Cover-Bild Der denkwürdige Fall des Mr Poe
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 500
  • Ersterscheinung: 07.03.2022
  • ISBN: 9783458682035
Louis Bayard

Der denkwürdige Fall des Mr Poe

Kriminalroman | Die Buchvorlage zum Netflix-Film-Hit mit Christian Bale
Peter Knecht (Übersetzer)

Ein atemberaubender Kriminalroman mit Edgar Allan Poe als Ermittler

1830: An der angesehenen West Point Academy wird ein junger Kadett tot aufgefunden – er wurde erhängt und sein Herz herausgeschnitten. Keinesfalls darf die Öffentlichkeit von dem grauenhaften Verbrechen erfahren, so beauftragt man Augustus Landor, einen ehemaligen New Yorker Polizeidetektiv, mit den Ermittlungen. Schon bald folgen weitere brutale Morde, und der Fall wird immer rätselhafter. Doch Landor erhält unerwartet Hilfe – von einem jungen Kadetten mit dunkler Vergangenheit, Hang zum Trinken und poetischen Ader: Edgar Allan Poe …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2022

Mit Poe auf Mörderfang

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Ein Kadett der West Point Akademie wird ermordet. Ein abscheuliches Verbrechen, das nach Aufklärung verlangt, zumal auch die weitere Existenz der Einrichtung davon abhängt. Da trifft es sich, dass Landor, ...

Ein Kadett der West Point Akademie wird ermordet. Ein abscheuliches Verbrechen, das nach Aufklärung verlangt, zumal auch die weitere Existenz der Einrichtung davon abhängt. Da trifft es sich, dass Landor, eine ehemaliger Polizeispion, willens und in der Lage scheint, den Täter ausfindig zu machen. Da Landor nicht dem Militär angehört, soll ihn Kadett Poe bei den Ermittlungen unterstützen.

Indizien weisen auf einen Zusammenhang zu einem Teufelskult hin. Doch auch Poe scheint ein möglicher Verdächtiger.

Da ich Poes Prosa sehr liebe, war mein Interesse für das Buch schnell geweckt.

Der Beginn ist ungewöhnlich. Landor gibt die Ereignisse in einem Bericht wieder und kündigt gleichzeitig seinen nahen Tod an. Das heißt, ich verfolge die vergangenen Ereignisse durch Landors Augen.

Die Ermittlungen gestalten sich für Landor schwierig, da er kein Mitglied der Akademie ist und dort strenge Regeln gelten. Durch Zufall lernt er den Kadetten Poe kennen, der ihm durch seine rasche Auffassungs- und Beobachtungsgabe als geeigneter Helfer erscheint.

Poe ist eher der Einzelgänger, intelligent, zum Widerspruch neigend und sehr einsam. Ich mochte ihn sehr und habe mich gefreut, als er sich in Lea, die Tochter des Regimentsarztes , verliebt. Schnell steigt sie aber zu einer der Hauptverdächtigen im Mordfall auf und lässt mich an der Echtheit ihrer Gefühle zweifeln.

Landor war mir nicht wirklich sympathisch. Er wirkte auf mich kalt und den Menschen wenig zugewandt aber brillant in seiner Ermittlungsarbeit.

Das Ende des Buches war für mich ein echtes Highlight und war so nicht zu erwarten.

Ein weiterer Grund zur Freude war für mich die Sprache, die mich stark an Poes Erzählstil erinnert hat. Die Erzählweise ist bedächtig und manchmal ausschweifend und hat mich dennoch gefesselt. Andere mögen sie als langatmig und zeitweise langweilig empfinden.

Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, da meine Erwartungen erfüllt wurden. Das Buch ist in meinen Augen eine Hommage an Poe. Die Handlung empfand ich als packend und das Ende war einfach nur der Hammer.

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Veröffentlicht am 13.07.2022

Ein ungewöhnlicher Krimi mit einem sehr überraschenden Ende

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Ich fand dieses Buch wirklich großartig. Es ist meiner Meinung nach kein typischer Krimi. Das Herzstück des Buches bildet die Beziehung der beiden Haupt-Charaktäre Augustus Landor und Edgar Allan Poe, ...

Ich fand dieses Buch wirklich großartig. Es ist meiner Meinung nach kein typischer Krimi. Das Herzstück des Buches bildet die Beziehung der beiden Haupt-Charaktäre Augustus Landor und Edgar Allan Poe, wobei die eigentliche Ermittlung dabei gelegentlich ein bisschen in den Hintergrund rückt.

Louis Bayard schreibt bildgewaltig, wodurch die Geschichte gelegentlich ein bisschen langatmig wirkt. Dennoch bekommt man gerade durch seine detaillierten Schilderungen einen guten Einblick in die Charaktäre, die Landschaft und die Handlungsorte.

Das Ende hat mich komplett überrascht und wartet mit einer Wendung auf, die mich die ganze Geschichte im Nachhinein mit komplett anderen Augen betrachten ließ. Viele Dinge ergaben plötzlich einen ganz anderen Sinn, was ich absolut faszinierend fand.

Man merkt auch, dass sich Bayard mit Poe und dessen Leben auseinandergesetzt hat. Er beschreibt ihn als extrovertierten, ein wenig kauzigen Zeitgenossen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Charakterisierung seiner tatsächlichen Persönlichkeit sehr nahe kommt.

Mein Fazit: Wer einen Pageturner mit reihenweise Morden erwartet, wird hier leider enttäuscht werden. Wer aber einen intelligenten Krimi mit interessanten Protagonisten zu schätzen weiß, sollte unbedingt zugreifen.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Unterhaltsamer Krimi mit dem jungen Edgar Allan Poe

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REZENSION - „In zwei oder drei Stunden werde ich tot sein“, beginnt Erzähler Augustus „Gus“ Landor im Roman „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ seine Geschichte. Und doch reicht ihm die Zeit, um ausführlich ...

REZENSION - „In zwei oder drei Stunden werde ich tot sein“, beginnt Erzähler Augustus „Gus“ Landor im Roman „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ seine Geschichte. Und doch reicht ihm die Zeit, um ausführlich auf 500 Seiten über seine Ermittlungen zur Aufklärung von zwei Morden an jungen Kadetten im Herbst 1830 an der US-Militärakademie West Point zu berichten. Der ehemalige New Yorker Polizeidetektiv hat sich aus Gründen, die wir in dem bereits 2006 im Original, aber erst jetzt nach 16 Jahren auf Deutsch im Insel Verlag veröffentlichten Kriminalroman des amerikanischen Schriftstellers Louis Bayard ganz am Schluss erfahren, als 48-jähriger „Constable im Ruhestand mit schwacher Lunge und Kreislaufproblemen“ in einem Haus nahe der Militärakademie zurückgezogen. Er wird nun von der Kommandantur beauftragt, diese beiden Morde ohne großes Aufsehen aufzuklären.
Der erste Mord hatte einen grausamen Fortgang: Der in der Krankenstation der Militärakademie zur Untersuchung aufgebahrte Leichnam war mitten in der Nacht gestohlen worden. Als man ihn wiederfand, war dem toten Kadetten das Herz entnommen worden. Schon bald wird ein zweiter Kadett ermordet. Da die Situation immer rätselhafter wird, Gus Landor aber verdeckt ermitteln soll und ihm der unbegleitete Zugang zum Militärgelände verboten bleibt, fordert er einen Kadetten als Assistenten an, der seine Kameraden und das Geschehen innerhalb des Kasernengeländes für ihn beobachten und ihm regelmäßig berichten soll. Landors Wahl fällt auf den poetisch veranlagten Edgar Allan Poe (1809-1849), der viele Jahre später durch seine Kriminal- und Schauergeschichten weltberühmt werden sollte, zum jetzigen Zeitpunkt aber gerade im Sommer 1830 als Kadett in West Point aufgenommen worden war. Die Kommandeure sind von Landors Wahl nicht begeistert: In seinem Vierteljahr an der Akademie war Poe bereits zum disziplinarischen Problemfall geworden, durch Alkoholexzesse aufgefallen und hatte etliche Strafpunkte angesammelt.
Die Einbindung einer realen Person in eine fiktive Handlung ist bei US-Autor Bayard nichts Neues: In „Die Geheimnisse des schwarzen Turms (2011) ist der Chef der Pariser Geheimpolizei, François Vidocq (1775-1857), einer der Protagonisten, in „Algebra der Nacht“ (2012) ist es der englische Mathematiker und Universalgelehrte Thomas Harriott (1560-1621). In „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ erfahren wir nun sehr viel Interessantes über die wilden Jugend- und Entwicklungsjahre Edgar Allan Poes, der nach dem Tod seiner Mutter ungeliebt bei Pflegeeltern aufwachsen musste, sich wohl auch deshalb als 18-Jähriger bei der US-Army verpflichtet hatte und nun 1830 Offizier werden wollte. In Bayards Roman sind Poes Berichte an seinen Auftraggeber Landor keine militärisch nüchternen Beobachtungsprotokolle, sondern in ihrem literarischen Stil lässt der Autor schon den späteren Meister der Kurzgeschichte erkennen.
Bayards Buch wirkt in seiner szenischen Ausführlichkeit und in seinem Sprachstil weniger wie ein Krimi, sondern eher wie ein – wegen der Biografie Poes – auch literarisch interessanter Roman. Erst gegen Schluss wird er durch eine überraschende Wendung noch zum Krimi, wodurch auch der Romantitel „Der denkwürdige Fall des Mr. Poe“ eigentlich erst verständlich wird. Der lockere Plauderton des Autors oder seines Erzählers, der gelegentlich auch direkt seine „sehr geschätzten Leser“ anspricht, macht den Roman zu einer recht unterhaltsamen Lektüre, deren 500 Seiten man trotz einzelner Längen gern liest. Anschließend ist es wohl unvermeidbar, dass man sich – durch diesen Roman neugierig geworden – noch ausführlich mit der Biografie des Schriftstellers Edgar Allan Poe beschäftigt, der zum Zeitpunkt der Romanhandlung in West Point im Jahr 1830 bereits zwei Gedichtbände veröffentlicht hatte und neun Jahre später durch seine Kurzgeschichte „Der Untergang des Hauses Usher“ berühmt wurde.

Veröffentlicht am 01.05.2022

Mord in West Point

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Die angesehene Militärakademie West Point wird von einer brutalen Mordserie erschüttert. Um möglichst weitere Taten zu verhindern, wird der ehemalige New Yorker Polizeidetektiv August Landor mit den Ermittlungen ...

Die angesehene Militärakademie West Point wird von einer brutalen Mordserie erschüttert. Um möglichst weitere Taten zu verhindern, wird der ehemalige New Yorker Polizeidetektiv August Landor mit den Ermittlungen beauftragt. Als Assistenten holt er den etwas merkwürdigen Edgar Allan Poe dazu, der nicht gerade ein Vorzeige-Kadett ist. Doch West Point ist eine Welt für sich und Landor steht vor einer Mauer des Schweigens.

Ein spannender Kriminalfall mit einem tollen Mystery-Flair und einem genialen Protagonisten, dem ich nicht widerstehen konnte. Unerwartete Wendungen und dubiose Entwicklungen machen das Buch zu einem ungewöhnlichen Kriminalroman mit einem ganz eigenen Reiz. Schade ist, dass es immer wieder einige Längen gibt, die nur wenig motiviert sind. Mehr Tempo und vor allem mehr Ermittlungsarbeit hätten der Geschichte gut getan. Mit überraschenden Twists, die den Leser bis zum Schluss immer wieder den Atem rauben entschädigen dann wieder für die Durststrecken.

Ein Buch, bei dem ich mir lange nicht sicher war, ob es mir gefällt oder nicht. Die fehlende Ermittlungsarbeit hat mich sehr gestört, andererseits fand ich Poe ausgezeichnet eingebaut und hätte ihn gerne noch öfter gesehen. Die Twists haben mir ebenfalls sehr gefallen. So vergebe ich für dieses Buch knapp 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.01.2023

Blutige Herzen

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1830: An der Militärakademie West Point wird ein toter Kadett gefunden. Als wäre das nicht schlimm genug, wird seiner Leiche über Nacht das Herz entnommen und gestohlen. Der Superintendent der Akademie ...

1830: An der Militärakademie West Point wird ein toter Kadett gefunden. Als wäre das nicht schlimm genug, wird seiner Leiche über Nacht das Herz entnommen und gestohlen. Der Superintendent der Akademie beauftragt den nahe lebenden ehemaligen New Yorker Polizeioffizier Augustus Landor mit der Aufklärung dieser Sache, die West Point ihren Ruf kosten könnte. Doch es bleibt nicht bei dem einen Toten. Innerhalb weniger Tage gibt es noch einen zweiten toten Kadetten und ein weiterer verschwindet. Landors Nachforschungen kommen erst voran, als er Hilfe eines der älteren Kadetten der Akademie erhält. Sein Name: Edgar Allen Poe ...

Eigentlich ist die Grundidee der Geschichte wirklich spannend. Allein in die Zeit des frühen 19. Jahrhunderts einzutauchen, machte wirklich Spaß und man muss Bayard zugutehalten, dass er den gemächlichen Schreibstil, der damals üblich war, gut studiert hat. Gleichzeitig ist das aber auch eines der Mankos dieses Buchs. Gerade das ewige Geschwafel in den Berichten Poes konnte dem geneigten Leser beinahe Tränen in die Augen treiben und man wollte ihm zurufen: Jetzt komm doch endlich mal zum Punkt, verdammt! Immerhin gab es zum Schluss einen netten Twist - wenn auch tatsächlich relativ schwach gelöst - und beinahe so etwas wie einen dramatischen Showdown. Was mich auch noch gestört hat als Geschichtsfreak: Wie konnte um 1830 ein Mann bereits im Ruhestand nach jahrzehntelanger Arbeit bei der New Yorker Polizei gewesen sein, wenn die New Yorker Polizei erst gegen 1844/1845 gegründet wurde? Ja, dichterische Freiheit, weil sonst natürlich Poe nicht mehr Kadett an West Point gewesen wäre. Aber es hätte auch gut ohne Poe funktioniert oder man hätte Landor anderweitig juristische Kenntnisse unterjubeln können - die Person eines Sheriffs als Art Untersuchungsbeamten ist in den Staaten schließlich seit dem 17. Jahrhundert bekannt. So habe ich das Buch nicht ungern gelesen, aber haderte gelegentlich mit dem zähen Vorankommen und den historischen Ungenauigkeiten.