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Veröffentlicht am 05.07.2022

Einem düsteren Familiengeheimnis auf der Spur

Das Geheimnis der verborgenen Bibliothek
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Auch das siebte Buch der Autorin konnte mich wieder vollends überzeugen und begeistern. Das fängt schon beim stimmungsvoll gestalteten Cover sowie dem Buchtitel an. Hierfür möchte ich meinen Dank auch ...

Auch das siebte Buch der Autorin konnte mich wieder vollends überzeugen und begeistern. Das fängt schon beim stimmungsvoll gestalteten Cover sowie dem Buchtitel an. Hierfür möchte ich meinen Dank auch einmal an den dtv-Verlag richten, jedes Cover war für mich bisher eine Augenweide. Doch ich will nicht abschweifen.
Wie ich es liebe befindet sich das Setting des Romanes wieder in meiner Wahlheimat England und erstreckt sich über zwei Zeitebenen. Im Mittelpunkt steht die alte Adelsfamilie der Earls of Wooverlough. In der Gegenwart lerne ich Zoe Farwell kennen, eine junge starke Frau, die ihren Lebensweg gezielt verfolgt und zwar ohne sich auf ihren Adelstitel zu stützen. Nach der Veröffentlichung eines erfolgreichen Buches möchte sie in Oxford promovieren. Zu Anfang ist sie nicht begeistert von dem gewählten Thema ihrer Professorin Charlotte, ausgerechnet über den Heldenmythos ihres Vorfahren Gerald, dem Gütigen zu schreiben. Doch die mangelnden Informationen über den Geistlichen und seinen ominösen Tod wecken ihre Neugier. So macht sie sich mit Charlotte zur Recherche auf nach Wooverlough Court, dem Familiensitz, von dem ihr Vater sie seinerzeit verbannt hat.
Durch den wunderbar bildhaften Schreibstil hatte ich das Herrenhaus am Rande des Dörfchens Fleetwood gleich vor Augen und bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen, als ich mit Zoe und Charlotte auf Entdeckungstour durch versteckte Räume und Gänge ging. Und dann noch die riesengroße Bibliothek, ein wahrer Schatz für uns Lesefanatiker. Stück für Stück tauche ich ein in die Vergangenheit zu Lebzeiten des seinerzeitigen Earls sowie seines Bruders Gerald im Jahre 1839. Auch hier lerne ich wiederum eine starke Frau kennen, Madeline Brown, Mätresse eines reichen Adligen. Sie macht sich stark für die Aufklärung der Morde an den Dirnen von Liverpool, mit denen sie freundschaftlich verbunden war. Die Polizeiarbeit zu der Zeit lässt ganz schön zu wünschen übrig, man kann nur mit dem Kopf schütteln. Als Gerald Farwell tot aufgefunden wird, lässt der Earl einen Londoner Ermittler hinzuziehen. Inspector Thomas Young war mir gleich sympathisch. Mit seinen Gehilfen hat er erst einmal die Kollegen aus Liverpool regelrecht aufgemischt und frischen Wind eingeführt. Er untersucht nicht nur den Fall von Gerald, sondern setzt sein Augenmerk auch auf die Dirnenmorde. Gar nicht so leicht, die stümperhafte Ermittlung der Liverpool Police aufzuarbeiten. Erschreckende Dinge dringen zu Tage. Gerade der Vergangenheitsstrang wurde von Felicity Whitmore extrem spannend gestaltet durch den eingebauten Zeitwechsel vor und nach dem Tod von Gerald Farwell. Eine perfekte Kriminalgeschichte mit einigen Überraschungen.
Für mich war es wieder ein reines Lesehighlight, welches ich begeistert weiterempfehlen kann. Vielen Dank liebe Felicity für die gelungene Unterhaltung.

Mein Fazit:
Der Name Felicity Whitmore steht für jede Menge Spannung, Liebe und dunkle Familiengeheimnisse. Sie hat sich für mich als regelrechte Lieblingsautorin entwickelt und kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Der Ausflug in die Krimiszene im Vergangenheitsteil des Buches ist absolut gelungen und gibt die Ermittlungsarbeit zu Anfang der Verstaatlichung der Polizei authentisch wieder. Die Storyline ist rund und gut recherchiert, nicht zuletzt durch eigene Englandreisen der Autorin. Die Protagonisten und auch Nebencharaktere sind gut authentisch ausgearbeitet. Natürlich gibt es auch zwei Liebesgeschichten. Bei einer hat sich Felicity Whitmore auf neues Terrain begeben ganz nach dem Motto -Liebe ist bunt-, was mir sehr gut gefallen hat.
Bevor der nächste Whitmore-Roman erscheint, verwöhnt uns Felicity unter dem Pseudonym Indra Maria Janos mit einer Roman-Biographie über Mascha Kaléko, welche am 16.11.2022 bei dtv erscheint. Wir dürfen uns also freuen.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Der Weg einer starken Frau

Die Landärztin - Aufbruch in ein neues Leben
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Zur Zeit liebe ich einfach Buchreihen, hier gerade was den beruflichen Werdegang und die Entwicklung der Frauen anbelangt. Diese Vorliebe hat mich auch bei diesem Buch veranlasst zuzugreifen und ich wurde ...

Zur Zeit liebe ich einfach Buchreihen, hier gerade was den beruflichen Werdegang und die Entwicklung der Frauen anbelangt. Diese Vorliebe hat mich auch bei diesem Buch veranlasst zuzugreifen und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin Felicia Otten konnte mich mit der ergreifenden Geschichte um die Ärztin Dr. Thea Graven schon nach wenigen Seiten in ihren Bann ziehen.
Anfang der 50er Jahre arbeitet die junge Ärztin Thea als Assistenzärztin in der Chirurgie des Universitätsklinik Hamburg, ihr fehlt es nur noch 1 Jahr an Praxis bis zur Prüfung als Fachärztin für Gynäkologie, was seit Kindesbeinen an ihr Berufswunsch ist. Das Schicksal hat sie bereits hart getroffen, ihr geliebter Mann ist bereits kurz nach der Heirat im Krieg gefallen, was ihr trotz der vergangenen 9 Jahre immer noch Kummer bereitet. Diesen tiefsitzenden Schmerz konnte ich regelrecht fühlen, besonders während der Zwiegespräche die Thea mit dem Foto von Hans führt. Als weitere Belastung trägt sie schwer daran, dass es seinerzeit mit Ihrem Vater zu einem Zerwürfnis kam. Bis heute hat er ihr nicht verziehen, einen in seinen Augen erfolgslosen Künstler geheiratet zu haben. Groß ist die Sehnsucht zu ihren beiden Schwestern Marlene und Katja, die sie seit Jahren nicht gesehen hat.
Während einer Routine-OP begeht der vorgesetzte Professor einen Kunstfehler und der Patient verstirbt. Alle verstecken sich unter einem Deckmantel des Schweigens und tun den Vorfall als eine tragische Komplikation ab. Doch dies kann Thea nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Als der Klinikleiter auf Ihre Anzeige hin mit Entlassung droht und sie der Verleumdung bezichtigt, nimmt sie dies in Kauf und erhebt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Schon diese Handlung hat mir gezeigt, welch eine Kraft und Mut in dieser jungen Frau stecken. Sie lässt sich durch nichts unterkriegen. Auch nicht, als auf Bitten ihrer Schwester Marlene ein Versöhnungsbesuch mit dem Vater scheitert. Dieser leitet seit einiger Zeit als Professor die Klinik in Monschau, wo er gemeinsam den Theas Schwestern und seinen Enkeln wohnt..
Um in der Nähe ihrer Schwestern zu sein, nimmt Thea bei einem Landarzt im Nachbardorf Eichborn eine Stellung als Verstärkung an. Hierfür muss sie all ihre Überredungskunst aufwenden, denn Dr. Georg Berger ist so gar nicht überzeugt von einer weiblichen Kollegin auf dem harten Land. So gibt er sich Thea gegenüber zynisch und hartherzig. Auch bei den Dorfbewohnern und der Gemeindeschwester Fidelius stößt sie nur auf Ablehnung, wobei letztere bevorzugt Thea Steine in den Weg legt. Doch mit kleinen Schritten erkämpft sich Thea ihren Stand und öffnet auch ihr Herz für eine neue Liebe. Dr. Berger hadert mit einer On/Off-Beziehung zu der wunderschönen Sängerin Melanie Winter. Diese tut ihm jedoch gar nicht gut, sobald sie nach ihm schnipst, springt er. Einfach unmöglich diese Frau, sowas von sich eingenommen. Bis zum Ende konnte ich mich nicht für sie erweichen. Dr. Berger verbirgt sein verletzliches Ich hinter einem harten Kern, doch nach und nach bröckelt die Fassade.
Nebenschauplatz bei diesem Buch ist auch der groß angelegte Kaffeeschmuggel über die belgische Grenze hinaus, was zu der ein oder anderen prekären Situation auch für die Hauptcharaktere führt. Hier musste ich schon das eine oder andere Mal die Luft anhalten vor Spannung. Dann ist da noch ein sehr heikles Geheimnis, welches sich um Marlene rankt. Der Schrecken des Krieges und der Zeit danach lastet schwer auf ihr, doch als verzweifelte Mutter ergreift man jeden Strohhalm.
Gefallen hat mir bei diesem Buch die bildhafte und flüssige Schreibweise, so fiel es mir leicht vor meinem geistigen Auge die zauberhafte Landschaft der Eifel, des Ortes Monschau sowie des Dörfchens Eichborn vorzustellen. Laut jauchzend unternahm ich mit Thea die Patientenbesuche auf dem Motorrad, so sehr erinnerte ich mich an eigene Touren durch die Eifel im Sattel meines Motorrads zurück. Die Charaktere zeichnen sich durch große Realitätsnähe aus. Die Story ist eine gelungene Mischung aus privaten und beruflichen Belangen in der Zeit Anfang der 50er Jahre.
Herzlichen Dank für die unterhaltsamen Lesestunden Felicia Otten. Da zu meiner Freude Band 2 schon erschienen ist, werde ich es gleich bei der Buchhändlerin meines Vertrauens ordern.

Mein Fazit:
Die Grundidee ist nicht neu, den beruflichen Werdegang einer Frau, gerade im medizinischen Bereich, in den Fokus zu setzen. Doch der Autorin Felicia Otten ist es mit diesem Auftakt rundum gelungen zu fesseln und eine höchst interessante und facettenreiche Geschichte zu schreiben. Die historisch belegten Gegebenheiten wurden für meinen Geschmack perfekt eingebunden und brachten mir das Zeitgeschehen sowie die Handlungen der Charaktere authentisch nah. Die Landärztin ist somit eine Reihe, die ich sehr gerne weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Fortsetzung einer wunderschönen Familiensaga

Die Hofgärtnerin − Sommerleuchten
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Obwohl seit Band 1 schon ein gutes Jahr vergangen ist, war ich sofort wieder mit der Handlung vertraut und gefangen vom dem wunderbaren bildhaften, lockeren Schreibstil der Autorin. Was für eine Freude, ...

Obwohl seit Band 1 schon ein gutes Jahr vergangen ist, war ich sofort wieder mit der Handlung vertraut und gefangen vom dem wunderbaren bildhaften, lockeren Schreibstil der Autorin. Was für eine Freude, wieder am Leben von Julius, Marleene und Frieda teilnehmen zu können. Die aufwendige Klappenbroschur nebst liebevoll gestaltetem Cover passen für mich perfekt zu dem Titel -Sommerleuchten- und dem Thema Gärtnerei. Auch dieser Band zeigt sich mit einer üppigen Seitenzahl und überzeugt auf 720 Seiten mit jeder Menge Spannung, Emotionen und überraschenden Ereignissen. Wurde gerade eine Hürde überwunden, so steht schon die nächste bevor. Nicht nur einmal musste ich vor Anspannung die Luft anhalten. Doch auch freudige Ereignisse wie zum Beispiel eine gelungene Bauernhochzeit machen die Geschichte sehr abwechslungsreich. Rena Rosenthal lässt zu meiner Freude annähernd jedes Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger enden, wendet sich im nächsten Kapitel jedoch erst einem anderen Thema zu und kehrt später auf das vorherige zurück. So zieht sich ein angenehmer Spannungsbogen durch das ganze Buch und lässt niemals Langeweile aufkommen. Wäre es mir zeitlich möglich gewesen, hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgesuchtet.
Nun aber zur eigentlichen Geschichte, bei der auch Quereinsteiger ohne Vorkenntnisse der Saga kein Problem haben werden, da die Autorin in Form von Rückblenden das notwendige Hintergrundwissen bestens vermittelt. Marleene und Julius arbeiten hart an der Verwirklichung ihres Traumes einer eigenen Gärtnerei. Der Verwirklichung liegen einige Hürden auf dem Weg, gerade in finanzieller Hinsicht. Denn Julius – Sohn des Hofgärtners Alexander Goldbach – wurde von seinem Vater enterbt und des Hofes verwiesen, nachdem er sich seiner Liebe zu Marleene, einer einfachen Arbeiterin, die sich als Junge verkleidet seinerzeit als Lehrling in der Gärtnerei eingeschlichen hatte, bekannt hat. Ende des 19. Jahrhunderts war es bekanntlich einer Frau so gut wie unmöglich in einem Männerberuf ausgebildet zu werden. Lediglich bessergestellten jungen Frauen war der Besuch einer Gärtnerinnenschule mit vorwiegend theoretischem Wissen möglich. Durch einen glücklichen Umstand stellt man Marleene und Julius Land für den Aufbau einer Gärtnerei zur Verfügung, allerdings verbunden an die Auflage innerhalb von 3 Jahren eine gut florierende Gärtnerei aufzubauen. Um dies zu schaffen müssen die beiden unbedingt bei der nächsten Gartenbauausstellung in Hamburg eine Goldmedaille holen, um sich künftig mit dem Titel -Hofgärtnerei- zu schmücken.
Die wenige Zeit und der Zustand des überlassenen Landes am Rande von Rastede lässt kaum Hoffnung, das Ziel zu erreichen. Wären da nicht ihre tatkräftigen Freunde und ehemaligen Kollegen aus Gärtnerei Goldbach, Marleenes Cousine Frieda sowie Nachbarn und Anwohner des Ortes, die Marleene und Julius jede freie Minute zur Seite stehen. Eine große Bereicherung erhält die Geschichte mit den Charakteren Alma und Jost, den ältesten Kindern eines benachbarten Großbauern. Die quirlige und tatkräftige Alma habe ich ab der ersten Sekunde in mein Herz geschlossen. Ein richtiger Wirbelwind, der vor Energie und Einfallsreichtum übersprudelt und sich damit unentbehrlich für das ganze Unterfangen macht. Der eher zurückhaltende Jost unterstützt durch sein handwerkliches Geschick und tatkräftige Planungen.
Alles könnte so schön sein, wenn da nicht das intrigante Verhalten und die Schikanen seitens Julius´ Bruder Konstantin wären, der alles daran setzt ihm Steine in den Weg zu räumen. Auch die Inhaber einer nachbarschaftlichen Gärtnerei, die Hilfsbereitschaft heucheln, sind an Boshaftigkeit kaum zu übertreffen.
Ganz viel Raum und Entwicklungsspielraum wird in diesem Band dem Charakter Rosalie gewährt, der verwöhnten und konsumsüchtigen Schwester der Goldbach-Brüder. Hier darf man auf einige Überraschungen gefasst sein. Mehr mag ich an dieser Stelle nicht verraten, um nicht zu spoilern. Auf jeden Fall gibt es gerade von ihrer Seite sehr unterhaltsame Einlagen, die mich immer wieder schmunzeln lassen. Oh ja, man glaub es nicht, aber auch in der Oberschicht war das Leben nicht immer einfach mit den gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Doch lest selbst.
Der Abschluss ist für mich absolut gelungen gewählt und ließ mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Mit Hoffnung und Spannung warte ich nun auf den finalen Band der Saga, welcher im Januar des kommenden Jahres erscheinen wird.

MeinFazit:
Diese Saga besticht durch die liebevoll und authentisch gezeichneten Haupt- und Nebenfiguren. Ausgestattet mit realistischen Handlungen, Freuden und Ängsten tragen sie mich durch eine ereignisreiche Geschichte über die Verwirklichung eines Traumes sowie dem Mut, für die Verbesserung der Stellung der Frauen und ihrer Selbstbestimmung einzutreten. Ich habe gelacht, geweint, gehofft und den Charakteren jede Emotion und Handlung abgenommen. Neben den sympathischen Hauptfiguren Marleene und Julius hängt mein Herz vor allem an Frieda, die sich von einem schüchternen Mädchen zu einer starken jungen Frau mausert. Ihr wünsche ich am meisten Glück für die Zukunft. Nicht zu vergessen natürlich Alma, die mich mit ihren norddeutschen Weisheiten und ihrer unermüdlichen positiven Art bestens unterhalten hat, sowie der gutmütige Bruno und meine neue Sympathieträgerin Rosalie. Vielen Dank Rena Rosenthal für das erneute Lesehighlight, welches ich uneingeschränkte weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Die Liebe öffnet Herzen und Türen

Das Goldblütenhaus - Das Geheimnis des Glücks
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Wie heißt es so schön, man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Das trifft absolut auf den finalen Band der GOLDBLÜTEN-SAGA zu. Gabriela Groß ist eine wahre Zauberin der Worte durch ihren gefühlvollen ...

Wie heißt es so schön, man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Das trifft absolut auf den finalen Band der GOLDBLÜTEN-SAGA zu. Gabriela Groß ist eine wahre Zauberin der Worte durch ihren gefühlvollen und bildhaften Schreibstil. Ihre Geschichten und Charaktere berühren mich immer ganz tief im Herzen.

Im Fokus des finalen Teils steht zum einen Hedi Glanz, die Seniorin der Glanz-Frauen, die gerade erst ihrer Familie die Existenz eines weiteren Familienmitgliedes offenbart hat. Die Zeiten waren nicht leicht als Hedi jung war. Um sie zu schützen und Probleme zu vermeiden, hat ihr Mann Alfons damals eine gravierende Entscheidung getroffen, die Hedi bis heute nicht überwunden hat. Doch jetzt sind sich alle Glanz-Frauen einig, das verlorene Familienmitglied muss gefunden werden. Sie beauftragen die junge Nicole Marquart mit der Suche. Seit diese die Familienchronik verfasst hat, genießt sie das vollste Vertrauen der Familie und ist gerade Hedi freundschaftlich sehr zugetan.

Auch Nicole wird in diesem Band viel Raum gegeben. Und zwar nicht nur in Bezug auf die Suche im Auftrag der Glanz-Frauen, auch privat steuert sie auf einen Wendepunkt in ihrem Leben zu. Als alle Hinweise im Sande verlaufen kommt es durch einen Zufall zu einer überraschenden Erkenntnis, die ich mir schöner gar nicht hätte vorstellen können.

Auch in DAS GEHEIMNIS DES GLÜCKS sind meine Gefühle wieder Achterbahn gefahren. Von der ersten Seite an schafft es die Autorin mich mitzureißen und durch alle Facetten an Emotionen zu tragen, die man sich nur denken kann. Ich habe dieses Buch geliebt und gelebt, bin gedanklich am Seeufer des Goldblütenhauses spazieren gegangen, habe Nicole nach Kopenhagen begleitet und wundervolle Momente im Strandhaus am Öresund verbracht. Kulinarisch wurde ich mit Köstlichkeiten von Timo´s Bruder Kai verwöhnt. Ich habe jede Menge Tränen der Freude vergossen, weil mich die Entwicklung des Buches so glücklich gemacht hat. Danke dafür!

Sämtliche Haupt- und Neben-Charaktere sind perfekt ausgestaltet und authentisch dargestellt. Wie schön doch eine große Familie sein kann, wenn alle zusammenhalten und Liebe und Familie ebenso wichtig ist wie die Selbstverwirklichung jeder einzelnen Person. Es gibt immer Wege, beidem gerecht zu werden.

Für dieses Highlight sind 5 Sterne bei weitem nicht ausreichend. Ich möchte die Goldblüten-Saga allen, die große Gefühle lieben, ans Herz legen. Es lohnt sich!

Mein Fazit:

Die Romane von Gabriela Groß bzw. Gabriele Diechler stehen für ganz große Gefühle, die zu Herzen gehen. Liebe, Freundschaft und Familie sind ebenso wichtig wie die Träume und Wünsche jeder Person. Drei Bände lang war ich Teil der Familie Glanz und werde sie sehr vermissen. Ich wünsche ihnen für die Zukunft alles Glück der Welt.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Emotionale Reise der Selbstfindung

Die wundersame Reise der Bienen
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Nicht nur optisch hat mir dieser Debütroman von Katja Keweritsch gleich gefallen, auch der Klappentext machte mich sehr neugierig. Das Buch selbst entpuppte sich sodann als wahres emotionales Highlight. ...

Nicht nur optisch hat mir dieser Debütroman von Katja Keweritsch gleich gefallen, auch der Klappentext machte mich sehr neugierig. Das Buch selbst entpuppte sich sodann als wahres emotionales Highlight.
Eigentlich müsste Anna rundum zufrieden sein. Beruflich läuft es gut, die finanzielle Lage ist sicher und an ihrer Seite hat sie Christopher, wahnsinnig erfolgreich und gutaussehend. Als er ihr vor traumhafter Kulisse am letzten Abend des Südfrankreich-Urlaubes einen Heiratsantrag macht ist Anna jedoch völlig überrumpelt. Hatten sie nicht beschlossen, dass es ohne Trauschein geht? Eine Antwort verschiebt Anna erst einmal auf morgen, was ich ganz und gar verstehen kann, denn Christophers Wortwahl hat mit Romantik so gar nichts zu tun.
Als die beiden am nächsten Morgen im Flieger in Richtung Heimat sitzen, bekommt Anna eine Panikattacke und steigt in letzter Minute aus, ohne Christopher, der dringend geschäftlich zurück muss. Doch wie soll Anna nach Deutschland kommen? Denn nicht nur Flugzeug, sondern auch Zug und Bus scheiden aus. Als einzige Möglichkeit bleibt die Mitfahrzentrale, und so landet sie bei Harm, der sie auf eine emotionale Reise durch Frankreich in Richtung Deutschland bringt. Mit dabei hat er einen Kofferraum voller Bienenköniginnen, deren persönliche Übergabe an den jeweiligen Zielort ihm sehr am Herzen liegt. Es beginnt eine wundervolle, emotionale, teilweise sogar sinnliche Reise.
Anna und Harm könnten unterschiedlicher nicht sein. Harm abenteuerlustig, weltoffen und naturverbunden. Anna erfolgreich, schick gekleidet und eher versnobt. Beide jedoch an einem Punkt angekommen, ihr Leben neu zu überdenken, sich selbst zu finden. Während der Reise durch Frankreich zeigt Harm Anna die Vorzüge dessen, die Umwelt und die Natur bewusst wahrzunehmen, sich an Kleinigkeiten zu bereichern. Auch wenn die beiden oft aneinander geraten mit ihren Ansichten, so bauen sie doch ein enormes Vertrauensverhältnis auf und erfahren viel voneinander. Nach der Rückkehr in ihr altes Leben ist nichts mehr wie es war. Beziehung und Beruf werden hinterfragt, es ist an der Zeit, sich neu zu erfinden. Doch werden sie sich noch einmal wiedersehen? Das empfehle ich unbedingt selbst herauszufinden.
Gerade die Reise durch zauberhafte Landschaft Frankreichs habe ich sehr genossen. Ich spürte die heiße Sonne, die Schwüle, den Duft der Lavendelfelder und genoss den Schatten der Flaumeichen. Auch habe ich viel Interessantes über die Bienen und gerade über die Königinnen erfahren. Harm und Anna als Hauptprotagonisten sind mit sehr ans Herz gewachsen, ich habe ihre Sorgen und Ängste geteilt und mit ihnen gelacht. Auch die Nebencharaktere wurden gelungen ausgearbeitet. Im Ganzen eine rundum schöne Geschichte.

Mein Fazit:
Dieser Debütroman ist für mich ein wahres Highlight. Nicht nur die malerische Landschaft, die ich vor meinem inneren Auge wahrgenommen habe, sondern auch die emotionale und teils tief bewegende Geschichte fand ich sehr berührend. Es ist ganz wichtig tief in sich hineinzuhorchen. Was macht mich glücklich? Was erwarte ich vom Leben? Es ist nie zu spät, einen neuen Weg einzuschlagen. Wir haben nur dieses eine Leben, nutzen wir die Chance es zu lieben. Vielen Dank Katja Keweritsch, dass ich an dieser Reise teilnehmen durfte. Ich freue mich schon sehr auf weitere Veröffentlichungen aus Ihrer Feder.

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