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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2022

Wirkt so völlig real

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Hier war ich mal wieder vom Cover fasziniert, der Klappentext klang gar nicht so überragend, schillerndes Hollywood-Leben interessiert mich eigentlich ja nicht wirklich.

Anfangs war es dann auch wenig ...

Hier war ich mal wieder vom Cover fasziniert, der Klappentext klang gar nicht so überragend, schillerndes Hollywood-Leben interessiert mich eigentlich ja nicht wirklich.

Anfangs war es dann auch wenig glamourös, sondern etwas zäh.
Die gealterte Filmikone Evelyn Hugo möchte eine Biographie über ihr schillerndes Leben haben und beauftragt dazu seltsamerweise eine No-Name Journalistin.
Es plätschert etwas dahin, mit Privatproblemen der Autorin, die sich völlig uninteressant lesen.
Doch Seite um Seite wird es interessanter.

Bei den Blick hinter die Kulissen der Reichen und Schönen habe ich völlig vergessen, dass das hier ein fiktionaler Roman ist.
Evelyn wird so real geschildert, die ganze Geschichte so gar nicht erfunden, am liebsten hätte ich mir nach dem Lesen einen ihrer Filme angesehen...nur gibt es die ja gar nicht.

Den Storyaufbau fand ich bis auf das Plätschern eingangs auch gut und das gut gewählte Ende hat mich dann mit dem etwas schwachen Start sehr versöhnt.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Keine Miss Marple, aber gute Unterhaltung

Tod im Trödelladen
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Die Werbung für das Buch hat mit "die dänische Miss Marple" den Mund ganz schön voll genommen.
Das ist sie sicherlich nicht, die Rentnerin Anne-Maj, die ehrenamtlich in einem Trödelladen hilft.
Auch der ...

Die Werbung für das Buch hat mit "die dänische Miss Marple" den Mund ganz schön voll genommen.
Das ist sie sicherlich nicht, die Rentnerin Anne-Maj, die ehrenamtlich in einem Trödelladen hilft.
Auch der Spannungsbogen im Buch ist weit entfernt von dem der Meisterin.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen.
Es lebt von den Beziehungen seiner Charaktere untereinander. Es menschelt sehr im Trödelladen. Obwohl es ja um nichts geht, ist der Konkurrenzkampf hoch, das war sehr amüsant zu lesen und ist auch gar nicht weit hergeholt.

Auch die Familiensituation der drei Generationen Frauen und Mädchen um Anne-Maj ist nicht ganz unproblematisch und hat noch Potential für evtl. Fortsetzungen.

Was mich bei meiner Print-Ausgabe gestört hat, war der Buchdruck. Die Seiten waren mit unterschiedlicher Intensität von Schwarz gedruckt, das hat beim Lesen irritiert, zumal der blasse Schwarzton auch schwer zu lesen war.

Mein Fazit: man darf sich nicht von der Buchwerbung täuschen lassen und einen ausgefeilten Krimiplot erwarten. Wenn man aber leichte Kost mit gutem Unterhaltungswert sucht, dann ist man hier genau richtig.

Veröffentlicht am 09.06.2022

Vielversprechender Reihenauftakt

Gezeitenmord
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Zwei Länder, zwei Ermittelnde = Freundschaft

Ein kleines Dorf in Dänemark, an der Grenze zu Deutschland.
Bei einem Wattspaziergang entdeckt ein Junge ein Leiche. Kurz darauf wird seine Begleitung brutal ...

Zwei Länder, zwei Ermittelnde = Freundschaft

Ein kleines Dorf in Dänemark, an der Grenze zu Deutschland.
Bei einem Wattspaziergang entdeckt ein Junge ein Leiche. Kurz darauf wird seine Begleitung brutal niedergeschlagen und der Junge verschwindet...

Nachdem in dem Ort schon ein Kind verschwand und die Ermittlungen damals dilettantisch geführt wurden, wurden nun gleich zwei Externe hinzugezogen.
Lykke Seit für die dänische Seite - sie darf hier ihren ersten Mordfall leiten.
Und für die deutsche Seite der erfahrene Rudi Lehmann aus Flensburg.

Die beiden sind sich von Anfang an sympathisch und können gut miteinander.

Mir hat das Buch gut gefallen. Ich mochte die Beschreibung der Küstengegend und auch Lykke und Rudi.
Der Spannungsbogen blieb hoch und man hat mitgefiebert und gehofft, dass es ein Happy End für die verschwundenen Kinder gibt.

Was mich ein klein wenig genervt hat, waren die persönlichen Schicksale von Lykke und Rudi. Eine Nummer kleiner oder einfach ein wenig normales Leben wäre mir lieber gewesen, auch die umgehende Vertrautheit von bis dato völlig Fremden, die zum Herzausschüttten geführt hat, fand ich ein wenig arg. Und Rudis ständige Deutschenwitze mit Kriegsbezug, naja.

Davon abgesehen aber eine spannende Story und ein gelungener Reihenauftakt. Ich werde Lykke und Rudi bestimmt bei weiteren Fällen weiterbegleiten.

Veröffentlicht am 02.06.2022

Sommermelancholie

Ein unendlich kurzer Sommer
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Lale muss weg. Weg aus ihrem Leben, weg vom Vertrauten. Sie fährt planlos bis zur Endstation und landet auf einem etwas heruntergekommenen Campingplatz.
Dort hilft sie dem Besitzer Gustav und lernt Chris ...

Lale muss weg. Weg aus ihrem Leben, weg vom Vertrauten. Sie fährt planlos bis zur Endstation und landet auf einem etwas heruntergekommenen Campingplatz.
Dort hilft sie dem Besitzer Gustav und lernt Chris kennen.
Die drei sind die Hauptpersonen, um die sich die die Haupthandlung dreht.
Alle drei tragen ihr Päckchen, bei Lale weiß man lange nicht, was geschehen ist, Chris sucht nach dem Tod seiner Mutter seine Wurzeln und Gustav? Gustav spricht nicht besonders viel und verdrängt dafür umso mehr.

Es ist ein leiser Sommerroman, ohne großes Tamtam, tragisch und auch traurig, aber auch mit vielen schönen Sommermomenten. Vor allem aber auch mit der Hoffnung auf einen Neustart und das Hinter-sich-lassen der Vergangenheit.

Besonders gut haben mir hier die Nebenfiguren gefallen, auch drei an der Zahl. Sogar besser als die Hauptfiguren, sie wirkten auf mich so lebendig und ich hatte einen besseren Zugang zu ihnen. Mit Lale, Gustav und Chris habe ich mich stellenweise etwas schwer getan, so richtig nah wurden sie mir nicht, deshalb hat es auch nicht ganz zu fünf Sternen gereicht.

Ein schöner Sommerroman - nicht freibadlaut, sondern eher waldseeruhig.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Schicht um Schicht kommt die Wahrheit ans Licht

Freunde. Für immer.
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Ein klassischer Plot: Jugendfreunde aus Collegezeiten treffen sich wieder, hier um vermeintlich den Junggesellenabschied von einem der Freunde zu feiern. Bald schon wird klar, in der Vergangenheit der ...

Ein klassischer Plot: Jugendfreunde aus Collegezeiten treffen sich wieder, hier um vermeintlich den Junggesellenabschied von einem der Freunde zu feiern. Bald schon wird klar, in der Vergangenheit der Clique gibt es ein Ereignis, das aus gutem Grund vergraben bleibt.

Soweit schon oft gelesen.
Trotzdem immer wieder interessant.
Hier bekommt das ganze noch zusätzlich Dynamik, weil die ermittelnde Detective bereits als Kind den Verlust ihrer Schwester zu ertragen hatte und auch das nicht verarbeitet ist. Klar, wie auch.

Was mir an dem Buch gefallen hat: es entblättert sich die Auflösung Schicht um Schicht. Anfangs ist man völlig ahnungslos und Seite um Seite kommt man der Wahrheit näher, bis man gegen Ende dann ahnt, wie alles zusammenhängt.

Etwas anstrengend fand ich den ständigen Perspektivenwechsel. Es wird immer abwechselnd aus Sicht der Freunde erzählt. Es steht zwar immer jeweils über dem Kapitel, wer nun Erzähler ist, aber ich musste doch ein paar Mal zurückblättern, um nochmal nachzusehen.

Übermäßig spannend fand ich das Buch jetzt auch nicht, die Kategorie Thriller erfüllt es für mich nicht unbedingt.
Aber interessant war es auf jeden Fall und gute Unterhaltung auch - die Story an sich war gut konstruiert.