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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Pippa, die Zweite

Dinner for one, Murder for two (Ein Pippa-Bolle-Krimi 2)
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Ich fand schon den ersten Band mit Pippa Bolle herrlich unterhaltsam und "Dinner for one, murder for two" reiht sich wieder nahtlos ein.

Pippa reist nach England, um Haus und Haustiere ihrer Grandma Hetty ...

Ich fand schon den ersten Band mit Pippa Bolle herrlich unterhaltsam und "Dinner for one, murder for two" reiht sich wieder nahtlos ein.

Pippa reist nach England, um Haus und Haustiere ihrer Grandma Hetty zu hüten, die derweil in Deutschland weilen wird. Aus dem gemütlichen Urlaub in England wird jedoch nichts, denn bald wird Pippa mit einem Todesfall konfrontiert...

Wie auch in Band 1 dieser hoffentlich noch lange andauernden Reihe um die reizende Pippa und ihre Familie darf man nicht nur von einem reinen Krimi ausgehen. Die Autorinnen schreiben sehr humorvoll, nehmen sich und Situationen nicht immer ganz so ernst, aber das macht für mich auch den Reiz dieser Bücher aus. Es geht nicht nur um stumpfe Polizeiarbeit und die Aufklärung von Todesfällen/Morden, sondern es wird mit viel Witz und Esprit erzählt, was mir sehr gut gefällt.

Man kann sich gut in Pippa hineinversetzen und mitfühlen, mitfiebern und mitermitteln. Als Protagonistin ist sie sympathisch und authentisch.

Meiner Meinung nach ein sehr schönes Buch, nicht nur für Krimifans, aber auch für diese.

Veröffentlicht am 15.09.2016

In New York spukt es

Zwei Zimmer, Küche, Geist
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Lorna Graham´s "Zwei Zimmer, Küche, Geist" hat mich von Anfang begeistert.

Man fühlte sich gleich mitten in New York und konnte sich in Eve mit all ihren Nöten hineinversetzen, so eindringlich schreibt ...

Lorna Graham´s "Zwei Zimmer, Küche, Geist" hat mich von Anfang begeistert.

Man fühlte sich gleich mitten in New York und konnte sich in Eve mit all ihren Nöten hineinversetzen, so eindringlich schreibt die Autorin.

Anstatt ihre neue, schicke Wohnung im Künstlerviertel von New York genießen zu können, muss sich Eve mit Arbeitsplatzsuche und Donald herumschlagen; dem Geist eines verstorbenen Dichters, der gar nicht daran denkt, ihr das Leben ein wenig zu erleichtern, ganz im Gegenteil. Er bringt es ganz gehörig durcheinander.

Die Autorin beschreibt diese skurrile Wohnsituation eher flapsig und sehr flüssig, was mir richtig gut gefallen hat. Die Idee ist sehr gut und wurde auch glaubwürdig umgesetzt.

Das Buch hat mehrere Facetten und wird so zu keinem Zeitpunkt langweilig, auch wenn die Geschichte etwas "an Fahrt verliert" manchmal.

Das Buch bietet eine kurzweilige Unterhaltung und befindet sich damit in guter Gesellschaft von zig Romanen, die einem zwar nicht unbedingt lange im Gedächtnis haften bleiben, aber gut unterhalten und das gefällt mir zwischendurch mal ganz gut. Man muss doch nicht immer Hochtrabendes lesen..! So ein nettes Buch zwischendrin macht mir auch immer wieder Spass !

Von daher vier gute Sterne für Lorna Graham, Eve und Donald !


Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr beklemmend und nachhaltig

Raum
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Der 5-jährige Jack und seine 27-jährige Mutter leben in einem nur 12 qm großen Raum - eingesperrt und gefangen gehalten von "Old Nick", der des Nachts zur Mutter kommt und sie mißbraucht. Die Mutter bringt ...

Der 5-jährige Jack und seine 27-jährige Mutter leben in einem nur 12 qm großen Raum - eingesperrt und gefangen gehalten von "Old Nick", der des Nachts zur Mutter kommt und sie mißbraucht. Die Mutter bringt Jack währenddessen im Schrank unter und sagt ihm, er möge schlafen, damit er nichts davon mitbekommt, doch das klappt natürlich nicht; er bekommt etwas mit.

Old Nick bringt ihnen Lebensmittel und manchmal ein "Sonntagsgutti", eine Art "Belohnung/Zuwendung". Sie haben sich eingerichtet in ihrer kleinen Welt und scheinbar kommen sie zurecht. Sie kennen es nicht anders.

Jack erzählt die Geschichte selbst - dieser eine Raum ist sein ganzes Universum, mehr kennt er nicht und braucht er auch anscheinend erstmal nicht. Er denkt, außerhalb gäbe es nichts mehr. Aber dann sagt seine Mutter ihm, dass da draußen eine ganze Welt auf ihn wartet und sie fliehen will...

Auch ich möchte hier nicht zuviel vom Inhalt verraten...

Emma Donoghue hat mit "Raum" den beklemmendsten Roman geschrieben, den ich je gelesen habe. Ich war von Anfang an von der Erzählweise des kleinen Jungen fasziniert. Und angewidert zugleich - wie jemand einfach zwei Menschen wie Tiere in einem so kleinen Gefängnis halten kann... Wie kann ein Mensch das mit sich ausmachen ?

Das Cover wurde bewusst schlicht gehalten, denke ich - das ist aber auch ganz richtig bei diesem Buch, denn das spricht für sich.

Mich hat das Buch sehr nachdenklich gemacht und es wird sicherlich noch lange im Gedächtnis nachhallen.

Ein besonderes Buch mit einem schwierigen Thema, gut umgesetzt, bezaubernd von Jack erzählt und sehr beeindruckend !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Unterhaltung für zwischendurch

Das Leben ist kein Gurkensandwich
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Constance Harding ist 53 Jahre alt, Gattin eines Rechtsanwalts und lebt in England ein mehr oder minder beschauliches Leben. Soll das schon alles gewesen sein ? Für eine Frau in ihrem Alter und ihrer Situation ...

Constance Harding ist 53 Jahre alt, Gattin eines Rechtsanwalts und lebt in England ein mehr oder minder beschauliches Leben. Soll das schon alles gewesen sein ? Für eine Frau in ihrem Alter und ihrer Situation ein durchaus berechtigter Gedanke... Sie beschließt, einen Blog im Internet zu starten.

Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und hatte es so rasch durch wie sonst kaum eines zuvor (Freitag angekommen und heute morgen durch ).

Zugegebenermaßen ist es nicht sehr umfangreich und auch nicht sprachlich anspruchsvoll, so dass das Lesen übermäßig viel Zeit in Anspruch genommen hätte, aber meine Begeisterung lag eher an der Geschichte als solche.

Ich bin selbst nur geringfügig älter als Constance und fand mich in Vielem, was sie schreibt, wieder. Englische und deutsche Hausfrauen unterscheiden sich also offenbar gar nicht so sehr. Die Autorin hat sympathische Figuren erdacht, die aber auch ihre Nöte und Sorgen im Alltag haben und dadurch sehr plastisch wirken.

Auch das Cover finde ich sehr gelungen, auch wenn auch mir aufgefallen ist, dass die junge Dame darauf wirklich nicht aussieht, als sei sie in Constance´s Altersgruppe. Aber sonst ist der Stil mal was Anderes und durchaus auch positiv auffällig.

Ebenso verhält es sich mit dem Titel, der einem gleich ins Auge sticht.

Ceri Radford schreibt hoffentlich noch mehr Bücher mit Constance, denn ich finde, ihre Geschichte ist noch nicht auserzählt.

Mich hat ihr Alltag sehr amüsiert und gut unterhalten, vier Sterne !

Veröffentlicht am 15.09.2016

Staubige Hölle

Staubige Hölle
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Roger Smith beschreibt in seinem Roman „Staubige Hölle“ die Geschichte des Robert Dell, 48, der durch einen Autounfall seine gesamte Familie – Frau und Zwillinge im Alter von 5 Jahren – verliert.

Zu der ...

Roger Smith beschreibt in seinem Roman „Staubige Hölle“ die Geschichte des Robert Dell, 48, der durch einen Autounfall seine gesamte Familie – Frau und Zwillinge im Alter von 5 Jahren – verliert.

Zu der Trauer muss er sich dann auch noch mit seinem Vater auseinandersetzen, der ihm vermeintlich helfen soll, als er selbst verhaftet wird wegen dem Mord an seiner Familie und mit dem er aufgrund des Rassismusses des Vaters so gar nicht zurechtkommt.

Behörden scheinen verwickelt zu sein... Menschen sind nicht das, für das man sie gehalten hat...

Dass Roger Smith selbst vor Ort lebt, merkt man dem Buch meiner Meinung nach auch deutlich an. Stammesfehden, Hetzjagden, Aids, Korruption – nichts lässt Smith in seinem packenden dritten Buch aus. Er schreibt so rasant, dass man sich als Leser fast festhalten möchte/muss und schont ihn auch nicht mit den brutalsten/blutigsten Details, um die Verzweiflung und Wut genauer zu beleuchten und aufzuzeigen. Nicht immer schön, aber immer ehrlich wie ich denke. Das Leben ist nunmal nicht immer rosarot und gerade diese Härte machte für mich die Grundstimmung des Buches aus.

Der Leser erfährt viel über Afrika, die Menschen und die (politische und auch sehr persönliche) Stimmung in dem Land - viel mehr als es aus einem Bildband oder einer Dokumentation möglich wäre.

Ich denke, dass Roger Smith diverse eigene Erfahrungen mitverarbeitet hat. Dies ermöglichte ihm diesen interessanten, spannenden und beeindruckenden Roman, der mich dazu veranlasst hat, nicht immer nur am festgefahrenen Genre festzuhalten und auch mal solche Bücher zu lesen, über Themen, bei denen man zuerst vielleicht oft denkt „Das geht mich nichts an, ist zu weit weg“ oder Ähnliches, denn das lohnt sich..!