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Karenina1

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2022

Sylvia Beachs Lebenswerk

Die Buchhändlerin von Paris
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Ein historischer Roman, der das Leben von Sylvia Beach und ihrem Buchladen Shakespeare & Company in Paris beschreibt.
Es liest sich wie ein Who is Who der Literaturgeschichte der 20er Jahre und gibt Einblicke ...

Ein historischer Roman, der das Leben von Sylvia Beach und ihrem Buchladen Shakespeare & Company in Paris beschreibt.
Es liest sich wie ein Who is Who der Literaturgeschichte der 20er Jahre und gibt Einblicke in das Leben der Künstler in Paris. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich über diese Zeit praktisch nichts wusste. Es liest sich spannend und interessant und sehr flüssig. In dieser Zeit hatten Künstler ganz offensichtlich große Unterstützung durch ihre Mäzene. (ist vielleicht immer noch so?)
Am Ende war ich traurig, dass die Geschichte nicht bis an Sylvias Lebensende weitererzählt wurde, auch wenn es im Nachwort ein paar Worte dazu gab.
Lediglich die Beschreibung der intimen Beziehung zu Adrienne schien mir zum Teil fehl am Platz. Nicht weil es zu offen war, sondern weil es irgendwie nicht zur Beschreibung des restlichen Romans passte und immer nur kurz eingeschmissen wurde.

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Veröffentlicht am 05.08.2022

Leichte Kost

Fast bis zum Nordkap
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Bea arbeitet in einer angesagten Agentur, lebt in einer stylischen Penthousewohnung und datet einen coolen Typen. Und dann signalisiert ihr ihr Körper, dass sie eine Pause braucht - Burnout. Und so nimmt ...

Bea arbeitet in einer angesagten Agentur, lebt in einer stylischen Penthousewohnung und datet einen coolen Typen. Und dann signalisiert ihr ihr Körper, dass sie eine Pause braucht - Burnout. Und so nimmt sie sich eine 6 monatige Auszeit, um mit einem Bulli ans Nordkap zu fahren. Bleibt aber dank Motorschaden in einem kleinen schwedischen Ort hängen und verliebt sich dort in den alleinerziehenden Per.

Wie zu erwarten ein leichter Sommerroman, sehr vorhersehbar und oft kitschig. Dabei bleibt es schön oberflächlich und am Ende wird alles gut.
Die perfekte Lektüre für den Strand oder auch den Balkon. Es liest sich flüssig und man bekommt gerade bei der derzeitigen Hitze, Sehnsucht nach dem kühlen Norden und möchte am liebsten gleich selber in ein Tiny House einziehen und naturnah leben. Ein bißchen Entschleunigung würde den meisten von uns vermutlich gut tun.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Familienleben

Die Familie
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Antonia und Sofia werden in zwei befreundete Maffiafamilien in New York hineingeboren. Der Roman erzählt davon wie die beiden aufwachsen, dabei wird die Geschichte zwar immer in der 3. Person geschrieben, ...

Antonia und Sofia werden in zwei befreundete Maffiafamilien in New York hineingeboren. Der Roman erzählt davon wie die beiden aufwachsen, dabei wird die Geschichte zwar immer in der 3. Person geschrieben, aber aus den verschiedenen Perspektiven beschrieben. Dabei erhält man direkte Einblicke in die jeweiligen Gedanken und Gefühle. Wie lebt man sein Leben, wenn man ständig in Gefahr ist?
Mit sehr bildhafter Sprache kann man sich als Leser gut in die Geschichte hineinversetzen. Dabei wird das Maffialeben nicht beschönigt oder gar romantisiert. Und gleichzeitig wird klar, dass auch hinter den abscheulichen Gewalttaten Menschen stecken. Darüber hinaus sind die Schilderungen der Familienleben, dem vielen, was nur gedacht und nicht ausgesprochen wird, natürlich auch auf Menschen im Allgemeinen zu übertragen.
Die Geschichte hat mich direkt in ihren Bann gezogen und ich habe das Buch sehr schnell verschlungen.

Lediglich das Ende hat mir nicht so gut gefallen. Ich fand es etwas zu abrupt und "erzwungen". Als wären am Schluss die Seiten ausgegangen. Für mich hätte das Buch gerne noch ein paar mehr Seiten haben können.

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Brutal

Amelia
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Amelia wächst in Nordirland während der Unruhen auf. Vom Ausbruch 1969 bis 1994 begleitet der Leser Amelia und ihre Familie und Wegbegleiter. Amelia wurde bereits 2001 von Anna Burns geschrieben, die für ...

Amelia wächst in Nordirland während der Unruhen auf. Vom Ausbruch 1969 bis 1994 begleitet der Leser Amelia und ihre Familie und Wegbegleiter. Amelia wurde bereits 2001 von Anna Burns geschrieben, die für ihren Roman Milchmann Jahre später berühmt wurde.
Und man erkennt den Schreibstil wieder. Das Buch schildert zum Teil aus Amelias Ich-Perspektive und manchmal aus dritter Person wie die Unruhen das Leben in Nordirland tagtäglich bestimmt haben. Dabei bleibt es fast schon sachlich und unemotional in Anbetracht der Gewalt. Für mich kippte es zur Mitte des Buches ins Extreme und die Beschreibung der (sexuellen) Gewalt ist alles andere als einfache Kost.
Zum Teil ist es durchaus verwirrend, aber gleichzeitig wird einem die Gewalt, die Bedrohung dieser Zeit in einem europäischen Land in naher Vergangenheit deutlich vor Augen geführt. Und dass das mehr als unangenehm ist, ist wohl einleuchtend. Es ist erschreckend und nichtszuletzt in Anbetracht der Kriege, die auch heute noch geführt werden, frage ich mich, wie ein Mensch mit so einem Trauma umgehen kann.
Ein Thema, dass nicht in Vergessenheit geraten darf.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Leben mal anders

Aussteiger Storys
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Christian berichtet in seinem Buch von verschiedenen Menschen, die "ausgestiegen" sind: ausgestiegen aus dem "normalen" Leben, wie es eben so üblich ist. Dabei ermutigen die Geschichten, sich mit seinem ...

Christian berichtet in seinem Buch von verschiedenen Menschen, die "ausgestiegen" sind: ausgestiegen aus dem "normalen" Leben, wie es eben so üblich ist. Dabei ermutigen die Geschichten, sich mit seinem eigenen Lebensentwurf auseinander zu setzen. Will ich wirklich, was ich da gerade mache? Gleichzeitig beschönigt er aber auch nichts: auch Aussteiger haben Konflikte und das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle.
Ich verstehe natürlich, dass nicht jeder sein komplettes Leben in allen Einzelheiten darlegen möchte. Aber zum Teil haben mir Details gefehlt. Details, wie das ganze möglich gemacht wird. Was passiert, wenn etwas schief geht (Stichwort Krankenversorgung). Andererseits sind die Informationen hierzu sicher sehr individuell.

Und die Naturbeschreibungen waren mir zum Teil etwas too much...
Aber ansonsten ein tolles Buch über tolle Menschen!

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