Ich kann dieses Buch unbedingt weiter empfehlen, aber haltet die Taschentücher bereit! Es ist nicht sentimental, oder kitschig, aber zutiefst anrührend,

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Veröffentlicht am 11.03.2022

Geschichte hautnah

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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Diese Buch ist großartig! Julia Fischer hat intensiv recherchiert und dabei keine Mühen gescheut -- und man merkt es! Das Buch ist absolut stimmig und vermittelt einen großartigen Eindruck von der Zeit ...

Diese Buch ist großartig! Julia Fischer hat intensiv recherchiert und dabei keine Mühen gescheut -- und man merkt es! Das Buch ist absolut stimmig und vermittelt einen großartigen Eindruck von der Zeit kurz bevor es mit dem Wirtschaftswunder so richtig losging.
Die ProtagonistInnen sind junge Leute die den Krieg zwar körperlich unversehrt überlebt haben, aber dennoch haben sie Schaden genommen. Jede/r versucht auf seine/ihre Art damit umzugehen, was mal besser, und mal schlechter gelingt.
Die ganzen Hindernisse, die ein junger, ehrgeiziger Mensch damals zu überwinden hatte werden detailgetreu dargestellt, und besonders junge Frauen hatten es schwer, war die Welt damals doch noch viel mehr Männerdominiert als sie es heutzutage ist.
Hinzu kommen noch die Gegensätze von Großstadt--Land, und Arbeiter -- Akademikermilieu, und Spannung ist garantiert.
Ich hatte mir viel von diesem Buch erhofft und ich wurde nicht enttäuscht -- im Gegenteil, dieses Buch ist einfach unbeschreiblich! Ich würde diese Lektüre jeder/m empfehlen, die/der auch nur ein bisschen an unserer jüngeren Geschichte interessiert ist!
Das Bild das Frau Fischer malt ist inklusiv und abgerundet.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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