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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2022

Eine ganz besondere Verbindung

Gala und Dalí – Die Unzertrennlichen
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Im Jahr 1929 begleitet Gala ihren Mann, den Dichter Paul Éluard, in den Urlaub in den kleinen Fischerort Cadaqués in Spanien. Zunächst kann sich Gala einen Aufenthalt in dem kleinen Ort gar nicht vorstellen. ...

Im Jahr 1929 begleitet Gala ihren Mann, den Dichter Paul Éluard, in den Urlaub in den kleinen Fischerort Cadaqués in Spanien. Zunächst kann sich Gala einen Aufenthalt in dem kleinen Ort gar nicht vorstellen. Das ändert sich, als sie einen jungen Maler namens Salvador Dalí trifft. Die beiden verlieben sich sofort ineinander, und doch geht Gala mit ihrem Mann und ihrer Tochter zurück nach Paris. Doch das ist noch nicht das Ende der Geschichte…

Das Buch beschreibt die Liebesgeschichte von Gala und Dalí, die sich als ungleiches Paar gefunden und die schwerste Zeit miteinander gestemmt haben. Man spürt, welche Zweifel die beiden in sich tragen, aber auch die Kraft ihrer Liebe, die Dalís eigenständiges Schaffen überhaupt erst ermöglicht. So spannend die Geschichte geschrieben ist, bleiben dennoch die beiden Protagonisten seltsam blass. Einen wirklichen Zugang zu ihnen beiden konnte ich nicht finden. Gut gefallen hat mir das Einbetten der Geschichte in die Landschaft Kataloniens sowie in die historischen Gegebenheiten, sofern sie für die Erzählung von Belang waren.

Wer über den Beginn der Liebesbeziehung zwischen Gala und Dali lesen möchte, dem empfehle ich dieses Buch. Ich konnte mich nicht so richtig damit anfreunden und vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 13.05.2022

Drei Schicksale

Die Feuer
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Drei Frauen finden sich unabhängig voneinander im Theater wieder, in einem Beckett-Stück, während in den Bergen die Buschfeuer wüten. Jede der drei Frauen hat ihre eigene Geschichte, und während des Stücks ...

Drei Frauen finden sich unabhängig voneinander im Theater wieder, in einem Beckett-Stück, während in den Bergen die Buschfeuer wüten. Jede der drei Frauen hat ihre eigene Geschichte, und während des Stücks werden sie davon eingeholt.

Die drei Frauen haben sich bisher kaum oder gar nicht gekannt: Die Literaturprofessorin Margot muss sich mit der Demenz ihres Mannes auseinandersetzen sowie mit der Entfremdung von ihrem Sohn. Die Kunstmäzenin Ivy, ehemals Margots Schülerin, wird mit den Verlusten aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. Die Schauspielschülerin Summer, die nebenberuflich im Theater als Platzanweiserin arbeitet, macht sich Gedanken über ihre Herkunft und muss um ihre Geliebte in der Feuerzone bangen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen erzählt, so dass der Leser ihre Gedanken unmittelbar erfährt. Und doch wirkt das Buch immer wieder etwas langatmig, es fehlt ein bisschen der rote Faden, der durch die Geschichte tragen könnte.

Mich hat das Buch nicht wirklich ansprechen können, so dass ich knappe 3 von 5 Sternen vergebe. Eine Empfehlung mag ich nur aussprechen für jene, die literarisch bestens mit Beckett versiert sind.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Kurzgeschichten mit interessanter Pointe

Fast ein Idyll
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In 25 Kurzgeschichten darf die Prominenz dieser und vergangener Zeiten beinahe reale Geschehnisse erleben: Bertha von Suttner, Josephine Baker, Thomas Mann, Ludwig van Beethoven, Kleopatra und noch viele ...

In 25 Kurzgeschichten darf die Prominenz dieser und vergangener Zeiten beinahe reale Geschehnisse erleben: Bertha von Suttner, Josephine Baker, Thomas Mann, Ludwig van Beethoven, Kleopatra und noch viele mehr tummeln sich in diesem Band und zeigen einen Einblick in ihr Leben, wie es die Geschichte nie erzählt.

Die Erzählungen bauen auf ihrer Vorgeschichte auf, und wer diese nicht bei allen diesen illustren Berühmtheiten kennt, muss auf eigene Faust danach recherchieren. Dafür sind jedoch die Kurzgeschichten äußerst kurz geraten, sie warten mit einer interessanten Pointe auf. Denn die Autorin Susanne Falk erzählt von diesen Berühmtheiten abseits der bekannten Geschichten, das macht den Reiz dieses Buches aus. Manches davon hätte wirklich so geschehen können... Mir allerdings fehlte immer wieder der genauere Hintergrund, zudem empfand ich die Geschichten als viel zu kurz geraten, so dass kaum was hängen blieb von der jeweiligen Erzählung.

Wer eine unterhaltsame Sommerlektüre sucht und den Hintergrund der geschilderten Persönlichkeiten kennt, wird sich sicherlich gut mit dem Buch amüsieren. Mich hat die Kürze der Geschichten etwas gestört, so dass ich diese Sammlung zum Thema „Was wäre, wenn...“ nur bedingt empfehlen kann. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Zu viel in die Geschichte gepackt

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Im Jahre 1910 ist Anne Fitzpatrick eine der ersten Ärztinnen Deutschlands. Sie hat sich dafür entschieden, ein Frauenhaus am Hamburger Hafen zu eröffnen und dabei Frauen zu helfen, die es nicht leicht ...

Im Jahre 1910 ist Anne Fitzpatrick eine der ersten Ärztinnen Deutschlands. Sie hat sich dafür entschieden, ein Frauenhaus am Hamburger Hafen zu eröffnen und dabei Frauen zu helfen, die es nicht leicht im Leben haben. Die Pastorentochter Helene möchte ihr unbedingt helfen, eigentlich würde sie am liebsten selbst Medizin studieren, doch das ist in Deutschland nicht möglich. Auch würde ihr Vater dies nicht erlauben. Als im Hafenbecken bei der Eröffnung des Frauenhauses eine weibliche Leiche entdeckt wird, scheinen Annes Pläne sich in Luft aufzulösen. Auch wenn die Polizei den Mord als unwichtig verbuchen und deshalb abschließen möchte, gibt es einen Kommissar, der die Wahrheit unbedingt aufdecken will.

Die Ärztin Anne setzt sich stark für die Rechte der Frau ein. Dass sie eine Vorgeschichte in Hamburg hat und deshalb ihre Identität verschleiern muss, eröffnet den Pfad zu einer der vielen Handlungsfäden, die in diesem Buch eine Rolle spielen. Doch der Krimi in der Geschichte erhält mir zu viel Raum, meine Erwartungen wurden durch den Titel eher in eine andere Richtung gelenkt. So richtig aufeinander abgestimmt scheinen mir die Handlungsfäden nicht, so dass mich das Buch nicht wirklich überzeugen konnte, eine Fortsetzung werde ich sicher nicht lesen.

Diese Geschichte, die sich nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung sie driften möchte, kann ich leider nur bedingt weiter empfehlen. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Ein Manifest gegen Diskriminierung

Misfits
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Michaela Coel ist als Tochter ghanaischer Eltern in einem East-Londoner Wohnprojekt aufgewachsen. Sie kennt von klein auf das Gefühl, Außenseiterin zu sein, und nun hat sie die Gelegenheit, darüber in ...

Michaela Coel ist als Tochter ghanaischer Eltern in einem East-Londoner Wohnprojekt aufgewachsen. Sie kennt von klein auf das Gefühl, Außenseiterin zu sein, und nun hat sie die Gelegenheit, darüber in einem Manifest zu sprechen. Dabei erzählt sie sehr offen über eigene Erfahrungen.

Michaela Coel arbeitet als Regisseurin und Drehbuchautorin, sie hat sich trotz Diskriminierungserfahrungen ihren Platz im Leben erobert. Dieses Manifest soll allen Außenseitern eine Hilfe werden, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und selbst zu gestalten. Dass die Autorin dies anhand ihrer eigenen Geschichte macht, empfinde ich als sehr offenherzig. Doch genau das macht es mir auch schwer, dieses Buch zu bewerten. Denn so sympathisch ich die Autorin finde, mit dem Buch habe ich mich eher schwer getan. Irritiert war ich schon über den Umfang der Einleitung, die etwa ein Drittel des Buches beträgt. Zudem hat mir der rote Faden gefehlt, auch wenn ich mir ihre Geschichte letztendlich wohl zusammenreimen konnte. Positiv fand ich, dass die wichtigen Passagen des Buches in Fettschrift gedruckt wurden, so dass man die Aussage des Manifestes schnell erkennen kann. Das Buch hat mich etwas nachdenklich hinterlassen. Und doch ein ist da die Frage nach der Motte, was mich doch sehr von den eigentlichen Gedanken des Manifests abgelenkt hat.

Ich selbst bleibe etwas ambivalent nach dieser Lektüre, wenn ich das Buch bewerten soll. Pauschal weiter empfehlen kann ich es nicht, obwohl es sicher einige Leser und Leserinnen geben wird, die das Buch schätzen können. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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