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Veröffentlicht am 24.05.2022

Die faszinierende Geschichte vom ersten Flug in den Weltraum

Ins All
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Wie erzählt man die Geschichte einer Raumfahrtnation, die im Wettstreit mit einer anderen raumfahrenden Nation steht? Richtig, die Geschichten, wie die UDSSR und die USA den Weg ins All gingen, sind eng ...

Wie erzählt man die Geschichte einer Raumfahrtnation, die im Wettstreit mit einer anderen raumfahrenden Nation steht? Richtig, die Geschichten, wie die UDSSR und die USA den Weg ins All gingen, sind eng miteinander verwoben.
Vor diesem Hintergrund ist der Untertitel, der die Geschichte vom ersten Flug ins All verspricht, also dem Flug des Russen Juri Gagarin, ein wenig in die Irre führend. Dieses Buch erzählt tatsächlich parallel beide Geschichten, die der Kosmonauten hinter dem Eisernen Vorhang und von den Astronauten in den USA.

Doch während die Geschichte der Mercury Seven, der ersten amerikanischen Astronauten, nahezu auserzählt ist und inzwischen auch schon Gegenstand zahlreicher Filme und Fernsehserien war, blieb die sowjetische Seite des Wettlaufs ins All oft anekdotenhaft. Viele aus amerikanischer Sicht geschriebene Darstellungen des „Space Race“ hangeln sich, sobald es um das Kosmonautenprogramm geht, an Fixpunkten wie dem Sputnik oder der Weltraum-Hündin Laika entlang, bis zum ersten Menschen im All, Juri Gagarin, über den man in der freien Welt – aber auch in der Sowjetunion – nur die Informationen bekam, die der kommunistische Staat sorgsam filterte.

Stephen Walker ist es gelungen – nicht zuletzt weil er ursprünglich für ein nie realisiertes Filmprojekt bislang unbekanntes Filmmaterial in Russland sichten konnte – viele bislang unbekannte Fakten über das sowjetische Raumfahrtprogramm, den Kosmonauten Juri Gagarin, aber auch über Sergei Koroljow, den Gegenspieler von Wernher von Braun, ans Licht zu bringen.

Wer bereits viel über das us-amerikanische Raumfahrtprogramm gelesen hat, wird in den sich abwechselnden Kapiteln, in denen es um die Mercury Seven geht, vielleicht ein wenig gelangweilt sein. Siehe oben: Anders lässt sich die Geschichte der beiden Raumfahrtprogramme, die ihre jeweilige Existenz dem Kampf der Systeme zu verdanken haben, aber auch nicht wirklich erzählen.

Wer wie ich, das Buch als eBook gelesen hat, wird vielleicht enttäuscht sein, dass die eigentliche Geschichte bei 75% endet. Ein Viertel des Buches ist angefüllt mit Referenzen, technischen Erklärungen und einem umfangreichen Bildteil.

Fazit: Von mir gibt es sehr gute vier von fünf Sternen. Der Abzug ist dem Umstand geschuldet, dass die Beschreibung des us-amerikanischen Raumfahrtprogramms keine wirklich neuen Einsichten bringt.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Ein Traumpaar im Bridgerton Universum

Rokesby - Der Earl mit den eisblauen Augen
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In dem Roman „Rokesby – Der Earl mit den eisblauen Augen“ von Julia Quinn war sich Billie Bridgerton seit ihrer Kindheit sicher einen der Brüder Andrew oder Edward Rokesby zu heiraten, der älteste Bruder ...

In dem Roman „Rokesby – Der Earl mit den eisblauen Augen“ von Julia Quinn war sich Billie Bridgerton seit ihrer Kindheit sicher einen der Brüder Andrew oder Edward Rokesby zu heiraten, der älteste Bruder George kam allerdings nie für sie infrage. Und auch für George erschien der Wildfang nie als passende Kandidatin. Doch nachdem George Billie aus einer misslichen Lage rettet, kommen die beiden sich näher. Sie merken, dass sie viel gemeinsam haben und sehen sich plötzlich mit ganz anderen Augen.

Meinung:

Die Rokesby-Reihe umfasst insgesamt vier Titel und es geht um die Brüder George, Edward, Andrew und Nicholas Rokesby. Die Bücher lassen sich alle unabhängig voneinander lesen. Die Reihe gehört ins Bridgerton Universum und Billie Bridgerton ist die ältere Schwester von Edmund, der der Vater der acht bekannten Bridgerton Geschwister ist. Damit ist die Geschichte zeitlich vor der eigentlichen Bridgerton-Reihe angesiedelt. Die Familie Rokesby lebt direkt neben Aubrey Hall, dem Landsitz der Bridgertons, daher stehen die Familien sich sehr nahe und die Kinder wachsen zusammen auf.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von George und Billie in der dritten Person erzählt. Eigentlich bevorzuge ich die Ich-Perspektive, hier empfand ich den Schreibstil aber als gelungen und auch der Sprachstil war der Zeit entsprechend angepasst.

Ich mochte Billie unglaublich gerne. Sie ist keine typische Debütantin, sondern ein absoluter Wildfang. Sie ist klug, unerschrocken, selbstbewusst und unkonventionell. Und genau das macht sie herrlich erfrischend. George und Billie kennen sich seit ihrer Kindheit sehr gut, sind befreundet miteinander und duzen sich. Auch diesen Punkt empfand ich als wohltuend anders als in vielen anderen Romanen, die in dieser Epoche spielen. Die Chemie und das Knistern zwischen den beiden ist also von Anfang an da und steigert sich im Laufe des Buches.

Diese Geschichte lebt von den unglaublich guten Dialogen. Sie sind voller Witz und einem intelligenten Schlagabtausch und hin und wieder auch ein bisschen Sarkasmus versehen. Auch die Dynamik mit Andrew hat mir sehr gefallen. Man spürt beim Lesen, dass sie miteinander aufgewachsen sind und sich auf eine geschwisterliche Art und Weise sehr lieben, daher necken sie sich auch ständig, wie Geschwister das gerne untereinander machen.

Was mich ein bisschen gestört hat, war die erzwungene Dramatik, durch eine unnötige Nebenhandlung. Ich hätte mir gewünscht, dass man diese entweder richtig ausgebaut oder diese Szenen weggelassen hätte. So wirkte das ganze lieblos, als müsste man auf Teufel komm raus noch Action unterbringen.

Fazit: Billie und George sind anders und das macht sie so einzigartig. Mich konnte das Buch besonders durch die genialen Dialoge begeistern. Auch die innige Beziehung zwischen der Familie Rokesby und der Familie Bridgerton hat mein Herz erwärmt. Daher gibt es von mir gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Ein Spiel um Leben und Tod - Unstillbare Gier trifft auf unbezwingbaren Mut

Gameshow – Der Preis der Gier
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"Gameshow - Der Preis der Gier" von Franzi Kopka ist ein packender Roman, der den Leser in eine dystopische Welt entführt, in der der Lebensstandard durch Wetten auf brutale Gameshows bestimmt wird. Unser ...

"Gameshow - Der Preis der Gier" von Franzi Kopka ist ein packender Roman, der den Leser in eine dystopische Welt entführt, in der der Lebensstandard durch Wetten auf brutale Gameshows bestimmt wird. Unser Blickwinkel wird durch die Hauptfigur Cass definiert, eine starke und entschlossene Protagonistin, die durch die Gier ihres Vaters zu einer 'Gamerin' degradiert wird und damit zur untersten Gesellschaftsschicht gehört.

Die Stärke der Geschichte liegt in der spannenden und mitreißenden Darstellung der Spiele und ihrer tödlichen Folgen. Cass' Kämpfe sind atemberaubend dargestellt, besonders wenn sie und Jax, eine weitere Schlüsselfigur, ins Spiel geworfen werden. Es sind nicht nur die Spiele, die uns in ihren Bann ziehen; die Hintergrundgeschichte von Cass und ihre Interaktionen mit anderen Charakteren, wie der mysteriösen Gruppe "No Clan", bereichern das Buch mit zusätzlicher Tiefe. Dennoch schließt die Handlung einige ruhigere Passagen ein, in denen wir viel über Cass' Vergangenheit und ihre Beziehungen, insbesondere zu ihrer Mutter, erfahren.

Trotz der gelungenen Charakterdarstellung und der mitreißenden Handlung gibt es auch Punkte, die für Verbesserungen offen sind. Einer davon ist der Mangel an Kritik und Reflexion über das dystopische System, in dem die Charaktere leben. Es wäre wünschenswert gewesen, dass die Charaktere und die Geschichte selbst eine stärkere Haltung zu den Gameshows und ihren brutalen Auswirkungen einnehmen.

Was die Romanze betrifft, ist sie geschickt in die Handlung eingebettet und wird nie zu dominant. Auch wenn sie für einige Leser nicht unbedingt nötig erscheint, passt sie gut in den Kontext der Geschichte und bereichert sie um zusätzliche emotionale Tiefe.

Ein anderer Aspekt, der weitere Ausarbeitung hätte gebrauchen können, ist der Weltenaufbau. Während die dystopische Welt von "New London" gut konstruiert ist, hätte es dennoch von mehr Detailreichtum profitiert, um die Atmosphäre und das Setting greifbarer zu machen. Das Buch endet mit einem fesselnden Cliffhanger, der uns gespannt auf die Fortsetzung warten lässt.

Gameshow - Der Preis der Gier" ist ein packender Start in eine dystopische Buchserie, die durch eine überzeugende Protagonistin und aufregende Spielsequenzen fasziniert. Auch wenn der Roman an Punkten wie einer ausführlichen Auseinandersetzung mit dem dargestellten System und einem detailreicheren Weltenaufbau etwas schwächelt, liefert es dennoch eine eindringliche Erkundung einer düsteren Zukunft, die sowohl Liebhaber von actionreichen als auch persönlichkeitsorientierten Erzählungen ansprechen dürfte. Mit vier von fünf Sternen freue ich mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Der schrecklichste Tag aller Zeiten

You will be the death of me
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In dem Roman „You will be the death of me” von Karen McManus treffen die drei ehemaligen besten Freunde Cal, Ivy und Mateo zufällig aufeinander und beschließen die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen ...

In dem Roman „You will be the death of me” von Karen McManus treffen die drei ehemaligen besten Freunde Cal, Ivy und Mateo zufällig aufeinander und beschließen die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen und die Schule zu schwänzen. Doch der Tag gestaltet sich ganz anders als erwartet, als die drei zufällig ihren Mitschüler tot vorfinden. Doch anstatt die Polizei zu rufen, verschwinden sie vom Tatort, denn alle drei haben Geheimnisse und eine Verbindung zu dem Toten.

Meinung:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Ivy, Cal und Mateo erzählt, was einen umfassenden Blick auf die Story ermöglicht. Es gibt immer wieder Rückblicke, in denen wir erfahren, wie die Freundschaft der drei entstanden ist und wie es letztendlich dazu kam, dass sie keine Freunde mehr sind.

Ivy kommt aus einer gutbürgerlichen Familie, hat aber das Gefühl nicht die Aufmerksamkeit und Liebe von ihren Eltern zu bekommen, wie ihr jüngerer Bruder Daniel.

Mateo hat ein super Verhältnis zu seiner Mutter und seiner Cousine Autumn, die ebenfalls bei ihnen lebt. Durch Krankheit und finanzielle Engpässe sind Mateo und Autumn gezwungen mehrere Jobs zu machen, um die Familie über Wasser zu halten.

Cal ist ein sehr einsamer Junge, der keine Freunde hat und sich danach sehnt irgendwo dazuzugehören. Er vermisst die Freundschaft zu Ivy und Mateo.

Mir haben die drei unterschiedlichen Charaktere sehr gefallen. Man erfährt was ihnen seit der zerbrochenen Freundschaft passiert ist und man erkennt schnell, dass jeder von ihnen mit ganz unterschiedlichen Problemen in seinem Alltag zu kämpfen hat.

Zwischendurch gibt es einen Einblick in einen YouTube Kanal von Mitschülern, der über den Mord berichtet. Das fand ich sehr gelungen, da man so sehr gut das Ausmaß von Gerüchten und Spekulationen und wie schnell diese an einer Schule die Runde machen, erfährt.

Relativ früh werden Andeutungen zu den Geheimnissen der Drei gemacht und diese Geheimnisse halten den Leser am Ball und werden nach und nach aufgedeckt. Außerdem gibt es verschiedene Punkte, die immer wieder zu Spekulationen führen. Gerade als man denkt, man weiß in welche Richtung es läuft, dreht sich das Blatt und es tut sich eine ganz neue Entwicklung auf.

Fazit: Die Geschichte konnte mich gut unterhalten und hat mich immer wieder in eine falsche Richtung gelockt, so dass ich den wahren Täter tatsächlich bis zum Schluss nicht geahnt habe. Zwischendurch war es mir manchmal ein kleines bisschen zu langatmig, daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Düster, fesselnd und absolut realistisch

Q
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In dem Roman „Q“ von Christina Dalcher gibt es in den USA ein Bewertungssystem, das jeden Bürger nach bestimmten Kriterien einstuft, dem sogenannten Quotienten, kurz Q. Dieser bemisst sich nach Intelligenz, ...

In dem Roman „Q“ von Christina Dalcher gibt es in den USA ein Bewertungssystem, das jeden Bürger nach bestimmten Kriterien einstuft, dem sogenannten Quotienten, kurz Q. Dieser bemisst sich nach Intelligenz, Einkommen, familiären Hintergrund, schulischen Leistungen und vielem mehr. Q bestimmt in welche Schule du gehst, welchen Job du bekommst oder an welcher Supermarktkasse du stehst. Alles was man tut hat Einfluss auf Q. Kommt man zu spät zur Arbeit oder verpasst den Schulbus, werden Punkte vom Quotienten abgezogen. Jeden Tag wird man bewertet und ist somit gezwungen immer Höchstleistungen abzurufen. Diesen Druck hält die sensible Tochter von Elena nicht mehr aus und rutscht so tief ab, dass sie in eine Schule für die Schwächsten geschickt wird. Eine Schule, von der die Kinder nicht nach Hause kommen und keiner so genau weiß, was mit den Kindern dort passiert. Da wacht Elena endlich auf und merkt, wie falsch das System ist, dass sie mit aufgebaut hat.

Meinung:

Die Autorin schafft es diese Zukunftsversion gar nicht so abwegig erscheinen zu lassen. Überbevölkerung, überfüllte Schulen und Klassen, die dazu führen, dass Lehrer nicht allen Kindern gerecht werden können, verleihen dieser Dystopie realistische und auch authentische Züge. In China gibt es bereits das sogenannte „Sozialkredit-System“, das gute Taten belohnt und schlechtes Verhalten mit Punktabzug bestraft.

Mir haben besonders die Einblicke in Elenas Vergangenheit gefallen. Ich konnte die Anfänge super nachvollziehen. Endlich waren die Streber die „Mächtigen“ an der Schule und nicht die coolen Kids. Allerdings fehlt mir hier auch die Ausführlichkeit, wie es von der Idee wirklich zur Umsetzung kam. Elena macht für mich eine tolle Entwicklung durch. Von jemandem, der das System absolut toll findet, zu jemanden, die durch die Augen einer Mutter sieht und merkt, dass dieses System ihre Tochter kaputt macht. Wie sie einfach alles daran setzt ihre Tochter zu beschützen, auch wenn sie sich dabei selbst in Gefahr bringt.

Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Ich war erschüttert von einigen Situationen, besonders das Verhalten von Elenas Mann hat mich manches Mal fassungslos gemacht. Das Buch nimmt mit der Eugenik, dem Streben die guten Erbanlagen zu vergrößern und die schlechten auszumerzen, einen wirklich erschreckenden Verlauf und man kann gar nicht fassen, in welche Richtung sich das Buch entwickelt. Dass es dazu bereits 1912 einen internationalen Eugenik Kongress in London gab und auch, dass es Anfang des 20. Jahrhunderts sogenannte Sterilisationsgesetze in den USA gab, war mir nicht bewusst und hat mich schockiert. Durch Elenas deutsche Großmutter wird ein spannender Vergleich zum Nationalsozialismus hergestellt, den ich in den Erzählungen der Großmutter sehr spannend und passend empfunden habe.

Den Schluss empfand ich als nicht so gelungen. Der war mir zu überstürzt und hätte ausführlicher beschrieben werden dürfen. Da hätte ich einfach gerne mehr erfahren und empfand ihn als recht holprig. Was allerdings mit Elena zum Ende hin passiert, hat mir wiederum gefallen, da es aus meiner Sicht gut zur Geschichte passt und sie abrundet.

Fazit: Gelungene Dystopie mit einer Protagonistin die ihre Schwächen hat, sich aber stark entwickelt und ihre Fehler bereut. Mir hat an ein paar Stellen die Ausführlichkeit gefehlt, daher gibt es von mir 4 Sterne.

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