Cover-Bild Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 17.09.2019
  • ISBN: 9783499291715
Brigitte Riebe

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus

Band 1 der Reihe "Die 50er-Jahre-Reihe"

Drei Schwestern und ein Kaufhaus am Ku'damm: Der Auftakt zur großen 50er-Jahre-Trilogie.

Berlin, 1945: Das Kaufhaus Thalheim liegt in Trümmern, die Männer der Familie sind versehrt. So beginnt die Stunde der Thalheim-Töchter, die den Wiederaufbau selbst in die Hand nehmen. Rike, die Älteste, entpuppt sich als gewiefte Geschäftsfrau. Ganz anders ihre Schwester Silvie, die sich nur für das Vergnügen interessiert. Nach Währungsreform und Gründung der BRD geht es endlich aufwärts, doch die neuen Zeiten bringen neue Probleme: Florentine, die Jüngste, entwickelt sich zum Enfant terrible. Als ein dunkles Geheimnis zutage tritt, das ein unrühmliches Licht auf das Kaufhaus wirft, müssen die Schwestern erkennen, dass die Vergangenheit noch immer lebendig ist …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2022

"Dröge" Geschichte wundervoll verpackt

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Darum geht es:
Kriegsende im Mai 1945. Berlin ist ausgebombt. Kein Stein steht mehr auf dem anderen. Überall Trümmer und Schutt. Der Krieg ist zwar zu Ende, aber die Menschen müssen weiter um ihr Überleben ...

Darum geht es:
Kriegsende im Mai 1945. Berlin ist ausgebombt. Kein Stein steht mehr auf dem anderen. Überall Trümmer und Schutt. Der Krieg ist zwar zu Ende, aber die Menschen müssen weiter um ihr Überleben kämpfen. Die Zerstörung hat auch vor dem Kaufhaus Thalheim mitten am Kurfürstendamm nicht halt gemacht. Wie soll es nur weitergehen. Das fragen sich die Thalheim-Schwestern Rieke, Silvie und Florentine. Gibt es eine Zukunft für das Kaufhaus? Kann es wieder aufgebaut werden? Werden die Menschen in der Situation einen Blick für Mode haben? Aber es gibt dringendere Probleme zu lösen. Die Schwestern Thalheim müssen den Neuanfang alleine wagen. Ihr Bruder Oskar ist verschollen, der Vater (und Gründer des Kaufhauses Thalheim) ist inhaftiert. Um überhaupt eine Chance zu haben, betätigen sich die Schwestern zunächst als Trümmerfrauen und helfen dabei, Berlin wieder aufzubauen. Der Weg ist schwer und steinig. Doch sie geben ihren Traum nicht auf, Farbe ins triste Nachkriegsberlin zu bringen. Doch wie so vieles im Leben … Sonne und Regen, die wechseln sich ab. Auf Erfolg folgt Niederlage und umgekehrt. Zudem kommt ein dunkles Geheimnis auf die Sonne, welches die Familie schwer belastet.

Meine Meinung:
„Die Schwestern vom Ku’damm – Jahre des Aufbaus“ ist der erste Band einer großen 50er Jahre-Trilogie. Wir erleben und begleiten das Leben der Familie Thalheim zwischen 1945 und 1951.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Sehr angenehm zu lesen. Man kommt schnell voran. Das Buch ist sehr gut recherchiert. Man taucht komplett in das zerstörte Berlin in den Nachkriegsjahren und die Sorgen und Nöte der Bevölkerung damals ein. Man erlebt die harte Arbeit der Trümmerfrauen, als ob man danebensteht. Sehr bewegend und beeindruckend.

In diesem Band liegt der Fokus auf Rieke Thalheim, der ältesten Tochter der Familie Thalheim und ihrem Versuch. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Man hat sofort zu jedem ein Bild im Kopf und leidet mit.

Mein Fazit:
Ich habe diesen ersten Band der Trilogie sehr genossen. Dröge Geschichte wundervoll und lebendig verpackt. Ich freue mich auf den nächsten Band. Von mir eine klare Leseempfehlung. Ich vergebe hier 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Die Thalheims, eine eindrucksvolle Berliner Familiengeschichte

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"Der Blick ging zurück in einen dunklen Abgrund der Vergangenheit und nach vorn in eine ungewisse dunkle Zukunft." (Richard v. Weizsäcker)
Berlin 1945:
Die Stadt liegt nach dem Krieg in Trümmern, viele ...

"Der Blick ging zurück in einen dunklen Abgrund der Vergangenheit und nach vorn in eine ungewisse dunkle Zukunft." (Richard v. Weizsäcker)
Berlin 1945:
Die Stadt liegt nach dem Krieg in Trümmern, viele Männer sind nicht mehr nach Hause gekommen und andere sind noch in Gefangenschaft der Alliierten. Ebenso die Psyche und Seelen der Menschen, die durch den Krieg am Boden sind. Das Kaufhaus, das die Thalheims am Ku´damm hatten, ist ebenfalls restlos zerstört. Die drei Schwestern Ulrike (Rike), Silvie und Florentine sind tief betroffen als sie vor den Trümmern ihrer ehemaligen Existenz stehen. Für Rike ist sofort klar, sie möchte das Kaufhaus wieder aufbauen, komme was da wolle. Mit minimalen Mitteln versucht sie, durch raffinierte Stoffe Kleider herzustellen, die man mit Kleidermarken erstehen kann. Selbst eine einfache Modeschau wird mit Claires, Sylvies und Flori Hilfe organisiert. Doch die Ungewissheit über ihren Vater und Oskar den Bruder nagen an ihnen allen. Anderseits bringt die Zukunft weitere Finanzen, jedoch auch Geheimnisse ans Licht, die besonders Rike belasten.

Meine Meinung:
Ein einfaches, aber prägnantes Cover gibt einen kleinen Einblick auf die Nachkriegsmode. Der Schreibstil ist locker, flüssig, lebendig, bildhaft, unterhaltsam und in mehrere Kapitel eingeteilt. Bemerkenswerte Recherchen geben im Prolog einen Einblick in die Kriegszeit und den Zuständen, wie Familie Thalheim dort leben musste. Brigitte Riebe, nimmt mich mit in ein total zerstörtes Berlin, dessen Zukunft vor allem durch die spätere Trennung in Ost und West noch ungewiss ist und was die Menschen zusätzlich frustrierte. Besonders die harte Zeit unter denen alleingelassenen Frauen und Familien nur mit Zusammenhalt überlebten wird hier gut dargestellt. Nahrungsbeschaffung wird zum Problem, warum oft ganze Familien Trümmer auflesen gehen, nur um etwas mehr zum Essen zu bekommen. Doch Rike möchte mehr, sie möchte, dass die Frauen wieder ein wenig glücklicher werden. Deshalb versucht sie einfachste, preiswerte Kleider anzubieten, die aus simplen Stoffen in mühsamer Heimarbeit hergestellt werden. Ihr allergrößter Traum jedoch ist natürlich das ehemalige Kaufhaus wieder aufzubauen, für das sie alles tun würde. Sorgen machen sich alle zudem um Vater und Bruder, dessen beider Schicksal noch immer ungewiss ist. Die Uneinigkeit der Alliierten, die Berlin komplett abriegeln lassen und die Stadt nur noch durch eine Luftbrücke den sogenannten Rosinenbombern erreichbar ist, bringt den Bewohner noch mehr Schwierigkeiten und Probleme. Sehr eindrucksvoll wird gerade dies hier im Buch beschrieben, sodass ich mit den Menschen mitfühlen konnte. Besonders gut gefallen haben mir außerdem die Charaktere, sei es die starke, mutige Rike, die mitunter auch an ihre Grenzen kommt. Silvie die adrett und leichtlebige, ab und zu etwas zu viel mit den Männern schäkerte. Das schüchterne, ruhige Nesthäkchen Flori, das sich immer mehr zum pubertierenden Teenager mausert. Claire die trotz ihres ehemaligen Standes und Luxus als Kaufhausgattin, sich nicht zu schade war zum Arbeiten. Und Friedrich ein Mann, nach dessen Pfeife alle tanzen mussten, der jedoch schnell einsehen sollte, dass der Krieg seine Familie verändert hat und seine Töchter sich nicht mehr alles gefallen ließen. Die Thalheims eine bemerkenswerte deutsche Familiengeschichte wie sie überall in der Nachkriegszeit zu finden war und die mich absolut begeistert hat. Ich freue mich schon sehr auf die weitere Fortsetzung mit "Tage der Hoffnung" und gebe 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Mode zwischen Trümmern

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„Jahre des Aufbaus“ ist der erste Band der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe. In diesem Band, aber auch in den Folgebänden, geht es um die drei Schwestern Thalheim und ihr Modekaufhaus ...

„Jahre des Aufbaus“ ist der erste Band der „Schwestern vom Ku’damm“ Trilogie von Brigitte Riebe. In diesem Band, aber auch in den Folgebänden, geht es um die drei Schwestern Thalheim und ihr Modekaufhaus direkt am Ku’damm in Berlin.

Die Schreibweise hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war sehr angenehm zu lesen und alles war sehr bildlich beschrieben. Ich hatte das Kaufhaus zu seiner glanzvollen Eröffnung 1932 genauso vor Augen wie das zerbombte Berlin nach 1945. Ich konnte direkt in die Geschichte eintauchen und fühlte mich wunderbar in die Zeit hineinversetzt. Auch der geschichtliche Hintergrund wurde aus meiner Sicht exzellent umgesetzt. Die Teilung Berlins in verschiedene Sektoren ist ebenso vorhanden wie die Berliner Luftbrücke oder die Gründung der DDR. Die Autorin nimmt sich Zeit die Geschichte und auch die Hintergründe in Ruhe zu erzählen, es entstehen dabei aber nie Längen. Ebenfalls ist das Thema Mode toll umgesetzt worden. Von der Beschaffung der Stoffe, zur Fertigstellung bis hin zu den Kleidermarken.

Die Geschichte wird in diesem Band aus der Sicht von Rike Thalheim erzählt, der ältesten Tochter. Sie ist die vernünftigste und pflichtbewussteste der drei Schwestern. Sie hält die Familie zusammen, versucht auf alle aufzupassen und sie zu versorgen. Sie hat ein großes Ziel vor Augen: Das Kaufhaus, das 1943 bei einem Bombengriff komplett zerstört wurde, neu aufzubauen. Sie liebt Mode und hat ein Händchen fürs Finanzielle.

Silvie ist die Hübscheste und verdreht den Männern den Kopf. Sie lebt in den Tag hinein. Sie will das Leben genießen. Mit ihrer rauchigen Stimme arbeitet sie beim Radio und hat außerdem ein Talent fürs Singen. Darüber hinaus verhandelt niemand so geschickt auf dem Schwarzmarkt wie sie.

Flori ist die Jüngste und eine Rebellin. Sie hat ihren eigenen Kopf und eckt damit immer wieder an. Ansonsten hat sie ein großes Talent zum Zeichnen und schafft damit wundervolle neue Kreationen für das Modehaus.

Fazit: Mich konnte dieser erste Teil auf ganzer Linie überzeugen. Klare Leseempfehlung für alle, die Familiengeschichten lieben und historische Romane, die rund um den zweiten Weltkrieg spielen.

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Veröffentlicht am 12.01.2020

Kampf ums Überleben

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Die Schwestern Rike, Silvie und Florentine wachsen wohlbehütet in den Vorkriegsjahren in Deutschland auf. Ihr Vater und sein Kompagnon bauen gemeinsam das damals fortschrittlichste und eleganteste Modehaus ...

Die Schwestern Rike, Silvie und Florentine wachsen wohlbehütet in den Vorkriegsjahren in Deutschland auf. Ihr Vater und sein Kompagnon bauen gemeinsam das damals fortschrittlichste und eleganteste Modehaus der damaligen Zeit auf. Das Kaufhaus Thalheim sichert der Familie einen gewissen Wohlstand. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg aus. Die Männer müssen an die Front, die Frauen bleiben zurück. Fassungslos schauen die Schwestern zu, wie das einst so strahlende Kaufhaus zu einer Ruine wird.

Doch Rike lässt sich nicht unterkriegen und kämpft. Um das Kaufhaus, um ihre Familie und um die Zukunft, von der sie noch nicht ahnt, dass die Schatten der Vergangenheit ihr bald neue Sorgen bereiten werden…

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Die Geschichte startet etwas vor dem zweiten Weltkrieg und man lernt die Familie Thalheim zunächst kennen. Farbenprächtig beschreibt die Autorin nicht nur das wundervolle Kaufhaus mit seinen ganzen Raffinessen, auch die damalige Mode wird immer wieder thematisiert. Gerade in der Kriegszeit und Nachkriegszeit, als alles knapp war, Stoffe und andere Dinge Mangelware, beißt sich Rieke durch und man erfährt, wie sie an die nötigen Materialien gekommen ist.

Rieke ist eine sehr starke und taffe Person, die sich sehr von ihren beiden Schwestern unterscheidet. Im ersten Band steht ihr Blickwinkel im Vordergrund, bei den beiden Folgebänden jeweils eine ihrer Schwestern.

Die Geschichte ist flüssig, spannend und sehr emotional. Ist man einmal abgetaucht, versinkt man immer weiter im Leben der Thalheims, hofft und leidet mit ihnen. Aber schöpft auch Hoffnung, als sich mal ein Silbertreifen am Horizont zeigt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich hatte es schnell gelesen. Jetzt freue ich mich auf die beiden Folgebände und wie es mit Florentine und Silvie weiter gehen wird.

Fazit:
Ein toller Auftakt einer ganz besonderen Familie im Kampf um das nackte Überleben, die Zukunft und die Familie.

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Veröffentlicht am 12.11.2019

Berlins schwierige Nachkriegszeit

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1932 in Berlin neu eröffnet, liegt das Kaufhaus Thalheim 1945 in Trümmern. Der Vater in Gefangenschaft, der Bruder verschollen, nehmen die Thalheim-Töchter Rike und Silvie mit ihrer jüngeren Schwester ...

1932 in Berlin neu eröffnet, liegt das Kaufhaus Thalheim 1945 in Trümmern. Der Vater in Gefangenschaft, der Bruder verschollen, nehmen die Thalheim-Töchter Rike und Silvie mit ihrer jüngeren Schwester Florentine und deren Mutter ihr Leben selbst in die Hand. Rikes Traum ist es, das Kaufhaus neu zu eröffnen. Silvies Leben hingegen ist vom Vergnügen geprägt, während Florentine sich als widerspenstige Jugendliche gibt. Währenddessen ziehen die ersten Nachkriegsjahre ins Land mit Lebensmittelkarten, Währungsreform, Gründung der BRD. Doch die Vergangenheit spielt immer noch mit hinein…

Dies ist nicht mein erster historischer Roman von Brigitte Riebe, und ganz sicher nicht der letzte. Gewohnt spannend und mit viel Atmosphäre beschreibt sie in diesem Buch die Nachkriegsjahre vor allem (aber nicht nur) aus Rikes Sicht, einer jungen Frau auf der Suche nach ihrem Glück im Leben. Sehr einfühlsam wird der Leser in ihre Gedankenwelt eingeführt, erlebt aber auch die Ereignisse der Zeit hautnah mit. Die Thalheim-Frauen hatten das Glück, durch die gesamte Zeit hindurch ein Dach über dem Kopf zu haben, und dennoch war es ein hartes Leben mit ungewisser Zukunft, durch das sie sich durchbeißen mussten. Das ist sehr authentisch beschrieben, hier erkennt man die akribische Recherche der Autorin, die Realität und Fiktion auf äußerst spannende Weise verquickt und daraus einen Pageturner entstehen lässt. Dieser erste Teil der Trilogie um die Thalheim-Schwestern fasziniert und macht Lust auf die beiden Fortsetzungen. Die Zeittafel am Ende des Buches mit den Ereignissen in Berlin 1945 – 1951 ergänzt die Erzählung um die historischen Fakten der Zeit.

Ich habe dieses Buch gefühlt ohne Atem zu holen verschlungen und kann es nur unbedingt weiter empfehlen. Schwerpunkt der Geschichte ist die Protagonistin auf dem Hintergrund ihrer Zeit, das ist auf jeder Seite des Buches bestens gelungen. Sehr gerne vergebe ich alle 5 möglichen Sterne.