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Veröffentlicht am 26.07.2017

Den Mund voll ungesagter Dinge

Den Mund voll ungesagter Dinge
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Die 17jährige Sophie zieht mit ihrem Vater von Hamburg nach München zu dessen Freundin und deren kleinen Söhnen. Sie wird von ihrem Vater, mit dem sie seit dem Babyalter alleine gelebt hat, vor vollendete ...

Die 17jährige Sophie zieht mit ihrem Vater von Hamburg nach München zu dessen Freundin und deren kleinen Söhnen. Sie wird von ihrem Vater, mit dem sie seit dem Babyalter alleine gelebt hat, vor vollendete Tatsachen gestellt und sperrt sich natürlich dementsprechend gegen München, die Freundin und das Leben dort. Doch die Söhne und der Hund der Familie lassen ihr gar keine andere Chance als sie ins Herz zu schließen. Genauso wenig wie die Nachbarstochter Alex - wobei sich hier aus Freundschaft tiefere Gefühle entwickeln.

Ich fand die Geschichte toll geschrieben. Die innere Zerrissenheit von Sophie (die ich gut nachempfinden kann - auch meine Mutter verschwand als ich ein Baby war), wie unsicher sie in vielen Dingen ist, aber auch wie sie sich doch der Zuneigung der anderen nicht entziehen kann. Die Söhne der Freundin fand ich süß - vor allem den jüngsten und auch den Hund. Und auch Lena, die Freundin, hat eine tolle Art, mit der sie es schafft, Zugang zu Sophie zu finden. Nur den Vater fand ich sehr unsensibel - er zeigte recht wenig Verständnis für seine Tochter - aber zum Ende hin hätte ich ihn küssen können . Das Thema "gleichgeschlechtliche Liebe" und die Verwirrung damit ist sehr gut übermittelt worden.

Das einzige was mich an dem Buch etwas unentschlossen zurücklässt ist der sexuelle Aspekt. Ich bin nicht prüde, aber die Art und Weise wie Sophie damit umgeht und es auch im Buch beschrieben ist, lässt mich doch davor zurückschrecken, dieses Buch einer 14jährigen in die Hand zu drücken. Ich bin selbst Mutter, habe die pubertäre Phase mit Mädchen einmal durch und einmal steht sie mir noch bevor - daher sehe ich das wohl etwas skeptisch. Ich werde dieses Buch für meine jüngere Tochter aufheben, aber aus heutiger Sicht wird sie es von mir erst mit 16 Jahren zum Lesen bekommen.

Veröffentlicht am 16.08.2023

Eine einfühlsame Geschichte

Die Bücherjägerin
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Sarah ist etwas anders - vieles ist ihr zu laut und zu viel - am liebsten versinkt sie in der Welt der Bücher. Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wachsen sie und ihre Schwester bei ihrer Tante Amalia ...

Sarah ist etwas anders - vieles ist ihr zu laut und zu viel - am liebsten versinkt sie in der Welt der Bücher. Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern wachsen sie und ihre Schwester bei ihrer Tante Amalia auf. Ihre Tante nimmt sie an wie sie ist - und Sarah tritt in deren Fußstapfen - wird gemeinsam mit ihrer Tante zur Bücherjägerin, Kartensammlerin und restauriert diese. Als Amalia plötzlich stirbt, bricht für Sarah eine Welt zusammen und sie zieht sich völlig von der Außenwelt zurück. Bis der Bibliothekar Benjamin aus London vor ihrer Tür steht. Er ist auf der Suche nach einem Teil einer alten römischen Straßenkarte, die als verschollen gilt. Amalie hatte diesen Auftrag kurz vor ihrem Tod angenommen. Sarah lässt sich von Benjamin überreden, ihm bei der Suche zu helfen. Ihr Weg führt die beiden nach Frankreich und England.

Die Geschichte ist in "leisen" Tönen erzählt. Es kommt keine große Spannung auf, doch trotzdem ist sie sehr schön und ergreifend. Sarah ist ein besonderer Charakter und es ist interessant ihre Entwicklung zu verfolgen, wie sie es schafft, Vertrauen zu Benjamin zu bekommen. Auch die Informationen über ihre Arbeit als "Bücherjägerin" und Restauratorin haben mich sehr interessiert. Immer mal wieder kamen Andeutungen der Themen Rassismus und Autismus auf, daher hat mich dieses Buch auch nachdenklich gestimmt. Ebenso war die Trauer um Tante Amalia sehr ergreifend - wie sehr einen Trauer in den Griff nehmen kann. Durch Rückblicke in Sarahs Kindheit und Jugend bekommt man als Leser einen sehr guten Zugang zu Sarah und ihrem Verhältnis zu ihrer Tante.

Wer gerne eine ruhige, einfühlsame und berührende Geschichte um das Leben und die Liebe lesen möchte, die auch nachdenklich stimmt, dem kann ich das Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Ein Wohlfühlroman

Mit dir ist alles schöner
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Fotografin Franziska erbt von ihrem Vater einen Campingplatz, den sie am liebsten sofort wieder loswerden wöllte. Aber ihr Freund hat sich gerade von ihr getrennt und nun steht sie ohne Wohnung da und ...

Fotografin Franziska erbt von ihrem Vater einen Campingplatz, den sie am liebsten sofort wieder loswerden wöllte. Aber ihr Freund hat sich gerade von ihr getrennt und nun steht sie ohne Wohnung da und weil ihr Projekt geplatz ist, auch ohne Job. Notgedrungen zieht sie deswegen erst einmal in den Wohnwagen ihres Vaters ein - und wird herzlich von den Dauercampern empfangen, die sie noch aus ihrer Kindheit als "Heike" kennen.

Das fand ich in diesem Roman schon mal sehr interessant, warum Heike und nun Franziska. Das zu erfahren und die Entwicklung von Franziska waren sehr interessant. Franziska hat sehr viele Regeln und Vorstellungen im Leben. Jetzt wird sie gezwungen so manches zu überdenken, das Leben leichter zu nehmen.

Dies war ein richtig schöner Roman zum Wohlfühlen. Die Gemeinschaft der Dauercamper hat auch mich als Leserin in ihre Reihe aufgenommen und ich habe mich dort wohlgefühlt. Und dann war da noch Erik, bei dem ich auch sehr gespannt auf seine Geschichte war.

Ich hatte schon vorher zwei Romane der Autorin gelesen, bei denen mir zum einen die Leichtigkeit, zum anderen aber auch die tiefsinnigen Themen gefallen haben - das Nachdenken über das Leben. Und auch hier wurde ich nicht von ihr enttäuscht.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Ein Wohlfühlroman

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
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Für Hannah ergibt sich ziemlich spontan durch ihrer Cousine die Möglichkeit, das sie im einem kleinen Dorf einen Laden übernehmen kann. Ihre Cousine hat diesen die ganze Zeit betrieben, doch sie möchte ...

Für Hannah ergibt sich ziemlich spontan durch ihrer Cousine die Möglichkeit, das sie im einem kleinen Dorf einen Laden übernehmen kann. Ihre Cousine hat diesen die ganze Zeit betrieben, doch sie möchte mit ihrer Tochter in die Stadt. Bei Hannah dagegen ist es so, das ihr Sohn Ben immer wieder in Schwierigkeiten gerät. Sie denkt sich, das für ihn ein neues Umfeld weg von der Stadt vielleicht ganz gut ist. Ihr Mann möchte später nachkommen. In ihrer neuen Heimat lernt sie den neuen Fußballtrainer ihres Sohnes kennen. Ein ehemaliger Fußballstar, der ein guter Freund für sie wird ...

Ich habe dieses Buch gelesen, da ich mich nach einem Wohlfühlbuch gesehnt habe. Einfach ein bisschen abschalten und genießen. Und da wurde ich nicht enttäuscht. Die Geschichte ist wohl vorhersehbar, aber das hat meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan. Denn sie war einfach wunderbar geschrieben, die Charaktere sehr sympathisch. Was mir auch sehr gut gefallen hat, das die Kapitel immer im Wechel Hannah/Jake (der Fußballstar) geschrieben waren. So konnte man die Gedankenlage/Gefühlswelt von beiden erfahren.

Wer ein bisschen abschalten, genießen, sich treiben lassen möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Ein interessanter historischer Roman

Das Leben in unseren Händen
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Die jüdischen Schwestern Hannah und Ada flüchten von Deutschland nach Amerika. Ihre Eltern und der Bruder wollen noch nachkommen. So lange sollen sie bei einer Tante in New York unterkommen. Was niemand ...

Die jüdischen Schwestern Hannah und Ada flüchten von Deutschland nach Amerika. Ihre Eltern und der Bruder wollen noch nachkommen. So lange sollen sie bei einer Tante in New York unterkommen. Was niemand außer Hannah weiß - Ada ist schwanger. Kaum in New York angekommen, kommt Adas Tochter viel zu früh zur Welt. Hannah bekommt den HInweis auf die Frühchenstation von Martin A. Couney und übergibt das Baby in seine Obhut. Während Ada sich gar nicht für ihr Baby interessiert, hängt Hannah umso mehr ihr Herz an ihre kleine Nichte und besucht sie jeden Tag. Als Martin A. Couney erfährt, das Hannah Krankenschwester ist, bietet er ihr einen Job an.

In dieser Geschichte geht es um zwei sehr unterschiedliche Schwestern. Hannah ist ein Herzensmensch und hat den Traum, Ärztin zu werden. Sie verfolgt sehr zielstrebig ihre Ziele. Ada ist dagegen ein eher kühler Mensch, die gerne gut heiraten möchte und der ihr Kind eher ein Klotz am Bein ist.

Anfangs tat ich mich etwas schwer in das Buch hineinzukommen. Vor allem mit dem Charakter Ada hatte ich so meine Schwierigkeiten, während ich Hannahs liebenswürdige Art sofort mochte. Doch mit der Zeit konnte mich die Geschichte immer mehr ergreifen. Vor allem Hannahs Lebensweg war sehr interessant zu lesen. Auch das es Martin A. Couney und seine Mission, Frühgeborenen zu helfen, wirklich gab, fand ich sehr interessant. Dieses Thema wurde auch sehr gut in den Roman mit eingebunden. Man erfährt wirklich viel über seine Arbeit.

Alles in allem hat mich das Buch letztendlich sehr gut unterhalten mit einer interessanten Thematik und einer liebenswerten Hauptperson.

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