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Veröffentlicht am 25.05.2022

Tief im Eis vergraben

Kaltes Herz fast Eis
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Caro hat nie verstanden, warum es ihren Verlobten Alex immer wieder zum Klettern in die Berge zieht. Als er dann bei einer Tour ums Leben kommt, bricht für sie eine Welt zusammen. Wie konnte das geschehen ...

Caro hat nie verstanden, warum es ihren Verlobten Alex immer wieder zum Klettern in die Berge zieht. Als er dann bei einer Tour ums Leben kommt, bricht für sie eine Welt zusammen. Wie konnte das geschehen und haben die Retter auch wirklich alles getan, um ihm zu helfen? Solange die Umstände ungeklärt sind, kann Caro nicht mit dem Tod von Alex abschließen. Daher reist sie mit ihrem Bruder Ben in den kleinen Ort, von wo aus Alex zu seiner letzten Tour aufgebrochen ist. Sie lernt dort Samuel Winterscheidt (Sami) kennen, der an der Rettungsaktion beteiligt war. Obwohl Sami zunächst sehr abweisend ist, erklärt er sich dann doch bereit, Caro zu zeigen, was am Klettern so faszinierend ist. Sie vertrauen sich immer mehr, doch Sami verbirgt auch etwas.
Der Schreibstil gefällt mir sehr. Von Anfang an hat mich die Geschichte gepackt. Doch es gibt Zeitsprünge und man muss schon aufmerksam lesen, damit man nicht den Faden verliert. Die Landschaft ist sehr atmosphärisch und beeindruckend beschrieben.
Die Charaktere sind interessant dargestellt. Caro und Ben haben ihre Eltern durch einen Autounfall verloren und so kümmert sich Caro um ihren Bruder. Als sie dann auch noch ihren Verlobten verliert, ist ihre Trauer riesig. Zunächst wagt sie es nicht, nachzufragen, was genau passiert ist. Doch dann verlangt sie sich alles ab, um nachvollziehen zu können, was die Kletterer antreibt. Sami ist ein eigenwilliger Typ, der gerne für sich ist. Es ist nicht leicht, mit ihm auszukommen. Wenn er nicht in der Welt unterwegs ist, um immer wieder neue Herausforderung anzunehmen, lebt er zusammen mit seinem querschnittsgelähmten Bruder Oliver und der Pflegerin Jana zusammen. Doch zwischen den dreien schwelt etwas, so dass die Stimmung ziemlich unterkühlt ist.
Erst so nach und nach offenbart sich, warum diese bedrückende Atmosphäre herrscht und was zuvor geschehen ist. Um dies aufzubrechen, muss erst noch Dramatisches passieren.
Mir hat diese fesselnde Geschichte gut gefallen.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Ein schwieriger Fall

Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage
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Susanna von Hohenmarschen-Klamroth, die Solosopranistin des Kammerchors „canticum novum“, erscheint nicht zur Generalprobe. Niemand weiß, wo sie abgeblieben ist. Erst zwei Wochen später taucht sie im Sund ...

Susanna von Hohenmarschen-Klamroth, die Solosopranistin des Kammerchors „canticum novum“, erscheint nicht zur Generalprobe. Niemand weiß, wo sie abgeblieben ist. Erst zwei Wochen später taucht sie im Sund vor dem Sonderburger Schloss wieder auf, als Leiche mit durchgeschnittener Kehle. Kira Lunds Chef will, dass sie den Segelurlaub mit ihrem Freund Lukas abbricht, um über diesen Fall zu berichten. Wer hatte ein Interesse daran, Susanna zu ermorden?
Dieser Krimi ist der zweite Band aus der Reihe um die Journalistin Kira Lund, die im deutsch-Dänischen Grenzgebiet tätig ist. Der Schreibstil lässt sich angenehm flüssig lesen und die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Die Beschreibungen der Besonderheiten in dieser Grenzregion sind auch informativ.
Kira Lund ist eine sympathische Person, die ihren Beruf mag. Sie will fundiert berichten und ist nicht hinter reißerischen Schlagzeilen her. Mit ihrem Kollegen Tim Scholler, genannt Scholli, ergänzt sie sich gut. Scholli treibt Informationen auf, an die nicht leicht heranzukommen ist. Aber ihr Hund Ditch ist meist auch mit von der Partie. Beim letzten Fall kam es schon zum Informationsaustausch mit der Kommissarin Helene Christ und auch dieses Mal ist es vorteilhaft, dass die beiden einen guten Draht haben. Der junge dänische Kollege von Kira, Mads Sievertsen, ist ziemlich anhänglich und hat auch eine andere Auffassung seines Berufes als Kira.
Zunächst geht es bei den Ermittlungen nicht weiter und dann ergeben sich eine Reihe von Hinweisen. Hütete die Tote Susanna dunkle Geheimnisse? Warum ist ihr Mann Jens Klamroth nicht offen? Kira versucht der Sache auf den Grund zu gehen und bringt sich wieder einmal in Gefahr.
Obwohl mein Baugefühl mich auf die richtige Fährte brachte, bleib es bis zum dramatischen Schluss spannend.
Mir hat dieser spannende Krimi von der Küste gut gefallen.

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Veröffentlicht am 20.05.2022

Auf der Suche nach der Wahrheit

Der Unbekannte
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Die Reporterin Milla Nova hat gerade eigene Probleme, als ihre Mutter Margret sie um Hilfe bittet. Millas Freund, der Polizist Sandro Bandini, macht sich Sorgen um Milla, muss aber auch den Fall eines ...

Die Reporterin Milla Nova hat gerade eigene Probleme, als ihre Mutter Margret sie um Hilfe bittet. Millas Freund, der Polizist Sandro Bandini, macht sich Sorgen um Milla, muss aber auch den Fall eines verschwundenen Politikers klären. Nathaniels Freundin Gundula hätte gerne ein Kind, doch Nathaniel muss sich erst einmal seiner Vergangenheit stellen. Er ist blind, seitdem sein Vater die Familie tötete und nur Nathaniel selbst überlebte. Als er die Fallakte einsehen möchte, ist diese verschwunden. Nun aber möchte Nathaniel wissen, was vor dreißig Jahren wirklich geschehen ist. Je mehr er herausfindet, umso mehr Fragen gibt es. Es scheint auch so, also gäbe es jemanden, der die Sache im Dunkeln lassen wollte.
Dies ist bereits der vierte Band aus der Reihe "Milla Nova ermittelt". Ich kannte die Vorgängerbände nicht, kam aber trotzdem gut in die Geschichte hinein. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Die Spannung wird hochgehalten, da es immer wieder neue Wendungen und Perspektivwechsel gibt und die Kapitel häufig mit Cliffhanger enden.
Die Charaktere sind vielschichtig und gut dargestellt. Nathaniel kann sich nicht erinnern, was damals vorgefallen ist. Er kennt die Geschichte nur aus der Erzählung des Polizisten Felix Winter. Auch nach der langen Zeit wird er noch von Albträumen heimgesucht. Der Wunsch seiner kleinwüchsigen Freundin Gundula sorgt dafür, dass er sich nun endlich mit der Vergangenheit auseinandersetzt. Dabei macht ihm seine Blindheit zu schaffen. Doch er hat ja seine Hündin Alisha an seiner Seite. Milla ist eine angesehene Journalistin, die der Sache gerne auf den Grund geht. Doch dieses Mal ist sie persönlich betroffen und Sandro muss unbedingt aus den Schwierigkeiten ihrer Mutter herausgehalten werden. Das ist nicht einfach für ihre Beziehung.
Ich hatte recht früh einen Verdacht, doch immer wieder wurde ich durch den Verlauf der Geschichte unsicher. So blieb es bis zum Schluss sehr spannend. Am Ende gab es dann noch Überraschungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte.
Mir hat dieser spannende Krimi sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Klabautermann macht Borkum unsicher

Borkumer Nacht. Ostfrieslandkrimi
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Die Meinungen über das geplante Bauprojekt des Architekten Oltmann sind geteilt, denn den einen ist der Naturschutz wichtig, anderen das Geschäft. Oltmann wird vom Klabautermann bedroht. Niemand weiß, ...

Die Meinungen über das geplante Bauprojekt des Architekten Oltmann sind geteilt, denn den einen ist der Naturschutz wichtig, anderen das Geschäft. Oltmann wird vom Klabautermann bedroht. Niemand weiß, wer hinter den Drohbriefen steckt. Doch Oltmann ist der Meinung, dass die Inselpolizisten Ragnar Hansen und Jan Jepsen nicht genug unternehmen.
Die Buchhändlerin und Autorin Heike Gessner hatte viel Hoffnung in das Gespräch mit der Literaturkritikerin Eva Sternberg gesetzt, doch diese bezeichnet den Roman als Schund. Am nächsten Tag ist die Literaturkritikerin tot. Kommissar Ragnar Hansen und sein junger Kollege müssen in unterschiedliche Richtungen ermitteln.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin Dörte Jensen aus der Reihe „Kommissar Joost Kramer“ gelesen und ihr Schreibstil liest sich gut und flüssig. Die Dialoge zwischen den Polizisten sind einfach toll. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Dadurch kann man auch die Gedankengänge des Klabautermanns verfolgen.
Eigentlich verstehen sich die Polizisten Hansen und Jepsen gut, doch bei diesem Fall spürt Ragnar Hansen, der schon mal etwas eigensinnig ist, dass sein Kollege eine eigene Sicht auf die Dinge hat und auch nicht immer offen ist. Daher gibt es gewisse Spannungen im Team. Das macht die Ermittlungen natürlich nicht einfacher.
Es ist ein schwieriger Fall mit sehr unterschiedlichen Verdächtigen. Es gibt immer wieder Wendungen, welche die Spannung hochhalten und am Ende löst sich alles schlüssig auf.
Mir hat dieser Krimi wieder gut gefallen.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Gefahr in der Arktis

Schmelzpunkt
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Wir alle wissen, dass der Klimawandel verheerende Folgen hat und das dringend etwas geschehen muss. Wieder einmal beschäftigt sich der Autor Wolf Harlander mit dem Thema Klima.
Der Klimawandel hat auch ...

Wir alle wissen, dass der Klimawandel verheerende Folgen hat und das dringend etwas geschehen muss. Wieder einmal beschäftigt sich der Autor Wolf Harlander mit dem Thema Klima.
Der Klimawandel hat auch vor der Arktis keinen Halt gemacht. Die Schmelze geht viel zu schnell, weil es zu heiß ist. Der junge Inuk Nanoq Egede führt Touristen durch die Arktis, als er eine Menge toter Tiere entdeckt. Was steckt hinter diesem Massensterben? Die deutsche Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan soll untersuchen, was dazu geführt hat. Aber auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND gehen einer Spur nach, die zu mächtigen und rücksichtslosen Gegnern führt, deren Gier unermesslich ist. Es kommt zu einem Kampf bei dem es um Leben und Tod geht.
Der Schreibstil ist recht nüchtern und distanziert, umso beängstigender ist es, was in der Arktis geschieht. Mir erscheinen diese Vorgänge gar nicht abwegig. Die Wirtschaftsunternehmen sind auf Profit aus und nutzen jede Chance, die sich bietet. Dass die Warnungen der Wissenschaft geflissentlich überhört werden, wenn es um Geld und Gewinne geht, kennen wir ja schon. Damit es bei der Ausbeutung der Arktis nicht zur Katastrophe kommt, müssten politische Regelungen her, doch die gibt es nicht.
Erzählt wird diese Geschichte in mehreren Handlungssträngen, die alle ihren Teil dazu beitragen, dass die Gefahr in der Arktis enorm groß ist.
„Schmelzpunkt“ ist spannend und unterhaltsam. Die Handlung erleben wird aus verschiedenen Perspektiven.
Wer „Systemfehler“ gelesen hat, dem werden hier einige alte Bekannte begegnen. Die Charaktere sind alle gut und authentisch dargestellt.
Die Handlung ist sehr spannend und temporeich. Mich hat dieser Thriller gut unterhalten, aber auch nachdenklich gemacht. Lesenswert!

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