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Veröffentlicht am 02.05.2022

Die Stieftochter der Winzerfamilie

Gretas Erbe
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Greta wächst in den 70er Jahren bei einer Winzerfamilie in der Pfalz auf, nachdem ihre Mutter, die für die Familie gearbeitet hat, bei ihrer Geburt gestorben ist. Ihr Vater ist unbekannt. Greta fühlt sich ...

Greta wächst in den 70er Jahren bei einer Winzerfamilie in der Pfalz auf, nachdem ihre Mutter, die für die Familie gearbeitet hat, bei ihrer Geburt gestorben ist. Ihr Vater ist unbekannt. Greta fühlt sich nicht richtig von der Familie angenommen, obwohl sie neben der Schule sehr hart im Familienbetrieb mitarbeitet und auf die Verwirklichung ihres eigenen Traumes, Lehrerin zu werden, verzichtet. Nur Robert, der etwas ältere und rebellische Sohn scheint seine Stiefschwester zu verstehen und die beiden entwickeln mit der Zeit sogar Gefühle füreinander, die von Roberts Familie nicht gern gesehen werden.

Mir hat der erste Teil dieser Trilogie sehr gut gefallen. Greta als Protagonistin ist mir sehr sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, wie sie sich in der Winzerfamilie oft fremd und unerwünscht fühlt und dennoch alles tut, um es ihnen Recht zu machen. Ich fand es auch interessant, mehr über den Weinbau zu erfahren und darüber, wie das Leben von Frauen in den 70er Jahren in eher ländlichen Regionen normalerweise war. Manches an der Geschichte war sicher etwas vorhersehbar, aber es gab auch überraschende Wendungen und am Ende einen Cliffhanger, der mich schon neugierig auf den zweiten Teil im Herbst gemacht hat. Der Schreibstil des Autorinnen-Duos ist gut lesbar und anschaulich.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Tiefe Einblicke

Der dreizehnte Mann
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"Der dreizehnte Mann" ist der zweite Justiz-Krimi, den der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos gemeinsam konzipiert und verfasst haben. Die Covergestaltung ...

"Der dreizehnte Mann" ist der zweite Justiz-Krimi, den der ehemalige Strafverteidiger Florian Schwiecker und Rechtsmediziner Michael Tsokos gemeinsam konzipiert und verfasst haben. Die Covergestaltung ist ähnlich der des ersten Falles und bietet so großen Wiedererkennungs wert.

Der Berliner Star-Anwalt Rocco Eberhardt bekommt in seiner Kanzlei Besuch des unscheinbaren Timo Krampe und einer Journalistin, da dessen Freund Jörg verschwunden ist. Gemeinsam mit der Reporterin wollten sie einen Skandal um die Berliner Jugendämter aufdecken, von dem die beiden persönlich betroffen waren. Im Rahmen des Granther-Experiments hatten Berliner Jugendämter noch bis 2003 Pflegekinder bewusst an pädophile Männer vermittelt. Timo und Jörg wurden als Kinder dem gleichen Mann zugewiesen und verlebten ein schlimme Kindheit. Doch dieser Fehler der Behörden wurde nie wirklich aufgearbeitet und damals Mit-Verantwortliche sind mittlerweile sogar in der Berliner Landespolitik aktiv.

Der Fall beruht auf einer wahren Geschichte und die beiden Autoren geben im Verlauf der Handlung viele realistische Einblicke in ihre Arbeit und erläutern manch Vorgehensweise, ohne dabei aber belehrend vorzugehen. Der Schreibstil ist gut lesbar und der Fall bleibt lange spannend. Auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz, wodurch alle Beteiligten nahbar wirken. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf ihren nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 21.04.2022

Freunde mit gewissen Vorzügen

Sterne über Korsika
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Die 39-jährige Grundschullehrerin Viki nimmt sich ein Sabbatjahr, während dem sie sich auch klar darüber werden will, ob sie trotz ihrer Bindungsängste noch eine Familie gründen will. Durch einen Zufall ...

Die 39-jährige Grundschullehrerin Viki nimmt sich ein Sabbatjahr, während dem sie sich auch klar darüber werden will, ob sie trotz ihrer Bindungsängste noch eine Familie gründen will. Durch einen Zufall bekommt sie für die ersten Monate ihrer Auszeit die Chance, auf Korsika ein Mosaik für eine Hotellobby zu gestalten und begegnet dort einem Mann wieder, dem sie zuvor bereits unter recht ungewöhnlichen Umständen näher gekommen ist.

Mir hat es gefallen, mit Viktoria, die mir sehr sympathisch war, auch wenn ich mich nicht immer voll in sie hineinversetzen konnte, was ihre Angst vor festen Beziehungen angeht, nach Korsika zu reisen und mit ihr die Insel zu erkunden und mitzuerleben, wie ihr Mosaikprojekt nach und nach Gestalt annimmt. Es ist auf jeden Fall eine gute Dosis Lokalkolorit vorhanden und man bekommt auf jeden Fall Lust, diese rauhe Insel auch einmal selbst zu erkunden. Ursi Breitenbach schreibt sehr anschaulich und gut lesbar und auch die Handlung der Liebesgeschichte hat mich dazu gebracht, das Buch am Ende kaum noch aus der Hand zu legen.

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Ungewöhnlicher Roadtrip

Die wundersame Reise der Bienen
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Anna hat einige Tage mit ihrem Freund an der Côte d’Azur verbracht, kurz vor dem Start des Fliegers zurück nach Hamburg hat sie aber eine Panikattacke und muss das Flugzeug verlassen, während ihr Freund ...

Anna hat einige Tage mit ihrem Freund an der Côte d’Azur verbracht, kurz vor dem Start des Fliegers zurück nach Hamburg hat sie aber eine Panikattacke und muss das Flugzeug verlassen, während ihr Freund wegen eines Geschäftstermins trotzdem fliegt. Da sie auch irgendwie zurück nach Norddeutschland kommen muss, sich aber weder in die Bahn, noch in ein Flugzeug traut, wo sie nicht aussteigen kann, wenn die Panik wieder hochkommt, landet sie über eine Mitfahrzentrale schließlich bei Harm, der zwischen Nizza und seiner Heimat Kiel Bienenköniginnen an französische Imker:innen ausliefert. So birgt ihre Reise viele interessante Begegnungen und Erlebnisse, bis sie recht abrupt endet.

Schon das Cover hat mir total gut gefallen, es ist wirklich hübsch gestaltet und die Bienen dienen ja nicht nur der Verzierung, sondern man erfährt im Laufe des Romans auch einiges über sie und das Imkern. Dadurch passt die Covergestaltung sehr gut zum Buch. Auch die Beschreibungen zu den einzelnen Stationen in Südfrankreich fallen sehr anschaulich aus und machen definitv Lust darauf, die Orte einmal selbst zu bereisen. Anna und Harm sind mir beide sympathisch und die Geschichte um die beiden gefällt mir. Liebe spielt auch eine Rolle, aber es wird nie zu kitschig und der Roman enthält zudem eine gute Dosis Tiefgang. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen. Im empfehle den Roman daher sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 20.04.2022

Neubeginn in der Eifel

Die Landärztin - Aufbruch in ein neues Leben
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"Die Landärztin - Aufbruch in ein neues Leben" ist der erste von zwei Teilen um eine junge Landärztin in der Eifel Anfang der 1950er Jahre.

Thea Graven steht eigentlich kurz vor dem Ende ihrer Facharztausbildung ...

"Die Landärztin - Aufbruch in ein neues Leben" ist der erste von zwei Teilen um eine junge Landärztin in der Eifel Anfang der 1950er Jahre.

Thea Graven steht eigentlich kurz vor dem Ende ihrer Facharztausbildung im Bereich Gynäkologie, als einem ihrer Vorgesetzten ein Fehler unterläuft, der einem Patienten das Leben kostet. Sie möchte nicht dazu beitragen dies zu vertuschen und verliert daraufhin ihre Stelle. Bei einem Besuch bei ihrer Familie in der Eifel sieht sie zufällig eine Annonce, dass ein Landarzt Unterstützung sucht und bewirbt sich bei ihm, was bei ihm und den Dorfbewohnern zunächst wenig Begeisterung auslöst, da sie ein Frau ist. Privat musste Thea auch bereits einen schweren Schicksalsschlag ertragen, da ihr Mann im Krieg gefallen ist und sie jung zur Witwe wurde. In der Eifel stehen ihr nun zumindest ihre beiden Schwestern zur Seite, während ihr Vater, der Chefarzt der örtlichen Klinik seit ihrer Heirat schlecht auf sie zu sprechen ist.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich fand es interessant, mehr darüber zu erfahren, wie es vor über 50 Jahren in einer Landarztpraxis zuging und mit welchen Vorurteilen und Problemen vor allem Frauen damals zu kämpfen hatten. Die Protagonistin war mir sehr sympathisch und ich habe oft mit ihr mitgelitten oder mich mit ihr gefreut. Die Handlung des Romans war zudem auch sehr fesselnd, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Autorin schreibt anschaulich und gut nachvollziehbar. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.

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