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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2022

Ein neues Ermittlerteam stellt sich vor

Akte Nordsee - Am dunklen Wasser
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Als Fentje Jacobsen, Anwältin mit eigener Kanzlei auf dem Hof der Großeltern, einen bewusstlosen, verletzten Mann auf einer ihrer Schafweiden vorfindet, kann dieser sich nicht daran erinnern, wie er auf ...

Als Fentje Jacobsen, Anwältin mit eigener Kanzlei auf dem Hof der Großeltern, einen bewusstlosen, verletzten Mann auf einer ihrer Schafweiden vorfindet, kann dieser sich nicht daran erinnern, wie er auf die Weide gekommen ist. Nachdem sie sich um dessen Kopfverletzung gekümmert hat, bringt sie ihn zu seinem Wagen, der noch immer vor dem Haus seiner Freundin, einer Lehrerin des Nordseeinternats, steht. Als die beiden an dem Haus ankommen, finden sie einen schockierten Paketboten vor, der die Leiche einer Frau, die an einem Baum hängt, gefunden hat. Nachdem sie die Polizei gerufen haben, wird der Mann festgenommen und kurze Zeit später übernimmt Fentje seine Verteidigung. Bei den Ermittlungen lernt Fentje zufällig den Journalisten Niklas John, der einen Bericht über den Vorfall schreibt, kennen. Als auch noch zwei Mädchen aus dem Nordseeinternat, in dem auch die Lehrerin gearbeitet hat, verschwinden, beginnen Fentje Jacobsen und Niklas John gemeinsam zu ermitteln. Dass dies nicht immer zu ihrer beider Zufriedenheit gelingt, versteht sich aufgrund ihrer Unterschiede von selbst. Hierdurch kommt jedoch auch viel Abwechslung in den immer spannender werdenden Kriminalfall.
Das neue Ermittlerduo von Eva Almstädt hat mir sehr gut gefallen. Obwohl die beiden sehr unterschiedlich sind: Fentje die bodenständige Anwältin, die auf dem Hof ihrer Großeltern mitarbeitet und Niklas John, der teilweise arrogante und snobistische Journalist, der gelegentlich zu unkonventionellen Ermittlungsmethoden greift, ergänzen sie sich bei den Ermittlungstätigkeiten sehr gut und finden sich auch zunehmend sympathisch. Der Kriminalfall steigert sich von Seite zu Seite und wird immer spannender, zumal immer weitere Fakten aus dem Leben der Lehrerin und der beiden vermissten Schülerinnen dazukommen. Den beiden gelingt es durch sehr genaue Recherche und einigen Kontakten Niklas Johns, die Teile nach und nach zusammenzusetzen, was zu einem spannenden Finale führt.
Fazit:
Der Beginn einer neuen Nordsee-Krimi-Reihe der mit einem spannenden Fall und sympathischen Protagonisten punktet.

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Zwei sehr unterschiedliche Ermittler

Schwarzlicht
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Eine Frau, die in eine Kiste gesperrt und mit mehreren Schwertern durchbohrt wurde, erinnert an einen Zaubertrick. In diesem Fall wurde die Frau in der Kiste jedoch ermordet. Daher nimmt die ...

Eine Frau, die in eine Kiste gesperrt und mit mehreren Schwertern durchbohrt wurde, erinnert an einen Zaubertrick. In diesem Fall wurde die Frau in der Kiste jedoch ermordet. Daher nimmt die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri Kontakt zu dem Profiler Vincent Walder auf, der selbst als Mentalist arbeitet. Hier treffen zwei sehr unterschiedliche Charaktere aufeinander: Mina, die eine ausgezeichnete Ermittlerin ist, allerdings krankhafte Angst vor Keimen hat und Vincent, der Mentalist und Experte für die Geheimnisse des menschlichen Geistes ist und an einer Autismus-Spektrum-Störung leidet. Gemeinsam funktionieren beide während der Ermittlungen jedoch genial und sind sich trotz ihrer „Störungen“ auch sehr sympathisch. Leider nimmt die zuweilen sehr detaillierte Beschreibungen der Protagonisten einen großen Raum ein, was manchmal zu langatmig wird. Der Kriminalfall ist jedoch trotz allem sehr interessant und bei dem einen Mord bleibt es auch nicht. Leider rückt der Fall oftmals durch die ausführlichen Beschreibungen der Charaktere in den Hintergrund. Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte sehr spannend, obwohl die Beschreibungen der Opfer ziemlich grausam sind, passt dies jedoch sehr gut zu der Handlung und der Szenerie, was zuweilen eine unheimliche Atmosphäre erzeugt. Die Konstruktion und der Aufbau des Kriminalfalls gefielen mir sehr gut und die Auflösung war am Ende sehr überraschend, jedoch durchaus nachvollziehbar. Besonders die Beschreibung der mentalen Zauberei und der Illusionen machen die Geschichte besonders und lockern sie auch auf. Sehr gut haben mir auch die Rückblenden in die Vergangenheit von Mina und Vincent gefallen, wodurch man die beiden besser kennenlernt und sie nahbarer werden. Für mich war dies der spannende Beginn einer Trilogie, bei der ich auf die nächsten Teile sehr gespannt bin.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Ein bisschen Magie und viel Atmopshäre

Der vergessene Geschmack von Glück
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Die Geschichte handelt von Leif Söderberg, der in einem alten Hotel als Koch anheuert und von Anna-Greta Olsson, die sich hundert Jahre zuvor von einer Klippe in den Tod stürzt. Wie diese beiden Geschichten ...

Die Geschichte handelt von Leif Söderberg, der in einem alten Hotel als Koch anheuert und von Anna-Greta Olsson, die sich hundert Jahre zuvor von einer Klippe in den Tod stürzt. Wie diese beiden Geschichten zusammenhängen, erzählt Lars Simon in seiner bildhaften und atmosphärischen Sprache mit einem sehr flüssigen und detailverliebten Schreibstil.
Die beiden Erzählstränge haben mir sehr gut gefallen. In einem guten Wechsel wird Anna-Greta Olssons Geschichte mit ein wenig Magie, mit der von Lars Simon verwoben. Zudem erhält man hierbei einen Einblick in das Leben auf Fjärranö vor hundert Jahren und erfährt, warum sie sich damals das Leben nahm. Sehr gut haben mir auch die Beschreibungen gefallen, wie Leif mit viel Hingebung und Leidenschaft seine Gerichte zubereitet. Zum Ende hin sieht man die Entwicklung des Protagonisten, der hierbei lernt, was wichtig im Leben ist.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Ein spannender Krimi aus der viktorianischen Zeit

Mord im Gewächshaus
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Bei diesem Kinderroman begegnet man einem toughen Mädchen mit großem kriminalistischem Spürsinn und viel Humor. Myrtle Hardcastle beobachtet ihre Umgebung sehr genau. Daher fällt ihr auch sofort ...

Bei diesem Kinderroman begegnet man einem toughen Mädchen mit großem kriminalistischem Spürsinn und viel Humor. Myrtle Hardcastle beobachtet ihre Umgebung sehr genau. Daher fällt ihr auch sofort auf, dass etwas mit ihrer Nachbarin nicht stimmt und nachdem sich herausstellt, dass diese verstorben ist, beginnt sie daher, unterstützt von ihrer Gouvernante, selbst zu ermitteln. Sehr interessant ist hierbei, dass die Geschichte im England des 19. Jahrhunderts spielt, wodurch der Leser gleichzeitig noch eine kleine Zeitreise mit vielen anderen Sitten und Gebräuchen und natürlich auch anderen Ermittlungsmethoden macht. Hierzu werden einige Begriffe, die für die jungen Leser vielleicht schwer zu verstehen sind, mit Fußnoten noch näher erläutert, was mir sehr gut gefallen und meiner Tochter zum besseren Verständnis sehr geholfen hat. Die Geschichte ist von Beginn an spannend und sowohl die junge Protagonistin als auch alle anderen Figuren sind sehr gut gezeichnet und ich habe alles sehr bildhaft vor mit gesehen und konnte mich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen. Dies kam sicher auch daher, dass der Roman aus Myrtles Perspektive in der Ich-Form erzählt wird und die Leser daher intensiver in die Geschichte und die Ermittlungen eintauchen.

Der Autorin Elizabeth C. Bounce ist ein Krimi gelungen, der sowohl meine Tochter als auch mich begeistert hat und wir freuen uns schon sehr auf die Folgebände.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Solider Krimi mit realistischen Ermittlern

Nordwestnacht
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Bei Dreharbeiten zu einer Krimiserie, die in St. Peter-Ording spielt, wird ein Mann, der an einen der Pfahlbauten gekettet war, tot aufgefunden. Kurz danach verschwindet eine der Schauspielerinnen ...

Bei Dreharbeiten zu einer Krimiserie, die in St. Peter-Ording spielt, wird ein Mann, der an einen der Pfahlbauten gekettet war, tot aufgefunden. Kurz danach verschwindet eine der Schauspielerinnen ebenfalls. Hängen diese beiden Fälle zusammen?

Diese Fragen und wer der Täter und dessen Motive sind stellen sich die Kommissare Hendrik Norberg und Anna Wagner. Besonders ihr junger Kollege Nils Scheffler sorgt sich um die Schauspielerin, da er das Filmteam bei polizeispezifischen Handlungen beraten und sich ein wenig in die junge Schauspielerin verliebt hat.

Der Krimi war von der ersten Seite an sehr spannend und stets abwechslungsreich, da die Erzählperspektive oft zwischen Polizeiarbeit und Opfersicht gewechselt hat. Auch über das Privatleben der Kommissare wurde immer wieder berichtet. Dies machte die ermittelnden Beamten authentischer und sehr sympathisch. Sehr gut gefiel mir auch, dass die Polizeiarbeit, wie die Verhöre ausführlich beschreiben wurden, was die Handlung ebenfalls realistischer machte. Die Geschichte hat einige Wendungen bei der Tätersuche und als Leser ist man dabei stets involviert. Von mir daher eine klare Leseempfehlung.

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