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heinoko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2022

Brutal, sprachlich oberflächlich, langweilig-detailreich

Heat 2
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Vielleicht wäre es für mich hilfreich gewesen, den Film zu kennen, vielleicht aber auch nicht. Zwar gibt es eine Art Zusammenfassung des Films, bevor die Handlung weiter erzählt wird. Aber das genügte ...


Vielleicht wäre es für mich hilfreich gewesen, den Film zu kennen, vielleicht aber auch nicht. Zwar gibt es eine Art Zusammenfassung des Films, bevor die Handlung weiter erzählt wird. Aber das genügte mir nicht, um mit den handelnden Personen vertraut zu werden. Fast 700 Seiten, die mich ehrheitlich langweilten – dafür kann ich keine Leseempfehlung abgeben.

Wenn ein Regisseur und Drehbuch-Autor ein Buch schreibt, erwarte ich ganz grundsätzlich nicht allzu viel. Vor allen Dingen was die Qualität der Sprache betrifft. Und so war es leider auch hier. Ich fand nicht ins Buch hinein und las irgendwann nur noch quer. Michael Mann schreibt genau in der Weise, die er es gewohnt ist: Wie ein Filmskript mit vielen, vielen detailreichen Beschreibungen, die jeglichen Spannungsansatz im Keim ersticken. Ohne sprachliche Feinheiten oder Sensibilitäten. Sich ins Kleinste verlierende Detailbeschreibungen ergeben noch lange keine Atmosphäre und keine spürbare emotionale Verbindung. Sie sind einfach nur langweilig für den Leser, denn die visuelle Vorstellung allein genügt einfach nicht. Ich mag Thriller sehr gerne, wenn sie spannend-raffiniert, sozusagen fein gestrickt sind. Aber im vorliegenden Buch werden mafiöse Verstrickungen, extreme körperliche Gewalt, Mord und Vergewaltigung herzhaft gemischt mit Drogenmissbrauch. Hauptsache hart, Hauptsache brutal. Nein, so plump-brutal muss ich es nicht haben.

Sicher findet dieser Thriller begeisterte Leser. Für mich jedoch war er nichts, gar nichts.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Ein unnützes Kochbuch

Casa Zarrella
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Wenn mir schon das Konterfei eines Semi-Prominenten auf einem Kochbuch entgegenlächelt, erwacht in mir das Misstrauen. Im vorliegenden Buch werden sogar zwei Zugpferde vor den Verkaufskarren gespannt: ...


Wenn mir schon das Konterfei eines Semi-Prominenten auf einem Kochbuch entgegenlächelt, erwacht in mir das Misstrauen. Im vorliegenden Buch werden sogar zwei Zugpferde vor den Verkaufskarren gespannt: Frau Zarrella und Johann Lafer. Alles klar!

Leider wird versäumt, auf dem Cover oder als Untertitel oder sonstwie deutlich zu machen, dass es sich um vegetarische Rezepte handelt. Das ist schade, denn eigentlich wäre das ein wichtiges Merkmal für dieses Kochbuch. Allerdings frage ich mich dabei auch, wo da der versprochene brasilianische Einschlag, der ja wirklich sehr fleischlastig wäre, geblieben ist.

Johann Lafer’s Tipps sind mehr oder weniger trivial und bringen mir leider keine neuen Erkenntnisse. Zwiebeln soll man mit einem scharfen Messer schneiden. Und Aufräumen ist auch gut. Ein Wochenplan ist auch nicht schlecht. Und so geht es weiter mit trivialen „Hacks“, die seit Jahren in jeder beliebigen Frauenzeitschrift zu finden sind.

Doch weiter geht es zu den Rezepten. Tja, da lese ich dann, dass man eine gute Küchenmaschine benötigt, wenn man gefrorene Früchte mixen möchte. Soso…. Und Acai-Bohnen fürs Frühstück bekomme ich im Online-Handel. Toll. Als Maßeinheit eine Tasse benutzen. Gut, dass mir Frau Zarrella diesen Rat gibt. Und so geht es weiter und weiter. Triviale Anweisungen oder Tipps, die mich, je mehr ich davon lese, richtig gehend ärgern.
Ab und zu finde ich allerdings doch ein Rezept, das meine Aufmerksamkeit erregt. So zum Beispiel die gesunde Version einer Schoko-Nuss-Creme. Gerade für Kinder wirklich sinnvoll. Doch ansonsten sind die Rezepte Durchschnitt. Gemüsesticks in einen Dip tauchen? Kürbis-Möhren-Suppe? Oder gar eine Tomatensuppe? Chili sin carne? Ach ja, nicht zu vergessen, eine Tomatensauce. Wow! Dafür darf ich 26 € bezahlen. Frau Zarrella und Herrn Lafer freut’s.


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Veröffentlicht am 28.06.2022

Diese Lektüre ist nur etwas für tapfere Leser

Was im Verborgenen ruht
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Tapfer muss man sein, weil die Autorin es geschafft hat, auf 800 Seiten ähnliche Szenen, ähnliche Dialoge, ähnliche Klischees, ähnliche Themen zu wiederholen und zu wiederholen und zu wiederholen. Und ...


Tapfer muss man sein, weil die Autorin es geschafft hat, auf 800 Seiten ähnliche Szenen, ähnliche Dialoge, ähnliche Klischees, ähnliche Themen zu wiederholen und zu wiederholen und zu wiederholen. Und nur tapferen Lesern gelingt es, diesen seltsamen Wiederholungs-Wust von Anfang bis Ende zu lesen. Ich war so tapfer…

Die Inhaltsangabe wurde vielfach veröffentlicht, deshalb erspare ich mir die Wiedergabe mit eigenen Worten. Im Zentrum steht das Thema der Beschneidung, das tief im Bewusstsein der afrikanischen Kultur verankert ist und sogar heute noch im aufgeschlossenen London im Verborgenen praktiziert wird.

Die Diskussion rund um dieses Thema nimmt viel Raum im Roman ein neben Mord, brutaler häuslicher Gewalt und dem Zusammenprall von moderner privilegierter Lebensform und der Lebensvorstellung von ethnischen Minderheiten. So weit so gut. Doch was macht Elizabeth George daraus? Eine endlose Tirade, ohne wirklich in die Tiefe der Thematik einzutauchen. Ich habe stattdessen das Gefühl, im Auto, im Taxi, zu Fuß, mit der Metro durch halb London gefahren und gelaufen zu sein. Ich lernte zig Gegenden kennen, lernte zig Menschen verschiedenster ethnischer Herkunft kennen, habe zig verschiedene Gerichte und reichlich Junkfood gegessen, wurde schier erschlagen von all den angerissenen unterschiedlichen Lebensstationen, von den vielen, teils undurchsichtigen Verknüpfungen, deren einzige Basis die richtige Hautfarbe zu sein scheint. Detailverliebt taucht die Autorin immer und immer wieder in ähnliche Situationen und Dialoge ein und malt dabei immer wieder die gleichen Feindbilder. Klischeehaft werden Andersdenkende verbal oder real niedergeprügelt. Für keinen der Protagonisten konnte ich auch nur einen Funken der Sympathie entwickeln. Dazu waren sie viel zu blutleer und langweilig geschildert. Langeweile ist überhaupt das einzig treffliche Wort zu diesem Roman. 800 Seiten angefüllt mit zu viel Wiederholung und mit zu wenig Gehalt.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Ein Comic-Büchlein, das ich Kindern nie in die Hand geben würde

Power Sisters 01
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Warum nicht auf meine alten Tage noch ein Comic lesen? Dachte ich mir neugierig-wohlwollend. Und scheiterte auf der ganzen Linie.

Zum Inhalt: In kürzesten Episoden erfahren wir von den alltäglichen ...



Warum nicht auf meine alten Tage noch ein Comic lesen? Dachte ich mir neugierig-wohlwollend. Und scheiterte auf der ganzen Linie.

Zum Inhalt: In kürzesten Episoden erfahren wir von den alltäglichen Querelen zwischen zwei Schwestern. Aus Sicht von Marine, der kleineren (und raffinierten) Schwester wird erzählt. Und Wendy, die große Schwester, neigt zu explosiven Ausbrüchen. Trotz aller Streitereien mögen und brauchen sie einander.

Zunächst scheiterte ich schon rein äußerlich an der Tatsache, dass das Comic-Büchlein klein ist. So klein, dass meine Augen ganz große Mühe hatten, sowohl die Texte zu entziffern als auch Details der Zeichnungen zu erkennen. Gut, die genannte Zielgruppe ab 9 hat mehrheitlich noch gute Augen. Aber muss es wirklich so winzig sein? Was ich auch überhaupt nicht mochte, ist die extreme Kürze der einzelnen „Vorfälle“. Wenn schon Comic, dann doch eine Geschichte, die sich aufbaut und mit einem Überraschungs-Gag endet. Diese Winzig-Episoden erzählen jedoch im Grunde kaum etwas anderes als gegenseitige Gemeinheiten, die innerhalb einer einzigen Seite auserzählt sind. Zunächst fand ich es ganz witzig, aber nach ein paar Seiten klischeehafter Momentaufnahmen machte sich schließlich Langeweile breit. Und am Ende sogar Abneigung, denn die Art und Weise der Illustrationen in ihrer hässlichen überzeichneten Gestaltung gefielen mir überhaupt nicht.

Fazit: Weder vom Inhalt noch von der Gestaltung her würde ich dieses Comic-Büchlein Kindern in die Hand geben.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Supercool - echt jetzt?

Wie man 13 wird und die Nerven behält (Wie man 13 wird 5)
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Das war mein erstes Buch dieser Reihe und vermutlich auch das letzte, auch wenn der Autor als „Spiegel-Bestseller-Autor“ bezeichnet wird. Ich kenne keine Teenager, die sich mit dieser kindlich-fantasyartigen ...


Das war mein erstes Buch dieser Reihe und vermutlich auch das letzte, auch wenn der Autor als „Spiegel-Bestseller-Autor“ bezeichnet wird. Ich kenne keine Teenager, die sich mit dieser kindlich-fantasyartigen Geschichte anfreunden könnten, geschweige sie „supercool“ finden würden. Vielleicht wäre das Buch etwas für jüngere Leser, denen die kurzen Kapitel, die einfachen Illustrationen und die „magische“ Geschichte entgegen kommen. Aber ehrlich, da gibt es für 10-Jährige weitaus bessere Kinderbücher.

Der Inhalt in aller Kürze: Chester, ein schüchterner, bücherliebende Junge, wird nachts von einem Vampir heimgesucht. Doch glücklicherweise gibt es die Vampirjäger Markus und Tallulah, die Chester zu Hilfe kommen.

Hmmm… Chester hat eine bionische Handprothese. Die Hauptfigur hat also ein Handicap. Und dieses Handicap dient im Buch mehrfach zu witzigen Situationen. Finde ich persönlich weder lustig noch geschmackvoll. Dass Chester sehr schüchtern und naiv ist, dass er für manche Mitschüler nur als Zielscheibe für blöde Streiche dient, finde ich auch weder cool noch lustig. Insgesamt gesehen beginnt das Buch erst einmal ganz unterhaltsam, wird aber von Seite zu Seite langweiliger. Die Story kreist langatmig um Chester, der sich immer und immer wieder naiv in die Irre führen lässt. Das Gute im Buch: Chester bekommt durch seine neuen Freunde Markus und Tallulah mehr Selbstwertgefühl und sein Mut wächst. Warum das unbedingt mit Halb- und Ganz-Vampiren geschehen muss, erschließt sich mir allerdings nicht.

Fazit: Für mein Empfinden ein Kinderbuch, das weder witzig noch „super-cool“ ist, sondern echt langweilig.

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