Profilbild von janasbuecherliebe

janasbuecherliebe

Lesejury Star
offline

janasbuecherliebe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit janasbuecherliebe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2022

Unkonventioneller Liebesroman

Du, ich hab nachgedacht
0

Im zweiten Roman von Lea Melcher geht es um vier Freundinnen: 
Vor 15 Jahren haben sie einen Pakt geschlossen, sich alle fünf Jahre zu treffen und mit ihren Partnern Schluss zu machen. Denn wenn sie eins ...

Im zweiten Roman von Lea Melcher geht es um vier Freundinnen: 
Vor 15 Jahren haben sie einen Pakt geschlossen, sich alle fünf Jahre zu treffen und mit ihren Partnern Schluss zu machen. Denn wenn sie eins zuhause gelernt haben, dann war es wohl folgendes: von Männern sollte man sich nie abhängig machen! Und wie könnte das wohl besser gelingen, als mit einem Schlussmach-Pakt?
 
Die Geschichte war definitiv mal was anderes - während es sonst in Romanen meist um eine entstehende Beziehung geht, ging es hier darum, Beziehungen zu beenden. Keine schlechte Idee, vor allem unkonventionell und eventuell etwas absurd.

Wir alle sind die Summe unserer Erlebnisse. Genau diese Erfahrungen haben die Freundinnen vor vielen Jahren dazu gebracht, den Pakt zu schließen. Alle hatten in ihrem Elternhaus keine so tollen Erfahrungen gemacht, was die Beziehung zwischen ihren Eltern anging. Um nicht selbst gleiches zu erleben, möchten sie sich schützen.

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass mich der ganze Beginn etwas verwirrt hat und ich einige Zeit gebraucht habe, um in das Geschehen reinzufinden. Zu viele Namen, Rückblicke und Beziehungen untereinander, die ich erst einmal zuordnen musste. Mit der Zeit wurde es besser, wobei gewisse Informationen wohl mit Absicht offen gelassen wurden und Interpretationsspielraum blieb.


Die wunderschönen kleinen Zeichnungen alle paar Seiten haben das Buch definitiv versüßt! Es war mal ein abwechslungsreicher Roman, der zum nachdenken angeregt hat, auch wenn er leider nicht das Highlight wurde, das ich mir gewünscht hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2022

Sehr gute Trans Repräsentation, ganz gute Geschichte

In den buntesten Farben
0

Eine queere Liebesgeschichte, von einem deutschen Autor und dann auch noch own Voice -vermutlich gibt es kaum ein Buch, was lauter meinen Namen schreien könnte. Dementsprechend groß war meine Vorfreude.

Das ...

Eine queere Liebesgeschichte, von einem deutschen Autor und dann auch noch own Voice -vermutlich gibt es kaum ein Buch, was lauter meinen Namen schreien könnte. Dementsprechend groß war meine Vorfreude.

Das Buch habe ich zweimal zu lesen begonnen, da ich mit dem Schreib & Erzählstil leider so gar nicht klarkam. Mit dem Verlauf des Buches hat es sich gebessert, aber mehr als 40 Seiten habe ich fast nie am Stück gelesen.
Die Idee der Geschichte war toll und etwas spannend. Den Plottwist konnte ich etwas zu früh erahnen, als es mir lieb war. Nachdem sich die Hinweise verstärkt haben, habe ich nur noch auf die Wendung gewartet, während die eigentliche Geschichte noch nicht so weit war. Einige Handlungen der Charaktere kamen mir in diesem Bezug auch nicht glaubhaft vor.
Die Liebesgeschichte hingegen konnte mich voll und ganz überzeugen. Das kennenlernen, die Entwicklung der Gefühle, der Umgang miteinander und vor allem der gegenseitige Respekt haben mir sehr gut gefallen. Zum Ende wurde es teils etwas klischeehaft, aber das ist ja öfter so.
Wofür ich ein dickes Lob aussprechen möchte, ist die Trans Repräsentation. Weil es ein own voice Roman ist, konnte der Autor seine Erfahrungen einfließen lassen, was sehr wertvoll war und die ganze Geschichte sehr aufgewertet hat. Obwohl ich mich schon öfter mit dem Thema beschäftigt habe, konnte ich wieder was dazulernen.

Alles in allem ein Buch mit toller Liebesgeschichte und gelungener Trans Repräsentation, das mich aber leider aufgrund der Hintergrundstory und dem Erzählstil nicht so ganz überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2022

Gutes, aber nicht überragendes Buch

Eine hodenlose Frechheit
0

In diesem Buch schreibt die Autorin Ida von Wegen humorvoll über das Thema Partnersuche und zu welchen Problemen der Job der Frau dabei führt. Dabei geht es vor allem darum, dass die meisten Männer es ...

In diesem Buch schreibt die Autorin Ida von Wegen humorvoll über das Thema Partnersuche und zu welchen Problemen der Job der Frau dabei führt. Dabei geht es vor allem darum, dass die meisten Männer es präferieren, wenn sie auf der Karriereleiter höher stehen als ihre Partnerin.
Die Autorin stützt sich dabei auf persönliche Erfahrungen von Freund*innen und Bekannten, scheinbar allgemeingültige Aussagen sowie öffentliche Geschichten.
An den Schreibstil musste ich mich erstmal gewöhnen, mit der Zeit wurde es aber besser. Allerdings fiel es mir allgemein etwas schwer zu folgen, da ich das Gefühl hatte, dass wahllos Gedanken und Geschichten aneinander gereiht wurden, sodass ich keinen wirklichen roten Faden erkannt habe.
Das Buch war unterhaltsam und hat teils auf humorvolle, teils auf erschreckende Weise gezeigt, wie Männer mit der Karriereposition der Frau umgehen (oder eben auch nicht)! warum ist es für Männer viel attraktiver, mit Frauen zusammen zu sein, die weniger verdienen, vermeintlich ungebildeter sind? Auf diese Fragen versucht die Autorin antworten zu finden. Ich finde das Thema sehr spannend und hätte mir noch ein paar Statistiken oder Aussagen von Verhaltsforschern zu diesem Thema gewünscht, sofern solche Daten existieren.

Zusammenfassend war es ein ganz gutes, kritisches, aber auch humorvolles Buch basierend auf Erfahrungen, das mir jedoch etwas zu persönlich gehalten war und bei dem mir etwas der rote Faden gefehlt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2022

Nettes Buch für zwischendurch

10 Wahrheiten und ein Happy End
0

Das Buch handelt von Olivia, die einige Tage vor ihrer Abschlussfeier erfährt, dass sie nicht alle Anforderungen für ihr Abschlusszeugnis erfüllt. Um die fehlenden Credits aufzuholen, hilft sie kurzerhand ...

Das Buch handelt von Olivia, die einige Tage vor ihrer Abschlussfeier erfährt, dass sie nicht alle Anforderungen für ihr Abschlusszeugnis erfüllt. Um die fehlenden Credits aufzuholen, hilft sie kurzerhand bei einem Golfturnier aus. Da sie jedoch nicht möchte, dass jemand aus ihrer Familie von ihrem Missgeschick erfährt, beginnt eine Woche voller Herausforderungen.

Ich bin gut in die Geschichte gestartet und musste zunächst einmal erstmal wieder mit den ganzen Namen der Großfamilie zurechtkommen. Okay, ehrlich gesagt, kann ich jetzt immer noch nicht alle zuordnen, aber weiß wenigstens ungefähr Bescheid.
Olivia ist sehr strebsam und fleißig in der Schule, doch bei ihrem Golfkurs trifft das nicht unbedingt zu. Dennoch ist sie verwundert, als sie plötzlich erfährt, dass sie dort zu viele Fehlzeiten hat. Klar, jedem rutscht mal was durch, aber das hat dennoch nicht so ganz für mich zusammengepasst. Da sie vor ihrer Familie jedoch nicht ihr Gesicht verlieren und doof dastehen möchte, begibt sie sich auf die Mission, den ganzen Schlamassel gerade zu biegen. Ab dann beginnt eine Woche voller Einsätze auf dem Golfturnier, Geheimhaltung, und vor allem Partys.

Ich habe die Geschichte gerne gelesen, es war etwas locker leichtes für zwischendurch. Was mich jedoch gestört hat, war der Grund für die ganze Story: Olivia möchte auf keinen Fall, dass ans Licht kommt, dass sie nachlässig war und einen Fehler gemacht hat. Anstatt dies also offen zu kommunizieren, was vieles erleichtert hätte, baut sie sich ein wirklich anstrengendes Netz von Ausreden Freunden auf, die sie bei ihrer Aktion unterstützen. Es ist toll, solche Freunde zu haben, aber sollte man nicht eher der Familie vertrauen können? Ich kann zwar teilweise verstehen, dass man so etwas lange vorgehalten bekommt, aber dennoch.
Olivias Eltern sind zunächst auf Geschäftsreise und Olivia ist allein zuhause. Ihre Mutter schreibt ihr so unfassbar viele Nachrichten (und beobachtet sie quasi minütlich per GPS!), dass sie mir irgendwann nur noch auf den Keks gegangen ist.Fürsorge schön und gut, aber ab einem gewissen Zeitpunkt war ich nur noch froh, dass meine Mama nicht so ist.

Alles in allem ein nettes Buch, was mir aber nicht so gut gefallen hat wie der erste Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2022

Ruhiger Wohlfühlroman

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
0

In Diesem Buch geht es um Hannah: sie lebt mit ihrem pubertierenden Sohn und Workaholic-Ehemann in der Stadt. Als ihre Cousine Beth ihr vorschlägt, den von ihr geführten Dorfladen zu übernehmen und aufs ...

In Diesem Buch geht es um Hannah: sie lebt mit ihrem pubertierenden Sohn und Workaholic-Ehemann in der Stadt. Als ihre Cousine Beth ihr vorschlägt, den von ihr geführten Dorfladen zu übernehmen und aufs Land zu ziehen, kommt sie nicht mehr von diesem Gedanken los. Statt nur die Familienangelegenheiten und den Haushalt zu managen, könnte sie endlich auch mal ihren eigenen Wünschen nachgehen. Neu in das Dort ist auch Jake gezogen, der nach einer Verletzung seine Fußballkarriere beendet hat. Bald schon begegnen sich die beiden und fühlen sich voneinander angezogen.


Die Beziehung zwischen Hannah und Phil ist eher kühl und Phil hat auch keine Einwände gegen den Umzug. Schon an diesem Punkt habe ich vermutet, dass da etwas im Busch ist, denn so ein Umzug ist ja schon eine große Veränderung. Hannah habe ich daher besonders zu Beginn des Buches als sehr naiv und leichtgläubig wahrgenommen, denn sie lässt sich nahezu alles von Phil gefallen und hinterfragt sein Verhalten nicht. Dafür hat sie ihre beste Freundin Katie, die ihr immer wieder die Augen öffnet. Dennoch hatte ich teilweise Schwierigkeiten mit Hannah, denn einiges war offensichtlich, was sie aber nicht gesehen hat (oder nicht sehen wollte).
Der Umzug aufs Land tut ihr sichtlich gut: zum ersten Mal seit vielen Jahren hat sie eine Entscheidung nur für sich getroffen. Es geht darum, nicht nur nach den Erwartungen anderer zu leben, sondern seinen eigenen Wünschen, Träumen und Ideen nachzugehen. Nach all den Jahren, in denen sie sich Phil und allgemein ihrer Familie untergeordnet hat, blüht sie nun auf. Das ist natürlich eine schöne Entwicklung, dennoch hat es mich etwas erschrocken, wie wenig sie das Leben davor genossen hat.
Jake mochte ich von Anfang an gern: er hat seine Karriere aufgrund einer Verletzung beendet. Obwohl er viel Geld besitzt, ist ihm Bodenständigkeit und das Wohl anderer Menschen wichtig. Hannah gegenüber ist er interessiert und liebevoll, jedoch hat mir noch ein bisschen was bei der Liebesgeschichte der beiden gefehlt. Ich fand es süß, wie Jake immer unter einem Vorwand zum Dorfladen gekommen ist, um Hannah zu sehen, allerdings glaube ich nicht, dass man sich bei einem solchen Einkauf tiefgründig kennenlernen kann. Allerdings muss ich dazusagen, dass die richtige Liebesgeschichte der beiden auch erst zum Ende des Buches hin beginnt.

Die Dorfbewohner waren eine bunte Truppe verschiedener Menschen, die einem realen Dorf sehr nahe gekommen sind.

Dem Titel des Buches nach zu urteilen, hatte ich noch einen stärkeren Fokus auf der Buchhandlung erwartet, diese war jedoch nur ein Teil des Dorfladens. Auch wenn Hannah gerne gelesen hat, kam das eher gegen Ende rüber, als sie den Buchklub ins Leben gerufen hat.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch gerne gelesen habe. Der Schreibstil war angenehm und flüssig und ich kam gut durch die Geschichte. Ich habe alle Geschehnisse kommen sehen, was ich aber nicht unbedingt als Kritik sehe, denn das ist oft bei Liebesromanen der Fall. Die Charaktere hätten noch besser ausgearbeitet sein können und ich hätte gerne noch mehr über die Personen erfahren. Ich hatte schöne Lesestunden und habe den Roman als lockere, ruhige Wohlfühllektüre wahrgenommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere