Cover-Bild Vertrauen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783257071771
Dror Mishani

Vertrauen

Markus Lemke (Übersetzer)

In einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt – und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2022

spannender gesellschaftskritischer Krimi

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Scheinbar alltägliche Routinefälle mausern sich zu Fällen mit Sprengstoffcharakter. Ein ausgesetztes Baby hält das Ermittlerteam um Inspektor Avi Avraham auf trapp. Nicht nur das die Identität der Mutter ...

Scheinbar alltägliche Routinefälle mausern sich zu Fällen mit Sprengstoffcharakter. Ein ausgesetztes Baby hält das Ermittlerteam um Inspektor Avi Avraham auf trapp. Nicht nur das die Identität der Mutter anfangs unklar ist, präsentiert eine mögliche Verwandte des Babys eine neue Variante der Geschichte nach der anderen. Sie spielt Katz und Maus und hat doch dabei immer ihren eigenen kruden Plan vor Augen. Und dann der verschwundene Tourist, dessen Verschwinden erst mysteriös und durch viele kleine ominöser Puzzelteilchen immer seltsamer wird, bis hin dass der Mossad auch noch involviert ist.

Der Autor schafft es auch hier den Leser mit seinem ganz speziellen Schreibstil nicht nur in den Bann zu ziehen sondern ihn wirklich zu fesseln. Er legt immer wieder neue Fährten aus, verwirrt den Leser damit unweigerlich, lässt den Leser aber genau dadurch in die Lebensrealität der Protagonisten eintauchen.

Durch die zwei Fälle entstehen zwei Handlungsstränge, die sich anhand der Ermittlungsfortschritte immer weiter entwickeln. Zum einen finde ich es wirklich gelungen, wie man als Leser in diese Welt eintauchen kann. Wie religiöser Fanatismus, mehr als ein Leben gefährden kann. Der Autor zeichnet im Fall von Liora nicht nur auf, was für Folgen es haben kann, sondern auch welcher Sprengstoff entstehen kann. Zumal Liora eigentlich ja nur eigene Interessen verfolgt und ihre eigene Tochter und ja auch dann Enkeltochter missbraucht, um für sich selbst Gerechtigkeit zu erfahren. Der weitaus komplizierte Fall war dann doch der des Touristen. Für mich war dieser dann doch sehr verwirrend, zumal dann auch noch der Geheimdienst mit involviert war.

Da es in diesem Roman sehr viele Figuren gibt, werde ich mich auf einige wenige beschränken, die mich auf die eine oder andere Weise beeindruckt haben. Die Figur der Liora, war diejenige, die ich alles andere als sympathisch fand. Gut sie hatte es nie leicht, aber rechtfertigt dies ihr Handeln. Sie missbraucht nicht nur ihre Tochter sondern auch ihre Enkeltochter für ihre Zwecke. Wollte ihre Tochter wirklich den Tod ihrer eigenen Tochter, oder war dies nur das Resultat der ständigen Manipulationen ihrer Mutter. Die Leittragenden waren ihre Tochter und das Baby, das ja durch das Nichthandeln ja fast nicht überlebt hatte. Dringend medizinische Behandlungen wurden ja anfangs verweigert. Wenn man sich das vorstellt eine verpfuschte Abtreibung, und das Frühchen kämpft um sein Leben und der einzig Erwachsene schaut tatenlos zu und will einfach nur sehen wie das kleine stirbt und ist dann überrascht wie es um sein Leben kämpft und dann und erst dann wird es ausgesetzt. Himmel jetzt wird es richtig schräg weil Liora in ihren fanatischen Glauben, eine Rechtfertigung für ihr Handeln sieht. Ganz ehrlich sie gibt sich mit einer Gossensprache und dann in der Innensicht tut sie wer weis wie gebildet. Da ist diese Diskrepanz, die anfangs einfach nicht recht zusammen passen will. Und dann dieser etwas komplizierter Fall, der nicht minder weniger Sprengstoff hat. Dennoch fand ich dieses Fall doch um einiges verwirrender und konfuser, womöglich weil der Geheimdienst hier noch mit eine Rolle spielt.

Fazit: Ein wirklicher gelungener Krimi, bei dem man gleich mit zwei recht unterschiedlich gelagerten Fällen seine Freude hat. Der Autor schafft es einen mehr wie einmal in die Irre zu führen und zeichnet durch Handlung und Protagonisten ein lebendiges Abbild der Gesellschaft mit Licht und Schattenseiten. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, schon allein für das wirklich gelungene Ende. Selbst für ein so zerrissenes Land mit all seinen sozialen Schieflagen gibt es Hoffnung.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Verzwickte Geschichte

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Inspektor Avi Avraham leidet immer noch unter dem Tod seiner ehemaligen Vorgesetzten und während er eigentlich seinen Job aufgeben will, bekommt er aufgrund einer einfachen Vermisstenanzeige von einem ...

Inspektor Avi Avraham leidet immer noch unter dem Tod seiner ehemaligen Vorgesetzten und während er eigentlich seinen Job aufgeben will, bekommt er aufgrund einer einfachen Vermisstenanzeige von einem Hotel, die einen Gast als verschwunden melden, es plötzlich mit ungeahnten politischen höchst brisanten Themen zu tun. Gleichzeitig wird ein Neugeborenes vor einem Krankenhaus gefunden und während die Frau, die es dort abgelegt hat, bald gefunden wird, entwickelt sich auch deren Story zu einer unglaublichen Geschichte. Der Inspektor reist von Tel Aviv nach Paris um Spuren nachzugehen und sticht in ein Wespennest nach dem anderen.
Mich hat der Erzählstil dieses Autoren, seine leise eindringliche Art des Erzählens ohne wilde Verfolgungsjagden aber dennoch Geschehnissen und Ermittlungen, die nicht ungefährlich. da sie mit indirekten Drohungen für den Inspektor verbunden sind, gepackt.
Am Ende ist vieles geklärt und ich bin gespannt darauf, wie Inspektor Avi Avraham weiterhin für seine Überzeugung einstehen wird. Spannend dürfte es weiterhin werden.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Zwischen Tel Aviv und Paris

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Meine Meinung und Inhalt

Nach seinem Buch "Drei", mit dem mich der Autor sofort begeistern konnte, war mir klar, dass ich auch sein neustes Werk "Vertrauen" lesen wollte.

»Es gibt Aufnahmen von der ...

Meine Meinung und Inhalt

Nach seinem Buch "Drei", mit dem mich der Autor sofort begeistern konnte, war mir klar, dass ich auch sein neustes Werk "Vertrauen" lesen wollte.

»Es gibt Aufnahmen von der Überwachungskamera im Einkaufszentrum, die Sie mit der Tasche, in der sich das Baby befindet, beim Betreten der Ladenpassage zeigen und beim Verlassen ohne Tasche. Man sieht zweifelsfrei die Tasche und man sieht, dass Sie sie in der Hand halten. Ich
sage nicht, dass es vorsätzlich war. Möglich, dass Sie sie versehentlich vergessen haben. Vielleicht haben Sie das Baby ja dort vergessen, haben es erst ein paar Stunden später bemerkt und sind dann in Panik geraten. Kann es sein, dass es das ist, was passiert ist?«" (ZITAT)

Die Geschichte spielt in einem Vorort von Tel Aviv wird vor einem Krankenhaus ein Neugeborenes gefunden. Am selben Tag verschwindet ein Tourist und lässt sein Gepäck im Hotelzimmer zurück. Inspektor Avi Avraham hat genug von Bagatellfällen und häuslichen Dramen. Deshalb stürzt er sich gleich in den rätselhaften Vermisstenfall. Doch bald merkt er, dass auch das Private Sprengstoff birgt – und gerät in ein Labyrinth aus Gewalt und Täuschung, das ihn bis nach Paris führt und nicht nur mit dem Mossad in Konflikt bringt.

Die Geschichte war absolut fesselnd und unerwartet und konnte mich wirklich beeindrucken.

Die Spannung besteht in dem Versuch, Handlungsfäden zusammenzuführen, die Mishani erst scheinbar belanglos und parallel entwickelt, so dass lange unklar bleibt, was eigentlich „der Fall“ ist. Dies ist ihm bereis in "Drei" gelungen und nun hier auch wieder. Ganz großer Schreibstil mit Lust auf mehr!

Die Covergestaltung ist ebenfalls sehr gelungen.

Dror Mishani, geboren 1975 in Cholon bei Tel Aviv, wurde mit seinen Kriminalromanen rund um Inspektor Avi Avraham international bekannt. Neben dem Schreiben ist er Literaturwissenschaftler, sein Spezialgebiet ist die Geschichte der Kriminalliteratur. Mit ›Drei‹ gelang Dror Mishani der Durchbruch, der Roman wurde in Israel zu einem Mega-Bestseller und einem literarischen Phänomen, eine Verfilmung ist geplant. Dror Mishani lebt mit seiner Familie in Tel Aviv.

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Sehr ansprechender Genre Roman

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Nachdem ich Dror Mishanis Roman „Drei“ gelesen habe, war ich hellauf begeistert mit „Vertrauen“ ein weiteres seiner Bücher lesen zu dürfen. Dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an diesen Krimi. ...

Nachdem ich Dror Mishanis Roman „Drei“ gelesen habe, war ich hellauf begeistert mit „Vertrauen“ ein weiteres seiner Bücher lesen zu dürfen. Dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen an diesen Krimi. Wieder konnte mich der Autor mit seinem Schreibstil und seiner Art und Weise des Storytellings begeistern. Auch dieses Buch beweist wieder sein Geschick vielerlei Themen in einer Handlung zu kombinieren. Um an dieser Stelle nicht zu viel von dem doch rätselhaften und spannenden Plot zu verraten, verweise ich hier ganz einfach auf den Klappentext. Dieser gibt mit wenigen Sätzen einen mehr als guten Einblick auf das zu erwartende. Besonders angetan war ich von dem Aspekt, dass es der Krimi schafft ohne eine gewisse Härte auszukommen. Die Leser erwarten hier vielmehr einen Krimi mit Niveau, dessen Spannungsbogen stetig zunimmt und welcher mit Detailreichtum und starker Atmosphäre doppelt punktet. Als kleiner Hinweis an dieser Stelle - es handelt sich hierbei nicht um den ersten Fall von Inspektor Avi Avraham. Wer auf den Geschmack gekommen ist, findet beim Buchhändler seines Vertrauens bereits drei Vorgänger der Krimireihe. Wem also der Sinn nach leichter und kurzweiliger Krimiunterhaltung steht, ist hier falsch. Hier erwarten die Leser ein aktueller hintergründiger Krimi mit tollem Setting und womöglich Suchtgefahr.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Hintergründig

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Dror Mishani hat einen neuen Fan bekommen: "Vertrauen" ist zwar der erste Roman des israelischen Schriftstellers, den ich gelesen habe, aber seine Kunst, vordergründige Themen auf äußerst hintergründige ...

Dror Mishani hat einen neuen Fan bekommen: "Vertrauen" ist zwar der erste Roman des israelischen Schriftstellers, den ich gelesen habe, aber seine Kunst, vordergründige Themen auf äußerst hintergründige Weise zu erzählen, hat mich fasziniert.
Eigentlich fühlt sich Inspektor Avi Avraham zu Höherem berufen. Doch während er ein Versetzungsgesuch stellt, weil ihn die Bagatellfälle seiner Abteilung langweilen, warten schon die nächsten Aufgaben auf ihn. Die Aussetzung eines Babys und das Verschwinden eines Touristen sollen geklärt werden. Auf den ersten Blick unbedeutend, entwickeln die Fälle dennoch eine Dynamik und erweisen sich als nicht leicht zu knackende Probleme. Und schließlich gerät Avraham auch noch in einen Gewissenskonflikt; denn er scheint bei seinen Ermittlungen dem israelischen Geheimdienst Mossad zu nahe gekommen zu sein.
Mishanis angenehmer, gut lesbarer Schreibstil hält den Leser in Atem. Seine ruhige Art, seine Themen zu vermitteln und sich langsam entwickeln zu lassen, überzeugt. Last but not least versteht der Autor es großartig, die im Vordergrund stehenden Probleme mit Fragen zu verknüpfen, die weit darüber hinaus weisen, und den Protagonisten - und auch den Leser - noch lange beschäftigen.

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