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Veröffentlicht am 24.05.2022

Der Kampf gegen die Neverseen beginnt

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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Für Sophie und ihre Freunde der Geheimorganisation Black Swan wird immer deutlicher, dass die Rebellengruppe Neverseen eine ernstzunehmende Bedrohung für das Leben sämtlicher Völker ist, die es dringend ...

Für Sophie und ihre Freunde der Geheimorganisation Black Swan wird immer deutlicher, dass die Rebellengruppe Neverseen eine ernstzunehmende Bedrohung für das Leben sämtlicher Völker ist, die es dringend aufzuhalten gilt. Da die Neverseen mittlerweile immer skrupelloser vorgehen, um ihre Pläne, Fintans Visionen, zu verwirklichen, müssen auch Sophie und ihre Verbündeten alle Möglichkeiten nutzen, um die Rebellen aufzuhalten.

„Manchmal muss alles erst schlimmer werden, bevor es wieder besser wird.“ (Keefe, S. 35)

Ein äusserst spannender fünfter Band, die Handlung zieht stark an und wird immer komplexer, die Feinde immer skrupelloser. Wobei der Fokus diesmal stark auf dem Kampf gegen Neverseen liegt. Mit diesem Band kommen mehrere, teils neue Charaktere zum tragen, die gekonnt miteinander interagieren. Persönliche Geheimnisse und Hintergründe werden gelüftet, tragende Schicksale ins Spiel geworfen. Insbesondere Keefe, der sich bereits im letzten Band zu einem dramatischen Schritt entschlossen hat, trägt wesentlich im Kampf gegen die Neverseen bei - mein persönlicher Held dieser Folge. Einige weitere Rätsel werden gelöst oder tragen als Cliffhanger dazu bei, weiterhin am Ball bleiben zu wollen.
Neben all der Spannung und den vielen Geheimnissen bremste lediglich die Eigenart der Autorin meinen Lesespaß aus, unnötige Klischees und Fäkalhumor in die Serie einzubauen, während die Teens eine befremdliche Abneigung gegen menschliche bzw. elfische Nähe zu haben scheinen. Schade, ohne diese Punkte wäre die Serie ein uneingeschränktes Lesehighlight, so kann ich den Band nur mit 4/5 Punkten werten.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Das Leben, der Tod und die Zeit danach

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
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Im einen Moment ist Wallace Price noch ein misanthroper Anwalt, im nächsten Moment - tot. Oder auch nicht, jedenfalls nicht so ganz. Denn eine Frau, die seinen Geist trotz seines Ablebens sehen kann, bringt ...

Im einen Moment ist Wallace Price noch ein misanthroper Anwalt, im nächsten Moment - tot. Oder auch nicht, jedenfalls nicht so ganz. Denn eine Frau, die seinen Geist trotz seines Ablebens sehen kann, bringt ihn in eine Teestube - ein Teestube? - in welcher Wallace auf aussergewöhnliche Charaktere trifft. Und einige davon sind ebenfalls tot, naja, so halbwegs, denn eigentlich ist dies nur ein Zwischenstadium zum wirklichen Jenseits. Hier bekommen einige nochmal die Chance, mit sich selbst oder anderen Personen ins Reine zu kommen, was Wallace dringend nötig hat - auch, wenn er das ganz anders sieht. Ist doch nicht seine Schuld, wenn kaum jemand ihn mag, oder etwa doch?
Das Buch behandelt den Tod sowie ein etwaiges Daseinsstadium im Anschluss auf fantastische ebenso wie emotionale Weise. Wallace bekommt die Chance, sein Leben zu reflektieren und von den anderen Bewohnern manch verborgende Seiten seines Charakters aufgezeigt. Aufgelockert wird das Thema durch einige recht amüsante Szenen, welche mir stellenweise fast schon zu albern wirkten. Ebenso kommen einige weitere Charaktere zu Wort, welche mal mehr, mal minder mit dem eigenen Tod oder dem eines geliebten Menschen zurecht kommen. Die Bewohner der Teestube sind recht unterschiedlich gezeichnete Charaktere, welche man beim Lesen lieb gewinnen kann, wenn man mag. Einzig Hugo, den Betreiber der Teestube, empfand ich als etwas blass, dafür sorgte er mit seinen Teezeremonien für eine einzigartige Atmosphäre sowohl für die lebendigen Gäste als auch für die Verstorbenen.
Eindeutig gefiel mir beim Lesen die liebevolle Herangehensweise an den Tod, welche dem Thema gekonnt den Schrecken des Verlustes nimmt. Ebenso wird im Roman die Gleichheit der Menschen, unabhängig von Geschlecht und Hautfarbe, äusserst angenehm dargestellt und einfach als Selbstverständlichkeit angenommen statt derlei Themen extra zu betonen. Einige Längen sowie der bereits genannte, manchmal überzogene Humor, nahmen mir ein wenig den Lesespaß, ansonsten kann ich den Schreibstil nur loben.
Ein mal ruhiges, mal bewegendes Buch, welches zum Lachen ebenso anregt wie zum Nachdenken.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Jugendthriller mit etwas Mystery

Ancora
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Ancora - ein von der Aussenwelt abgeschotteter Ort. Hier wollen Romy und ihre Freunde den Sommer verbringen, ohne Strom und Technik, wie in früheren Zeiten. Dass den Ort ein Geheimnis umgibt verdrängt ...

Ancora - ein von der Aussenwelt abgeschotteter Ort. Hier wollen Romy und ihre Freunde den Sommer verbringen, ohne Strom und Technik, wie in früheren Zeiten. Dass den Ort ein Geheimnis umgibt verdrängt Romy zunächst - bis sie auffällige Parallelen zu einem Gedicht ihrer Mutter feststellt, welches ein tödliches Ende prophezeit. Gibt es einen Zusammenhang mit diesem mysteriösen Chemieunfall, der angeblich mal in dieser Gegend stattgefunden haben soll?
Ein Lob an den Autor, er weiß, wie man Spannung generiert und langsam Zweifel streut, ob man selbst den eigenen Freunden noch vertrauen kann oder nicht. Der Ort Ancora und die Geschehnisse werden nach und nach immer rätselhafter, entsprechend steigt die Spannung, was sich dahinter verbirgt und wer mit gefälschten Karten spielt. Etwas enttäuscht hat mich diesmal Romys nicht immer nachvollziehbare Begeisterung für den Initiationsritus des Ortes, ebenso fielen ihre Gedichte dafür, dass sie so begeistert und seit langem schreibt, doch recht fade aus. Und auch einige andere Personen waren mir in ihrer Handlungsweise etwas zu schräg drauf. Diese Kritikpunkte konnte der atmosphärische und spannende Schreibstil zum Glück ausreichend ausgleichen, so dass mir das Buch letztendlich viel Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Willkommen in der Welt der Pyrenäen

Singe ich, tanzen die Berge
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Ein aussergewöhnlicher und poetischer Roman, der einen Bogen spannt über mehrere Jahrzehnte, in denen die Bewohner eines Dorfes in den Pyrenäen ebenso zu Wort kommen wie katalanische Legenden und die Natur ...

Ein aussergewöhnlicher und poetischer Roman, der einen Bogen spannt über mehrere Jahrzehnte, in denen die Bewohner eines Dorfes in den Pyrenäen ebenso zu Wort kommen wie katalanische Legenden und die Natur selbst.
Fixpunkt ist im Roman ein kleines Dorf in der Pyrenäen samt Umgebung. Nach und nach bringt die Autorin einige Bewohnerinnen und Bewohner samt ihrer Vorfahren und Nachkommen in Verbindung mit früheren Bewohnern aus der Zeit der Hexenverfolgung, dem Bürgerkrieg oder mit legendären Wesen und Geistern, welche in dieser Gegend vorkommen bzw. vorkommen könnten. Dabei spannt sie den Bogen immer weiter, nur um zum Schluss einen von mehreren möglichen Kreisen zu schließen. Aussergewöhnlich ist, dass die Autorin auch die Natur selbst zu Wort kommen lässt, Tiere, Pflanzen, Naturgewalten. Manche dieser Kapitel fand ich faszinierend, relativierten sie doch das Leben der Menschen. Manche Kapitel aus der Welt neben den Menschen hingegen empfand ich als zu sehr vermenschlicht, diese konnten mich nicht überzeugen. Besonders im letzten Drittel schwand mir der Zauber beim Lesen zu sehr, wobei mir die Aussage am Schluss sowie deren sinnbildliche Darstellung wiederum recht gut gefielen.
Das Buch gleicht ein wenig einem Lese-Experiment, auf welches man sich einlassen muss. Der Stil ist poetisch, so manches wird eher indirekt oder abstrakt als direkt ausgedrückt, vieles lädt zum Nachdenken oder Weiterdenken ein. Definitiv kein Mainstream, sondern die Autorin beschreitet ihren eigenen, kreativen Weg. Ein Werk zum darin eintauchen, träumen und Gedanken schweifen lassen.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

Hommage auf den Vater des heutigen New York

Der große Fehler
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Andrew Haswell Green gilt als Vater des Großraums New York, war maßgeblich an der Gestaltung der Stadt beteiligt - und wurde 1903 auf offener Straße erschossen. Dieses Buch erzählt von einigen wichtigen ...

Andrew Haswell Green gilt als Vater des Großraums New York, war maßgeblich an der Gestaltung der Stadt beteiligt - und wurde 1903 auf offener Straße erschossen. Dieses Buch erzählt von einigen wichtigen Stationen im Leben des Mannes, basierend auf alten Aufzeichnungen und Tagebucheinträgen, bis hin zur Klärung des Mordmotivs.
Ich muss gestehen, dass mir der Name Andrew Haswell Green bis zu diesem Roman kein Begriff war. Und das, obwohl er nicht nur u.a. den Bau des Central Parks, der New York Public Library oder eine verbesserte Gestaltung des Schulsystems initiierte, sondern vor allem im Jahr 1898 NY City, Brooklyn, Queens und Staten Island zu dem New York einte, welches wir heute kennen.
Der auktoriale Erzähler berichtet in zwei Zeitebenen: Vom Mord an Andrew H. Green über die anschließenen Ermittlungen sowie im Wechsel rückblickend auf Greens Leben, chronologisch beginnend bei seiner Kindheit. Erzählt wird hierbei jedoch nicht kontinuierlich, vielmehr wurden einzelne Stationen oder Gegebenheiten aus Greens Leben bzw. den Ermittlungen ausgewählt, um wie ein Puzzle nach und nach ein Gesamtbild zu ergeben.
Tatsächlich sind die verschiedenen Szenen und Perspektiven ganz interessant, zumal der Autor die Personen nicht unnötig durch eigene Ausschmückungen verfälscht hat. Als etwas gewöhnungsbedürftig empfand ich jedoch die gewählte Fokussierung des Autors auf einige Details, welche zuweilen etwas ausschweifend ausfällt, während an anderer Stelle wichtige Gegebenheiten nur in einem Satz erwähnt werden.
Ein interessantes Buch über einen einstmals wichtigen Mann für die Stadt New York, der in Vergessenheit zu geraten droht. Man bekommt beim Lesen einen gewissen Eindruck, was für ein Mensch Andrew Haswell Green war sowie beispielhaft einige seiner Projekte geschildert. Der große Fehler - im Buch werden einige große Fehler benannt, das Buch zu lesen ist definitiv keiner.

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